Ausbildung mit 50?

Welche Chancen hat ein 53jähriger, frisch examinierter, Krankenpfleger auf eine Anstellung im klinischen Bereich?

Elisabeth
 
Wenn er sich in der Ausbildung gut anstellt, könnte ihn das Ausbildungs-Krankenhaus anschließend übernehmen. Unser Haus bietet jedem Azubi (der besteht, natürlich) die Möglichkeit eines befristeten Arbeitsvertrags. Vor wenigen Jahren wurden mit Müh und Not die drei Hanseln übernommen, die in der JAV waren. Also da hat sich schon einiges geändert.
 
Welche Chancen hat ein 53jähriger, frisch examinierter, Krankenpfleger auf eine Anstellung im klinischen Bereich?

Elisabeth

Ich behaupte mal sehr gute, wenn nichts gegen seine Person spricht. Es herrscht doch zurzeit in vielen Kliniken Pflegenotstand, da ist man froh, wenn man vernünftige Leute findet. Egal wie alt. Aus eigenen Erfahrungen kann ich nur für die "älteren" Kollegen sprechen, habe schon viel von diesen profitiert.:wink:

Was ist denn deine Meinung dazu?

Gruß:flowerpower:
 
Ist nur gar nicht so einfach, einen Ausbildungsplatz in dem Alter zu bekommen, gibt sogar Berufsschulen, die davon abraten.
 
Da gilt aber: Probieren geht über studieren. Wer sich nicht bewirbt, wird nie erfahren, ob ihm jemand eine Chance gegeben hätte.
 
Stimmt auch wieder
ich werde mir deine motivierenden Worte mal zu Herzen nehmen, stehe nämlich vor einem ähnlichen Problem :-?
 
Ist nur gar nicht so einfach, einen Ausbildungsplatz in dem Alter zu bekommen, gibt sogar Berufsschulen, die davon abraten.


Verstehe ich nicht!:-? Ich glaube, viele Schulen sind nicht "up to date", wissen nicht, was so in den Kliniken los ist. Sind oft nicht richtig informiert, dann kommen die Lehrer mal zu einer Praxisbegleitung auf die Station, aber arbeiten selbst seit 20 Jahren nicht mehr am Patienten. Möchte niemanden zu nahe treten, gibt sicher auch Ausnahmen. Die Schule stellt die Azubis ein und weiß nicht, welche zukünftigen Mitarbeiter sich die Vorgesetzten (Stationsleitung, PDL, etc.) für die Praxis wünschen. Denn diese, lieber Uwe, hätten mit deinem Alter in der Regel kein Problem!!!
 
Schön zu lesen :P
ist halt wie überall, Theorie und Praxis.
Man hat mit 50 schließlich auch Vorteile, man ist ruhiger/überlegter, hat nicht mehr so viele Flausen im Kopf, wie sagt man so schön "man hat soziale Kompetenz" und ist oft ein akzeptierter Gesprächspartner.
 
Von der Ausbildung würde ich weniger Probleme sehen.
Wie sieht es mit Deinem gesundheitlichen Zustand aus?
Ich habe festgestellt, daß die körperlichen Wehwehchen die man im Laufe des Lebens bekommt, die Arbeit in dem Beruf leider nicht leicht machen können.

Du solltest also keine Knochen- oder Wirbelsäulenprobleme haben und möglichst körperlich fit sein, denn sonst könnte der Beruf sicherlich hart werden.
Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg bei den Bewerbungen. Ich kenne viele Krankenpfleger die den Beruf als Umschulung gemacht haben und Späteinsteiger waren.
Liebe Grüße Fearn
 
Wir haben bei uns in der Ausbildung einen 51jährigen.
In den praktischen Teilen macht er sich sehr gut, und die oben genannte Gelassenheit ist auch da.

Allerdings muss ich sagen, dass er uns allen schon hinterher hängt, schliesslich lernt man im Alter oft nicht mehr so schnell wie das vielleicht mit 20-30 Jahren der Fall ist. Was wir nach einmal hören verstehen und verknüpfen können, muss er sehr lange nacharbeiten und schneidet im Endeffekt doch noch schlechter ab.
Kommt aber auch alles sehr auf die einzelne Person an, ich gönne es auf jeden Fall jedem, der sich in dem Alter noch an eine Ausbildung traut und diese Chance bekommt.
 
