50% des Kurses durchgefallen!

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Hallo Lillebrit,

Frage 1:

Sind sind die examinierten Pflegekräfte viel mehr betroffen, weil die Schüler wegen drastisch gestiegener Unterrichtsstunden entsprechend mehr in der Praxis fehlen, was die Examinierten auszubaden haben ?

Frge 2:

Ist es richtig, daß der Gesetzgeber beim Schülereinsatz keine Einsparungen, sondern eine Erhöhung des Schlüssels von 1:7 auf 1:9 verabschiedet hat, was mehr Einstellungen von Schülern ermöglicht, um z.B. deren Außeneinsätze zu kompensieren ?

Frage 3:

Du schreibst (Zitat folgt): "Auf Station ist Anleitung selten Gewährleistet...die Lehrer haben durch Schulzusammenlegungen sowie Erhöhung der zu Unterrichtenden Stundenzahlen auch keine Kapazitäten mehr dafür.
Ist es richtig, daß der Gesetzgeber entschieden hat, daß sog. bisherigen Mentorinnen und Mentoren sich zur Praxisanleiterin / zum Praxisanleiter qualifizieren müssen ?

Frage 4:

Ist es ferner richtig, daß künftig die Stationen und Arbeitsbereiche, die keine ausgebildeten Praxisanleiter haben, auf gesetzlicher Grundlage keine Schüler mehr entsendet bekommen ?


Den Stationen pauschal zu unterstellen, daß diese den Schülern Gefälligkeitsbeurteilungen ausstellt, wird alle die Praxisanleiter treffen, die sich sehr engagieren und z.B. in Arbeitsgruppen darum bemüht sind, auch das Beurteilungswesen fortlaufend zu verbessern.
 
GEstern haben wir die Hiobsbotschaft erhalten, daß die Hälfte des gesamten Kurses durchgefallen ist. Zum Glück habe ich bestanden aber trotzdem kann ich mich darüber momentan nicht so wirklich freuen. Von der Examensfeier wurden sämtliche Dozenten und Stationsleitungen von unseren Lehrern ausgeladen sowie der Mittelkurs der eigentlich ein Programm für uns ausgearbeitet hatte.
Ob diese hohe Durchfallquote Folgen für die SChule an sich hat?
Hallo!

Eure Lehrer, die den Erfolg Eurer Ausbildung sichern sollten, laden Eure Dozenten und die Stationsleitungen sowie die Mittelkursschüler/-innen aus ?
Grand Blamage !

Wenn die Krankenpflegeschule offiziell z.B. die Stationsleitungen von der Examensfeier auslädt, dann ist der Eklat ja schon vorprogrammiert.
Das ist völlig inakzeptabel !

Da müßten sich die Lehrer selber ausladen, denn diese erheben ja immer wieder den Anspruch, für die praktische Anleitung der Auszubildenden verantwortlich zu sein.
 
Hallo krankenpfleger,

es ist richtig, dass ein Schüler jetzt mit 1:9 auf dem Stellenplan anzurechnen ist und dass ferner das Haus PAs mit einer mind. 200 stündigen Weiterbildung vorhalten muss.

Das sind erstmal die Zahlen...leider ist es aber häufig so, dass die Quote an PAs zwar erfüllt, diese jedoch nicht immer zwingen freigestellt sind für Anleitungen. das heisst, dass diese auf Station mit arbeiten ...Anleitungen finden währenddessen statt.

Es gibt hier schon Beiträge zu dem "Spagat", den viele PAs machen müssen:

- Sie stehen auf dem Stellenplan und haben einen Versorgungsauftrag. Dei Zeit während der Anleitung macht jemand aus dem - eh schon kannp besetzen - Team die Arbeit mit...Ärger unter Kllegen ist vorprogrammiert.

- Sie haben gleichzeitig aufgrund der Qualifikation einen Bildungsauftrag und sind somit verantwortlich für die Anleitung auf Station. Hierfür braucht es Zeit...auch für Vor-und Nachbereitung.

