Frage zur Lösung von Examensfallbeispielen

Sheroa

Senior-Mitglied
Registriert
10.07.2007
Beiträge
104
Beruf
Azubi seit 1.4.08
Wir haben die Tage angefangen mit Fallbeispielen und Lösung wie man es im Examen macht.
Also schön nach :


A: Analyse der Situation
A1: Merkmale der Situation benennen
A2: Vorrangige Probleme aus der Analyse

B: Aufgaben für die Pflegeperson
B1: Unterstützung in der akut Situation
B2: kurzfristige und langfristige Beratunsaspekte

C: Lösung der Aufgabe
C1: vorgehen der Durchführung der pflegerischen Maßnahmen
C2: Evaluation von C1 : woran seh ich das ich erfolgreich war

D: Begründung des vorgehens anhand pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse

Wir hatten dazu auch ein Beispiel mit Asthma bronchiale.
Schön und gut, aber entweder kapier es nicht oder die Lehrerin hat einfach keine Struktur.

Ich habe zwar noch tierische Probleme den unterschied von B1 zu C1 abzugrenzen, weil es sich irgendwie wiederholt, nur das ich in C1 noch bissel mein wissen dazu schreibe, aber

womit ich jetzt problem hab ist D.

Die Lehrerin hat in ihrem beispiel halt das medizinische Modell genommen und nun ohne für mich ersichtliche Struktur alles mögliche da rein.

Auflistung eines Merkmals der Asthma b. : Atemnot
dann ein Schwenk zur Hyposensibilisierung, dann wieder was über Körperhaltung, Lippenbremse (schön und gut, aber das hatte sie in C1 auch schon ausgeführt)
Dann wieder ein Symptom Husten
Dann wieder was über Reize wie Pollen
Dann etwas über Vibration usw...
Atemtherapie

Scheint mir als ob da grad alles planlos aufgelistet ist was irgendwie mit dem Thema zu tun haben könnte :(
 
Nun hab ich versucht ihre Struktur für akuten Myokardinfarkt zu übernehmen. Ohne Fallbeispiel, nur halt so allgemein.

Könnte ich nun für den T teil nach dem Pflegemodell nach Roper gehen und halt wie ich es bisher gewohnt war nach Problem / Ressource Ziel Massnahme gliedern?

Hier mal allgemein was ich bisher erarbeitet habe, bitte um Korrektur wenn was nicht stimmt...

ich fühl mich grad tierisch überfordert

Pflegeplanung: akuter Herzinfarkt

A1: Analyse der Situation:
Merkmale benennen (dabei immer noch Hypothesen erstellen)


Persönlich / körperlich:
Alter: > männliche über 50, evtl. familiäre Disposition.
Akute Symptome:

  • starke Schmerzen im Thoraxbereich Engegefühl Angina pectoris (Stenokardie)
Strahlungsbereich benennen, Auslösungsfaktor zb Kälte, körperliche Belastung
akuter Infarkt spricht nicht auf Nitro an

  • Dyspnoe (Belastungsdyspnoe) kann auch schon Tage vorher auftreten
[FONT=&quot]o[FONT=&quot] [/FONT][/FONT]Dyspnoe: Erschwerte Atmung, Atemnot
[FONT=&quot]o[FONT=&quot] [/FONT][/FONT]Orthopnoe: höchste Form der Dyspnoe, Atmung nur in aufrechter Haltung
und mit Atemhilfsmuskulatur möglich
·[FONT=&quot] [/FONT]Atemfrequenz: eher Tachypneu (durch Schmerzen und Herzerkrankung)
·[FONT=&quot] [/FONT]Evtl. Schonatmung aufgrund der Schmerzen
·[FONT=&quot] [/FONT]Vegetative Reaktionen wie Übekeit, Brechreiz, Kaltschweissigkeit und Blässe
·[FONT=&quot] [/FONT]Evtl. Fieber

RR-Abfall, Puls: Tachykardie, Hautfarbe Zyanose ?(Lippen, Nägel)
Je nach Ausmaß Symptome einer

  • Linksherzinsuffizienz bei 20% Gewebeuntergang:
    • Husten mit rötlichem Sputum bei Lungenödembildung (Dekompensation)
    • Rasselgeräusche der Lunge

  • kardiogener Schock bei 40%:
Atemfrequenz: eher Tachypneu (durch Schmerzen und Herzerkrankung)
Anamnese: Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen, frühere Arztbesuche
Risikofaktoren:
Adipositas
Fettstoffwechselerkrankungen: zu hohes LDL-Cholesterin, fördert Plaques-Bildung
Bewegungsmangel,
Hypertonus: begünstigt Arteriosklerose, Ruptur von Plaques
KHK, Arteriosklerose:
Nikotinabusus:
Fehlernährung: begünstigt Plaque-Bildung
Diabetes mellitus : gestörte Blutgerinnung, gestörte Mikrozirkulation

