Ausbildungsvoraussetzungen Altenpflege-Krankenpflege mal anders

Heimann-Heinevetter

Junior-Mitglied
Registriert
05.03.2010
Beiträge
90
Ort
Wetter (Ruhr)
Beruf
Krankenpfleger, Intensivpfleger, Gesundheitsplaner
Funktion
Freiberuflicher Autor von Online-Kursen
Hallo zusammen,

ich habe die Ausbildungsvoraussetzungen mal persönlicher gefaßt. Kopie von meiner Homepage zuerst die krankenpflege. Bitte entschuldigt das "Sie"

Infos zur Krankenpflegeausbildung


Kranken- und Gesundheitspflege: die Ausbildung


Sie interessieren sich für den Beruf der Krankenschwester bzw. des Krankenpflegers. Auf dieser Seite finden Sie einige grundlegende Informationen zum Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers bzw. der Gesundheits- und Krankenpflegerin.




Ihre Person:


Um diesen Beruf auszuüben, sollten Sie als Person einige Grundvoraussetzungen mitbringen, meines Erachtens als Pflegekraft.



Sie sollten schon ein Menschenfreund sein und sich grundsätzlich für den Menschen interessieren. Wichtig ist, dass Sie tolerant sind! In Ihrem Beruf haben Sie es mit kranken Menschen zu tun, und wenn jemand krank ist, verhält er sich anders als im normalen Leben. Außerdem werden Sie Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedensten Weltanschauungen begegnen. Neugierde (im Sinne von Interesse) zum einen und Verschwiegenheit zum anderen halte ich ebenso für adäquate Grundvoraussetzungen. Sie sollten körperlich fit sein, denn die Pflege ist teilweise körperlich anstrengend. Auch Belastbarkeit ist meiner Meinung nach eine wichtige Voraussetzung. In der Pflege erleben Sie häufiger Situationen, in denen Sie nicht nur eine, sondern drei Aufgaben zu erledigen haben – und diese möglichst gleichzeitig. Ein grundsätzliches technisches Verständnis ist hilfreich. Sie bedienen als Pflegekraft u.a. technische Geräte und arbeiten viel mit dem PC. Pflegerische Handlungen sind nicht selten mit physikalischer Kraft verbunden, wenn Sie beispielsweise jemanden auf die Bettkante setzen müssen. Technisches Verständnis bedeutet nicht, dass Sie alles im Voraus wissen müssen, aber dass Sie etwas nachvollziehen können, wenn Ihnen etwas erklärt wird. Ja, und dann ist da noch ein Punkt - ich würde es Optimismus nennen. Ihnen werden Menschen begegnen, die - teilweise zu Recht - hoffnungslos sind. Und diese Menschen an die Hand zu nehmen, ihnen ein wenig Lebensmut zu schenken, ist eine Ihrer Aufgaben. Schließlich sollten Sie in der Lage sein, Niederlagen zu verkraften.



Wenn Sie das lesen, denken Sie vielleicht: „Nee, das schaffe ich nie!” Ich muss Ihnen widersprechen. Erstens sind Sie wahrscheinlich noch relativ jung, und zweitens werden vor allem diese Voraussetzungen in der Ausbildung gefördert. Ja, und Sie arbeiten im Team. Das ist nicht nur für die anderen Pflegekräfte entscheidend. Auch alle anderen, die am Patienten arbeiten, gehören zum Team. Und ich kann Ihnen sagen, man begegnet sich in der Regel auf Augenhöhe. Witzig ist - wie Sie feststellen werden -, dass Pflegekräfte nicht „Sie”, sondern „Du” sagen. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass Sie bereit sind zu lernen.



Der Pflegeberuf ist ein schöner Beruf. Die Bedingungen sind nicht immer einfach. Es ist viel Arbeit …, aber Sie helfen ganz aktiv, dass Menschen gesund werden, dass sie wieder auf die Beine kommen. Sie werden Fehler machen in diesem Beruf, doch Sie werden viel mehr Gutes tun. Ja, Krankenpfleger und Krankenschwester sind einer der angesehensten Berufe: nach dem Feuerwehrmann im Jahr 2009 auf Platz 2, vor dem Arzt auf Rang 4 (Quelle: rp.online.de).