Neben den PAs (die auch nicht immer auf den Stationen sind) sollte auch jede ex. Fachkraft einem Schüler etwas in der Praxis zeigen können...aufgrund der akuten Personalknappheit ist dieses leider oft nicht möglich.
Hieraus resultiert ebenfalls, das der Schüler nicht immer eien Bezugsperson hat! Wer nun die Beurteilungen schreibt unterliegt leider oft einer gewissen Willkür...

Schüler sind da um zu lernen...nicht primär, um die Fachkräfte zu entlasten.
In anderen Ländern- in welchen die Theorie im tertiären Bereich stattfindet und mit Praktika auf Stationen verbunden ist - haben Schüler einen anderen Stand.

Dieses kommt aber primär daher, dass sie nicht über das KH angestellt und bezahlt werden! Sie haben mehr Freiräume, da sie auf dem DP "gar nicht da sind"...sondern nur als Gast.

Dieses wird z.B. in der Ausbildung in therapeutischen Berufen umgesetzt und wäre imho ein Ansatzpunkt, effektiveres Lernen zu ermöglichen.

Die Robert Bosch Stiftung schlägt dieses übrigens ebenfalls vor, denn die eignetliche Crux ist, dass es "Angestellte im Ausbildungsverhältnis" und keine unbezahlten Studenten / Schüler im eigentlichen Sinne sind.


Geholfen wäre damit auch den Fachkräften...da kein Schüler mehr auf dem Stellenplan steht, müssen mehr GUKP / KPH eingestellt werden.
Finanziell wäre dieses möglich, da durch den Wegfall einer Ausbildunsgvergütung mehr Ressourcen für Fachkräfte bestehen würden.
 
Eine Prüfung im MRSA Zimmer, damit das Team weniger Arbeit hat, oh je!!!
Da wundert mich nix mehr!!! Wir versuchen den Schülern eine faire Prüfung zu geben, am besten eine Einzelbox, damit nicht wie vor 3 Jahren nebenan reanimiert wird:wut:
Auch die Prüflinge aus der Fachweiterbildung werden gut und fair behandelt, die sind immer ein bischen aufgeregt, aber wir schicken unsere Chefin rein, die lenkt die Prüfer auch ganz gut ab, wenn der Prüfling irgendwelche Flüchtigkeitsfehler macht, durchgefallen ist bei uns praktisch noch keiner, sogar die nicht, die außer Plan bei uns geprüft wurden....

Aber das klappt auch nur, wenn alle an einem Strang ziehen...
 
Zitat
: Sie stehen auf dem Stellenplan und haben einen Versorgungsauftrag. Dei Zeit während der Anleitung macht jemand aus dem - eh schon kannp besetzen - Team die Arbeit mit...Ärger unter Kllegen ist vorprogrammiert.

Antwort: völlig richtig ! Aber es gibt auch Häuser, da können die Stationen Aushilfen anfordern, damit die PA den ganzen Vormittag (!) Anleitungen machen können.

Zitat Lillebrit: "Wer nun die Beurteilungen schreibt unterliegt leider oft einer gewissen Willkür..."

Antwort: Nicht mehr, wenn Schulleitung und Pflegedienstleitung gemeinsam mit den PA entscheiden, wer die Beurteilungen ausfüllt und auch einen Kriterienkatalog hierzu erarbeitet.

Zitat Lillebrit: "Schüler sind da um zu lernen...nicht primär, um die Fachkräfte zu entlasten.
In anderen Ländern- in welchen die Theorie im tertiären Bereich stattfindet und mit Praktika auf Stationen verbunden ist - haben Schüler einen anderen Stand.

Antwort: völlig richtig, z.B. in England. Da kann die nächste Krankenpflegeschule 100 km vom Krankenhaus entfernt sein und wenn die Schüler in die Praxis kommen, dann würde das in Deutschland zuerst ein völliges Unverständnis bei den Pflegenden auslösen, denn dort stehen die Auszubildenden zumeist bei der Versorgung der Patienten dabei und schauen zu.

