Erkrankung dem Betriebsarzt verschweigen?

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Sofern du das Einschlafen steuern kannst- kein Problem. Schwierig wirds, wenn du in Situationen der höchsten Konzentration bei gleichzeitig gleichbleibender Reizlage bist.

Wie würde dein Doc reagieren, wenn du beim Instrumentieren immer wieder wegnickst?

Die Berufseignung können wir eigentlich nicht beurteilen. wir können nur die Grenzen aufzeigen und den User bitten, fachmännische Meinung einzuholen. Der behandelnde Arzt wird am ehesten wissen, was geht und was nicht. Un

Ich werde den Verdacht nicht los, dass LuckyLuke1 die Antwort schon ahnt und deshalb bis jetzt diesen Weg noch nicht in Erwägung gezogen hat. Aber vielleicht täusche ich mich da ja auch.

Elisabeth
 
Danke für die letzten beiden Antworten!

Meinen Neurologen werde ich auf jeden Fall schnellstmöglich kontaktieren.
In der Hinsicht bin ich auch sehr optimistisch, dass er mir eine Eignung ausstellt. Allerdings hat er das doch in letzter Instanz nicht zu entscheiden, oder liege ich da falsch?
Die größte Angst besteht darin dass ich einen Betriebsarzt erwische (und diese Chance ist sehr groß), der sich nicht ausreichend mit der Erkrankung
auskennt, da sie einfach selten ist und wenn überhaupt nur die extremen Ausprägungen mit dem Namen Narkolepsie verknüpft werden.
Ich war bei sovielen unterschiedlichen Ärzten die mit mal einen Vitamin C Mangel attestierten, mal eine unzureichende Schlafhygiene und in einigen anderen Fällen mich mit einem "Herr X, Herzlichen Glückwunsch, Sie sind kerngesund" aus dem Arztzimmer entlassen haben.
Als ich in den letzten beiden Jahren den Verdacht hatte an Narkolepsie erkrankt zu sein und diesen auch äußerte, nahmen 4 von 5 Ärzten ihr Buch zur Hand um sich erst mal etwas über die Symptome zu informieren.
"Fallen Sie beim Lachen/Weinen/o.ä. einfach um?"
"Nein"
"Herzlichen...."
Ihr wisst ja wie es weiter geht.
Warum sollte nun ausgerechnet der Betriebsarzt viel mehr darüber bescheid wissen?

Hm, das hätte ich von Anfang an so schreiben sollen, dann wäre einiges klarer.

Das ist so ähnlich als würde man mit einer Kurzsichtigkeit eine völlige Blindheit diagnostiziert bekommen.
Ich fühle mich einfach nicht so krank wie es die meisten Narkoleptiker tun. Bei weitem nicht.
Unteranderem auch ein Grund mich demnächst nochmal in einem anderen Schlaflabor untersuchen zulassen.
 
ich wollte euch ja weiterhin auf dem Laufenden halten...

am 01.10. beginne ich nun eine Ausbildung zum GuK in einem kleinen KH der Grundversorgung.
Seit ich von dem Ritalin auf eine Mischung aus Antidepressiva und Psychostimulatien umgestiegen bin, geht es mir um Längen besser und ich
überstehe sogut wie jeden Tag ohne lähmende Müdigkeit und lästige Nickerchen.

Auch habe ich Rücksprache mit meinem Neurologen gehalten:
Er hat keinerlei Bedenken an meiner Tauglichkeit zum GuK solange
sich meine Symptome nicht verschlimmern bzw. neue auftreten.
Jedoch äußerte er Bedenken hinsichtlich des Schichtdienstes da
er regelmäßige Arbeitszeiten generell für förderlicher hält.
Das müsse ich allerdings ausprobieren (zumal ich schon öfter im Schichtdienst gearbeitet habe und ich ganz gut damit zurecht kam)
und falls ich nicht damit zurecht komme, könne ich immer noch in
einen Bereich wechseln indem ich keinen Nachtdienst habe.

