Ausbildung zur chirurgisch-technischen Assistentin

Hallo zusammen,

hab mich grade hier im Forum angemeldet, weil ich mich ebenfalls über ein paar Dinge mit anderen Azubis und Ausgelernten austauschen wollte.

Also ich mache seit einem Monat die Ausbildung zur OTA am Universitätsklinikum in Bonn. Allerdings ist diese Ausbildung für mich eher eine Überbrückung der Wartezeit, da ich meinen Traum, Chirurgin zu werden, noch nicht aufgegeben habe.
Da es ja aber nun sein kann, dass ich niemals einen Studienplatz bekomme, habe ich mir letztens sagen lassen, dass man anschließend an die Ausbildung eine Fort- oder Weiterbildung zur CTA machen kann (da fällt mir grade ein: Wo genau ist denn der Unterschied zwischen CTA und COA :gruebel: ). Das wäre für mich ein besserer Ersatz, als immer nur "Besteckschupse" zu bleiben.
In diversen Foren (und ich glaub, auch hier) habe ich nun gelesen, dass man für die Ausbildung zur/zum CTA keine Vergütung bekommt - gilt das für die Weiterbildung auch, hat da schon jemand Erfahrung?
Und denkt ihr, dass sich das Berufsfeld in 3 Jahren so stark etabliert hat, dass auch mehrere Krankenhäuser/Institute diese Aus- und Weiterbildung anbieten?

Ich danke schon mal für alle Antworten.

Grüße,
Sarah =)
 
Ich fürchte, der Beruf der CTA ist so neu, dass man noch keine Aussagen über seine Zukunft treffen kann. Der Beruf ist nicht staatlich anerkannt (OTA übrigens auch nicht), von daher kann der Staat auch die Schulen nicht per Gesetz anweisen, dass sie eine Ausbildungsvergütung zahlen müssen. Verboten ist das natürlich ebensowenig, deshalb erhalten OTAs ja häufig eine Ausbildungsvergütung.

Leider gibt es für nicht staatlich anerkannte Ausbildungen keine BAB und kein Bafög.

Warum solltest Du nie einen Studienplatz für Medizin bekommen? Über die Wartesemester bekommst Du ihn mit Sicherheit, aber eben erst nach einigen Jahren. Zurzeit benötigst Du mindestens 12 Wartesemester (es wird jedes Semester neu ausgerechnet). Die Wartesemester werden ab dem Zeitpunkt des Abiturs gezählt.
 
Hallo Claudia,

danke für deine Antwort.
Also ich rechne schon damit, dass ich irgendwann einen Studienplatz bekomme. Allerdings hab ich mir mal meine Chancen ausgerechnet und die sehen eigentlich nicht ganz so rosig aus. Mal angenommen, ich muss die vollen 6 Jahre warten.
Dann bin ich 25. Dort noch mal mind. 9 Jahre drauf für Grundstudium und Spezialisierung (obwohl ich gehört habe, dass die Spezialisierung für Chirurg 5 anstatt 3 Jahre dauert) und ich bin 34.
34 mit einem Haufen Schulden, kein verdientes Geld, vielleicht noch keine Familie. Das sind nicht grade die Aussichten, die ich gerne hab.
Deswegen erkundige ich mich schon mal nach Alternativen. Und der Gedanke, einen Patienten im OP soweit vorzubereiten, dass der zuständige Arzt nur noch vielleicht 20% der Arbeit machen muss, ist für mich besser zu "ertragen", als immer nur nebenan zu stehen.
Und falls CTA/COA doch nicht dermaßen etabliert wird, habe ich immernoch die OTA-Ausbildung.
Aber ein lebenlang in diesem Berug zu bleiben, kann ich mir leider nicht vorstellen.

Oder kennst du noch andere Alternativen, die ans "Schnibbeln" rankommen?

Grüße,
Sarah
 
Ich hatte diese Woche ein interessantes "Gespräch" zu dem Thema im weitesten Sinne.
Der leitende Oberarzt, Mitte 40, ziemlich gut informiert, operiert und sagt irgendwann "Mensch, wir brauchen neue Leute, die beim Lagern helfen, die Haken halten und ein bisschen auf Station helfen" ich "Dafür gibt es doch u.a. CTAs" - "Was ist das denn?" Dann habe ich ihm das erklärt und er fands super und total entlastend, dass es sowas gibt, aber er wusste es eben nicht und da wird der Knackpunkt sein, daran sollte man arbeiten...
 
Mal angenommen, ich muss die vollen 6 Jahre warten.
Dann bin ich 25. Dort noch mal mind. 9 Jahre drauf für Grundstudium und Spezialisierung (obwohl ich gehört habe, dass die Spezialisierung für Chirurg 5 anstatt 3 Jahre dauert) und ich bin 34.
34 mit einem Haufen Schulden, kein verdientes Geld, vielleicht noch keine Familie. Das sind nicht grade die Aussichten, die ich gerne hab.

