Den Tod im OP akzeptieren - wie geht das?

Glaub mir, in dieser Diskussion ist diese Möglichkeit sicher die am naheliegendste. Aber in den Situationen: müde, ausgelaugt und emotional überreizt wäre ich damals niemals drauf gekommen, einen Seelsorger, Psychologen oder sonstigen Beistand für mich zu rufen!

Es geht auch nicht unbedingt um seelsorgerlichen Beistand (für mich) sondern um eine allgemein bekannte Möglichkeit einer professionellen Gesprächsmöglichkeit in emotional seelischen Stress- oder Ausnahmesituationen. .....idealerweise: auch an Wochenden, unentgeldlich und ohne dass ich befürchten muss, dass mir bei deren Inanspruchnahme berufliche oder gesellschaftliche Nachteile entstehen!

Und es ist mir sehr bewußt, dass ich diese aufsuchen müsste und nicht umgekehrt......!
 
Da mich andere/mehr Meinugen dazu interssieren, - schieb ich mal hoch!
 
Bei uns als ein Haus der Grundversorgung kommen glücklicherweise sehr wenige Todesfälle intraop. vor.Als besonders belastent empfanden meine Kollegen und ich eine Notsektio ,bei der das Kind tot aus der Mutter kam.Wie sollte man der Mutter in die Augen sehen können,die doch dachte wir würden alles zum Guten wenden?Wir alle, die beteiligt waren, haben Kinder und für uns alle war der Tag gelaufen und das morgens um fünf. Wir haben erst mal den Saal und geräte wieder in Bereitschaft gebracht und danach noch lange über die schreckliche Situation gesprochen und auch ein bisschen geweint.Es ist schon klar, das man bei aller Bemühung solche Situationen nicht vermeiden kann.Aber das macht die Gefühle der Leere des Versagens und der Unzulänglichkeit nicht einfacher zu ertragen.
 
Bei uns als ein Haus der Grundversorgung kommen glücklicherweise sehr wenige Todesfälle intraop. vor.Als besonders belastent empfanden meine Kollegen und ich eine Notsektio ,bei der das Kind tot aus der Mutter kam.Wie sollte man der Mutter in die Augen sehen können,die doch dachte wir würden alles zum Guten wenden?Wir alle, die beteiligt waren, haben Kinder und für uns alle war der Tag gelaufen und das morgens um fünf. Wir haben erst mal den Saal und geräte wieder in Bereitschaft gebracht und danach noch lange über die schreckliche Situation gesprochen und auch ein bisschen geweint.Es ist schon klar, das man bei aller Bemühung solche Situationen nicht vermeiden kann.Aber das macht die Gefühle der Leere des Versagens und der Unzulänglichkeit nicht einfacher zu ertragen.


Danke fürs Wiederbeleben!
....und kam irgendjemand auf die Idee Euch professionellen Beistand, Gesprächstherapie, psychologische Hilfe etc. usw. anzubieten? Bzw. ist Euch eine solche in Eurer Klinik bekannt/gibt es eine solche, an die Ihr Euch (unentgeldlich) wenden könnt?
 
Nein. Aber in dem Moment haben wir daran auch nicht gedacht.In dem Haus, in dem ich gelernt habe (uniklinikum ),gab es diese Möglichkeit nicht, obwohl aufgrund der Schwere der Grunderkrankungen und Verletzungen dort regelmässig Pat. "auf dem Tisch blieben".ich glaube, sich als Pflegender helfen zu lassen,ist uns nicht als Möglichkeit bewusst.Man stellt sich immer hinten an und kümmert sich um die pat. oder Hinterbliebenen.Der Breakdown kommt dann zu Hause, wo die Familie reichlich überfordert mit dem heulenden Elend ist.
 
Was würdet Ihr denn von kollegialer Beratung halten? Klappt das im OP? Oder seid Ihr da mehr Einzelkämpfer und weniger Teamkollegen? (Mir wurde das mal so vermittelt, aber ich war bisher nur als Patientin im OP, ich kann da nicht mitreden.)
 
Das ist - je nach Zusammensetzung von Team bzw. Schicht - ganz verschieden.
In manchen Fällen habe ich wirklich "Einzelkämpfer-Dasein" erlebt, häufiger war jemand da der mit angepackt oder einfach zugehört hat wenn sich mal wer über eine Situation aus****en wollte.


Gruß
Die Anästhesieschwester
 

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