Psychisch:
Akut: Todesangst, Vernichtungsgefühl
Später: Existentielle Angst Beruf, finanzielle Ängste

Sozial:
Familiärer Streß
Beruflicher Streß


A1: Analyse der Situation:
Vorrangige Probleme (dabei immer noch Hypothesen erstellen)


  • Vernichtender Schmerz : Ursache Gewebsuntergang
à[FONT=&quot] [/FONT]führt zur Tachypneu und Schonatmung welches den Gasaustausch beeinträchtigt, C02 steigt an und es kommt somit zum Sauerstoffmangel

  • Dyspnoe / Orthopneu
à[FONT=&quot] [/FONT]Zunehmende Atemnot weist auf Stau in die Lunge hin, kann bis zum Lungenödem führen

  • Todesangst
  • Körperlicher Stress
à[FONT=&quot] [/FONT]Erhöht den Sauerstoffbedarf

  • Psychischer Stress
  • Eingeschränkte Lebensqualität aufgrund von Diätvorschriften / Verzichts

B1: Aufgaben für die Pflegeperson:
Handlung in der akut Situation


  • Ruhe bewahren, Störfaktoren ausschalten, Patient darf nicht mehr rumlaufen
  • Frischluftzufuhr / Sitzposition
  • Evtl. Gabe von Nitrospray wenn der Patient sein eigenes dabei hat, ansonsten nur nach Anweisung des Arztes RR muss über 110mm /Hg sein
  • Notarzt, Arzt alarmieren

B2: Aufgaben für die Pflegeperson:
Kurzfristige + Langfristige Beratungsaspeke

Kurzfristig:
·[FONT=&quot] [/FONT]Wichtigkeit absoluter Bettruhe
·[FONT=&quot] [/FONT]Keine psychische Belastungen durch Familie / Beruf
·[FONT=&quot] [/FONT]Wichtigkeit der Medikamente erklären, korrekte Einnahme
·[FONT=&quot] [/FONT]Notwendigkeit der Flüssigkeitsbilanzierung erklären


Langfristig:

  • Aufklärung Risikofaktoren und vermeiden vermeiden : Nikotion, Adipositas, Stress, Bewegungsmangel, falsche Ernährung
  • Sekundär- Präventionen um ein Reinfarkt vorzubeugen: Bewegung an der frischen Luft, Ernährungsumstellung auf zucker und cholesterinarme, ballaststoffreiche Kost, evtl. Reduktionsdiät bis Normalgewicht erreicht ist, bei Diabeitkern Ziel HbA1c anstreben
  • Reha, Therapie, Gymnastikgruppe
  • Präventionsbehandlung der Hypertonie, Diabetes,Fett-Stoffwechselstörung
  • Über Krankheitsbild, Prognose und Förderung der Selbstverantwortung informieren
  • Psychohygiene: Stress und Überbelastung vermeiden, Selbsthilfegruppen, Entspannungsübungen

C1: Lösung der Aufgabe:
Durchführung der pflegerischen Maßnahmen

Akut Situation:

  • Ruhe bewahren, Störfaktoren ausschalten, Patient darf nicht mehr rumlaufen, Patient nicht alleine lassen
  • Frischluftzufuhr durch:
    • Fenster öffnen
    • Sauerstoffgabe nach Arztanordnung
    • Enge Kleider entfernen, vor allem im Halsbereich
    • Atemunterstützende Position einnehmen lassen um Atemhilfsmuskulatur zu aktivieren (z.B. Kutschersitz, oder liegen mit schräg aufgerichtetem Oberkörper und Kissen unterstützen), damit wird eine Dehnung des Brustkorbes und somit eine Vergrößerung des Lungenvolumens erreicht.
  • Notarzt, Arzt alarmieren
  • Keine i.m Injektionen wegen der Lysetherapie!

Beobachtung und Überwachung
engmaschige Vitalzeichenkontrolle Blutdruck / Puls / Atemfrequenz / Atemintensität
Temperaturkontrolle
Kontrolle der Bewusstseinslage
Schmerzen
Haut (Farbe, Schweißbildung)
seelisches Befinden.

