News Bremen: Intensivstationen für Notfälle abgemeldet?

Hallo Bachstelze,
bei uns gabs schon vor 20 Jahren Bettensperrungen und dazwischen immer wieder - hat bisher keinen Interessiert und zu keinem Umdenken geführt - ungeeignetes Mittel.

1. muss DIE PFLEGE kreativer werden und nicht altes Ausgraben, das die letzten 30Jahre schon nicht funktioniert hat
und

DAS ENTSCHEIDENDE UND DREH UND ANGELPUNKT

2. DIE PFLEGE muss endlich kapieren, dass sie sich organisieren MUSS.
Für sich selbst, aber auch für diejenigen für die sie vorgibt als Berufsgruppe in dieser Gesellschaft zu stehen und zu vertreten. Sonst verliert sie weiterhin ihre Glaubwürdigkeit, andere sind und werden an ihre Stelle treten.

Wenn ich mir diese elendige Kammerdikussion ansehe oft geprägt von den Gegnern von hahnebüchener Unkenntnis oder gezielten Falschmeldungen, dann wird es mir Angst und Bange um den Berufsstand und deren EIGENSTÄNDIGEN Fortbestand.
Wenn 2 sich Streiten freut sich ein Dritter vielleicht vierter oder fünfter.
Bin gespannt was von den Aufgaben und dem Berufsbild DER PFLEGE in 20Jahren noch übrig bleibt, wenns so weiter geht. Meine Hoffnung schwindet mit zunehmendem Alter.
 
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Unsinn - Organisationsverschulden geht immer zu Lasten des AG.
Theoretisch - wenn rechtzeitig Überlastungsanzeigen geschrieben wurden.
Und selbst dies entbindet die MA nicht von der Sorgfaltspflicht, d. h. wenn ihnen in der Hektik ein dummer Fehler unterläuft, hängen sie trotzdem noch mit drin:

"In den Fällen der Haftung für Verrichtungsgehilfen bzw. für deren Fehler und der Haftung als Vorgesetzter wegen Organisationsverschulden haftet der Vorgesetzte zusammen mit den MA als Gesamtschuldner."

Quelle: https://paritaet-bw.de/fileadmin/us...aftungsfragen_homepage.pptx_ohne_fussnote.pdf S. 13.
 
bei uns gabs schon vor 20 Jahren Bettensperrungen und dazwischen immer wieder - hat bisher keinen Interessiert und zu keinem Umdenken geführt - ungeeignetes Mittel.
:?: Wieso "ungeeignet"? Ihr hattet zumindest in diesem Fall eine kurzfristige Entlastung, und das ist ja der Sinn der Sache.
Aber Glückwunsch dazu - wie gesagt, ich hab NOCH NIE Bettensperrungen wegen Pflegepersonalmangel selber erlebt, höre/lese das immer nur von anderen. Wir wären damals froh gewesen...
2. DIE PFLEGE muss endlich kapieren, dass sie sich organisieren MUSS.
Für sich selbst, aber auch für diejenigen für die sie vorgibt als Berufsgruppe in dieser Gesellschaft zu stehen und zu vertreten. Sonst verliert sie weiterhin ihre Glaubwürdigkeit, andere sind und werden an ihre Stelle treten.

Wenn ich mir diese elendige Kammerdikussion ansehe oft geprägt von den Gegnern von hahnebüchener Unkenntnis oder gezielten Falschmeldungen, dann wird es mir Angst und Bange um den Berufsstand und deren EIGENSTÄNDIGEN Fortbestand.
Wenn 2 sich Streiten freut sich ein Dritter vielleicht vierter oder fünfter.
Da hast Du allerdings recht. :up:
 