Das Berufsbild - Ihr Arbeitsfeld



Das Berufsbild selbst ist sehr vielfältig. Angefangen damit, dass Sie mit Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft zu tun haben.



Sie planen und organisieren die Pflege mit dem Ziel, die Selbstständigkeit der sich Ihnen anvertrauenden Menschen (Patienten) zu erhalten, zu fördern und wiederherzustellen. Sie arbeiten im Team, das bedeutet: Ihre Arbeit geschieht zwar eigenverantwortlich, jedoch in enger Zusammenarbeit mit anderen Professionen wie z.B. Medizinern oder Therapeuten.



Sie beobachten die Patienten, sammeln Patientendaten und analysieren diese. Sie definieren pflegerische Ziele, planen die Pflegemaßnahmen und führen sie durch. Sie dokumentieren Ihre Arbeit und reflektieren, ob Ihre Pflegemaßnahmen den gewünschten Erfolg haben. Gegebenenfalls beziehen Sie Angehörige mit ein. Und Sie assistieren bei Untersuchungen.



Die Pflege erlernen Sie während der Ausbildung in Theorie und Praxis, und die Pflege selbst basiert auf pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen.



Als Pflegekraft finden Sie einen Arbeitsplatz in unterschiedlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Kurkliniken und gelegentlich auch bei Krankenkassen.



Die beruflichen Aussichten im Sinne eines gesicherten Arbeitsplatzes nach der Ausbildung sind gut.



Voraussetzungen



Die nachfolgenden Voraussetzungen sind die gesetzlich geforderten. Es ist möglich, dass einige Ausbildungsstätten diese noch ergänzen.




  • Gesundheitliche Eignung
  • Realschulabschluss oder einen anderen gleichwertigen Schulabschluss
  • Einen Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige schulische Ausbildung in Verbindung mit

a) einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens 2 Jahren,

b) einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung als Krankenpflegehelfer(in) oder Altenpflegehelfer(in). Hierbei betrug die Helferausbildung mindestens ein Jahr.










Die Ausbildung


Die Ausbildung gliedert sich nach dem Krankenpflegegesetz vom 1. Januar 2004 in einen praktischen und theoretischen Teil. Der praktische Teil wird in aller Regel in einem Krankenhaus durchgeführt, der theoretische Teil in einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule oder gleichgestellten Einrichtung. Die Dauer der Ausbildung beträgt 3 Jahre in Vollzeit. In Teilzeit darf die Ausbildungsdauer 5 Jahre nicht überschreiten.





Die theoretische Ausbildung


Die theoretische Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege beträgt mindestens 2100 Unterrichtsstunden. Die Inhalte der Ausbildung sind in Lernbereiche gegliedert.



Pflegerische Kernaufgaben




  • Aktivierend und/ oder kompensierend pflegen, bezogen auf alltägliche Lebensaktivitäten wie Haut- und Körperpflege, sich ankleiden, Mund- und Zahnpflege, Bewegung, Sehen und Hören, Essen und Trinken, Ausscheiden, Atmen, Wach- und Schlafzustand.
  • Assistenz bei der medizinischen Diagnostik und Therapie, richtiges Handeln in Notfallsituationen. Wichtige Bereiche sind hier hygienisches Arbeiten, Kontrolle der Vitalzeichen, Verabreichung von Medikamenten, Assistenz bei der Infusions- und Transfusionstherapie, Assistenz bei der Wundbehandlung und bei diagnostischen und therapeutischen Verfahren sowie das Handeln als Ersthelfer.
  • Gesprächsführung. Hierzu zählen Gespräche mit Patienten und Angehörigen, mit Vorgesetzten und Kollegen; wichtige Schwerpunkte sind Beratung und Anleitung.
  • Organisation, Planung und Dokumentation. Schwerpunkte sind hier Pflegeplanung und Pflegedokumentation. Die Arbeit mit Pflegestandards sowie die Organisation der Pflege im Stationsablauf, z.B. Aufnahme, Verlegung und Entlassung von Patienten.
  • Pflege und Betreuung von Menschen in besonderen Lebenslagen bzw. mit spezifischen Belastungen. Besondere Lebenslagen sind z.B. Geburt, Schwangerschaft, aber auch das Sterben. Zu den spezifischen Belastungen gehören Erfahrungen mit Menschen mit dauerhaften Schmerzen sowie Tumorkranke, chronisch Kranke und Menschen mit psychischen Erkrankungen.