Massnahmen nach dem Herzinfarkt:

Pflegerische Maßnahmen
·[FONT=&quot] [/FONT]strenge Bettruhe in den ersten Tagen nach Arztanordnung ( Dekubitusprophylaxe, Thromboseprophylaxe)
[FONT=&quot]o[FONT=&quot] [/FONT][/FONT]Der Zeitpunkt der Mobilisation unter krankengymnastischer Mithilfe muss individuell festgelegt werden. Er ist abhängig von der Schwere des Infarktes, vom Lebensalter und den Komplikationen.
[FONT=&quot]o[FONT=&quot] [/FONT][/FONT] stufenweise Mobilisation nach Plan.
·[FONT=&quot] [/FONT]Fernhalten aller psychischen und physischen Belastungen (erhöhter O2-Bedarf).
·[FONT=&quot] [/FONT]Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper 30°, im Schock Flachlagerung.
·[FONT=&quot] [/FONT]Leicht verdauliche, kalorienarme Ernährung. Die Ernährung soll zunächst flüssig, salz-, kalorien-, und fettarm sein Cave: übermäßige Flüssigkeitszufuhr! Flüssigkeitsbilanz
·[FONT=&quot] [/FONT]Obstipationsprophylaxe; Stuhlgangregelung ist sinnvoll Patient darf beim Stuhlgang nicht pressen.
·[FONT=&quot] [/FONT]Pneumonieprophylaxe (jedoch kein Abklatschen wegen Thromboemboliegefahr),
·[FONT=&quot] [/FONT]Sitzen und Aufstehen nur mit Thrombosestrumpf,
·[FONT=&quot] [/FONT]psychische Zuwendung (häufig verletztes Selbstwertgefühl). Die krankengymnastische Mobilisierung trägt auch zur Stabilisierung des Selbstwertgefühls bei, dass gerade bei zuvor sehr dynamischen Patienten häufig stark erschüttert ist.
·[FONT=&quot] [/FONT]Übernahme der Körperpflege bzw. unterstützen



Ärztliche Therapiemaßnahmen sind beim frischen Herzinfarkt erforderlich:
Intensive Schmerzbekämpfung:
Gabe von starken Analgetika (Opiate) und Sedierung des Patienten (z.B. Diazepam).
Antikoagulantientherapie:
Initialdosis für Heparin ca. 20 000-25 000 IE/die im Perfusor. Später Umsetzen auf Cumarine (z.B. Marcumar®) oder Acetylsalicylsäure (100 mg/die). Da ca. 90% der akuten Herzinfarkte auf einer Koronarthrombose beruhen, sollte bei nicht länger als 3-6 Stunden zurückliegendem akutem Ereignis immer eine Lysetherapie durchgeführt werden. Hierbei werden über 60 Minuten 1,5 Millionen IE Strepetokinase als i. v.-Infusion verabreicht. Damit gelingt es in ca. 50% der Fälle, das durch einen akuten Thrombus verschlossene Herzkranzgefäß teilweise oder ganz zu eröffnen. Mit der gentechnologisch gewonnenen körpereigenen Substanz t-PA (tissue plasminogen activator = Gewebeplasminogen-Aktivator) können Thromben in den Koronargefäßen in einem noch etwas höheren Prozentsatz aufgelöst werden. Diese Behandlung ist allerdings sehr teuer. Ebenfalls zur Lysetherapie wird acylierter Streptokinase-Plasminogen-Aktivatorkomplex (APSAC) in Form einer Bolus-Injektion gegeben.
PTCA:
Die mechanische Aufdehnung thrombotisch verschlossener Koronararterien mittels Ballondilatation beim frischen Infarkt ist der Lysetherapie wahrscheinlich noch etwas überlegen, jedoch bislang nur Spezialabteilungen vorbehalten.
Sauerstofftherapie:
2-4 l/min durch die Nasensonde.
Nitrate:
z.B. Glyzeroltrinitrat 3-6 mg/h i. v., später orale Nitrattherapie.
Lidocain-Infusion:
Zur Prophylaxe des Kammerflimmerns während der ersten 2-3 Tage nach dem Ereignis; initial 100 mg i. v., anschließend Infusion von 3 mg/min.
Beta-Rezeptorenblocker:
Der frühzeitige Einsatz von Beta-Rezeptorenblockern senkt die Reinfarktrate. Er ist kontraindiziert bei Bradykardie, niedrigem Blutdruck und bei Herzinsuffizienz.
Bei Herzinsuffizienz:
Nitrate, Digitalis, Dobutamin-Infusion, ACE-Hemmer. ACE-Hemmer verbessern vor allem bei großen Infarkten eindeutig die Langzeitprognose.
Bei kardiogenem Schock:
Schockbehandlung.
Bei Kreislaufstillstand:
Reanimation. Anschließend Defibrillation bei Kammerflimmern bzw. Schrittmacher bei Asystolie oder AV-Block.
 
Bitte löschen da keine Antwort erhalten und nicht mehr relevant.
 

Ähnliche Themen