Fragen zur Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege

Keks*

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14.07.2009
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Hessen
Beruf
Gesundheits -und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Neurologische Frühreha Intensiv
Hallo :nurse:
Habe mich bereits hier durch`s Forum gelesen aber leider noch keine Antworten auf meine Fragen gefunden.
Ich arbeite seit 5 Jahren im "neurologischen Frühreha Intensivbereich" mit Schwerpunkt Beatmung/ Weaning. Ich habe vor die Fachweiterbildung zur Intensiv -und Anästhesiepflege anzugehen :eek1:. Unser Haus bietet sie dieses Jahr erstmalig an mit Vertragskliniken und da man immer älter wird sollte man die Chance nutzen?! Zudem kommt dazu, dass wir nicht wirklich viel Zeit zum Nachdenken haben da wir erst offiziell im Juli informiert wurden und der Kurs im November beginnt.
(Zugangsvorraussetzungen sind mir bekannt) Ich würde gerne von Leuten die diese Weiterbildung gerade machen oder bereits fertig sind wissen ob das ganze sehr schwer war denn ich stelle es mir krass vor oder z.Bsp: wie war die Einarbeitung der neuen ITS ect, Anleitung?, hattet ihr Schule+Arbeit an einem Tag?, gibt die Schule reichlich Lernstoff/ Unterlagen oder ist es ehr eigene Sache sich Infos zu ziehen?, würdet ihr es wieder tun?... . Erzählt mir von euren Erfahrungen- die kann ich gut gebrauchen :mrgreen:. Danke
 
Hallo Keks,

ja, die Fachweiterbildung war mit sehr viel lernen verbunden und sehr viel Freizeitverlust. Es gab meist ein Skript, dennoch musstest du dir noch einiges erarbeiten. Der Unterricht war ähnlich einer Vorlesung gehalten und du musstest einiges selbst recherchieren.

Die Einarbeitung auf neuen Stationen beschränkte sich auf 3 Tage, was viel war und 1 Schicht im schlimmsten Fall.

Wir hatten immer ganze Unterrichtstage bzw. Blockunterricht und das war Dienstzeit.

Ich habe immer gesagt, und dabei bleibe ich auch es ist reine geistige Onanie.
Ob ich es wieder machen würde käme für mich auf die Rahmenbedingungen an, die meinen war ok, da alles in der Dienstzeit war und die Kosten komplett vom AG übernommen wurden, gegen Verpflichtung, ich würde es nicht machen, wenn ich es selbst bezahlen müsste und alles in meiner Freizeit ablaufen würde.

Liebe Grüsse
Narde
 
Ich habe immer gesagt, und dabei bleibe ich auch es ist reine geistige Onanie.
*lach*

Das ist jetzt der Fachausdruck, für weniger gebildete, schmeiße ich mal die Begriffe Selbststudium und autodidaktisches Arbeiten in den Raum

:mrgreen:
 
*lach*

Das ist jetzt der Fachausdruck, für weniger gebildete, schmeiße ich mal die Begriffe Selbststudium und autodidaktisches Arbeiten in den Raum

:mrgreen:
Knapp vorbei ist auch daneben...
Da du mit dem Wort anscheinend nix anfangen kann (:zunge:): Reine, geistige Selbstbefriedigung = ich mache es nur um meinen Geist zu befriedigen und weil ich neugierig war und mehr wissen wollte. Weil von mehr Geld nach der FWB kann man nicht wirklich sprechen, was du lernst kannst du nicht immer anwenden, aber du kannst dann "Klugch..." mit allen anderen diskutieren und ernstest selbst bei manchem Arzt anerkennende Blicke, was du nicht alles auf "Lager" hast.
 
Somit rausgeschmissenes Geld?

Habe den Unterschied beim Arbeiten mit erfahrenden Intensivpflegekräften oder halt Intensivpflegekräften, die Fachweiterbildung hatten und ebenfalls erfahren waren, auch nie gesehen.
Dann kanns ja nicht so schwer sein... oO
 
Los weiter her mit euren Erfahrungen, Tipps und Anregungen!!! :besserwisser:
 
Hallo Toolkit,

ich denke es gibt schon einen grossen Unterschied zwischen erfahrenen Intensivkräften und erfahrenen Intensivkräften mit Fachweiterbildung.

Die erfahrene Intensivkraft, hat nicht unbedingt das Hintergrundwissen, das dir in der Fachweiterbildung vermittelt wird. Selbstverständlich kannst du dir auch alles selbst aneignen, wenn du genügend Zeit, Lust und Laune investierst. So gesehen ist aber auch die Krankenpflegeausbildung rausgeworfenes Geld, bzw. jede Fachweiterbildung.

