Antipyrese bei Fieber nach Impfung ja oder nein?

Neuromaus

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Ich steh hier gerade ein bisschen auf der Leitung, brauche mal Nachhilfe...:knockin:

Pat. hat Fieber um die zwischen 38,5 und 39°C nach gestriger Impfung (Covid-19). Sonst keine Nebenwirkungen, AZ gut, äußert Wohlbefinden. Normalerweise würde ich in dem Fall auf Antipyrese verzichten, weil der Körper gerne seine Abwehr gegen die Viren auffahren darf. Nur wehrt er sich ja momentan nicht gegen Viren (Impfung mit mRNA-Impfstoff). Heißt das jetzt, der Körper wehrt sich gegen den Impfstoff? Das wäre natürlich kontraproduktiv, dann müsste ich mit Antipyrese dagegen halten, die Impfung soll ja was bringen.

Oder wo liegt mein Denkfehler?:gruebel:
 
Heißt das jetzt, der Körper wehrt sich gegen den Impfstoff?
Nein, es ist ja eher so, daß Reaktionen des Körpers nach der Impfung ein gutes Zeichen sind:

"Kopfschmerzen, Schüttelfrost, manchmal sogar ein bisschen Fieber: Nach einer Corona-Impfung erleben viele Menschen gerade unangenehme Impfreaktionen. Dass es solche Reaktionen gibt, sei grundsätzlich ein gutes Zeichen, sagt Professor Michael Schaefer, Pharmakologe und Koordinator der Impfaktivitäten an der Universität Leipzig. Sie zeigen, dass Kraft und Energie in das Immunsystem gelenkt werden, damit es eine Verteidigung gegen das Coronavirus aufbaut. "Durch die Impfreaktionen nehmen wir eine Art Schonhaltung ein. Wir belasten uns nicht zusätzlich, denn hohe Belastungen würden dazu führen, dass die Immunreaktion herabgeregelt wird, etwa durch Stresshormone", erklärt Schaefer."


Eine zeitlang wurde diskutiert, ob es nicht eher kontraproduktiv sei, direkt nach der Impfung (quasi prophylaktisch) Ibu, Paracetamol o. ä. zu nehmen; es gibt aber wohl keine eindeutigen Ergebnisse dazu:

"Fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel wie Ibuprofen oder Naproxen, auch bekannt als nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), werden weitläufig zur Linderung von Impf-Nebenwirkungen eingesetzt. Dies ist jedoch eine umstrittene Praxis, denn durch eine unterdrückte Immunreaktion könnte theoretisch die Antikörperbildung und somit die Wirkung der Impfung geschmälert werden. Es gibt einige Studien, die davon abraten, Schmerzmittel im Zusammenhang mit einer Impfung einzunehmen. Ebenso gibt es wissenschaftliche Arbeiten, die keine negativen Effekte für den Impferfolg gezeigt haben. Allerdings wird auch hier von einer vorbeugenden Behandlung abgeraten. Stattdessen wird empfohlen, Schmerzmittel nur dann anzuwenden, wenn tatsächlich starke Beschwerden auftreten."

 
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Danke dir :-) Dann bleibt es jetzt erstmal dabei, dass der AZ ausschlaggebend ist
 

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