Erfahrung mit Leihärzten auf der ITS?

Soooo hab heute nochmal den anderen Leiharzt gefragt :
Das arme Schw***** arbeitet 7 tage die woche, 2tage im Monat frei....und das alles auch noch freiwillig . Von Mo-Fr ist er bei uns in der Klinik und am Wochenende in unserer Partnerklinik!!!
Er verdient nach eigener Angabe WEIT mehr als 10.000€ netto (genaue Zahl hat er nich genannt ) muss sich aber,klaro,selbst versichern und haftet wohl auch komplett für sich selbst wenn er mist baut. Keine Klinik die hinter ihm steht.
Tat mir ein bisschen leid. Dafür hab ich ihn gleich festgenagelt heute nachmittag für 3Macumar-Anordnungen, und 4Zugänge :sdreiertanzs:

Lg :lovelove:
 
...und haftet wohl auch komplett für sich selbst wenn er mist baut. ...
Da würde ich auch jegliche Initiative vermissen lassen. Denn 10.000€ im Monat mögen sich viel anhören, dürften aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein sein, wenns um einen Behandlungsfehler mit fatalen Folgen geht.
Und 28 Tage im Monat nonstop- wer würde da net ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis haben.
Solche Zustände dürften erklären, warum dieses Modell von Ärzten offensichtlich net präferiert wird.

Bleibt die Frage: wie sinnvoll und zu beiderseitiger Zufriedenheit und zum Wohle des Patienten miteinander kooperieren? Kommunikation ist ja schon mal ein guter Anfang. Und wenn man dann noch schafft, den Arzt net als Feindbild anzusehen, dann dürfte einer Zusammenarbeit doch eigentlich nix im Wege stehen. Als erstes dürfte es wohl nötig sein, klare Grenzen zu formulieren... Pflege, ärztl Stammpersonal und Leihärzte.

Möglichkeiten, sich das Leben zu erleichtern gibts viele. Marcumar kann man z.B. auch per Limitvorgaben ansetzen. Ist zwar ein bischen mehr zu schreiben für den primär ansetzenden Doc. Aber das wird ja wohl net das Problem sein.

Elisabeth
 
Denn 10.000€ im Monat mögen sich viel anhören, dürften aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein sein, wenns um einen Behandlungsfehler mit fatalen Folgen geht.
Ein Behandlungsfehler wäre durch eine Haftpflichtversicherung abgedeckt. Die wird er wohl abgeschlossen haben als Leiharzt.
 
Die Beiträge sind sicher Peanuts, genauso wie die Abgaben für KK, Altersvorsorge, Steuer usw..

Aber darum geht es hier gar nicht. Mich ärgert die Art und Weise des Umgangs miteinander. Man lebt von gegenseitigen Vorurteilen. Erwartet, dass der andere sich gefälligst auskennt im Stationsbetrieb, dass er weiß, was der andere denkt und will. Ich glaube, auch diese Ärzte verfügen net über die Fähigkeit der Telepathie. Genau wo wenig dürfte diese Fähigkeit bei Pflegekräften vorkommen.

Es muss doch möglich sein unter erwachsenenMenschen, Kompromisse zu schließen. Oder steht hier die eigene Unzufriedenheit mit dem Arbeitspensum, der Entlohnung usw. im Wege?

Wie wäre es, wenn man in diesem Thread mal umschwenkt vom Jammern zu Ideen für ein Miteinander.