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Unsinn - Organisationsverschulden geht immer zu Lasten des AG.
Bitte keine Horrorszenarien aufbauen, dazu gibt es keinen Grund.
In einer Überlastungs/Überforderungssituation können Fehler passieren. Wer am Ende Schuld hat, wird vor Gericht entschieden. Da werden dann plötzlich Abläufe die seit 20 und mehr Jahren so üblich waren, alle haben es so gemacht, von den Verantwortlichen in Zweifel gezogen. Plötzlich will keiner mehr was davon gewußt haben. Auch wenn du vor Gericht keine Schuld bekommst, ist es kein zuckerschlecken, wenn auf deinem Rücken der Arbeitgeber seine Verantwortung abschieben will. Der psychische Stress ist immens. Es verfolgt dich auch den Rest deines Lebens, wenn dir ein Patient auf Station stirbt, weil zu wenig Personal oder zuwenig Fachpersonal da ist, das eine kritische Situation richtig einschätzen, geschweige denn adäquat handeln kann. Egal wie man es dreht und wendet,es ist Schei....... Trotzdem ist mir das Hemd näher als die Hose, und wenn ich wieder mal alleine im Spätdienst auf einer 34 Betten Station stehe, dann werden ich keine Zugänge mehr aufnehmen. Jedes freie Bett wird von mir gesperrt.
 
Bettensperrungen sind das einzige Mittel welches Wirkung zeigt.

Das hat zur Folge, dass die OP Kapazitäten nicht genutzt werden können und das bedeutet Erlösverluste ...
 
gibts bei euch nur Chirurgische Stationen?


Nein, wir sind ein Haus der maximal Versorgung. Dennoch bringt durchschnittlich ein chirurgischer Fall deutlich mehr als ein internistischer.

Und wenn die Intensiv voller externer Notfälle liegt, stehen die Säle am Folgetag still ...
 
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Wenn ich mir diese elendige Kammerdikussion ansehe oft geprägt von den Gegnern von hahnebüchener Unkenntnis oder gezielten Falschmeldungen, dann wird es mir Angst und Bange um den Berufsstand und deren EIGENSTÄNDIGEN Fortbestand.
Wenn 2 sich Streiten freut sich ein Dritter vielleicht vierter oder fünfter.
Bin gespannt was von den Aufgaben und dem Berufsbild DER PFLEGE in 20Jahren noch übrig bleibt, wenns so weiter geht. Meine Hoffnung schwindet mit zunehmendem Alter.

Ja wirklich elend diese Kammerdiskussion!
Ich finde es wirklich mehr als ärgerlich, wenn hier ständig und immer wieder den Gegnern hanebüchender Unkenntnis und oder das Verbreiten von Falschmeldungen unterstellt wird. Etwas mehr Sachlichkeit würde hier gut tun. Zum wiederholten Mal, darf ich nach vielen Diskussionen und Austauschen aller Argumente nicht zu einem anderen Ergebnis kommen was die Sinnhaftigkeit der Pflegekammern betrifft? Doch das darf ich, sogar ohne dass mir oder anderen Gegnern fehlende Sachkenntnis unterstellt wird.

Nicht die informierten Gegner unseres Berufstandes sind das Problem, sondern die lethargischen Kollegen, die noch nie ihren Ar.... hochbekommen haben.
 
Ich finde es wirklich mehr als ärgerlich, wenn hier ständig und immer wieder den Gegnern hanebüchender Unkenntnis und oder das Verbreiten von Falschmeldungen unterstellt wird.
Naja, man kann natürlich nicht allen Gegnern hanebüchene Unkenntnis oder Verbreiten von Falschmeldungen unterstellen... aber hast Du im anderen Thread, der grade läuft, den NDR-Artikel gelesen? Hier #14
Ich finde, der ist wirklich extrem einseitig; und wenn man sich die Kommentare dazu durchliest :roll:...
Etwas mehr Sachlichkeit würde hier gut tun.
:up:
Nicht die informierten Gegner unseres Berufstandes sind das Problem, sondern die lethargischen Kollegen, die noch nie ihren Ar.... hochbekommen haben.
Ich hoffe, da hattest Du Dich verschrieben:
"Nicht die informierten Gegner unseres Berufsstandes..."
Du meintest wohl
"Nicht die informierten Gegner unserer Pflegekammern..."
Oder? :wink1:
 