Die Ausbildungs- und Berufssituation von Pflegenden



  • Auszubildender im Pflegeberuf. In der Ausbildung zu sein ist eine neue Lebenssituation. Die theoretische Ausbildung unterstützt Sie, sich in dieser neuen Situation zurechtzufinden. Sie werden mit Lerntechniken vertraut gemacht, auf Praxiseinsätze vorbereitet, und Ihre persönliche „Gesundheitspflege“ wird gefördert.
  • Angehöriger des Pflegeberufs. Mit Beginn der Ausbildung gehören Sie den Pflegeberufen an. Ihr berufliches Selbstverständnis ist ein wesentlicher Teil der Ausbildung: die Geschichte des Pflegeberufs, die Pflegemodelle, ethische und rechtliche Aspekte sowie Qualitätssicherung und EDV im Pflegeberuf.
  • Arbeitnehmer im Pflegeberuf. Als Arbeitnehmer im Pflegeberuf haben Sie wie jeder Arbeitnehmer Rechte und Pflichten. Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Arbeitnehmervertretung - all das sind Themen Ihrer Ausbildung.
  • Betroffen sein in schwierigen sozialen Situation. Der Pflegeberuf ist ein Beruf, in dem intensiv mit Menschen umgegangen wird. Entsprechend werden Sie schon in der Ausbildung auf schwierige Situationen vorbereit: Helfen und Hilflosigkeit, Gewalt in der Pflege, Ekel und Scham, Angst, Macht und Hierarchie.



Zielgruppen, Rahmenbedingungen und Institutionen der pflegerischen Arbeit



  • Zielgruppen der pflegerischen Arbeit. Einfach gesprochen, richtet sich Ihre Arbeit auf alle gesellschaftlichen Gruppen. Sie arbeiten mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, alten Menschen, armen und reichen Menschen, Menschen anderer Kulturen, Patienten, Heimbewohnern und Behinderten.
  • Institutionen und Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit. Sie lernen das Gesundheitswesen in der Ausbildung kennen. Der Staat als solcher, das heißt seine Funktionsweise, wird Ihnen nahegebracht. Außerdem werden Sie die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen für Ihre pflegerische Arbeit besser verstehen.


Die Pflege unterschiedlicher Patientengruppen


Unterschiedliche Patientengruppen. Darunter versteht man Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen oder Störungen und wie diese zu pflegen sind. Dieser Bereich der theoretischen Ausbildung nimmt einen wesentlichen Teil ein. Im Wesentlichen wird in der Ausbildung auf folgende Patientengruppen näher eingegangen:




  • Psychisch Kranke
  • Patienten mit Suchterkrankungen
  • Patienten mit Herzerkrankungen
  • Patienten mit Erkrankungen oder Störungen des Kreislaufs
  • Patienten mit Erkrankungen, Störungen oder Einschränkungen der Beweglichkeit
  • Patienten mit Störungen oder Erkrankungen des Nervensystems
  • Patienten mit Störungen oder Erkrankungen der Atmungsorgane
  • Patienten mit Störungen oder Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Patienten mit Erkrankungen der Leber, der Galle, der Bauchspeicheldrüse oder mit Stoffwechselerkrankungen
  • Patienten mit Störungen oder Erkrankungen des Hormonsystems
  • Patienten mit Erkrankungen des Harntraktes und Störungen der Urinausscheidung
  • Patienten mit Störungen der Sexualfunktion bzw. mit Erkrankungen der Geschlechtsorgane
  • Patienten mit Hauterkrankungen
  • Patienten mit Bluterkrankungen
  • Patienten mit Störungen und Erkrankungen der Immunabwehr

Anzumerken sind die zuvor genannten Inhalte der theoretischen Ausbildung. Sicher wird jede Schule Schwerpunkte haben und gegebenenfalls anlassbezogen weitere Inhalte anbieten.