Elisabeth
 
Wer jammert denn hier?
Es ist leider total ärgerlich wenn man von manchen ärztlichen Kollegen nicht als kompetent genug eingeschätzt wird....
In unserem Team (Ärzte,Pflegepersonal,Ergos,etc etc....) herrscht ein sehr freundliches Miteinander. Viele Kollegen sind auch privat miteinander befreundet. :engel: wir lösen Probleme gemeinsam und die Ärzte schätzen und vertrauen auf unsere Meinungen.
Dann kommt jemand daher,der leider ganz anders ist und sich nicht auf sowas einlassen kann. Das ist nicht schön,für keinen von uns . Ich kann nur für mich selbst sprechen aber ich finde es super ätzend mir am Telefon anhören zu müssen "Ne ich komm doch nicht für n zugang,der Patient soll gefälligst selber trinken" Aaaaaaaaaaaaachso????? na da wäre ich ja gar nich draufgekommen,dass ein Patient auch selber trinken kann :wut:
Ich denke jeder von euch weiß,was für ein Patientenklientel wir in der Neurologie vorfinden?????z.B. : Ich haue mit sicherheit keiner 90-jährigen dementen Dame mit gewalt einen Becher Wasser nach dem anderen rein. Oder findet das jemand in Ordnung?
So Privat ist der Leiharzt ja n ganz netter Typ, aber eine "Null-bock Einstellung" geht leider nicht.
So gehe ich auch nicht zur Arbeit,mir persönlich geht es um das Wohl des Patienten,welches durch solche Streitigkeiten einfach leidet......

Lg :lovelove:
 
Nochmal: Kommunikation.
. Erwartet, dass der andere sich gefälligst auskennt im Stationsbetrieb, dass er weiß, was der andere denkt und will. Ich glaube, auch diese Ärzte verfügen net über die Fähigkeit der Telepathie. Genau wo wenig dürfte diese Fähigkeit bei Pflegekräften vorkommen

Niemand hat Abläufe sofort drauf. Und ich will auch net bestreiten, dass so mancher Frust sich einen Kanal sucht und in einer absoluten Arbeitsunlust gipfelt.
Aber wie war das nochmal mit der Erziehung: Konsequenz, gleichbleibend wohlwollendes Verhalten gegenüber dem Schützling.

Würde bei deinem Beispiel bedeuten: immer wieder freundlich darauf hinweisen, dass die Stationsgepflogenheiten seinen (hier durchaus net falschen*) Vorstellungen nicht entsprechen. Dazu sollte man ihm versichern, dass der Pat. sehr wohl zusätzlich oral Flüssigkeit zu sich nehmen wird.

Elisabeth

* Einen hochbetagten dementen Pat. mit einer Flexüle zu tracktieren ist auch net unbedingt die Lösung des Problems, wenn ich beachte, dass der Mensch net ewig bei mir verweilen wird und somit das Problem lediglich delegiert an die ff. Pflegekräfte wird. Ist hier aber net Thema.
 
Das Phänomen, dass die Diensthabenden nachts keinen Bock haben, gibt's häufiger, nicht nur bei Leihärzten.
Mit denen schlagen wir uns auch seit geraumer Zeit rum. Es gibt gute und schlechte, wie überall. Es gibt freiberuflich arbeitende Leihärzte oder welche, die bei einer Firma angestellt sind. Einer, den wir sehr mögen, ist Grieche mit einer eigenen Praxis auf Kreta, die jedoch z.Zt. schlecht läuft, deshalb jobbt er jetzt bei uns. Er könnte gern auch bleiben.
Wahr ist, sie verdienen in der Regel besser als die fest angestellten Assistenzärzte, können aber oft nicht mehr und strengen sich auch oft nicht besonders an - sie wissen ja, sie werden gebraucht.
Einen haben wir, der ist schon Ende 60 und man merkt ihm deutlich an, dass er eigentlich total ange****t ist und keine Lust mehr hat. Ich kann da kaum hinsehen, wenn der operiert (zumal er nicht in seiner Lieblingsfachrichtung eingesetzt wird).
Dafür hatten wir schon mal so ein Urgestein der Chirurgie, der supernett und kompetent war - dem war die Rente zu langweilig, tss! Gibt's auch!

Jedenfalls ist der Ärztemangel und Einsatz von schlecht ausgebildeten Hilfs- und Leihärzten mit teilweise minimalen Deutschkenntnissen eine echte Katastrophe. Warum ist das eigentlich noch nicht so richtig in den Medien angekommen?
 

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