Er riet mir dazu, es bei der Betriebsärtzlichen Untersuchen nicht zu sagen.
Ich wäre auch nur verpflichtet die Krankheit zu erwähnen wenn es mich
merklich beeinträchtigen würden zB am OP-Tisch oder ich vermehrte
Fehlzeiten habe was bei mir ja auch nicht der Fall ist.

Nun freue ich mich umso mehr auf den Ausbildungsbeginn.:)

Gruß
Lucky Luke
 
Hallo,

wenn Du explizit nach bestehenden neurologischen Erkrankungen gefragt wrist, musst Du dem BA wahrheitsgemäß antworten...

Du wirst entweder einen detaillierten und mehrseitigen (!) Fragebogen erhalten, auf welchem Du die Angaben ankreuzen bzw. eintragen musst (mit der Erklärung, dass Deine Angaben der Wahrheit entsprechen), oder aber dei einzelnen Punkte werden im Gespräch abgefragt.

Wenn der BA Zweifel hat an Deiner Eignung wird er soweiso ein Gutachten Deines Neurologen anfordern...
 
Hallo,
also der Betriebsarzt wird dich nicht konkret nach einer solchen Erkrankung fragen und nach Medikamenten im Blut wird bei der Untersuchung auch nicht geforscht.
Wenn du dein Leben mit deinen Medis gut im Griff hast ist doch alles gut. Probier es in jedem Falle aus, ich wüsste nicht was dagegen sprechen sollte. Beantworte die Fragen des Betriebsaztes wahrheitsgemäß, man muss aber meiner Meinung nach ja keine schlafenden Hunde wecken und es niemandem auf die Nase reiben.
Viel Glück wünsch ich dir
 
Hi Leute,
danke nochmal für die Antworten. Waren größtenteils sehr hilfreich.
Wie schon geschrieben habe ich zum 01.10.2010 mit der Ausbildung
angefangen und habe den 10 wöchigen Einführungsschulblock gut überstanden.
Die ersten 3 Wochen lief alles super, keine Probleme mit dem Wachbleiben
gehabt. Kurz darauf fiel ich vorübergehend in ein kleines Loch, was auch
dem ein oder anderen Lehrer auffiel. "habe schlecht geschlafen" hilft aber
meistens als Ausrede ;)
War dann kurz darauf wieder im Schlaflabor, die dann festgestellt haben
dass auch meine Schlafapnoe sich verbessert hat bzw. sich in einem "nicht-therapiebedürftigen" Bereich befindet. Mein Nachtschlaf war allerdings recht
fragmentiert was zum Großteil auch an den tausend Strippen lag, die mich
beim Ein- und Durchschlafen hinderten :)
Nach einer vorübergehenden Dosiserhöhung die absolut kontraproduktiv war, ging es alles wieder etwas bergauf und der erste Praxiseinsatz stand an. Den Einführungsblock habe ich mit einem Durchschnitt von 1,7 abgeschlossen.
Kam dann auf die Innere/Onkologie. Lief eigentlich alles super. Die Arbeit macht spaß und ich komme insgesamt gut mit meiner Müdigkeit klar (die sich aber glücklicherweise bei dem ganzen Hin und Her auf Station in engen
Grenzen hält). Lediglich bei der Übergabe, die meistens eine Stunde dauert hab ich relativ regelmäßig das Gefühl dass mir die Augen zufallen. Was nach
Ansicht einiger Mitarbeiter auch öfters mal passiert. Das ist echt nervig aber ich weiß nicht genau wie ich das verhindern soll, da ja alle sitzen und ich nicht der einzige sein mag der währenddessen steht. Vielleicht hat der ein oder andere nen Tip gegen "einschläfernde" Übergaben :)
So, das war eine kleine Zusammenfassung der letzten Monate. Wär schön von euch zu hören.
 
Hallo,

schön, dass es so gut für dich läuft.
Vielleicht könnte es dir helfen, dich an den Übergaben zu beteiligen. Ich weiß, ist vielleicht im Unterkurs etwas früh, aber wenn du gute Mentoren hast könnten die das auch jetzt schon mit dir üben (im Rahmen dessen was du schon am Patienten machen kannst / darfst).