Die praktische Ausbildung


Die praktische Ausbildungsdauer umfasst mindestens 2500 Stunden und findet hauptsächlich im Krankenhaus statt. In der Praxis werden Sie durch speziell geschulte Mentoren bzw. Praxis-Anleiter begleitet. Kürzere Phasen der Ausbildung können auch außerhalb des Krankenhauses, z.B. in der ambulanten Pflege abgeleistet werden. Inhalte der praktischen Ausbildung: Sie werden in unterschiedlichen Bereichen des Krankenhauses auf verschiedenen Stationen eingesetzt. Fragen Sie die Krankenpflegeschule, für die Sie sich interessieren.





Ausbildungsvergütung


Die Ausbildungsvergütung ist abhängig von Tarifverträgen, kann also von meinen Angaben abweichen.




  • Erstes Ausbildungsjahr: ca. 810,- €
  • Zweites Ausbildungsjahr: ca. 870,- €
  • Drittes Ausbildungsjahr: ca. 960,- €

Quelle: www.pflege-kurse.de

Und jetzt zur Altenpflege:

Infos zur Altenpflegeausbildung


Altenpflege: die Ausbildung


Sie interessieren sich für den Beruf der Altenpflegerin bzw. des Altenpflegers. Auf dieser Seite finden Sie einige grundlegende Informationen zum Beruf der Altenpflegerin oder des Altenpflegers.





Ihre Person:


Um diesen Beruf auszuüben, sollten Sie als Person einige Grundvoraussetzungen mitbringen, meines Erachtens als Pflegekraft, die nicht nur im Krankenhaus und vorwiegend im Intensivbereich gearbeitet hat, sondern auch in Alten- bzw. Pflegeheimen.



Sie sollten schon ein Menschenfreund sein und sich grundsätzlich für den Menschen interessieren. Die Altenpflege ist - und das ist meine Erfahrung - anders als die Krankenpflege. In der Altenpflege haben Sie es teilweise durchaus mit gesunden, sehr lebenserfahrenen, liebenswerten und klugen alten Menschen zu tun. Alt zu sein ist keine Krankheit und ebenso wenig ein gewisser Grad an Gebrechlichkeit. Auf Bäume klettert man als Kind - Sie machen das wahrscheinlich auch nicht mehr. Jedoch haben Sie es auch mit pflegebedürftigen und kranken Menschen zu tun.



Die nachfolgende Einschätzung beruht auf meiner persönlichen Erfahrung. Lange Jahre arbeitete ich auf der Intensivstation. Die Altenpflege ist anders und ebenso wertvoll wie die Intensivmedizin. Die Intensivmedizin ist sehr krankheitsbezogen. Selbstverständlich spielt der Mensch eine große Rolle, doch entscheidend ist die akute gesundheitliche Gefährdung, die es abzuwenden gilt. Die Krankenpflege im Allgemeinen ist zwar auch krankheitsbezogen, aber es wird der allgemeinen Lebenssituation des Patienten mehr Rechnung getragen. Nicht zuletzt ist es ja das Ziel, den Patienten wieder in sein normales Leben zu integrieren. Die Altenpflege hingegen richtet den Fokus meiner Ansicht nach deutlich intensiver auf den Menschen und seine vergangene, aktuelle und zukünftige Lebenssituation. Sie versucht, dem Menschen ein möglichst erfülltes Leben zu ermöglichen, trotz vorhandener (evtl. krankheitsbedingter) Einschränkungen oder Behinderungen. Der Krankheitsbezug liegt mehr im Bereich der pflegerischen Versorgung. Altenpflege und Krankenpflege sind gleichwertige Berufsbilder mit unterschiedlichen Schwerpunkten.