Zitat Lillebrit: "Dieses kommt aber primär daher, dass sie nicht über das KH angestellt und bezahlt werden! Sie haben mehr Freiräume, da sie auf dem DP "gar nicht da sind"...sondern nur als Gast."

Antwort: Genau. Das funktioniert, wenn die Schüler/-innen nicht mehr auf den Stellenplan angerechnet und der Stellenplan im Pflegedienst entsprechend angehoben wird.

Berufspolitisch sieht es aber schon seit Jahren nicht mehr so aus, als wenn sich dies umsetzen läßt. Im Gegenteil. Dramatischer Personalabbau.
Das macht die Sache nicht eben leichter und es bedarf eines engen Zusammenwirkens aller Beteiligten und auch entsprechender Rücksichtnahme aus Sicht der Schulen, denn wenn Krankenpflegepersonal abgebaut wird, dann darf man die Examinierten nicht noch immer weiter drängen, daß sie auch der PA noch voll gerecht werden müssen.
 
... z.B. in England. Da kann die nächste Krankenpflegeschule 100 km vom Krankenhaus entfernt sein und wenn die Schüler in die Praxis kommen, ..., denn dort stehen die Auszubildenden zumeist bei der Versorgung der Patienten dabei und schauen zu.

Ob das nun der Weisheit letzter Schluß ist? Autofahren lernt man auch nicht, wenn man sich vor den Spiegel setzt und brummt.

Elisabeth
 
Ich Zitiere
Ob das nun der Weisheit letzter Schluß ist? Autofahren lernt man auch nicht, wenn man sich vor den Spiegel setzt und brummt.

Antwort: Echt - eine super lustige Antwort. Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie ja Jemand vor dem Spiegel sitzt: "Brrrrrrrrrrummmmmm"!

Aber ersthaft nun: auch die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen werden als Zentralisierungsobjekt der Begierde bestimmt noch ins Auge gefaßt, wenn nicht schon umgesetzt.
Statt drei Schulen im Umkreis von 50 km eine Zentralschule: ich halte das nicht für gut, aber nicht auszuschließen.

Auch die Politik wird in derartige "schwierige Situationen" kommen. Warum diverse Kreistage ? Kann man nicht mal ein paar auflösen ?
Wozu ein Landesfinanzamt in Hamburg, eins in Bremen und eins in Schleswig-Holstein - vielleicht tut es ja Eines auch ?
 
offtopic. Förderalismus erweist sich derzeit als teures Unterfangen. Und die Politik versucht gegen zu steuern. Erster Versuch einer Vergrößerung und Zusammnfassung von Kreisen ist in M/V gerade gescheitert am Gesetz.

Kommen wir wieder zurück zum Thema: 50% der Kurse durchgefallen.
Es wird ja nicht nur in der Praxis durchgefallen, sondern auch in der Theorie. Und ist da nicht ein Großteil Eigenverschulden? Ausbildung soll ja auch die Fähigkeiten zum selbständigen Wissenserwerb schulen. Vielleicht wird da zuwenig vom einzelnen erbracht?

Elisabeth
 
Zitiere elisabeth:
offtopic. Förderalismus erweist sich derzeit als teures Unterfangen. Und die Politik versucht gegen zu steuern. Erster Versuch einer Vergrößerung und Zusammnfassung von Kreisen ist in M/V gerade gescheitert am Gesetz.

Antwort: nicht am Gesetz, sondern an den Politikern, die die Gesetze erstellen und verabschieden bzw. eben nicht erstellen und nicht verabschieden wollen, weil ihre eigenen Mandate daran hängen!
 
Hallo,

da dieser Thread mittlerweile Kilometerweit von seinem Ursprungsthema entfernt ist schliesse ich ihn.

Schönen Tag
Narde
 
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