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Vielleicht einen Kaffee bei der Übergabe trinken? Oder, wenn die Müdigkeit Dich übermannt, Dich kurz zur Toilette schleichen... (aufstehen, rumlaufen, kaltes Wasser ins Gesicht...)?
 
Und wie funzt es, wenn du selbst eine ausführliche Übergabe machen musst bzw. es für dich wichtig ist, jeden Aspekt aufzunehmen?

Ich stell mir das bildlich vor, wenn der Kollege, der die nächste Schicht übernimmt sich mit kalten Wasser im Gesicht, herumlaufen und zwischenzeitlichem Toilettengang wach hält. Kein angenehmes Bild.

Elisabeth
 
Ich habe bisher noch keine Übergabe machen müssen.
Allerdings bin ich da ganz optimistisch, dass das funzt da mein
größtes Problem nun mal die passiven Momente sind.

Das mit der Aufnahme von Aspekten stimmt allerdings.
Daran muss ich arbeiten, deswegen auch die Frage nach dem
ein oder anderen Tip.
An der Übergabe soll es letztendlich nicht scheitern ;)

Klar, das Bild sieht etwas albern aus, aber was soll ich machen?
 
Lediglich bei der Übergabe, die meistens eine Stunde dauert hab ich relativ regelmäßig das Gefühl dass mir die Augen zufallen.
Um Gottes willen, das würde mir auch, wenns so lange dauert.
Wer hat denn heute noch Zeit für so ne lange Übergabe?
Oder ist das was Besonderes - wöchentlich/monatlich?
 
Versuch dir Notizen zu machen: Fragen/Informationen zum Patienten... Fragen/Informationen zum Krankheitsbild... Fragen/Informationen zu Untersuchungen...

Es geht darum, dass dein Gehirn beschäftigt ist und net alles an dir vorbei rieselt.

Ergo: Aus Passivität Aktivität machen.

Elisabeth
 
Hi Leute.
Ich schlafe nicht beim Gehen, einer Unterhaltung oder sonstigen aktiven Tätigkeiten ein.
Sehr wohl aber bei längeren Autofahrten (< 45 minuten, als Fahrer sogar schneller wie als Beifahrer)
Längerem Sitzen, zB Fernsehn schauen, Mathe Unterricht :) ...

1. Ich würde immer die Wahrheit sagen... Lügen bei der betriebsärztlichen Untersuchung holen dich irgendwann immer ein und dann wird die Situation schlimmer...

2. Die Arbeit in der Krankenpflege erfordert IMMER ein besonders hohe Konzentration... manchmal auch nach 3 - 4 Stunden routine arbeit, wird plötzlich und ohne vorwarnung die höchst Leistungsfähigkeit wichtig... hört sich nicht so an, als wenn du dazu in der Lage bist???

3. Ich sehe es skeptisch, ob du wirklich im Pflegeberuf glücklich werden kannst und ich bin der Meinung du bist nicht dazu geeignet, aufgrund deiner Erkrankung, sorry!

Gruß
Chief
 
@chief:

zu 1. das bezweifle ich aber schwer, dass du als Stv. PDL immer und überall die Wahrheit sagts und nicht sogar häufiger auch mal was weg lässt - oder?

zu. 2. na ja, dieses Überhöhen des Berufes gefällt mir ganz und gar nicht und wird dem Job auch nicht gerecht. Auch viele andere Berufe erfordern Konzentration. Keiner kann sich 8Std. konzentrieren in keinem Job.

zu 3. jetzt schießt du übers Ziel weit hinaus. Selbst bei Ärtzen sind Ferndiagnosen out.
Aus der Ferne die Eignung für den Beruf zu beurteilen ist schon mehr als gewagt.
Als stv. PDL wäre ein bißchen mehr Zurückhaltung sicher nicht verkehrt.
 

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