Abwaschen und Abdecken

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20.10.2013
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Hallo zusammen, inwiefern gehören das Abwaschen und Abdecken tatsächlich in das Aufgabengebiet des OP-Personals? Im Normalfall ist es bei uns so, dass der Operateur an den fix und fertig vorbereiteten Patienten tritt. Wir handhaben das so, weil 'das schon immer so war' und grundsätzlich ist es auch okay. Ich möchte jedoch wissen, ob dies tatsächlich unsere Pflicht ist oder wir die ach so Guten;-) sind... Ein schönes WE allen!
 
Es ist ein "kann" nicht ein "muss". In jedem Fall trägt der Chirurg die Verantwortung, müsste sich also von der Eignung des Personals überzeugen! Genauso ist es mit der Lagerung.
 
Moinsen! Habe schon in mehrere OP's arbeiten dürfen und insofern schon einige Varianten erlebt. Meine persönliche Meinung:
1. Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich das OP-Gebiet abwasche und abdecke.
2. Ich wasche das OP-Gebiet mit Sicherheit genau so korrekt ab, wie ein Chirurg. Gleiches auch bei der Abdeckung.
3. Im Grunde genommen trägt der Chirurg die Verantwortung. Wenn das allerdings in der Dokumentation anders dokumentiert wird, oha... Keine Ahnung...
Wie dem auch sei, in dem letzten OP, in dem ich tätig war, war das grundsätzlich Aufgabe des Pflegepersonals. Und das hat teilweise etwas "unkonventionell" abgewaschen. Einige wussten da anscheinend nicht so genau was septisch und aseptisch ist. Da war schon so eniges an Schulungsbedarf notwendig. Ich lasse das jetzt mal so stehen ;)
 
Bei uns heißt es ganz klar, dass Abwaschen nicht unser Job ist - dafür sind die Assistenzärzte und Arztassistenten da (wenn sie denn pünktlich sind ^^). Aber wie Bruce schon meinte, ich brech mir keinen Zacken aus der nicht-vorhandenen Krone, wenn ich schon anfange, sofern die Jungs und Mädels noch nicht soweit sind. Manchmal sind die Operateure auch sehr früh schon da (nicht erst wenn alles fertig ist) und machen mit.
Abdecken tu ich dann zusammen mit irgendwem der anwesenden Teilnehmer der OP. ;)

Bei meinen vorigen AG war es allerdings auch üblich, dass wir abgewaschen haben, wenn die einfach nicht rechtzeitig da waren.. da waren wir aber auch gleichzeitig die Assistenten.
 
Verantwortlich für eine korrekte Desinfektion und das sterile Abdecken sind sowohl der Operateur als auch die instrumentierende OP-Kraft.
Es geht auch nicht darum, ob ich mir "einen Zacken aus der Krone breche", aber weil die Wechselzeiten immer kürzer werden, haben wir gar keine Zeit, auch noch abzuwaschen und abzudecken. Zeit soll immer nur bei den OP-Mitarbeitern eingespart werden. Wenn der Doktor zu spät kommt, sagt kaum einer etwas, denn der wird schon seine Gründe gehabt haben, warum er so spät kommt.

Daher waschen bei uns immer die Assistenten, CTA oder Operateure ab.
Während abgewaschen wird, haben wir noch Zeit unseren Tisch fertig zu decken. Die Assistenten und Operateure müssen rechtzeitig bereit stehen um den Patienten zu desinfizieren und dann gemeinsam mit der instrumentierenden OP-Kraft abzudecken.

Es kann nämlich nicht sein, dass uns immer weniger Zeit bleibt unsere Tische ordentlich vorzubereiten (wir haben keine sterile Rüstzone) und dann sollen noch solche Aufgaben übernommen werden. :dudu:

Zu meinen Aufgaben als OP-Managerin gehört auch, zu überwachen, ob das ärztliche Personal pünktlich auf der Matte steht.:sbaseballs:

LG opjutti
 
Hallo,

ich stimme da opjutti voll und ganz zu! Wenn an den Wechselzeiten "optimiert" wird geht das immer zu unseren Lasten. Neuerdings denkt unser OP-Manager laut darüber nach, während wir noch richten in des Saal zu fahren. Zur Zeit verbietet unser Hygieneanweisung das noch. Die soll aber geändert werden. Daher muss dann aber auch über weitere Veränderungen nachgedacht werden. Sprich zumindest der Assistent hat zeitig im OP zu sein und die Lagerung durch zuführen. Das liegt ja sowieso in akademischem Verantwortungsbereich. Und wenn die schon mal da sind können sie auch gleich abwaschen und bei der Abdeckung helfen. Das wäre sinnvoll optimiert, ich bezweifle aber stark, dass das auf lange Sicht funktioniert. Da fehlt leider die "harte" Hand, die das durchsetzt....
 
Bei uns läuft es folgendermaßen:
Wir lassen den Patienten in den Saal fahren, wenn alle unsere Instrumente den Containern entnommen wurden und die meisten Instrumente auf dem Tisch liegen.

Während vom Operateur und einem Assistenzarzt oder CTA gelagert wird, desinfiziert sich ein weiterer Assistent (oder CTA) bereits die Hände. Bei uns wird die chirurgische Händedesinfektion, trotz anders lautender Herstellerangaben, immer noch 3 Minuten ausgeführt.
In der Zwischenzeit werden die Einmalsachen angereicht, der Tisch fertig gedeckt und der Abwaschtisch vorbereitet. Und da wir nur zu zweit sind, haben wir keine Hand mehr frei, um beim Lagern zu helfen.

Wenn der 2. Assistent (oder CTA) mit seiner chirurgischen Händedesinfektion fertig ist, desinfiziert dieser, mit Unterstützung des Springers, die OP-Region. Währenddessen führen der Operateur und 1. Assistent die chirurgische Händedesinfektion durch und werden anschließend in sterile Kittel gekleidet. Der 1. Assistent oder der Operateur decken dann gemeinsam mit der Instrumentierenden die OP-Region ab.

Da OP-Minuten sehr teuer und kostbar sind, sollte das gesamte Team daran interessiert sein, diese möglichst effizient zu nutzen.

LG opjutti