Examen "Sehr gut" versus "Befriedigend"

Hm, irgendwie beruhigt mich dieser Thread ungemein. Stehe ich doch mit fortgeschrittenem Alter direkt am Anfang meiner Ausbildung. Das nimmt mir eine Menge Druck. Außer Frage steht für mich dennoch, dass ich - gerade mit weit über 40 - zusehen muss, so gut wie irgend möglich abzuschließen. Denn ich schätze mal anhand meiner Examensnoten wird auch festgelegt, ob ich tatsächlich noch "gut genug" für Übernahme oder weitere Anstellung bin.

Ich war bis eben wirklich der Ansicht, die von mir zitierte PDL wäre ein Einzelfall mit ihrer Ansicht über charakterliche Eignung bei Bestnoten. Natürlich frage ich mich jetzt, ob das Geheimnis über die Examensnote wirklich in der Leitungsebene bleibt. Dem neu angestellten Prüfling mit herausragender Leistung sei demnach empfohlen seinen Kollegen auf Nachfrage lieber nur mit einem diplomatischen "ich habe gut abgeschlossen" zu antworten.
 
*gggg* Glaubst du allen Ernstes, dass die PDL ihre SL nicht unterrichtet und zu entsprechender gezielter Beobachtung anhält?

Grenzt das an Paranoia? Ich habe keine Ahnung, mit welchen Noten meine Mitarbeiter ihr Examen abgeschlossen haben, oder was im Zwischenzeugnis früherer Arbeitgeber steht. Auf diese Akten habe ich keinerlei Zugriff.

Und ich kann mich nicht erinnern, dass mich nach dem Examen jemand auf Station nach meiner Note gefragt hätte. Auch nicht als Frischling.
 
Und ich kann mich nicht erinnern, dass mich nach dem Examen jemand auf Station nach meiner Note gefragt hätte. Auch nicht als Frischling.
Mich auch nie, auch nicht nach denen der Fachweiterbildung.

Bei uns werden auch keine Noten weitergegeben an die Stationen.

Elisabeth, nicht immer von deinem Haus auf ganz Deutschland schliessen.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Entweder es interessiert niemanden- weder PDL noch SL oder es ist von Relevanz. Und in diesem Falle habe ich mich übrigens ausnahmsweise mal nicht an meinem Huas orientiert, sondern die Aussagen diverser User interpretiert. Wenn ausgezeichnete Abschlüsse keine Probleme machen würden, hätte wir ja nur postive Antworten.

In diesem Sinne werfe ich den Ball mal zurück- nicht vom eigenen Haus auf andere Häuser schließen.

Elisabeth
 
Also ich habe nicht so gute Noten im Examen bekommen, weil die Noten bei uns der Nase nach verteilt wurden. Ich hatte es ziemlich schwer überhaupt irgendwo ne Stelle zu finden und jetzt hocke ich seit 4 Jahren bei einem ambulanten Kinderintensivpflegedienst. Dort meinte meine Chefin beim Vorstellungsgespräch ja auch, eigentlich sind mir die Noten zu schlecht aber ich hab keine Wahl, ich brauch Leute. Wir werden sehen...

Naja und dann nach 1 Jahr beim Mitarbeiter Gespräch meinte sie wie zu frieden sie wäre und das ich eine der besten Mitarbeiter wäre, die sie hat.

Aber ne Stelle im Krankenhaus hab ich trotz vieler Bewerbungen nicht bekommen, was meiner Meinung nach an den schlechten Noten lag!

Erst mit der Weiterbildung die ich gestern erfolgreich mit einer 2 abgeschlossen habe, habe ich jetzt ein Vorstellungsgespräch bei einer großen Uniklinik bekommen. Zuvor hatte ich mich da schon vielfach beworben aber immer nur Absagen bekommen. Also denke ich schon das die Noten sehr entscheidend für einen Job sind....
 
Schlechte Noten können Probleme bereiten, das ist sicher für niemanden überraschend. Hier wurde ja behauptet, dass "zu" gute Noten ein Ausschlusskriterium sein könnten. Und das kann ich mir nur in Ausnahmefällen vorstellen.
 
Könnte mir höchstens vorstellen dass ein Haus seine sehr guten Azubis nicht übernimmt, weil man seine eigenen Azubis ja auch charakterlich kennt. Ein fremdes Haus wird sich wohl eher auf die Noten verlassen als auf das Vorurteil, dass sehr gute Schüler sonst nix drauf hätten. Ist ja auch Quatsch, schließlich ist das Examen ja unter anderem auch praktisch.
 
in meinem ausbildungshaus wurden die 5 übernahmestellen nach klaren punkten vergeben: 2 für die jav- mitglieder, 3 für die mit den wenigsten fehltagen.....
aber: ich komme nochmal auf das gesamtpaket zurück, das stimmen muss.
 
Bei eigenen, bekannten Schülern sieht das Ganze ja sowieso anders aus; da haben die Noten einen geringen Stellenwert, da die Leistungen ja bekannt sind...
 
Ich glaub das wird mein neuer Lieblingssatz: Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht nichts.

Elisabeth

Haha, der gefällt mir auch sehr gut!