Hallo Martin, ja da habe ich mich verschrieben bzw. missverständlich ausgedrückt

Den Artikel habe ich gelesen, ja! Allerdings habe ich auch noch nicht soviel Artikel gelesen, wo die Befürworter der Kammernnauf ernsthaft auf die Gegner eingegangen sind! Aber es kommt wohl wie bei allen Dingen auf die Perspektive an. Vielleicht kann mir jemand mal kurz was erklären? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Beiträge von denen gezahlt werden (müssen), die als Pflegekräfte ausgebildet sind und auch in der Pflege arbeiten. Jetzt habe ich gelesen dass die Beitragspflicht an die Ausbildung geknüpft ist. Wenn ich nun zwar noch im medizinischen Beteich arbeite, aber nicht mehr pflege (also beispielsweise Medizinprodukte im Außendienst vertreibe, beim MDK als Kodierfachkraft bin oder eine Beratungstätigkeit habe) dann zahle ich trotzdem? Wofür? Oder habe ich das falsch verstanden?
 
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Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Beiträge von denen gezahlt werden (müssen), die als Pflegekräfte ausgebildet sind und auch in der Pflege arbeiten. Jetzt habe ich gelesen dass die Beitragspflicht an die Ausbildung geknüpft ist. Wenn ich nun zwar noch im medizinischen Beteich arbeite, aber nicht mehr pflege (also beispielsweise Medizinprodukte im Außendienst vertreibe, beim MDK als Kodierfachkraft bin oder eine Beratungstätigkeit habe) dann zahle ich trotzdem? Wofür? Oder habe ich das falsch verstanden?
Ich kann dazu nur auf diese Urteile verweisen:
Klage wegen Pflichtmitgliedschaft in Landespflegekammer | Rechtsdepesche
Pflichtbeiträge für Pfleger sind rechtens - Aktuelle Nachrichten aus Niedersachsen - WESER-KURIER
Es kommt wohl sehr darauf an, inwieweit man von den in der Ausbildung erlernten pflegerischen Fähigkeiten profitiert.
So sind m. W. auch PDLs oder Pflegepädagogen/Lehrer für Pflegeberufe Pflichtmitglieder in der Kammer. Zwar arbeiten sie nicht mehr in der direkten Pflege, nutzen aber sehr wohl noch ihre fachlichen Kenntnisse.
 
l alleine im Spätdienst auf einer 34 Betten Station stehe, dann werden ich keine Zugänge mehr aufnehmen. Jedes freie Bett wird von mir gesperrt.

Ich verstehe deine Seite durchaus - kein Thema. Aber siehst du auch die andere Seite in der ZNA? Wo soll denn deiner Meinung nach der Patient untergebracht werden? Bleiben einfach alle in der ZNA?
Es funktioniert nicht, wenn jede Station nach belieben die Patienten ablehnt oder sogar aussucht("ich nehme nur A1 Patienten"). Noch weniger bringt es für beide Seiten, wenn man noch stundenlang mit der Station darüber diskutieren muss, ob und wann Patienten verlegt werden. Die ZNA ist nicht der Feind, sondern sitzt genau so im bereits abgesoffenen Boot wie du auf deiner Station.

Unser Klinikum wird übrigens einfach gar nicht abgemeldet, trotz Ivena - fertig aus. Das führt dann halt dazu, dass die Akut Bereiche ständig bis zum Äußersten belegt sind - egal ob genug Personal oder nicht. Auf den normalen Stationen wird in 3 Bett Zimmern ein weiterer Patient an der Wand untergebracht was eigentlich schon die Regel ist. Teilweise werden auf internistischen Stationen schon 5 Betten in die 3 Bett Zimmer gestellt, obwohl schon zu wenig Personal da ist, um die eigentlichen 3 Bett Zimmer zu betreuen. Wir hatten sogar schon die Situation, dass es einfach kein Bett (also kein Bettgestell bzw. keine Liegemöglichkeit) mehr für neue Patienten gab - purer Wahnsinn.

Überlastungen schreiben wir in der ZNA mehrmals wöchentlich, zum Teil täglich über alle Schichten, seit Jahren.
 