Toleranz und Geduld sind wichtige Voraussetzungen in diesem Beruf! Toleranz, weil Sie Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und verschiedensten Weltanschauungen und mit unterschiedlicher persönlicher Geschichte begegnen. Geduld, weil gerade im Alter die geistigen und körperlichen Fähigkeiten nachlassen. Neugierde (im Sinne von Interesse) und Verschwiegenheit halte ich ebenso für angemessene Grundvoraussetzungen in diesem Beruf. Sie sollten körperlich fit sein, denn die Pflege ist teilweise körperlich anstrengend, und Belastbarkeit ist meiner Meinung nach auch eine wichtige Voraussetzung. In der Pflege erleben Sie häufiger Situationen, in denen Sie nicht eine, sondern drei Aufgaben zu erledigen haben - und diese möglichst gleichzeitig. Ein grundsätzliches technisches Verständnis ist hilfreich. Sie bedienen als Pflegekraft u.a. technische Geräte, und pflegerische Handlungen sind nicht selten mit physikalischer Kraft verbunden, wenn Sie z.B. jemanden auf die Bettkante setzen müssen. Technisches Verständnis bedeutet nicht, dass Sie alles im Voraus wissen müssen, aber dass Sie etwas nachvollziehen können, wenn man Ihnen etwas erklärt. Ja, und dann ist da noch ein Punkt - ich würde es Optimismus nennen. Ihnen werden Menschen begegnen, die - teilweise zu Recht - hoffnungslos sind. Und diese Menschen müssen Sie an die Hand nehmen. Schließlich sollten Sie in der Lage sein, Niederlagen zu verkraften.


Der Pflegeberuf ist ein schöner Beruf. Die Bedingungen sind nicht immer einfach. Es ist viel Arbeit …, aber Sie helfen ganz aktiv, pflegebedürftigen und auch alten Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen.



Das Berufsbild - Ihr Arbeitsfeld



Im Gegensatz zur Krankenpflege betreuen Sie grundsätzlich keine „Patienten”, sondern versorgen z.B. die Bewohner Ihres Wohnbereiches (stationäre Altenpflege) oder Personen ambulant in deren gewohnter Umgebung (ambulante Pflege).



Sie planen und organisieren die Pflege mit dem Ziel, die Selbstständigkeit der sich Ihnen anvertrauenden Menschen (Patienten) zu erhalten, zu fördern und wiederherzustellen. Im Unterschied zur Krankenpflege beschränkt sich die Rolle des Arztes auf die des Hausarztes (Facharztes), der die ganz normale ambulante ärztliche Versorgung durchführt. Sie dagegen arbeiten im Team, was deutlicher in Einrichtungen der stationären Altenpflege zu spüren ist, weniger jedoch bei der ambulanten Pflege.



Sie definieren pflegerische Ziele, planen die Pflegemaßnahmen und führen sie durch. Sie dokumentieren Ihre Arbeit und reflektieren, ob Ihre Pflegemaßnahmen den gewünschten Erfolg haben. Sie beziehen Angehörige mit ein und führen Maßnahmen der Behandlungspflege durch.



Die Biografie und die Gewohnheiten des von Ihnen betreuten Menschen finden wesentliche Berücksichtigung in der pflegerischen Betreuung. Altersbedingte psychische Veränderungen der älteren Menschen werden von Ihnen beachtet. Sie führen eine Langzeitbetreuung durch.



Die Pflege erlernen Sie in der Ausbildung in Theorie und Praxis, und die Pflege selbst basiert auf pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen.



Als Pflegekraft finden Sie einen Arbeitsplatz in unterschiedlichen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Einrichtungen der Palliativ-Pflege, aber auch in Krankenhäusern.



Die beruflichen Aussichten im Sinne eines gesicherten Arbeitsplatzes nach der Ausbildung sind gut.



Voraussetzungen



Die nachfolgenden Voraussetzungen sind die gesetzlich geforderten. Es ist möglich, dass einige Ausbildungsstätten diese noch ergänzen.




  • Gesundheitliche Eignung
  • Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Schulabschluss
  • Einen Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige schulische Ausbildung in Verbindung mit

a) einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens 2 Jahren,

b) einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung als Krankenpflegehelfer(in) oder Altenpflegehelfer(in). Hierbei betrug die Helferausbildung mindestens ein Jahr.




