@ Snaggletooth und Co
Also, ich habe auch in einem psychiatrischen Haus gelernt und "liebe" diese Vorurteile.
Natürlich haben wir mehr Einsätze in der Psych gehabt. Ich habe aber auch 1,5 Jahre während der Ausbildung in der Somatik gelernt, auch auf Intensiv und Co. Da müsste ich schon blind und taub gewesen sein, um nichts zu lernen und wenn ich an meine Beurteilungen und die meiner damaligen Mitschüler denke, können wir nicht so schlecht gewesen sein. Ein Teil von uns ist auch anschließend problemlos in somatische Häuser gewechselt.
Schulisch hatten wir nicht viel mehr Psychiatrie als andere Häuser (leider) und unser Examen war das gleiche, wie das der "richtigen" Schwestern.
Nach dem Examen war ich durchaus auch in somatischen Häusern beschäftigt und ohne Probleme in der Lage, meine Arbeit zu bewältigen. Mal abgesehen davon, dass man sich in die jeweilige neue Disziplin erst mal einfuchsen muss, aber das muss eine chirurgische Schwester, die z.b. auf eine Gyn wechselt auch.
Übrigens brauche ich die somatischen Kenntnisse und Fertigkeiten durchaus auch in der Psychiatrie. In der Geronto eh, aber selbst in der Akutpsychiatrie habe ich es mit Grundpflege, Infusionen, Injektionen, VW, Katheterismus und Co. zu tun. Nicht unbedingt täglich alles, aber ich muss es beherrschen, denn unsere Pat. haben durchaus auch körperliche Malessen.
Das wollte ich nur mal loswerden, auch wenn ich weiß, dass ich die Vorurteile aus einigen Köpfen nicht raus bekomme werde. Leider!
Im Umkehrschluss glaube ich übrigens, dass die Einsätze der somatischen Schüler auf der Psych zu kurz sind, um einen ausreichenden Einblick zu bekommen.
LG Laurentien