Also: gar nicht erst dazu kommen lassen, dass man eine Tour fahren muss.
Und so blöd es sich anhört... Dafür ist es sogar eher günstig, wenn du keinen Führerschein hast. Dann ist das das perfekte Argument, damit dich niemand dazu überreden will.
Bei mir war es so, dass ich den Einsatz in der ambulanten Kranken- und Altenpflege am Anfang des zweiten Ausbildungsjahres der Kinderkrankenpflegeausbildung hatte. Nach den ersten drei Tagen wurde die Pflegekraft, mit der ich zusammen gefahren war, krank, und die Chefin fragte mich, ob ich einen Führerschein hätte, weil ich ja dann einfach die Tour hätte übernehmen können. Ich sagte, ich habe zwar einen Führerschein, traue mir aber nicht zu, die Tour alleine zu machen und könne das nicht verantworten, und abgesehen davon sei ich in der Schule ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass es verboten sei. Daraufhin versuchte sie, mich zu überreden und zog alle Register: Von "Du bist doch so begabt, das ist doch gar kein Problem, natürlich schaffst du das. Die xxx hat mir so viel Gutes über dich erzählt." über "Du bist ja jetzt auch schon im Mittelkurs, da muss man langsam ein bisschen Verantwortung übernehmen." bis hin zu "Wenn du diese Tour nicht übernimmst, muss ich sie auf die anderen Kollegen aufteilen. Das ist für alle Beteiligten sehr ärgerlich. Die Patienten haben dann eine fremde Pflegekraft (weil sie mich nach drei Tagen ja soooooo gut kannten...), und die Kollegen müssen alle Überstunden machen. Das kannst du doch nicht wollen." Ganz schreckliche Situation.
Ich habe dann gesagt, dass ich nicht alleine fahren werde, bis ich mit der Schule gesprochen habe (ich wusste ja, dass die Schule es verbietet) und ihr höchstens anbieten kann, mit einer Kollegin mitzufahren bis halb acht, wenn die Lehrerin in der Schule ist, dann dort anzurufen und wenn ich das OK bekomme (von dem ich wusste, dass ich es nicht bekomme, so dass mein Vorschlag für mich risikofrei war), die Tour zu übernehmen. Hat ihr nicht gepasst (warum wohl...), ich bin bei einer anderen Pflegekraft mitgefahren, und das Thema war ein für allemal gegessen. Ab und zu bin ich mal zu einer Patientin alleine gegangen, wo wir zwei Patienten im gleichen Haus hatten, die Wohnungen direkt gegenüber. Da waren nur Tätigkeiten zu machen, die ich gelernt hatte und sicher konnte. Das war für mich ok, weil es so war, wie wenn ich im Krankenhaus alleine in ein Patientenzimmer gegangen wäre. Ich hätte im Bedarfsfall ja jederzeit die examinierte Kraft anrufen können, und sie wäre direkt rübergekommen.