Die Ausbildung


Die Ausbildung gliedert sich nach dem Altenpflegegesetz in einen praktischen und theoretischen Teil, wobei der praktische Teil überwiegt. Die praktische Ausbildung wird in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen durchgeführt, der theoretische Teil in einer staatlich anerkannten Altenpflegeschule oder gleichgestellten Einrichtung. Die Dauer der Ausbildung beträgt 3 Jahre in Vollzeit.



Die theoretische Ausbildung in der Altenpflege



Die theoretische Ausbildung in der Altenpflege beträgt mindestens 2100 Unterrichtsstunden. Die Inhalte der Ausbildung sind in Lernfelder gegliedert.



Aufgaben und Konzepte in der Altenpflege




  • Theoretische Grundlagen in das altenpflegerische Handeln einbeziehen. Dies bedeutet die Klärung von Begrifflichkeiten, wie z.B. Krankheit und Behinderung, sowie Konzepte und Modelle der Pflege kennenzulernen. Sie überprüfen diese Modelle anhand konkreter Pflegesituationen. Sie befassen sich mit der Pflegeforschung, Gesundheitsförderung und Prävention. Pflegerelevante Grundlagen der Ethik werden Ihnen nahegebracht. Der Begriff Biografie-Arbeit wird mit Leben gefüllt.
  • Die Pflege alter Menschen planen, durchführen, dokumentieren und überprüfen. In diesem Teil der theoretischen Ausbildung lernen Sie den Pflegeprozess kennen und anwenden: Beobachtungen anstellen und Informationen sammeln, die Pflege planen, sie durchführen und dokumentieren, um sie dann zu evaluieren und gegebenenfalls zu modifizieren. Pflegerische Diagnostik wird Ihnen nahegebracht. Sie befassen sich mit der Dokumentation Ihrer Pflegeleistung in Zusammenhang mit EDV gestützter Pflegeplanung und Dokumentation.
  • Alte Menschen personen- und situationsbezogen pflegen. Dies ist zeitlich betrachtet einer der größten Anteile der theoretischen Ausbildung in der Altenpflege. Pflegerisches Handeln hat gewisse Grundlagen: Anatomie, Physiologie, Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Psychologie, Arzneimittelkunde, Hygiene und Ernährungslehre. Dieses grundlegende Wissen erlernen Sie bezogen auf Ihr berufliches Handeln. Sie werden also nicht zu Ärzten ausgebildet. Im weiteren Verlauf lernen Sie, dieses Basiswissen mit Ihrem pflegerischen Handeln in unterschiedlichsten Situationen in Verbindung zu bringen.
  • Anleiten, beraten und Gespräche führen. Hierzu zählen Gespräche mit Ihren Bewohnern (oder Senioren, die Sie zu Hause betreuen) und Angehörigen, mit Vorgesetzten und Kollegen. Wichtige Schwerpunkte sind Beratung und Anleitung, auch die Anleitung von Kollegen ohne pflegerische Ausbildung.
  • Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken. Sie führen ärztliche Verordnungen durch, wie z.B. Einreibungen oder Verbandswechsel. Sie lernen die rechtlichen Grundlagen kennen, was Sie dürfen und sollen, und wo Ihre Handlungsfreiheit beschränkt ist. Sie sind für die sich Ihnen anvertrauenden Menschen wichtiges Bindeglied in der Beziehung zum Arzt. Sie, der Arzt, die Sozialarbeiter, die Krankengymnasten und Logopäden bilden das therapeutische Team.

Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung


Hier zeichnen Sie sich aus; und das ist ein Punkt, der die Altenpflege auszeichnet. Sie unterstützen die alten Menschen bei der Lebensgestaltung. Sie ermöglichen ihnen Dinge, zu denen sie alleine nicht in der Lage wären. Großartig!




