Blasentraining vor Katheterentfernung?

muss ja auch mal mein senf dazu geben ;)

also jeder der euch das so erklaert hat mit dem abklemmen, sollte man das mundwerk verbieten *sorry* ^^

aber das stimmt nun mal nicht.
wie will ich den blasenmuskel denn unterstützen, wenn er durch einen katheter behindert wird. das is humborg.
als hinweis kann gegeben werden, dass die menschen haeufiger zur toilette begleitet werden sollten, um das gefuehl wieder zu erlangen, aber mit einem katheter wird der muskel ja prinzipiell inaktiviert und kann garnicht agieren.
 
Hallo, Leute...

Ich hab ein Problem, was dieses Thema betrifft.
Die Sache ist die: Patient hatte Blut in Urin. Dies wurde auch dem HA gemeldet. Er hat dann Blasentraining angeordnet für eine Woche (?????). Am nächsten Tag hat er jedoch gesagt, dass DK viel zu lange liegt (2 Wochen) und hat wiederholt: "Blasentraining und DK ziehen".
Heute (nach 3 Tagen) habe ich DK gezogen, und am Ende des DK sowie aus dem Penis gab´s große Blutklumpen. Danach hat der Patient Blasendruck verspürt, jedoch nicht urinieren können. Arzt war sauer, Patient ist ins KH eingewiesen, mir droht Abmahnung.

Wie sieht es eigentlich Richtlinien mäßig aus wegen dem Blasentraining?

Danke.
 
Fachlich
1. Eine Hämaturie kann man nicht mit einem "Blasentraining" heilen.
Hämaturie Differentialdiagnose: Hmaturie: Ursachen fr Blut im Urin - www.urologielehrbuch.de

2. Bei liegendem transurethralem Katheter ist ein Blasentraining mittlerweile nicht mehr nur unüblich sondern eigentlich kontraindiziert. Stichwort: Erhöhung der Keimzahl

3. Es ist immer ein Risiko einen DK zu ziehen, wenn man die Ursache welche zur DK-Anlage führte außer acht läßt. Seltenst werden in der Häuslichkeit Urinableitungen aus pflegerischen Gründen gelegt. Da ist die Inkontinenzvorlage weniger risikobelastet. Stichwort: Zystitis

Rechtlich
Eine Abmahnung dürfte rechtlich kaum Bestand haben, da du nach ärztlicher Anordnung gehandelt hast. Deinen Ausführungenist zu entnehmen, dass keine entsprechenden Fachkenntnisse vorhanden waren und damit keine Möglichkeit zur Intervention im Sinne einer Remonstrationspflicht erfolgen konnte.
 
Aber wenn sie nun Krankenschwester ist greift doch die Remonstrationspflicht... oder täusche ich mich da? Denn dann wird so ein Wissen doch vorausgesetzt, oder?

MfG
Tool
 
Aber wenn sie nun Krankenschwester ist greift doch die Remonstrationspflicht... oder täusche ich mich da? Denn dann wird so ein Wissen doch vorausgesetzt, oder?

MfG
Tool

Tja- Wer unterrichtet? Wenn der unterrichtende Doc eine veraltete Meinung vermittelt... wen willst du da haftbar machen bzw. wie willst du gegenteiliges beweisen?

Hier zieht wieder der Tipp: erst mal alles abstreiten= hier dumm stellen. Der AG soll erst mal gegenteiliges beweisen. Auf jeden Fall gegen eine eventuelle Abmahnung sofort Einspruch erheben.

Elisabeth
 
Ich verstehe grad nicht recht.
Wofür sollst du die Abmahnung bekommen?
Weil du "Blasentraining" gemacht hast? Weil du es nicht gemacht hast?
Oder weil es Blutklumpen gab, nachdem du den DK gezogen hast?