Nur so zu Info: Nach den sechs Jahren Grundstudium bist Du Ärztin und verdienst Geld. Die Facharztausbildung dauert weitere Jahre, aber währenddessen arbeitest Du als Stationsärztin und bekommst ein entsprechendes Gehalt.
 
Jetzt möchte ich auch endlich mal was sagen :D

Der Beruf des CTA´s ist nicht einfach nur ein "Hakenhalterberuf ". In anderen Ländern (In der USA ist es der PA) ist der Beruf bereits schon etabliert und gehört einfach zur Medizin dazu. Ich bin jetzt im 2. Ausbildungsjahr und bin von Tag zu Tag begeisterter.

Zu unseren Aufgaben: Wie man schon gelesen hat, ist der CTA ein ärztlicher Beruf, dem delegierbare Aufgaben von ärztlicher Seite zugeteilt werden. Viele schrieben bereits, dass sie schon CTA gesehen haben, aber nicht genau wissen was sie machen.

Auf der Station gehe ich jeden morgen mit auf die Visite und mache mir meine Notizen, was erledigt werden muss (Entlassungsbriefe schreiben, Blutentnahmen, Konsile vorschreiben, Verbandswechsel, Patientengespräche... usw. (Jedoch wird jeder Arztbrief -/Konsilschein nochmals von den Ärztin auf die Richtigkeit kontrolliert!!!!!), was halt an so einem Tag alles anfallen kann. Ich unterstütze die Ärzte in deren Tätigkeiten. Wer auf der Chirurgie arbeitet, weiß was man da manchmal für einen Stress hat!!

Im Op sieht es so aus , dass ich für die Op "X" z.B. eingeteilt bin. Ich helfe dann erst einmal bei den Patientenlagerungen. Dann wasche ich mich und ziehe mich steril (oder werde angezogen) an. Mit der Schwester desinfiziere ich den Patienten und decke ihn steril ab. Es kommt halt auch auf die Operation an ob man die erste oder 2. Assistenz macht. Na klar, kann man auch für eine 4 Stunden OP der Hakenhalter sein. Es kommt auf dein Wissen und deine Fähigkeiten an, wie ein Arzt dich für eine OP einteilt. Und die Sache mit dem Wundverschluss liegt auch an einem selber, wenn der Arzt merkt, er hats noch nicht drauf - dann muss man es halt erlernen. Wie jeder Assistenzarzt auch. CTA´s übernehmen auch das Codieren. Meine Aufgabe ist es auch, nach jeder OP, an der ich teilgenommen habe, diese in dem Computer einzutragen (was hat der Patient für Diagnosen, was hat man für ein Verfahren gemacht, wer war dabei, usw.).

Im großen und ganzen ist der Beruf des Cta´s ein tolle Erfindung um die Ärzte ein wenig zu entlasten. Mein Krankenhaus kann sich einen Alltag ohne Cta´s nicht mehr vorstellen. Es ist halt ein delegierbarer Beruf, der sehr durch die ärztlichen Tätigkeiten geprägt ist. Mir gefällt besonders daran, dass ich nicht nur im OP bin. Ich erlebe einen Krankheitsverlauf (also die Therapie) von Anfang bis Ende, also bis das der Patient uns verlässt. Vor allem werden einem auch die Krankheitsbilder sehr schnell eindeutig. Man versteht sehr schnell, weil man aktiv daran beteiligt ist.
 
Könnten bitte die Beitragsersteller zurück zum Thema kommen!
Im Zweifelsfall sind vor der Erstellung und Onlinestellung der jeweiligen Kommentare die Regeln des Boards zu beachten.

Matras
 
....... Das wäre für mich ein besserer Ersatz, als immer nur "Besteckschupse" zu bleiben..........

........Oder kennst du noch andere Alternativen, die ans "Schnibbeln" rankommen......

Grüße,
Sarah


Mit dieser Einstellung zu Menschen und Mitarbeitern solltest Du einen Job suchen der tunlichst nix mit Menschen (ob lebend, schlafend oder tod) zu tun hat!

Bitte mach eine zum Bergbauingenieur Elektro- oder Maschinenbauer.....
Oder erforsche die biologische Vielfalt der Wüsten....

Menschen sind bei allen Unzulänglichkeiten immer noch Menschen, weder Besteck- oder Saftschupsen, noch wird an diesen "geschnippelt". Berechtigte Kritik sollte dazu dienen, die eigenen Verhaltensmuster zu überdenken und nicht sich darüber hinwegzusetzen und nichts daraus zu lernen!

Matras
 
Hallo,

ich kann mich da Matras zu 100% anschließen.

Klaus
 
@Elisabeth:

Guter Einwand zur Berufswahl:klatschspring:

Jemanden mit der Einstellung wie Sojhin sie hat und hier mit großen Worten vertritt, dürfte gar nicht auf die Menschheit losgelassen werden. :down:.
Auch nicht und unter gar keinen Umständen über Umwege.