  • Lebenswelten und soziale Netzwerke alter Menschen beim altenpflegerischen Handeln berücksichtigen. Altern ist ein Veränderungsprozess: in jungen Jahren endlich 18, bald 30, die Lebensmitte (in den besten Jahren) … dann das Alter. Die demografische Entwicklung bedeutet eigentlich das Verhältnis von alten und jungen Menschen, und das ist spannend. Die Herkunft, die Kultur, das Leben und die Glaubensfragen bestimmen die Lebenswelten. Familienbeziehungen und Sex im Alter (Ja, das gibt es tatsächlich, oder möchten Sie im Alter kein Recht mehr darauf haben?).
  • Alte Menschen bei der Wohnraum- und Wohnumfeldgestaltung unterstützen. Sie helfen, den Wohnraum und das Wohnumfeld des Pflegebedürftigen zu gestalten, sorgen für eine sichere Versorgung mit entsprechenden Hilfsmitteln.
  • Alte Menschen bei der Tagesgestaltung und bei selbst organisierten Aktivitäten helfen. In der Ausbildung lernen Sie, den Tag älterer Menschen mit Ihnen zusammen zu strukturieren sowie Feste und Veranstaltungen einzubinden. Sie lernen die Aufgaben und Organisationsstrukturen von Seniorenvertretungen kennen.

Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen altenpflegerischer Arbeit



  • Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen beim altenpflegerischen Handeln berücksichtigen. Sie lernen das bundesdeutsche Sozialsystem kennen; es definiert die rechtlichen Rahmenbedingungen Ihrer Arbeit. Außerdem werden Ihnen die Einrichtungen des Sozialwesens, die Kooperationen und Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Anbietern und Akteuren des Gesundheits- und Sozialwesens nahegebracht. Nicht zuletzt werden betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte beleuchtet.
  • An qualitätssichernden Maßnahmen in der Altenpflege mitwirken. Qualitätssicherung ist für die Altenpflege gesetzlich verpflichtend. In der theoretischen Ausbildung werden Ihnen die Methoden des Qualitätsmanagements erklärt.


Altenpflege als Beruf



  • Berufliches Selbstverständnis entwickeln. In diesem Unterrichtsteil befassen Sie sich mit der Geschichte des Pflegeberufs. Sie lernen die Berufsgesetze, Berufsverbände und Organisationen der Altenpflege kennen. Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen, aber auch ethische Aspekte Ihrer Arbeit werden betrachtet.
  • Das Lernen lernen. Wie lernt man? Eine nicht unwichtige Frage, vor allem wenn es darum geht, mit neuen Kommunikations- und Informationstechniken umzugehen.
  • Mit Krisen und schwierigen sozialen Situationen umgehen. Ihr Beruf ist nicht konfliktfrei. Wie Sie mit den berufstypischen Konflikten umgehen können, wird Ihnen durch die Ausbildung vermittelt.
  • Die eigene Gesundheit erhalten und fördern. Die eigene Gesundheit zu erhalten und zu fördern ist eine der Voraussetzungen, um pflegen zu können. Inhaltlich geht es in dieser Unterrichtseinheit um die persönliche Gesundheitsförderung, um Arbeitsschutz, Stressbewältigung und um die kollegiale Beratung.


Praktische Ausbildung in der Altenpflege


Die praktische Ausbildung beträgt mindestens 2500 Stunden. In der praktischen Ausbildung arbeiten Sie an der geplanten Pflege alter Menschen mit. Sie betreuen, beraten und begleiten. Sie wirken bei der Durchführung ärztlicher Verordnungen, bei Diagnostik und Therapie mit. Sie lernen das Arbeitsfeld der Altenpflege in ihrer Einrichtung kennen. Mit sich erweiterndem Ausbildungsstand übernehmen Sie selbstständig Teilaufgaben. Sie gestalten z.B. im Rahmen einer Projektarbeit das häusliche Umfeld eines von Ihnen betreuten alten Menschen. Sie werden in der praktischen Ausbildung durch Praxis-Anleiter bzw. Mentoren begleitet.





Ausbildungsvergütung


Die Ausbildungsvergütung ist abhängig von Tarifverträgen, kann also von meinen Angaben abweichen.




  • Erstes Ausbildungsjahr: ca. 790,- €
  • Zweites Ausbildungsjahr: ca. 840,- €
  • Drittes Ausbildungsjahr: ca. 930,- €
Quelle: www.pflege-kurse.de

Ich denke damit sind einige Voraussetzungen benannt, meiner Meinung nach.

freundlich

Andreas
 

Ähnliche Themen