*verwirrt ist*
 
Nein, ja... Also der Hausarzt hat Radau gemacht, weil wir
1. In dieser Woche schon 3. Tag belästigen;
2. weil wir heute 2 mal im Frühdienst angerufen haben (wegen BZ-Entgleisungen und der Ehefrau von diesem Patienten, die mit ihm im Zimmer ist, weil sie frisches Blut erbrochen hat) und dann auch noch 1 mal im Spätdienst, weil der Patient kein Urin gelassen hat, sondern nach ca. 6 Std. nach dem Ziehen des DK anfing aus dem Penis mit Blut zu tröpfeln (laut Spätdienst)

Ich hätte nicht seine Anordnung gefolgt und nicht eine Woche bis zur nächste Visite abgewartet und daher würden mir Konsequenzen drohen- er würde alles für in Bewegung setzen.
Kollegin im Spätdienst hat Schimpfe abgekriegt, weil sie sich geweigert hat neuen DK bei dieser Blutung zu legen (eine Delegation, die im unseren Haus für diese Maßnahmen notwendig ist, gab es nicht, da DK raus musste)
Der angekommener Notarzt hat mit dem Hausarzt wohl Tacheles geredet und ihn aufgefordert entweder Visite zu machen oder einen Platz in der Klinik zu organisieren. Mal sehen, was morgen wird.
Ich bin bereit alle Konsequenzen zu tragen, denn ich bin der Meinung, dass beim Blasentraining soll das Anhalten vom Urin und nicht das Laufen antrainiert werden. Außerdem, bei solchen Massen von Blutklumpen, die am DK hingen und aus dem Penis kamen, wäre es nicht ungefährlich DK drin zu lassen, denn sie wären womöglich noch fester geworden (meiner Meinung nach). Also denke ich, dass mein Handeln richtig war, und bei allem Respekt vor dem ärztlichem Wissen, finde ich das, was der Hausarzt da abzieht (geht auch u.A. um Medikamentenverordnungen) ist mehr als unprofessionell.

Danke für eure Antworten.
ich sag dann morgen oder später Bescheid, was raus kam.
 
Wie lautete denn die schriftliche Anordnung?
 
Früher haben wir das Blasentraining 2stdl. zu Beginn durchgeführt. Danach steigerte man das Training bis zur Toleranzgrenze bzw. bis zu 6stdl. Es gibt Patienten, wo es tatsächlich funktioniert und nach der Entfernung gute Erfolge erkennbar sind. Oft kommt es auf dem Allgemeinzustand des Patienten an, es gibt Krankheitsbilder, bei denen es nach der Entfernung trotzdem zu einer Inkontinenz kommt. (z.B. Schlaganfall). Blasentraining funktioniert nicht immer!!! Man muß nicht unbedingt Blasentraining dürchführen, wenn der Patient vielleicht nur kurzzeitig einen DK erhält, zwecks einer genaueren Ausfuhrkontrolle, wenn er kontinent vorher schon war. Vor kurzem konnten wir einen Cystofix bei einem Patienten entfernen, welcher sich vom Allgemeinzustand:) über Wochen verbesserte. Wir führten hier auch ein Blasentrainig durch. Gruß sterni.
 
Ich weiß gar nicht, warum DU dir einen Kopf machst. Der Notarzt kann die Inkompetenz/ Faulheit seines niedergelassenen Kollegen wohl bezeugen. Lass dich nicht verunsichern. Choleriker hats schon immer gegeben.

Man könnte auch zurück drohen mit einer Meldung an z.B. die zuständige Ärztekammer, die zuständige KV, die zuständige Krankenkasse. Aber ich glaube, auf dieses Niveau muss man sich nicht hinab begeben.

Ergo: Ruhe bewahren. Sich professionell verhalten und nicht anfangen zurück zu "stänkern". Situation möglichst emotionsarm darstellen und Fakten sprechen lassen.

Und glaube mir, kein AG ist so dumm sich von einem Arzt zu einer Abmahnung drängen zu lassen, dei ihm ev. Probs einbringt.

Elisabeth

PS Wie hat sich euer Hausarzt eigentlich die Hämaturie erklärt?
 
