Hallo zusammen,
Also ...... ich war 5 Jahre freiberuflicher Gutachter beim MDK Hessen und dem MDK Niedersachsen. Mittlerweile bin ich froh wieder eine sozialversichrungspflichtige Beschäftigung zu haben.
Es ist ja ganz schön selbständigzu sein und sich seine Zeit einteilen zu können ... die Zahlen hören sich auch ganz nett an ... allerdings verdient das Finanzamt von Anfang an mit ... deshalb VORSICHT !!!!!
Alle Einnahmen sind einkommenssteuerpflichtig ... 1.
Unter bestimmten Voraussetzungen sind die Einnahmen vom MDK auch Umsatzsteuerpflichtig .... 2.
Und last but not least ... Denkt an Kranken- und Rentenversicherung .... 3.
Als "Nebenjob" ist es eine nette Sache, solange man nicht umsatzsteuerpflichtig wird (unter 17.500,-- im Jahr), dieser Betrag wird allerdings mit der Einkommenssteuer im nächsten Jahr verbucht und muss dann evtl nachgezahlt werden und evtl. enstehen dann auch Vorauszahlungen die das Finanzamt vierteljährlich haben will.
Sobald man mehr als 17.500,-- Euro im Jahr dmit verdient (ist nicht schwer), ist die ganze Sache umsatzsteuerpflichtig, heisst für jedes Gutachten fallen 19% Mehrwertsteuer an die an das Finanzamt abzuführen sind. Der MDK Hessen zahlt derzeit 48,-- Euro pro Gutachten und der MDKN 42,-- Euro pro Gutachten. Hört sich nett an, ja ....... abzüglich 19%, abzüglich der Einkommenssteuer, abzüglich der sonstigen Kosten ..... hmmmmm ......wenn man nicht sehr aufpasst etwas trügerisch im Gesamtbild.
Beide MDK´s sind immer wieder an freiberuflichen Gutachtern interssiert und wenn man das wirklich will, lohnen sich Bewerbungen durchaus und auch etwas Zeit die man investieren muss. Übrigens kann sich jede Pflegefachkraft dort bewerben und wird auch genommen ... diese Fort- oder Weiterbildungen (WBL, PDL u.s.w.) sind völlig uninteressant wenn die sozialen Kompetenzen passen.
Die Einarbeitung beim den MDK´s die ich kenne ist fast gleich .... ein bis drei Tage volles Programm in der Theorie, dann ein paar Gutachten mit einem internen Gutachter mitfahren, der ist dann auch der Mentor für einige Zeit ... und dann eben die ersten Gutachten alleine erstellen die natürlich erst Gegengelesen werden bevor sie zur Kasse kommen. Wenn dann alle Fehlerchen behoben sind werden die Gutachten völlig selbständig erstellt und an die Kassen übermittelt, dann erfolgt im Rahmen der Qualitätssicherung nur noch eine stichprobenartige Überprüfung (hier schneiden die Gutachten der externen Gutachter grundsätzlich schlechter ab als die der internen , komisch ...

).
Der MDKN stellt ein Laptop (der geleast und bezahlt werden muss ... 45,-- Euro pro Monat) mit der entsprrechenden Software zur Verfügung. Hier ist recht viel noch selbst zu schreiben, was sich aber mit etwas Übung mit Textbausteinen gut lösen lässt, zur Verfügung. Der MDK Hessen stellt nur die Software (kostenlos) zur Verfügung ... hier muss man dann seinen eigenen Laptop einsetzten. Durch Multiple Choice Verfahren sind diese Gutachen wesentlich schneller zu erstellen.
Als externer Gutacher für den MDKN kann sich sicher sein keine Kindergutachten und keine Widersprüche bearbeiten zu müssen. Hier kommen also nur Erstanträge, Höherstufungen oder Nachuntersuchgen in Betracht ... benötigte Zeit pro Gutachten (mit etwas Übung: 1 - 1,5 Std.).
Beim MDK Hessen können, je nach Ausbildung, auch Kindergutachten dazu gehören ... Zeitaufwand (für mich als Altenpfleger) mind. 2 Stunden und standardmässig gehören auch Widersprüche zum Auftragsumfang .... der Zeitaufwand ist deutlich höher und immer abhängig vom Umfang und dem "gutachterlichen" Ermessen wo man dann eben hin will. Ein "normales" Gutachten für den MDK Hessen ist in 45 - 60 Minuten abgearbeitet.
Viel Spaß, viel Erfolg ... und vorher auf jeden Fall mit einem guten Steuerberater reden ....
P.S.
Wenn "man" bereit ist sich einen 12-14 Stunden Tag einzurichten sind täglich 8-10 Gutachten "machbar" und ein Umsatz von 7-10.000,-- Euro pro Monat nicht unmöglich. Das ist dann aber auch (bzw. war meine aboslute Grenze) schon der Höhepunkt. Man ziehe die 19% ab, erechne sich die Einkommesnsteuer, errechnet sich den Beitrag der Krankenversicherung, nimmt die Rentenversicherung dazu ..... es wird nicht mehr als für eine festangestellte PDL in einem 150 Betten Haus