Es kommt auch darauf an mit welchen Erwartungen du in die Fachweiterbildung gehst, wenn es nur das Geld ist, das du danach mehr bekommen willst, ist es unlukrativ.

Ob es schwer ist, hängt von der Ausbildungsstätte ab, wir hatten einige Dozenten, die uns gesagt hatten, sie hätten in den Klausuren Fragen aus den Facharztprüfungen genutzt, bzw. die Klausur an junge Assistenten gegeben, bei denen hätte aber keiner besser als mit 3 abgeschnitten. Man kann ich der FWB auch durchfallen.

Um einen Schüler anzuleiten bedarf es sicher keiner Fachweiterbildung und ich glaube mal, als Schüler kannst du den Unterschied auch nicht beurteilen.

Ob es rausgeworfenes Geld ist, dazu müsstest du meinen Arbeitgeber befragen, der hat meine Weiterbildung bezahlt.

Liebe Grüsse
Narde
 
Naja, das ist ja die krux.
Will die Fachweiterbildung auch nicht herunterreden, würde sie selbst sogar gerne irgendwann mal antreten.

Na gut, man weiß ja oft auch mehr als man preis (?) gibt. Etwas verstehen oder es einfach nur tun, weil es halt so gemacht werden muss, ist schon ein großer Unterschied.

MfG

Tool

P.S.: Ab Oktober arbeite ich auch auf einer Intensivstation :)
 
1. Es war für mich die Weiterbildung mit dem schnellsten Verfallsdatum. Viele medizinische Maßnahmen, die gelehrt wurden waren schnell wieder überholt.
2. Man war nach der Weiterbildung nicht unbedingt mehr bei jedem Arzt beliebt... man konnte zuviel hinter die Fassade schauen.

ABER: Ich habe gelernt zu lernen. Erst die Grundlagen wie Anatomie/ Physiologie erfassen und verstehen (wenigstens ansatzweise) >>> dann die Pathologie erfassen und verstehen (auch hier nicht bis zu letzten Zelle) >>> Therapieansätze interessant finden und offen sein für neue Denkansätze.
Dieses system des kausalen Denkens habe ich beibehalten und verwende es heute noch bei der Pflegeplanung.

Ergo: Auch mich hat stets das Warum am meisten interessiert. Ich hab nach der Ausbildung eine Zeit der starken Medizinorientierung durchlaufen ... man fühlte sich wie ein kleiner Doc. *ggggg* Aber irgendwann fand ich es langweilig, trotz Wissens immer nur die 2.Geige spielen zu müssen und hab mich wieder der Pflege zugewandt ... aus meiner Sicht mit viel Erfolg und mit dem Ergebnis einer sehr guten Zusammenarbeit mit den Ärzten.

Elisabeth
 
@ toolkit... meld dich doch nochmal ende oktober oder ende november bin mal gespannt ob du dann immer noch der gleichen meinung bist :mrgreen:

guten start, is ja noch ne weile hin...
 
Gab es denn während der Fachweiterbildung genügend Zeit zum Einarbeiten auf ITS bevor man als volle Kraft gezählt wurde? Habt ihr auch nach der Schule manchmal Dienst gehabt? Soweit ich weiss gibt es mehr Blockunterricht.

Wie war`s im Anästhesieeinsatz? Muss man spezielle Umrechnungsformeln im Kopf haben beim Medis richten oder läuft`s ehr nach Schema ab?
Habt ihr gelernt Viggos zu legen/ Blut abzunehmen bzw. gehört das zum Stoff?

Wer nimmt Veränderung an Beatmungseinstellungen vor? Habe gehört auf vielen ITS tun das ausschliesslich die Docs aber wie will man sonst lernen auf bestimmte Dinge zu reagieren? Bei uns ist es ehr die Sache der Pflege denn die kennen die Pat`s meist besser (Weaningverlauf).

Wie war eure Anleitung- vergleichbar mit der Ausbildung damals mit Pflegeplanung ect. oder wie?
 
Hallo!