LG opjutti
 
Wer den anderen Beruf nicht ehrt, der sollte nicht im Krankenhaus arbeiten! Teamarbeit!!!!:klatschspring:
 
Ich schreibe hier mal als fertige CTA!
Zu allererst: es ist ein guter Job, meistens ist er sogar toll :)
Die Ausbildung selber war wirklich eine Bereicherung in meinem Leben!!!

Aber nun der Wermutstropfen: ich finde keinen Job und das trotz des Abschlusses als Jahrgangsbeste mit 1,0 :(
Die wenige Stellen sind dünn besät und der Beruf ist bei vielen Kliniken noch nicht angekommen ... endlos viele Bewerbungen, Initiativbewerbungen liegen hinter mir. Einige Vorstellungsgespräche auch, die aber meistens nur zu einem "vielleicht in Zukunft", "wenn die Geschäftsleitung mit der Finanzierung einverstanden ist" etc. führten ... manchen laden auch nur ein um mal zu erfahren was man als CTA so ist. Viele holen sich dann einfach Auszubildene ins Haus, die kosten nämlich so gut wie nix (die Ausbildung wird nicht vergütet!) und sind dann günstiger als ein fertiger, festangestellter CTA.
Das alles ist sehr frustrierend über die Monate der Arbeitssuche hinweg ... da habe ich eine gute, fundierte Ausbildung abgeschlossen, dafür 3 Jahre lang ohne Bezahlung gearbeitet und zum Schluss gelernt wie eine Irre um diesen super Abschluss zu machen und sitze am Ende ohne Job "auf der Straße".

Schlussendlich: das hier soll keine Mahnung oder eine Hasstirade gegen den Beruf CTA sein. Ganz im Gegenteil, im Grunde liebe ich meinen Beruf, wenn ich ihn auch ausüben dürfte in einer Festanstellung. Aber ich hoffe, dass sich diejenigen, die sich hier im Forum darüber informieren, genau überlegen, ob es ein Beruf mit Zukunft für sie ist. Die wenigen Stellen, die gab oder gibt, sind schnell weg, denn es werden neue Jahrgänge ausgebildet und eine Übernahme von Ausbildungs-Kliniken ist oft nicht oder nur für einen von vieren möglich.

Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende! :)
 
Darf ich mal fragen, aus welchem Teil von Deutschland du kommst?

Bei uns im Westen wird der Chirurgenmangel immer größer und größer, sodass Stellen frei werden...
 
Ich wohne in NRW - da wo die Ausbildung auch in Deutschland begründet wurde!
Dass der Mangel an Ärzten, insbesondere Chirurgen, immer größer wird ist wohl unumstritten (daher entstand ja erst der Beruf). Trotzdem ist der Weg dahin, dass ein Krankenhaus diese Stelle intergriert weit - besonders, da die Auszubildenden so günstig sind (kein Gehalt!), dass sich ein Festangestellter CTA finaziell für die Häuser nicht lohnt.
 
Hm, sehr merkwürdig, da ich auch aus NRW komme und glatt mehrere Stellen zur Auswahl hatte, bei viel Verhandlungsspielraum was das Gehalt angeht...

Wo hast du denn deine Ausbildung gemacht?
 
Es gibt also immer noch keine Vergütung für die Ausbildung?? Das ist ja mal ne richtige Frechheit! Und als CTA ist es auch schwer einen Job zu finden? Sind CTA´s nicht sogar qualifizierter als OTA´s? ich bin auch am überlegen, ob ich nicht die CTA-Ausbildung mache, allerdings kann ichs ohne Vergütung vergessen. Da es die Ausbildung scheinbar nur in Düsseldorf gibt, brauche ich eine Wohnung. Und wie bezahle ich die bitte ohne Vergütung?? Ist ja echt lächerlich....toll, das wars dann wohl mit der Ausbildung :motzen::dudu:
 
...Sind CTA´s nicht sogar qualifizierter als OTA´s? ...
Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. CTAs haben einfach einen anderen Schwerpunkt als OTAs. Sollte das keine rhetorische Frage gewesen sein, dann überlies das hier einfach.
 
Da muss ich mich dann doch nochmal melden:

Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. CTAs haben einfach einen anderen Schwerpunkt als OTAs.

Dem stimme ich, als CTA und OTA absolut zu.

Und als CTA ist es auch schwer einen job zu finden?

Kann ich nicht bestätigen. Ich hatte mehrere Stellen zur Auswahl. Ich kenne sogar Leute, die in Praxen niedergelassener Chirurgen als "Juniorpartner" einsteigen.

DA es die Ausbildung scheinbar nur in Düsseldorf gibt, brauche ich eine Wohnung. Und wie bezahle ich die bitte ohne Vergütung??

Bei mir im Kurs kamen Leute aus Hamburg, auch die haben's geschafft. Ohne Vergütung. Ausserdem zahlen die meisten Häuser ein ganz klein wenig was, damit man die Fahrt wieder reinbekommt.
 

Ähnliche Themen