Gelernte Kinderkrankenschwester vs. Trauerbegleitung...

Penelope1973

Newbie
Registriert
26.05.2006
Beiträge
1
Ort
Köln
Beruf
Kinderkrankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Neonatologie
Funktion
Gerätebeauftragte
Hallo

ich bin gelernte Kinderkrankenschwester. Habe nach meiner Ausbildung (1994) 8 1/2 Jahre auf einer neonatologischen Intensivstation gearbeitet und arbeite seitdem seit 8 Jahren auf einer Frühgeborenen Station.
All die Jahre voll im 3 Schicht System...

Keine Frage die Arbeit macht mir sehr viel Spaß! Und leicht würde ich sie auch nicht hergeben! Aber in meinem Kopf ist schon lange der Wunsch im Bereich der Hospitzmedizin zu arbeiten...

Lange Zeit war da allerdings auch großer Respekt und große Angst meiner Seits dabei!!!

Als ich in der Ausbildung zur KiKrSr war ist damals mein Vater an einem Tumor gestorben. Wahrscheinlich war das der Grund meiner Lehrer, mich nicht auf der Kinderonkologie einzusetzen... Ich hätte es mir gewünscht, hatte aber auch Angst und Respekt davor...

Heute sind einige Jahre vergangen... Und wahrscheinlich war es gut, wie es gelaufen ist!!! Ich selber habe meine Schritte hinter mir!!!

Mein Wunsch wurde dann leider aber aufgrund eines Schiksalsschlag in den letzten Tagen verstärkt!!!

Meine beste Freundin ist alleinerziehende Mami von 3 Kindern. 2 davon sind Zwillinge aus der 30 SSW mittlerweile aber 12 Jahre alt. Einer von ihnen sitzt im Rolli... Aufgrund aber der Frühgeburt lernten sie bei der KG einen anderen Jungen kennen, der am Seckel Syndrom erkrankt war...
"War" weil er leider vor ein paar Tagen gestorben ist...

Der Schock, den dieser Tod nicht nur bei meiner Freudnin und ihren Kindern hervorgerufen hat, hat mich meinem Wunsch wieder näher gebracht....

Meine Beste kam völlig aufgelöst zu mir und ich bin mit ihr gekommen um es ihren Kindern mitzuteilen...
Wir haben einen Platz für den Jungen frei gemacht, ein Bild von ihm aufgestellt, seine letzten Geschenke (Schatztruhen) an die Twins dazu gestellt, eine besondere Kerze angemacht und ein Lied für ihn laufen gelassen... (Ein Lied vom König der Löwen, den er liebte...)

Morgen ist die Beerdigung... Ich werde nicht mitgehen, da ich ihn nur einmal kennen lernen durfte und die Eltern selber mich nie kennen gelernt haben! Ich werde aber zu der Zeit hier meine Kerze anmachen und in Gedanken dabei sein! Den Eltern habe ich einen Brief geschrieen, den meine Freundin ihnen überreichen wird!!!

Schlimm finde ich auch, dass sie bereits ein Kind in der 30 SSW im Bauch verloren haben... Manche Menschen trifft es einfach doppelt hart!!!

Hat einer Tips für mich, was ich machen kann oder wo ich mich hin wenden kann um solchen Eltern Hilfe zu geben? Kinder zu begleiten? Einfach Hilfe anzubieten?

Freu mich über Eure Tips!!! Auch über Eure Gedanken an die Familie und den jungen Mann, der mit 12 Jahren zu den Engeln zurück kehren mußte!!!
 
Willst Du beruflich helfen oder eher ehrenamtlich?

Beruflich gibt es einige Kinderhospize in Deutschland, wo Du als Kinderkrankenschwester sicher gut arbeiten könntest. Ich weiß aber nicht, inwieweit Du ortsgebunden bist. In der Erwachsenen-Palliativ- und Hospizpflege hättest Du sicher auch Chancen - allerdings sind die Angehörigen da selten die Eltern, sondern häufiger die Partner oder die (erwachsenen) Kinder. Die Situation ist einfach eine andere.

Du könntest aber auch eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin machen. Es gibt auch ambulante Kinderhospizhilfen, falls Du bei Deinem Kundenkreis bleiben möchtest. Du begleitest die Patienten und ihre Angehörigen. Von Deinem Beitrag her vermute ich, dass das eher was für Dich wäre.

Erkundige Dich doch nach ambulanten Hospizdiensten in Deiner Umgebung. Die bilden ihre Leute in der Regel selbst aus.
 

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