Altersunterschied Schüler/Praxisanleiter

Hallo Chrissy,

dass Pflegekräfte in dem Alter noch keine Pflegeplanung gelernt haben glaube ich jetzt mal nicht, selbst ich hatte schon das Vergnügen diese an den ATL's von Frau Juchli zu lernen.

Wie stellst du dir deine Facharbeit bezüglich der elektronischen und Papierakte vor in Bezug auf Schüleranleitung?

lg
Narde
 
Also laut Aussage der anderen Schwestern die mit mir in dieser Wieterbildung sitzen, haben die in Ihrer Ausbildung keine Pflegeplanung besprochen...geschweige denn die Einteilung mit den ATL´s....das ist für die meisten ein Fremdwort gewesen.
Ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht kann ich dir jetzt nicht sagen.

Was die Facharbeit angeht würde ich auf jeden Fall eine Einführung in die elektronische Patientenakte mit den Schülern machen.
Also der Aufbau, wie gestalte ich am PC die Pflegeplanung, was kann ich in der Akte machen, was muss der Arzt machen...
gleichzeitig arbeiten wir aber auch noch mit den Papsierakten (z.B. für Anästhesieprotokolle, OP Checklisten, alte Befunde...)
Wichtig wäre für mich auch noch die allgemeinen Probleme mit der Dokumentation (egal ob schriftlich oder elektronisch): Verwendung von Abkürzungen, unlesbare Handschriften bei Papierakten, Sicherheit, Richtigkeit der Medikamente/ Anordnungen...da wir auf unserer Station oft Probleme damit haben fällt mir da ne Menge ein.

Also eine detailierte Vorstellung der Gliederung habe ich leider noch nicht...:(
Was hältst du denn von dem anderen Thema?
 
Na ja, das kann schon sein, daß die Pflegeplanung in der Ausbildung noch nicht enthalten war.
In den 80 ern wurden eher Ziele formuliert.

Aber dennoch arbeiten wir ja damit und sicherlich gibt es Fortbildungen an denen man teilnehmen kann, wenn etwas eingeführt wird, was in der Ausbildung noch nicht enthalten war, weil die Pflege Fortschritte macht.
Also ich erinnere mich, daß ich zunächst nach der Ausbildung für die Schüleranleitung eine didaktische Pflegeplanung neu schreiben lernen mußte, danach folgte die standardisierte Pflegeplanung und nun ist eine schulische gefordert.
Angeboren sind Neuerungen nicht , die muß man sich schon erarbeiten.

Das Wichtigste ist doch, daß man bereit ist, sich weiterzuentwickeln und daß es nicht damit abgetan ist: "Das gab es früher nicht! Das mache ich heute auch nicht."
Dann hätten wir einen Stillstand, der nicht wünschenswert wäre.

Wenn die Krankenpflegeschule auf Zack ist, dann haben die auch immer die neuesten Informationen.
Und ich gebe zu: "Manchmal nervt das Verfallsdatum, dessen was man als "Nonplus Ultra " erlernt hat ungemein.

Das wird den Schülern die heute in der Schule sind spätestens in 10 Jahren so passieren, daß das was sie noch als "super " gelernt haben ad acta gelegt wird.
Deshalb sind die doch dann nicht dümmer.

Man muß sich nur mal vor Augen halten: Manchmal führen viele Wege nach Rom und nicht ein einzelner.

Ehrlich: " Was hab ich dieses Eisföhnen damals gehaßt." und es war verpönt das nicht zu machen, galt als Faulheit, wenn man damit nichts anfangen konnte.
Aber solange ich selbst diese Studien nicht überprüfen kann, muß ich mich an die neuesten Erkenntnisse halten, die mir vorgegeben werden.
Dann kommt plötzlich die große Kehrtwende und alles was man früher gelernt hat, wird umgemodelt, als altmodisch betrachtet und an den Pranger gestellt.
Das passierte mit Wadenwickeln, Aderlässe usw. wobei vieles tatsächlich wieder als
handelte es sich um eine Modeerscheinung wieder herausgepopelt wird, und wieder eingeführt wird, was man so gelernt hat.

Die Patienten hatten ja mit dem Eisfön auch keinen Decubitus, was an den Lagerungen gelegen haben soll. Allerdings war das Eisfönen ja nicht die einzige Pflegemaßnahme, die stattfand. Die Patienten wurden ja regelmäßig gelagert.

Aber nicht das nun einer meint, Ich wäre Eisfönanhänger.
Es ist nur ganz einfach so: Wenn wir uns weiternentwickeln wollen, dann müssen wird diese Erkenntnisse umsetzen und anwenden.

Sie sind nicht angeboren, sondern müssen kommuniziert werden.
Das passiert häufig über die Krankenpflegeschulen und Schüler.
Das bedeutet aber doch nicht zwingend, daß das mit Dummheit zu tun hat.
Die Erkenntnisse von damals sind dem "Mitarbeiter" ja fachlich vermittelt worden und die wurden damals als genauso neu und toll vermittelt, wie die Erkenntnisse der Schüler die sich heute in der Ausbildung befinden.

Man muß sich wirklich vor Augen halten, daß derjenige mit seiner pflegerischen Tätigkeit die er ausgeführt hat auch Erfahrungen gemacht hat, die er verwertet.
Kommt dann plötzlich ein Schüler mit einer ganz neuen Erkenntnis daher, dann
muß man natürlich erstmal nachforschen.
Es gibt hunderte Erkenntnisse, die Schüler ebenfalls vermitteln möchten, die nichts mit einer fundierten Erkenntnis zu tun haben und hier muß man ersteinmal filtern.

Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern man muß sich ganz einfach offen halten für neue Erkenntnisse und dann bereit sein nachzuforschen.

Manche der Pflegetheorien die man so liest, die sind nach vielen Berufsjahren dermaßen banal, daß man das Gefühl hat, daß da jemand zwanghaft die einfachsten Zusammenhänge in einen Wust von Fremdworten packen mußte, weil derjenige Langeweile hatte. ( sorry.)
Liebe Grüße Fearn
 
Ich habe in den 90zigern meine Lehre gemacht, und Pflegeplanung, Juchli( die geliebte Pflegebibel), aber auch von Orem und co haben wir erfahren.

Pflegeplanung sah genauso aus wie heute, und war sogar Teil der praktischen Pruefung.
 
Um nochmal zum ursprünglichen Thema zurückzukommen.
Als jüngere PA muss man seinen Respekt durch Kompetenz erlangen. Dies ist grundsetzlich sowieso besser als durch Alter. In dem Schüler-PA Verhältnis gibt es eben völlig unabhängig vom Alter eine Hirachie die sich durch Wissen auszeichnet. Wenn ein ältere Schüler sich auf den Schlips getreten fühlt dann weiß er mehr als du? Glaube ich weniger und dann solltest du ihn auch klar machen.

Was aber nicht passieren sollte sich in seine persönliche Sachen einzumischen. Ich hatte mal eine PA die zwei Jahre älter war als ich und meinte sie müsste mir eine Gardinenpredigt halten (Wie ich meine Prüfung schaffen sollten, wie das denn alles gehen soll usw.) wo ich mir dachte "Mädel, du bist meine PA, nur zwei Jahre älter und nicht meine Mutter".
 
Ich glaube ja, das Ganze ist eine Einstellungssache hauptsächlich. Man muß sich darauf einlassen können (und wollen), daß der Praxisanleiter der mit der Fachkompetenz ist, egal wie alt. Ich hatte jede Menge jüngere Mentoren auf Station, aber das war mir völlig egal. Die hatten ein Examen, ich nicht. Punkt. Eine ohnehin etwas rechthaberische Mitschülerin (mitte 30, zweifache Mutter) tat sich da wesentlich schwerer und ist vor allem in ihrem Pädiatrieeinsatz (war Auszubildende in der Erwachsenenpflege) negativ aufgefallen, weil sie nicht zwischen dem Fachwissen der (jüngeren) Mentoren und ihren privaten Erfahrungen differenzieren konnte.
 
Ich glaube ja, das Ganze ist eine Einstellungssache hauptsächlich. Man muß sich darauf einlassen können (und wollen), daß der Praxisanleiter der mit der Fachkompetenz ist, egal wie alt. Ich hatte jede Menge jüngere Mentoren auf Station, aber das war mir völlig egal. Die hatten ein Examen, ich nicht. Punkt. Eine ohnehin etwas rechthaberische Mitschülerin (mitte 30, zweifache Mutter) tat sich da wesentlich schwerer und ist vor allem in ihrem Pädiatrieeinsatz (war Auszubildende in der Erwachsenenpflege) negativ aufgefallen, weil sie nicht zwischen dem Fachwissen der (jüngeren) Mentoren und ihren privaten Erfahrungen differenzieren konnte.

Puh. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich kenne das aus der Schule, meinem vorigen Arbeitsfeld. Da machen einem Eltern mit meist ohnehin nur 1-2 Kindern daheim Vorschriften und Vorwürfe bezügl. Erziehung und Unterricht und dabei haben sie NULL Ahnung, wie es sich überhaupt anfühlt, 30 oder mehr Kids *gleichzeitig* bei Aufmerksamkeit zu halten. Oder können sich gar nicht vorstellen, dass ihr Wilhelm-Alexander oder ihre Charlotte-Justine sich in der Schule sozial so ganz anders verhält als bei Mutti.:freakjoint:

Naja, solche Besserwisser gibts halt überall.:wink1:
 
Also ich kann nur sagen,dass ich bisher von gleichaltrigen/nur wenig älteren Examinierten genauso viel gelernt habe als von Älteren.
Oftmals ist es ja nun wirklich so,dass die jüngeren Schwestern noch nicht so eingefahren sind wie manch andere und eher Verständnis und Hilfsbereitschaft für Schüler aufbringen.Ich möchte hier keinem zu Nahe treten,denn es gibt natürlich auch das Gegenteil:Schwestern, die auch nach über 30 Jahren im Beruf Spaß und Freude daran haben und dies auch uns Schülern vermitteln.So war die PA auf meiner letzten Station,doch in der ambulanten Pflege wo ich meinen jetztigen Einsatz habe,ist es wieder anders.
Die ersten zwei Wochen waren nicht schön,denn die Schwester (so um die 50) mit der ich gefahren bin,zeigte weder an mir noch an ihren Patienten wirkliches Interesse.Die zwei Wochen danach bin ich mit einer Schwester gefahren,die erst vor drei Jahren ihr Examen gemacht hat und von ihrem Umgang mit den Patienten könnte sich so manch einer eine Scheibe abschneiden ;)
Ich finde jeder möchte mit respekt behandelt werden also sollte man den auch seinem Gegenüber entgegenbringen.Da spielt das Alter keine Rolle.Wenn man ein Problem mit seinem PA hat kann man das immer regeln.
Also viel Spaß und Erfolg für deine PA-Weiterbildung,Chrissi!
 

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