Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter

MuttiAlex

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02.03.2019
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Akt. Einsatzbereich
Stationäre Pflege
Hallo.

Ich bin eine examinierte Altenpflegerin, welche nach dem 3 jährigen Erziehungsurlaub wieder in ihren Beruf einsteigt.
Da ich 2 Kinder habe, habe ich mich als Teilzeitkraft in einem Pflegeheim beworben und wurde auch angenommen.
Gestern hatte ich meinen 1.Arbeitstag und ich hatte das Pech ausgerechnet in einem Personalkrankennotstand die Neue zu sein.
Vieles was die Bewohner angeht, wurde mir zwischen Tür und Angel um die Ohren geworfen. Schnell wurden ärztliche Verordnungen angesprochen, der Medikamentenschrank gezeigt...alles nur so nebenbei.

Das Wochenende hab ich erstmal frei, und ab Dienstag bin ich bereits als Schichtleitung im Frühdienst eingeteilt. Nach gerade 2 Arbeitstagen, kenne ich noch nicht mal alle 40 Heimbewohner beim Namen und das dazugehörige Gesicht.
Wie soll ich da Medikamente verabreichen und eine vernünftige Behandlungspflege ausüben?

Mir wurde beim Einstellungsgespräch eine vernünftige Einarbeitungszeit zugesichert, da ich ja 3 Jahre aus der Pflege raus war und jetzt das!

Muss ich wirklich schon nach 2 Tagen, an denen ich durch Personalmangel nicht wirklich eingearbeitet wurde, schon die alleinige Verantwortung der Station übernehmen?
Ich trau mir das ehrlich gesagt nicht zu! Es geht immerhin um Menschen!

Was soll ich oder kann ich tun?

Vielen Dank fürs lesen.
 
Oh je, ich würde sagen, willkommen im wahren Leben... im Vorstellungsgespräch wird ja immer viel versprochen, nur die Realität sieht leider anders aus....
 
Hallo.



Mir wurde beim Einstellungsgespräch eine vernünftige Einarbeitungszeit zugesichert, da ich ja 3 Jahre aus der Pflege raus war und jetzt das!

Muss ich wirklich schon nach 2 Tagen, an denen ich durch Personalmangel nicht wirklich eingearbeitet wurde, schon die alleinige Verantwortung der Station übernehmen?
Ich trau mir das ehrlich gesagt nicht zu! Es geht immerhin um Menschen!

Was soll ich oder kann ich tun?
Wenn Du Dir die Verantwortung nicht zutraust so musst Du das den entsprechenden Stellen mitteilen. Sagst Du nichts, so liegt die Verantwortung alleine bei Dir.
Ich würde das Gespräch mit demjenigen, der Dich als Verantwortliche für die Schicht eingeteilt hat, das Gespräch suchen und auch nochmal mit den entsprechenden Leuten reden, die Dir eine Einarbeitungszeit zugesichert haben. 3 Tage kann man selbst mit maximalstem Wohlwollen nicht als "vernünftige" Einarbeitungszeit sehen.
Das sind mMn Deine Möglichkeiten, am wichtigsten ist es die Verantwortung abzulehnen, falls Fehler unter Deiner Verantwortung passieren.
Ansonsten hat es malu zwar salopp ausgedrückt, aber de facto sieht die Realität leider so aus. Es dürfte auch an Dir der akute Pflegenotstand nicht vorbei gegangen sein, der besonders in Altenpflegeheimen noch extremer ist, da dort die Fachkraftquote nicht so hoch war wie in Krankenhäusern. Mündliche Zusagen werden gerne nach dem Munde des Bewerbers gegeben, die danach leider oftmals nichts mehr wert sind und nicht entsprechend umgesetzt werden.
Bereitschaft zeigen und verbindliche (schriftliche) Zusagen fordern ist heute oftmals die einzige Verhandlungsbasis bei der man selbst schadensfrei bleibt.
Du musst selbst für Dich sorgen, die Arbeitgeber haben noch nicht alle begriffen wie wertvoll Personal ist.
 
Ich war mal in einer ähnlichen Situation auf einer Intensivstation. Ich habe dann eine Liste mit Tätigkeiten angefertigt, die ich wegen unzureichender Einarbeitung noch nicht allein ausführen wollte, sowie auch eine mit Tätigkeiten, bei denen ich mich sicher gefühlt habe.

So habe ich Bereitschaft gezeigt, aber auch klar gemacht, wo ich Unterstützung brauche - auch rechtlich für Vorgesetzte dann nicht mehr einfach vom Tisch zu weisen, wenn Du bspw. die Durchführung einer bestimmten Tätigkeit ablehnst.

So habe ich mir zwei zusätzliche Wochen Einarbeitung erkämpft.
 
Ich war mal in einer ähnlichen Situation auf einer Intensivstation.
Aus dem Wortlaut schließe ich, dass du da nicht lange warst.... ???

Kalimera hat es in ihrem letzten Satz treffend formuliert: Die AG haben noch nicht alle begriffen, wie wertvoll (gutes) Personal ist.

Mich macht es immer wieder wütend und hilflos, wenn ich mitbekomme, wie mit Mitarbeitern umgegangen wird.
Ich kann dir nur raten, besteh auf Einarbeitung, fixier schriftlich die Misere und ansonsten such dir schleunigst was Neues!
 
Nein, war ich nicht. Meine Zeit war mir zu schade, um mich so verheizen zu lassen.

Genau das meine ich halt auch.... es ändert sich meist nichts, wenn schon die Einarbeitung Mist ist.

Oder anders ausgedrückt: Eine schlechte Einarbeitung ist schon ein Omen für die kommende Zeit....
 
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