Früher haben wir das Blasentraining 2stdl. zu Beginn durchgeführt. Danach steigerte man das Training bis zur Toleranzgrenze bzw. bis zu 6stdl. Es gibt Patienten, wo es tatsächlich funktioniert und nach der Entfernung gute Erfolge erkennbar sind. Oft kommt es auf dem Allgemeinzustand des Patienten an, es gibt Krankheitsbilder, bei denen es nach der Entfernung trotzdem zu einer Inkontinenz kommt. (z.B. Schlaganfall). Blasentraining funktioniert nicht immer!!! Man muß nicht unbedingt Blasentraining dürchführen, wenn der Patient vielleicht nur kurzzeitig einen DK erhält, zwecks einer genaueren Ausfuhrkontrolle, wenn er kontinent vorher schon war. Vor kurzem konnten wir einen Cystofix bei einem Patienten entfernen, welcher sich vom Allgemeinzustand:) über Wochen verbesserte. Wir führten hier auch ein Blasentrainig durch. Gruß sterni.

Schon seit 10 Jahren:
RKI-Richtlinien zur Verminderung katheterassoziierter Infektionen
 
Ist der Urin blutig, kann man die Blase spülen. Man sollte schauen, ob es nach der Spülung besser ist. Einige Patienten haben Probleme nach der Entfernung des DK, welche immer wieder vorkommen können.Sie lassen kein Spontanurin, aber da kann man z.B. mit einem Ubretidschema nach helfen. Gruß sterni
 
Bei Makrohämaturie sollte man nicht die Blase spülen, sondern den Arzt rufen.

MfG
Tool
 
Vielen Dank für den Hinweis, aber ein DK kann häufig zu Infektionen führen. Bei uns wird ein Blasebtraining verordnet durch die Ärzte, auch wenn die Meinungen der Schwestern anders sind. Blasentraining erfolgt bei uns nur über wenige Tage vorerst (z.B. 3 Tage), danach erfolgt erneute Rücksprache mit dem Arzt. Man zieht hier tagsüber BT vor. Gruß sterni
 
Vielen Dank für den Hinweis, aber ein DK kann häufig zu Infektionen führen.

Und noch häufiger, wenn Blasentraining gemacht wird laut RKI-Richtlinien :)
Naja, die Ärzte ordnen es ja an.

MfG
Tool
 
PS Wie hat sich euer Hausarzt eigentlich die Hämaturie erklärt?

Gar nicht.
Patient hat einen DK im KH gelegt bekommen. Im Altenheim (bei uns zumindest) werden die DK´s nur selten da gelassen, wenn es evtl. Problemen mit Prostata gibt und nur bei sehr schwer-gewichtigen immobilen Bewohnern.
Es hieß ja- DK muss raus. 3 Tage hab ich diesen Mist mit Blasentraining gemacht und mit jedem Tag wurde es mehr an Blut und weniger an Urin.
Mann klagte über Schmerzen im Penis. Arzt reagierte darauf gar nicht.

Ist der Urin blutig, kann man die Blase spülen. Man sollte schauen, ob es nach der Spülung besser ist.

Dürfen wir nicht. Dafür muss der Arzt schon selber antanzen.

Und ich hätte es auch nicht gemacht, da es mir bei solchen Mengen Blut zu heikel wäre.

Bei Makrohämaturie sollte man nicht die Blase spülen, sondern den Arzt rufen.

MfG
Tool
haben wir doch! 3 mal haben wir es. Und er ist kein einziger Mal gekommen.

Die Frau von dem Patienten hat heute frisches Blut erbrochen- hat die Sau gar nicht interessiert! MCP-Tröpfchen hat er angeordnet!
Und wegen dem Unterzucker des Patienten hat er ein BZ-senkendes Präparat abgesetzt (was schon jahrelang eingenommen wurde) und stattdessen Metformin 850 drauf geknallt. Alles telefonisch.
 
Hallo Goldwert,

ihr habt hoffentlich alles dokumentiert!

Liebe Grüsse
Narde
 
Ist der Urin blutig, kann man die Blase spülen. Man sollte schauen, ob es nach der Spülung besser ist. Einige Patienten haben Probleme nach der Entfernung des DK, welche immer wieder vorkommen können.Sie lassen kein Spontanurin, aber da kann man z.B. mit einem Ubretidschema nach helfen. Gruß sterni

Das ist mir neu. Bist du sicher, dass dies bei jeder Art des Harnverhaltes funktioniert?

Elisabeth