Also die regulären Arbeiten, wie Viggo legen, BGA machen, lernst du nicht dort. Das sind Arbeiten, die dir deine Kollegen auf Station zeigen müssen.Du lernst einen theo. Grundstock...gehst mehr in die Tiefe ein .
Ein beliebtes Thema ist die Gerinnung , sorry aber genau habe ich das heute noch nicht verstanden.:knockin::gruebel:
Das mit dem beatmen lernst du auch eher von Kollegen, du bekommst lediglich den theo. Grundstock verschiedener Geräte erklärt.
Wie sie funktionieren und ihr Aufbau ist, beatmung ist sowieso individuell....
In der Schulzeit gab es viele Diskussionen, verschiedene Kliniken arbeiten eben verschieden, das fängt an bei Beatmungseinstellungen und hört auf bei Ernährungsschema Fast Track ......
Man muss sich vieles selbst ausmachen.:eek1:

Du wirst in dem Zusammenhang BGA´s näher erklären können.
Ebenso Umgang mit Katecholaminen, wie und wann und an welchen Rezeptoren sie wirken.
Du lernst das Herz näher kennen ,... quasie die Vertiefung zu deiner Krankenschwesterausbildung. Rythmusstörungen, Infarktzeichen und Therapie usw.
Pflegewissenschaftliche Aspekte.
Manusskripte bekommst du , jedoch wird auch vieles von dir selbst erwartet .
du musst dich in verschiedene Literaturen einlesen und wichtiges erarbeiten.
Ebenso erfolgt am Schluss eine Facharbeit, die du schreiben und reverieren musst.
Eines ist sicher, man muss viel Zeit investieren, wenn man einen solchen Kurs besucht.
Wir haben uns mit drei zusammen getan und gemeinsam "gebüffelt" , eine nette Kaffeerunde in der aber auch viel gelernt und diskutiert wurde.

Der Kurs war geteilt.... Kinderintensiv- und Erwachsenenintensiv/Anästhesie. Blockunterricht und vom AG bezahlt, wie zuvor auch schon erwähnt.

Ich muss meinen Vorrednern zustimmen, man verlernt mit der Zeit vieles, wenn man nicht gerade auf einer interdisz. Intensiv arbeitet .Man wird zum Fachidioten. Aber die Schulzeit war eine geile Zeit, man lernt neue Menschen kennen und hat einen Tag "Auszeit" vom Berufsalltag.
Je nach Schule werden auch Basale Stimulation und Kinästhetik angeboten. Im grossen und ganzen bin ich nicht dummer geworden. Man kann seinen Mann/Frau stehen und den "Göttern in weis" auch mal Parolie bieten!:streit:

LG
 
ja, auch ich hab mal die A&I Fachweiterbildung hinter mich gebracht. Und ich finde die ganze Diskussion hier überflüssig.

Solange die Lerninhalte der Fachweiterbildungen nicht standardisiert sind, kann man keine Aussage über die Sinnhaftigkeit einer Fachweiterbildung treffen.
Ich kenne in MUC den Kurs der Stadt München (ziemlich stark pflegerisch orientiert), und aus eigener Erfahrung den aus Großhadern (sehr stark medizinisch orientiert).
Bringen tun imho beide was. Und ich halte die auch nicht für brainfuck, sondern für eine sinnvolle Qualifizierungsmaßnahme, und damit auch für eine Maßnahme der Arbeitsplatzsicherung. Auch ein etwas tiefergehender Einblick in den eigentlich ärztlichen Fachbereich kann uns in unserer pflegerischen Arbeit weiterbringen.

Meiner Vorrednerin muss ich insofern widersprechen als ich Viggos legen und BGAs zu machen nicht für "reguläre" pflegerische Arbeiten halte. Bezeichnend finde ich es dass solche "regulären Tätigkeiten" als erstes genannt werden wenn es um Intensivpflege geht.
Da schaffen es die Ärzte anscheinend immer noch uns stupide Aufgaben aufs Auge zu drücken, und die Pflege fühlt sich noch toll dabei. (Mir hat auch mal eine Anästhesistin nachts um 3:00 angeboten ich könnte die neue Arterie legen. Ich habe ihr darauf gesagt dass ich aus dem Alter raus bin, und ich auf diese "Ehre" gerne verzichten kann)
 
Solange die Lerninhalte der Fachweiterbildungen nicht standardisiert sind, kann man keine Aussage über die Sinnhaftigkeit einer Fachweiterbildung treffen.
Dazu müsste aber auch erst die "Grundausbildung" und die Prüfungen der Grundaubildung gleich ablaufen.
 
