Angst vorm Legen einer Magensonde

Naditschki

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:nurse: Hallo! Hab da ein Problem!! Und zwar hab ich immer noch Angst eine Magensonde zu legen!! Wer hat Erfahrung und kann mir ein paar Tips geben, wie ich es am besten mache. Und den Patienten dabei nicht verunsichere!!
 
Wovor hast Du denn Angst???
Dass es nicht klappt??? Dass Du tracheal legst??? Dass der Patient sich erbrechen muss???
Kann alles sein.
Einfach ein wenig "Gleitmittel" draufgeben (z.B. Instillagel o.ä.) Kopf nach vorne (Kinn Richtung Thorax) und dann Schieben und im Pharynx schlucken lassen (oder bei intubierten weiter schieben).
Dann hilft nur Kontrolle: Hab ich Atemgeräusche? -> FALSCH!!!
lässt sich Flüssigkeit asperieren -> nicht schlecht, ... ist die Flüssigkeit stark sauer, ... sogar ziemlich gut! :wink1:
Dann ein wenig Luft "Spritzen" und mit dem Stethoskop abhören, ob im Magen ein blubberndes Geräusch ist!
dann ist es i.d.R. richtig.
Kann auch immer sein, dass es mal nicht oder schwer geht, ... wenn es nicht vernünftig funktioniert, einfach den Stationsarzt oder nen Kollegen machen lassen. Manchmal geht es einfach nicht. Hatte es auch schon umgedreht, dass mein Doc es nicht geschafft hat und ich sie dann legen konnte, ... genau wie umgekehrt. Keine falsche Scham, es zählt das Ergebnis, nicht die Haltungsnote.
Und dafür arbeitet man ja im Team!!
Einfach versuchen und mit den Erfolgen kommt (wie ja immer im Leben) auch die Erfahrung und die Sicherheit.
Und sich möglichst wenig Unsicherheit anmerken lassen :wink1:
Wünsche viel Glück und gutes Gelingen.
 
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Vom Prinzip geb ich Mobitz recht mit EINER Ausnahme.....warum nimmst Du um Gottes Willen Instillagel???! Is ja fast schon wiederlich.....das schleimige Zeug in der Nase...... tz tz tz
Also ich für meinen Teil nehm da lieber Xylocain-Spray/Gel oder sonst irgend ein Lokalanästhetikum.

Ansonsten wenn möglich dem Pat ein Glas mit z.B. Wasser in die Hand drücken und mit Strohhalm versehen, den Pat trinken lassen aber er darf noch nicht schlucken.......wenn Du beim Vorschieben dann schlucken lässt, ist es eigentlich auch kein Thema dass Du richtig liegst.....in gewohnter Weise halt kontrollieren - falls nicht eindeutig.....

Is echt kein Thema - war bis vor 2 Jahren 4 Jahre auf einer allgemeinchirurgischen Intensivstation - hab da mächtig viele Sonden an den Man(n) und natürlich auch an die Frau gebracht.

Toi toi toi.....yours Tom :daumen:
 
mrTom234 schrieb:
warum nimmst Du um Gottes Willen Instillagel???! Is ja fast schon wiederlich.....das schleimige Zeug in der Nase...... tz tz tz
Also ich für meinen Teil nehm da lieber Xylocain-Spray/Gel oder sonst irgend ein Lokalanästhetikum.
hmmmm, ... schäm, ... hab natürlich vergessen zu erwähnen, dass ich auf Intensiv bin und das nur bei sedierten, intubierten Patienten mache, ... sonst ist sicher Xylo ne SEHR gute Alternative.
Und Schlucken, ... klar klar klar, ... aber auch da hab ich wegen meiner oben erwähnten Patientengruppe nicht gedacht!!
Man verzeihe mir bitte, ... ich danke Tom für das Korrigieren!!! :daumen:
nun haben wir's aber richtig!!! :wink1:
 
Es wird immer viel vom Schlcken beim legend er Magensonde geredet. Welche Bedeutung hat das denn eurer Meinung nach?
Ich denke, es ist eher ein Ablenkungsmanöver und kann eventuell sogar zu Problemen führen, wenn man Pat. mit Schluckstörungen Getränke anbietet.
Wie seht ihr das?

Elisabeth
 
Moin,
ich nehme auch Xylogel, habe aber auch nur narkotisierte Pat.! Bei den wachen macht das schön der Dr. mitz Xylospray.

Finde das Schlucken von Wasser auch etwas gefährlich, es reicht doch schon der Schluckreflex und das Ding ist in der Speiseröhre. Nicht auszudenken wenn der wegen einer MAS aspiriert, na dann haste was hinbekommen! Vorsicht mit solchen Methoden!

LG Tobias
 
Ich hab in den letzten Jahren Magensonden fast ausschließlich bei Pat.. mit fehlendem Schluckreflex infolge Apoplex gelegt und kann nicht bestätigen, dass es eines Schluckaktes bedarf um die Sonde platzieren zu können.

Beim Vorbeugen des Kopfes kommt es zu einer Verengung des Luftweges. Zungengrund und Epiglottis werden nach hinten gedrängt und so ergibt sich eine "Schiene" zum Ösophaguseingang. Das Schlucken mit dem Kinn auf der Brust ist übrigens sehr schwer und wird selten vom Pat. gebracht. Das führte wohl auch zu der Idee, Wasser anzubieten um es zu erleichtern.


Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Es wird immer viel vom Schlcken beim legend er Magensonde geredet. Welche Bedeutung hat das denn eurer Meinung nach?
Halte es beim Legen nicht für ein Ablenkungsmanöver, ... sondern wenn die Patienten schlucken verschließt ja der Kehldeckel aus physiologischen Gründen die Trachea, ... wenn man dann schiebt kommt man leichter in den Ösophagus.
Wenn Schluckstörungen bekannt sind, dann is es sicher nicht so sinnvoll, ... da kann man mehr kaputt machen als das es hilft.
Aber bei vorhanden Schluckreflex lässt sie sich leichter schieben.
 
Meine Frage streift das Thema zwar nur peripher, aber trotzdem:

Wie merkt man eigentlich beim Absauegn, dass man wirklich in der Trachea ist? Beim Magensonde legen überprüft man es ja, klar... man hat ja auch normalerweise Zeit dazu. Aber wenn jetzt zum Beispiel jemand aspiriert und ich versuche abzusaugen.... okay, im Idealfall kommt Sputum und ich bemerke es... aber wenn jetzt jemand, sagen wir mal, Griessbrei gegessen hat und aspiriert: Woran merke ich, dass ich den Brei aus der Trachea und nicht aus dem Ösophagus/Magen absauge? Der Speisebrei ist ja dann auch noch nicht angedaut?

Vielleicht ist die Antwort ja ganz einfach, aber das Thema Absaugen war noch nicht dran bei uns... .

Gruß, Emily
 
Emily The Strange schrieb:
Wie merkt man eigentlich beim Absauegn, dass man wirklich in der Trachea ist?
Also ich mache es so, dass ich den Absaugkatheter noch nicht mit der Absaugvorrichtung konnektiere, ihn dann (i.d.R. nasal) schiebe und an der Konnektionsstelle dann während des Schiebens höre, ob Atemgeräusche kommen. Dann konnektieren und saugen.
Außerdem husten die Patienten dann meistens. Hilft auch beim Schieben, wenn man die Patienten anweist, dass sie doch bitte Husten sollen, ... oder "A" sagen, oder so was.
Also beim Spontanatmenden Patient versteht sich, ... beim intubierten ist es ja klar :wink1:
 
Emily The Strange schrieb:
Wie merkt man eigentlich beim Absauegn, dass man wirklich in der Trachea ist?
Gruß, Emily

Moin,
der Pat. hat beim trachealen Absaugen einen starken Hustenreiz -- unterschätzt den Bronchospasmus nicht! Niemals bei Kindern so absaugen!!
Wenn ein dringender Verdacht der Aspiration besteht, muß eine zügige Bronchoskopie erfolgen, ich würde da nicht herumexperimentieren!

LG Tobias
 
Mobitz schrieb:
sondern wenn die Patienten schlucken verschließt ja der Kehldeckel aus physiologischen Gründen die Trachea

Der Verschluss des Kehlkopfdeckels erfolgt nicht willentlich. Es ist ein Reflex, der ausgelöst wird durch die Reizung des Zungengrundes- hier durch die Magensonde. Wenn ich den Pat. auffordere zu schlucken, konzentriert er sich darauf und ist abgelenkt. Der Würgreflex kann eventuell unterdrückt werden. Zwingend notwendig ist das aktive Schlucken des Pat. aber nicht.
Man produziert ca. 1,5l Speichel pro Tag und schluckt ca. 1500-3000 mal am Tag unwillkürlich diesen Speichel ab.

Schluckakt
Orale Phase
Vorbereitungsphase: Speise wird zerkleinert und mit Speichel durchmischt und zu einem Bolus geformt
Transportphase:Zunge drückt Speisebolus entlang dem Gaumen zur Schlundenge in Höhe der Gaumenbögen (Isthmus faucium)
Öffnung des Isthmus faucium und Übertritt er Speise in Oropharynx
Ende der willkürlichen Phase
Pharyngeale Phase
Weicher Gaumen wird angehoben und das Gaumenzäpfchen verschließt zusammen mir M. constrictor pharyngis den Zugang zum Nasopharyns (PASSAVANTSCHE Wulst!)
Vordere Gaumenbogenmuskeln verschließen Weg zur Mundhöhle
Epiglottis senkt sich durch Heben des Mundbodens und des Kehlkopfes und schließt den Kehlkopfzugang
M. constrictor pharyngis kontrahiert sich oberhalb der Speise und drückt diese reflektorisch Richtung Oesophagus
Oesophageale Phase
Kontraktion des Schlundschnürers, Hebung und Verkürzung des Schlundes (Mm.stylopharyngeus und palatopharyngeus)
Weitertransport durch Peristaltik der Wandmuskulatur der Speiseröhre.

http://www-klinik.uni-mainz.de/Kommunikation/downloads/Differentialdiagnose_der_Dysphagie.pdf

Emily The Strange schrieb:
Wie merkt man eigentlich beim Absauegn, dass man wirklich in der Trachea ist?

Falls kein Hustenreflex vorhanden, erkennt man es an der Atmung. Der Luftstrom geht dann ja auch durch den Katheter- atemsynchron kann man dies nachverfolgen. Klappt übrigens auch bei fehlgelegten Magensonden.
Wenn beim Absaugen sehr große Mengen kommen, ist man fast immer im Magen. Eine Lunge gefüllt mit 200 ml ist eher unwahrscheinlich.
Du könntest das Aspirat auf den phWert kontrollieren.
Der SpO2 ändert sich positiv.
Und ganz banal, es ist eher schwierig sofort blind die Trachea zu treffen. Ein glatter Vorschub sollte primär stutzig machen.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!!

Hab es jetzt mehrmals gemacht und es klappt immer besser! Übung macht den Meister!!!
 

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