Ja, das ist einfach. Ihr habt die Erstversorgung erledigt, seit sie los - nach mir die Sintflut.
Es ginge diesen Patienten unter Umständen zu Hause besser, als auf Stationunter diesen Umständen, es ist eine MassenMenschHaltung ohne medizinische oder pflegerische Versorgung. Punkt. Meine Meinung
 
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Am schlimmsten finde ich, dass all das, was Ihr nennt, kein Zufall ist, sondern eine Strategie zur Mitarbeiterführung: indirekte Steuerung.

Indirekte Steuerung – warum Führungskräfte nicht führen! Gemeinsam für ein gutes Leben - IG Metall Kooperation Mülheim an der Ruhr - Essen - Oberhausen

Das heißt, dass nicht den Mitarbeitern gesagt wird: Hey, ihr müsst mehr Patienten versorgen, schneller laufen und mehr schaffen.
Sondern die Umgebung wird so verändert, dass den MA gar nichts anderes übrig bleibt als genau das zu tun, und das Chaos am Ende noch selbst zu organisieren. Funktioniert besonders im Gesundheitswesen sehr gut, da man hier mit dem ethischen Konflikt arbeiten kann: weigere ich mich, kommt der Patient zu Schaden.

Denn natürlich können wir als Pflegende den Konflikt nicht lösen, dass entweder Menschen sterben, weil es keine Betten gibt, oder Menschen sterben, weil sie zwar im Bett liegen, aber schlecht versorgt sind.

Wir können auch den Konflikt nicht lösen, ob die Patienten in der Notaufnahme bleiben oder nicht versorgt auf Station liegen.

Aber trotzdem werden doch noch jeden Tag Patienten nur um des Profits wegen behandelt... weil wir alle so schön spuren.

Wie es oben schon genannt wurde... da hilft nur Organisieren. Aber da sehe ich ganz schwarz.
 
Bettensperrungen sind das einzige Mittel welches Wirkung zeigt.
Das hat zur Folge, dass die OP Kapazitäten nicht genutzt werden können und das bedeutet Erlösverluste ...
Verlieren kann man nur was man bereits hat. ☺
Hier geht es um potentielle Einnahmen die man nicht erreichen kann.
Unser recht neuer, größerer OP ist nicht ausgelastet, weil nicht nur das Personal und die Betten auf der chirurgischen ITS fehlen, sondern auch im OP und auf der Normalstation.
In Folge - dreht sich das Rad - wohin mit dem Menschen?
Wenn ich so guck (kann ich) - ist die durchnittliche Verweildauer auf der chirurg. ITS durchwegs deutlich höher als auf der internistischen - was ebenfalls Auswirkungen hat.
Längerfristige Bettensperrungen gibt es, dass man es sich damit leicht macht, das sehe ich nicht. Sie waren und sind - massivem Personalmangel /-ausfall geschuldet. Müssen von allen Instanzen abgesegnet werden.
Das andere ist: Organisationsdesaster und auch das gehört dazu - mangelnde Durchsetzungsfähigkeit im ärztlichen Bereich, bzw. Druck von weiter oben. Es liegen durchaus Patienten auf der ITS - die da nicht zwingend hingehören, z.B. eigentlich für die IMC geplant sind und aus blub (iwie blöden) Gründen dann doch dort aufgenommen werden.

Machen kann man viel, auf den ITS'sen & den IMC's ob es sinnvoll ist - die Überlegung findet häufiger nicht oder sehr spät statt. Dann wenn die Katastrophe nahe ist. Was auch damit zu tun hat, dass die Besetzung auf Normalstation i.d.R. nicht reicht ein theoretisch kompensierbares Problem zu bewältigen.
Dafür können die Kollegen nix, mir tun sie leid. Ein ums andere Mal. Trotzdem erschreckt es mich, weil die -bekundeten- Nöte ignoriert werden. Was, selbstverständlich auch Konsequenzen hat.

Letzte Anmerkung: Notfälle die auf die ITS gehören - kommen auch von intern, EIN Teil kommt von extern.

P.S. Wir sind keine Großstadt, keine Uniklinik.
 

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