Du stellst aber hohe Anforderungen, narde. *ggg* Dann müsste man ja das schöne Prozedere in unserer Republik aufgeben, wo jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Würde bedeuten, viele Posten würden wegfallen in den Ländern, weil zentrale Koordination. Und das wollen wir wohl nicht. Dann müssten wir ja etliche Regierungsbeamte schon jetzt fürs dann offiziell genehmigte Nichtstun entlohnen. *ggggggggggggg*

Elisabeth
 
Ok, ich gebe zu, dass ich blond bin, aber der TVÖD sieht das gleiche Gehalt vor, egal wo ich meine Ausbildung gemacht habe, deshalb dachte ich, es wäre sinnvoll, dass ich hierfür auch die gleiche Ausbildung brauche.

Minilux ist aber noch übertriebener wenn er verlangt, dass die FWB gleich sein sollte...
 
Sowohl bei Grund- als auch bei der Fachweiterbildung gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Kann man hier im Forum schön verfolgen.

Bei den FWB fällt mir immer auf, dass sie sehr "arztlastig" und fast ausschließlich medizinorientiert sind. Ein paar "Alibi-" ergänzungen wie BasStim oder Kinästhetik bringen dann die Pflegeanbindung.

Die Erwartungen der TN gehen auch eher in Richtung Medizin, wie die Anfragen bestätigen. Stichwort: Flexüle, BE, Veränderung Beatmung.

Und ich glaube, dass ist auch eigentlich das Ziel der Ausbildung: Fachkraft für Anästhesie und Intensivmedizin. Der TN erhält Infos und wird geschult in Bereichen, die in D eigentlich dem Doc vorbehalten sind. Stichwort: Diagnostik und Therapie.

Da liegt die Crux. man lernt etwas, was man hinterher nur sehr eingeschränkt anwenden darf.

Elisabeth (die deshalb wieder in Richtung Pflege gegangen ist)
 
Und ich glaube, dass ist auch eigentlich das Ziel der Ausbildung: Fachkraft für Anästhesie und Intensivmedizin. Der TN erhält Infos und wird geschult in Bereichen, die in D eigentlich dem Doc vorbehalten sind. Stichwort: Diagnostik und Therapie.
auch wenn wir wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander sind: ich halte es für eine Intensivpflegekraft für wichtig auch die medizinische Seite beispielsweise der Beatmung zu kennen. Nur so kann man -auch anhand der Messwerte am Beatmungsgerät- überprüfen ob sich beispielsweise eine Lagerung eher positiv oder negativ auswirkt u.ä.

Ich plädiere sicher nicht dafür dass Pflegekräfte die Beatmungsgeräte einstellen, sie sollten aber jederzeit verstehen was da eingestellt ist :)
 
Wir gehen absolut konform. Das Problem ist, dass dies in der Ausbildung nicht deutlich wird. Man hat den Eindruck, es sollen "kleine" Ärzte erschaffen werden. Was auch nicht wundert.

Nur wenige Ärzte haben soviel Achtung vor der Pflege und damit die Kompetenz pflegerische Sachverhalte mit medizinischen Aspekten kausal zu verbinden und damit eine neue Pflegequalität zu etablieren. Sie sind oft mehr als irritiert, wenn man nach der Ausbildung das von ihnen vermittelte Wissen auch eigenverantwortlich anwenden will... so war es ja nun nicht gemeint. *g*

Elisabeth
 
Meiner Vorrednerin muss ich insofern widersprechen als ich Viggos legen und BGAs zu machen nicht für "reguläre" pflegerische Arbeiten halte. Bezeichnend finde ich es dass solche "regulären Tätigkeiten" als erstes genannt werden wenn es um Intensivpflege geht.
Da schaffen es die Ärzte anscheinend immer noch uns stupide Aufgaben aufs Auge zu drücken, und die Pflege fühlt sich noch toll dabei. (Mir hat auch mal eine Anästhesistin nachts um 3:00 angeboten ich könnte die neue Arterie legen. Ich habe ihr darauf gesagt dass ich aus dem Alter raus bin, und ich auf diese "Ehre" gerne verzichten kann)

Ich habe lediglich die Frage beantwortet,die gestellt wurde. Ob dies in den Unterrichtseinheiten gelehrt würde.
Wer von uns hier in wie fern ,"ärztliche" Tätigkeiten übernimmt, denk ich ist jedem seine Sache und muss jeder für sich entscheiden.Deligierbar sind sie durchaus.
Grenzen in dieser Hinsicht hat sicherlich jeder von uns, ZVK legen ,AK legen, liegt auch nicht in meinem Ermessen.
Es bedarf immer einer Zusammenarbeit , denn nur zusammen wird Stark und ein gutes Klima hat auch noch nie geschadet. Denke ich geh da mit dir konform.
 

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