Da ist alles okay, absolut keine Probleme :klatschspring:

Und wie alt waren bzw. sind die Späteinsteiger?

Danke für deine optimistischen "Worte"
L.G. zurück, Uwe
 
Lieber Uwe, bist du denn örtlich/familiär gebunden oder kannst du dich in der ganzen Bundesrepublik bewerben? Was hast du denn vorher beruflich gemacht?

Gruß:flowerpower:
 
Seien wir doch mal realistsich.

Wieviele Kollegen jenseits der 55 habt ihr? Wer hat Kollegen, die bis zum 65. Lebensjahr voll belastbar und leistungsfähig mitarbeiten können?
Alter bringt Leistungseinschränkung mit sich. Mag man net gerne drüber sprechen. Ist halt so. Das schwierigere Lernen ist da ja eher nur die Spitze des Eisberges. Sind alle jungen Kollegen bereit, diese Probleme zu tolerieren und ggf. mehr zu arbeiten. Schon jetzt bringen leistungseingeschränkte Kollegen- egal welchen Alters und aus welchem Grunde- Stationen an den Rand der Belastbarkeit.


Es geht mir net darum, jemanden den Mut zu nehmen. Man sollte sich nur darüber im klaren sein, dass der Arbeitsmarkt für Ü 50 net unbedingt sehr viele Optionen offen hält. Schon heute sind die Arbeitsplätze in den Krankenhäusern heiß umkämpft.

Wer sich vorstellen kann, nach der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger seine Erfüllung auch im Bereich der Langzeitpflege erlangen zu können- warum net. Es kommt immer darauf an, wo man hin will.

Elisabeth
 
Das sind alles richtig Argumente, die man auf keinen Falls so einfach vom Tisch reden kann und die es zu bedenken gilt, wenn man sich mit 50 für einer Ausbildung entscheiden will.
Die Realität ist halt nun mal so!
 
Ich habe letztes Jahr auf einer Altenheim-Station gearbeitet. Altenpflege ist bekanntlich körperliche Schwerstarbeit, das habe ich auch als junger Mensch deutlich zu spüren bekommen. Ich fands daher umso bemerkenswerter, dass bis auf eine Ausnahme, 5 unserer Vollzeitkräfte (noch dazu Frauen) Anfang/ Mitte 50 waren und diesen Job schon viele Jahre machen.

So viel dazu.
 
Elisabeth: Selbstverständlich kann ich auch deine Bedenken verstehen, du hast ja ständig damit zutun (wenn ich deinen Tätigkeitsbereich richtig deute). Aber sollte man deshalb gleich jemanden die Chance auf einen Ausbildungsplatz nehmen? Man kann sich ja im Alter einen Bereich suchen, wo die körperliche Belastung nicht so hoch ist. Es gibt aber auch viele junge, die nix mehr ab können. :knockin:


Unsereins darf sogar bis 67 arbeiten! :schraube: Da stimmt wohl auch was nicht in der Politik, aber das ist ein anderes Thema.
 
Ich will es niemandem ausreden. Man sollte sich aber der Möglichkeiten bewusst sein. "Leichtere" Arbeitsplätze sind heiß begehrt bei den bereits lange im Beruf arbeitenden. Ist also net unbedingt eine sichere Bank.

Fakt ist, dass du als Ü50 auf dem Arbeitsmarkt in physisch (und leider net nur da) anstrengenden Berufen mit einem erschwerten Einstieg rechnen musst- vor allem als Neueinsteiger in den Beruf.

Elisabeth
 
Ich denke mal, die Realität trifft sich genau in der Mitte.
Es kommt immer darauf an, wie einer mit 50 drauf ist - da gibt es schließlich auch riesige Unterschiede, was Gesundheit, Kondition, Hirn und die Bewahrung einer gewissen Jugendlichkeit betrifft. :wink:
 

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