Kleingeistkiller
Senior-Mitglied
- Registriert
- 06.10.2008
- Beiträge
- 160
- Beruf
- Heimleiter
im Intensivforum fühl ich mich immer wie ein Depp... das ist zwar etwas, was ich mir selbst zuschreibe, aber ich kanns leider nich "wegwischen"... ich habe keine Erfahrung auf Intensivstation - maximal Neurochirurgie mit Wachzimmer und Stroke Unit falls das da drunter fällt.
Ich finde den Begriff ausserklinische Intensivpflege auch völlig falsch und muss zwangsläufig zu Deiner formulierten Frustration führen. Es ist eben keine "klassische" Intensivpflege mit den erwarteten Klischees. Der Bereich Heimbeatmung und 24h-Pflege ist eine ganz eigene Herausforderung und hat mit der Intensivpflege gar nix zu tun.
Habe als PDL in diesem Bereich gearbeitet und habe mir viele Gedanken gemacht wie man diese Arbeit am besten bezeichnen kann. Es ist mir aber nicht viel besseres eingefallen. Rund-um-die-Uhr-Pflege, Oasenpflege, Sicherheit- und Geborgenheitspflege... usw. Die Arbeit ist eben nicht von Hektik, saftige Polytraumen und hopeless Reanimations geprägt. Es geht um eine gute Alltagsgestaltung von schwerkranken Menschen. Die medizinische Seite ist relativ einfach beherrschbar, denn die Kollegen müssen sich nur auf ein Krankheitsbild einstellen und kennen nach einer Woche die komplette Krankengeschichte auswendig. Die hohe Herausforderung ist, sich dem häuslichen Alltag zu stellen und das richtige Maß an Nähe und Distanz herauszufinden und einzuhalten. Trotz aller hart erarbeiteten Alltagsroutine und Gelassenheit haben die Kollegen die volle alleinige pflegerische Verantwortung für das Wohl der Patienten. Auf Intensivstation habe ich nach einem Schrei auf dem Flur zwei Ärzte, drei Kollegen mit am Bett und bin nicht alleine gefordert. Im ambulanten Bereich muss man sich entscheiden telefonieren oder bebeuteln, usw. Über Monate passiert nix und dann plötzlich...
Bin gespannt wie sich dieser Arbeitzweig der Pflege weiter entickelt und ob der Gesetzgeber den Grundsatz ambulant vor stationär aufrecht erhalten kann.
Gruß KGK