Na ja, das kann schon sein, daß die Pflegeplanung in der Ausbildung noch nicht enthalten war.
In den 80 ern wurden eher Ziele formuliert.
Aber dennoch arbeiten wir ja damit und sicherlich gibt es Fortbildungen an denen man teilnehmen kann, wenn etwas eingeführt wird, was in der Ausbildung noch nicht enthalten war, weil die Pflege Fortschritte macht.
Also ich erinnere mich, daß ich zunächst nach der Ausbildung für die Schüleranleitung eine didaktische Pflegeplanung neu schreiben lernen mußte, danach folgte die standardisierte Pflegeplanung und nun ist eine schulische gefordert.
Angeboren sind Neuerungen nicht , die muß man sich schon erarbeiten.
Das Wichtigste ist doch, daß man bereit ist, sich weiterzuentwickeln und daß es nicht damit abgetan ist: "Das gab es früher nicht! Das mache ich heute auch nicht."
Dann hätten wir einen Stillstand, der nicht wünschenswert wäre.
Wenn die Krankenpflegeschule auf Zack ist, dann haben die auch immer die neuesten Informationen.
Und ich gebe zu: "Manchmal nervt das Verfallsdatum, dessen was man als "Nonplus Ultra " erlernt hat ungemein.
Das wird den Schülern die heute in der Schule sind spätestens in 10 Jahren so passieren, daß das was sie noch als "super " gelernt haben ad acta gelegt wird.
Deshalb sind die doch dann nicht dümmer.
Man muß sich nur mal vor Augen halten: Manchmal führen viele Wege nach Rom und nicht ein einzelner.
Ehrlich: " Was hab ich dieses Eisföhnen damals gehaßt." und es war verpönt das nicht zu machen, galt als Faulheit, wenn man damit nichts anfangen konnte.
Aber solange ich selbst diese Studien nicht überprüfen kann, muß ich mich an die neuesten Erkenntnisse halten, die mir vorgegeben werden.
Dann kommt plötzlich die große Kehrtwende und alles was man früher gelernt hat, wird umgemodelt, als altmodisch betrachtet und an den Pranger gestellt.
Das passierte mit Wadenwickeln, Aderlässe usw. wobei vieles tatsächlich wieder als
handelte es sich um eine Modeerscheinung wieder herausgepopelt wird, und wieder eingeführt wird, was man so gelernt hat.
Die Patienten hatten ja mit dem Eisfön auch keinen Decubitus, was an den Lagerungen gelegen haben soll. Allerdings war das Eisfönen ja nicht die einzige Pflegemaßnahme, die stattfand. Die Patienten wurden ja regelmäßig gelagert.
Aber nicht das nun einer meint, Ich wäre Eisfönanhänger.
Es ist nur ganz einfach so: Wenn wir uns weiternentwickeln wollen, dann müssen wird diese Erkenntnisse umsetzen und anwenden.
Sie sind nicht angeboren, sondern müssen kommuniziert werden.
Das passiert häufig über die Krankenpflegeschulen und Schüler.
Das bedeutet aber doch nicht zwingend, daß das mit Dummheit zu tun hat.
Die Erkenntnisse von damals sind dem "Mitarbeiter" ja fachlich vermittelt worden und die wurden damals als genauso neu und toll vermittelt, wie die Erkenntnisse der Schüler die sich heute in der Ausbildung befinden.
Man muß sich wirklich vor Augen halten, daß derjenige mit seiner pflegerischen Tätigkeit die er ausgeführt hat auch Erfahrungen gemacht hat, die er verwertet.
Kommt dann plötzlich ein Schüler mit einer ganz neuen Erkenntnis daher, dann
muß man natürlich erstmal nachforschen.
Es gibt hunderte Erkenntnisse, die Schüler ebenfalls vermitteln möchten, die nichts mit einer fundierten Erkenntnis zu tun haben und hier muß man ersteinmal filtern.
Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern man muß sich ganz einfach offen halten für neue Erkenntnisse und dann bereit sein nachzuforschen.
Manche der Pflegetheorien die man so liest, die sind nach vielen Berufsjahren dermaßen banal, daß man das Gefühl hat, daß da jemand zwanghaft die einfachsten Zusammenhänge in einen Wust von Fremdworten packen mußte, weil derjenige Langeweile hatte. ( sorry.)
Liebe Grüße Fearn