Ich muss aber sagen, dass von meinen Examenskollegen die mit den sehr guten Noten auch meisstens die engagierten waren, die was wollten. Die haben dann oft auch auf Intensiv angefangen oder nach einer Zeit mal was Neues ausprobiert.
 
Ich finde das äußerst erschreckend und Besorgnis erregend. Es kann doch nicht sein, dass man aufgrund guter Leistungen (hinter denen entweder viel Fleiß und Motivation und/oder ausgeprägter Intellekt steht) ausgegrenzt wird.......

Auch das Argument leute mit guten theoretischen Leistungen sind praktisch meist nicht so gut ist nonsens. Damit ich in der Praxis qualitativ hochwertig pflegen kann brauch ich fundiertes Fachwissen und kein, wie O.Pocher sagen würde, "gefährliches Halbwissen". Genau das ist der Grund warum es noch soooooo viele Pflegefehler tagtäglich gibt, sei es im KH oder Pflegeheim, weil sie ihr eigenes Süppchen kochen und Tätigkeiten durchführen wie sie es gerade für richtig halten bzw. wie sie es am besten auf die Reihe bekommen. Sowas hat nix mit qualitativ hochwertiger oder einheitlicher Pflege zu tun. Ich sehe das ja auch bei mir in der Klasse, da gibt es 2-3 Leute die sich die ganze Ausbildung lang durchwürgen und bei denen merkt in der Praxis auch die theoretischen Defizite.

wenn ich Personalchef wäre und Bewerbungen durchsehen würde, hätten leute mit nem 4er durchschnitt sehr schlechte karten. Wenn man überwiegend nur ausreichend erreicht hat, ist das schon sehr aussagekräftig hinsichtlich Motivation, Fleiß und Fachwissen. So jemand zeigt mir das erhebliche Lücken da sein müssen. Alles was besser ist von den Ergebnissen muss sich im persönlichen eindruck bewähren.

Auch das Argument1er-Leute stellen zu viele Fragen und sind deswegen hinderlich. Absolut unbegreiflich. Sachverhalte zu hinterfragen sind doch lobenswert. So ebnet man den Weg für Verbesserungen und nicht anders. Unterm Strich brauch ich also leistungsstarke leute um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen, das ist in jeder Branche so.

Wer solche Gedanken bei Einstellungen hat zeigt nur, dass derjenige selber einige Defizite haben muss, sonst hätte er keine Angst vor Fragen oder Verbesserungsvorschlägen. Für mich sind leute mit Ideen und engegament die mit Abstand wertvollsten Mitarbeiter!

Ich bin jetzt seit März 3. Lj und hab bisher immer nen schnitt von 1,1-1,2 gehabt. Soll ich jetzt vor der Ziellinie sagen, ne ich brauch ne 2-3 damit ich mehr chancen hab. Tut mir leid aber für mich entbindet das jeglicher Logik.Jeder sollte dass leisten was er kann und nicht wegen solchen Gerüchten die durchs land ziehen die Handbremse anziehen.
Mal sehen wie mein Examen am Schluss aussehen wird. Sicherlich nicht nur 1er, ich finde sowas hat extrem viel auch mit glück zu tun. Das ist soooo viel Lernstoff, den kann man im Überblick drauf haben, aber keiner kann jedes thema zu 100% beherrschen, daher braucht man ein wenig fortun um in der Prüfung das richtige Thema zu haben.
 
Schöne Restostern!

Einfach so mal zwei Gedanken die ich beim Lesen habe:

1. Ob ich als Stationsleitung die Examensnoten, Arbeitszeugnisse ... schlicht die komplette Bewerbung eines neuen Mitarbeiters kenne.

Ich bitte darum, schließlich muß ich als STL mit dem neunen Kollegen arbeiten und wissen wo ich dran bin, meine Erfahrung war bei einem Vorstellungsgespräch dabei zu sein. Für mich eine Mindestanforderung an Transparenz.

2. Sehr gute Examensnoten, gute oder befriedigende. Kein Problem. Es kommt für mich da viel mehr auf den Verlauf (berufliche Laufbahn) an. Ausreichend, nun wenn trotzdem der Gesamteindruck stimmt, auch kein Problem. Es gibt eine Probezeit, ich verstehe sie nicht im Sinne einer Prüfung sonderm im sinne "ob es passt". Hat da jemand ein glattes ausreichend im Examen, aber ein "gutes Händchen" für Patienten und Angehörige. Dann kann das durchaus passen ... und spezifisches Wissen kann man auch nach dem Examen vermitteln. Ist jemand jedoch sozial maligne ... Probezeit Ende.

@m4rtin

Mache Dein Examen so gut Du kannst. Dieser Thread, es war die Frage ob es so ist und nicht die Antwort das es so ist. An jemanden mit einem "Einser" Examen werden mehr Erwartungen gestellt, das ist so (meiner Erfahrung nach), und je nach dem man kann es als Druck empfinden. Auf der Anderen Seite es eröffnet Möglichkeiten.

Eine kluge PDL, eine kluge STL wird sich freuen über Kompetenzgewinn in ihrem Team.

Freundlich

Andreas
 

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