HME-Filter und Flüssigsauerstoff angefeuchtet

@Toolkit- ihr habt mich neugierig gemacht.
Wo liegt das Problem der Filter in Bezug auf die Anfeuchtung?
Warum gibt es sowohl hydrophobe als auch hygroskopische?
Was hat das mit der unterschiedlichen Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe bei den verschiedenen HME-Filtern auf sich?
Wann ist ein HME indiziert, wann kontraindiziert?
Hat die Beatmungsdauer eine Auswirkung auf die Befeuchtungsleistung eines HME?

Ob wir da was rausbekommen? Mein englisch ist bekanntlich grottenschlecht. Aber vielleicht gibt es ja hier jemanden, der mal die amerikanische Literatur durchstöbern mag. Vielleicht kann ja auch yoyo... mal wieder was beitragen und kennt die Meßwerte bezüglich H2O in Inspiration, Expiration und Raumluft.


Elisabeth
 
Wo liegt das Problem der Filter in Bezug auf die Anfeuchtung?
Durch Sekretverlegung oder aber eine Gänsegurgel (in der die Ausatmenluft kondensiert) vermindern die Leistung der Filter.

Warum gibt es sowohl hydrophobe als auch hygroskopische?
Hydrophob = eher Anfeuchtung, hygroskop = eher bakterienfilterung
Dennoch haben beide alle Effekte: Anfeuchten, Anwärmen, Filtern!

Was hat das mit der unterschiedlichen Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe bei den verschiedenen HME-Filtern auf sich?
Größe!, verwendetes Material (Spezialpapiere, Zellstoffschwämme, PU oder PUschaumstoff), Zusätze wie Magnesium oder Kalzium

Wann ist ein HME indiziert, wann kontraindiziert?
Laut Atmen-Atemhilfen von Wolfgang Oczenski zur Narkosebeatmung, Beatmung während Transporten und Kurzzeitbeatmungen auf der Intensivstation bis 72 Stunden, wobei dies kontrovers diskutiert wird.
Kontraindiziert: hyperkrinie, dyskrinie, blutkoagel, bronchopleuraler fistel (macht sinn), beatmung ohne Cuff, aerosoltherapie mit pharmaka, schwieriges weaning, niedriges azv, hypothermie

Hat die Beatmungsdauer eine Auswirkung auf die Befeuchtungsleistung eines HME?
Per Se nicht die Beatmungsdauer, sondern eher die unter Punkt 1 genannten Dinge. Wobei man natürlich Sauerstoff nicht außer acht lassen sollte.

Als Quelle habe ich ausschließlich genutzt: Wolfgang Oczenski, Atmen-Atemhilfen (Atemphysiologie und Beatmungstechnik), 9. überarbeitete und erweiterte Auflage.


Wissen wir jetzt mehr? :D
 
Erklärt es, warum bei Langzeitbeatmung = Heimbeatmung der Pat. das Gefühl hat, dass zu wenig Befeuchtung über den Filter erfolgt? Meiner Meinung nach ja. Das System ist kein "Perpetum Mobile". Es kann nie die gesamte abgeatmete Feuchtigkeit zurück geatmet werden- selbst dann nicht, wenn man ausschließlich hydrophobe Filter benutzt.

Bleiben die Fragen:
Wieviel Sinn macht das Anfeuchten der O2? Kann so das Defizit ausgeglichen werden?
Reicht inhalieren mit und ohne Zusätze oder braucht es intermittierend zusätzliche eine aktive Befeuchtung?

Elisabeth