Wie kriegt Ihr Haushalt/Kinder und Beruf "unter einen Hut"?

blitzgewitter

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06.07.2007
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Bayern
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
hallo ihr lieben,

mich interessiert wie andere eltern oder paare mit kindern (die alleinerziehenden lass ich jetzt mal ganz frech weg, keine ahnung wie ihr das macht..! ) ihren haushalt und die kinder und den schichtdienst unter einen hut kriegen.
wir werden recht oft verurteilt weil wir einen doch recht unkonventionellen oder unstrukturierten tagesablauf haben und ich mach mir manchmal selber sorgen ob ein bürojob für die kinder irgendwie besser wär.. jeden tag gleich, rituale etc... aber jetzt bin ich nu mal krankenschwester... und mein menne auch noch!!

bei uns gehts zb so dass ich meine große (4) nicht bevor mein mann vom spätdienst heimkommt ins bett bringen kann weil sie genau weiß dass er später kommt und sie sich standhaft weigert oder sie spätestens dann im bett steht wenn sie die haustür hört... habe zwei kinder, mit dem kleinen (bald 1) mach ich grad eingewöhnung in die krippe... gehe dann vollzeit arbeiten, müssen unseren ausbau abzahlen...

und sonst, naja, haushalt "MÜSSTE MAN MAL WIEDER.." denke ich manchmal doch recht verzweifelt und lass es dann doch öfter mal liegen als ich eigentlich sollte. "..über-den-kopf-wachs"


also, freue mich über zahlreiche einblicke in EURE strukturierten/ unstrukturierten tagesabläufe ;o) ERZÄHLT MAL!
 
Niemand kann unter den Umständen einen strukturierten Tagesablauf haben. Vor allem dann wenn 2 Schichtdienst haben, wirds chaotisch. Für einen strukturierten Tagesablauf fehlt schlichtweg die Basis. In so einer Situation ist es ein reines Pokerspiel ob alles klappt. Ich persönlich war eine zeitlang für meine Kinder komplett zuhause und bin dann Teilzeit wieder eingestiegen. Wir haben geschaut, dass das finanziell so hin kam, wir also auch mit weniger Geld über die Runden kamen. Als mein Jüngster 16 war habe ich wieder Vollzeit gearbeitet.
 
bei mir war es so:
1. Kind - da war ich ab dem 10. Lebensmonat alleinerziehend - aber das willst du ja nicht wissen....
2. Kind - habe nach 6 Monaten wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten, mein Mann hatte "normale" Arbeitszeiten, ich hatte eine Tagesmutter. Wenn ich Frühdienst hatte, hat mein Mann die Kleine vor Arbeitsbeginn dahin gebracht und ich sie nach Feierabend wieder abgeholt, beim Spätdienst war es umgekehrt.
3. Kind - bin ich in den Dauernachtdienst gewechselt, 6 Tage arbeiten, 8 Tage frei
Seit die jüngste 10 ist, arbeite ich in der ambulanten Pflege überwiegend vormittags.
Haushalt hat immer mal wieder gelitten, manchmal auch heute noch, aber hier müssen schon immer alle mit anfassen. Ich glaube dass meine Kinder auch dadurch sehr selbständig und selbstbewusst geworden sind, nur Hausfrau und Mutter war nie mein Ziel, dafür arbeite ich viel zu gerne, auch nach über 30 Jahren noch.
 
Hallo Blitzgewitter,

ist dein Mann mit in den Haushalt eingebunden? Sprich übernimmt er auch einen Part des HH?
Wir haben uns die Tätigkeiten aufgeteilt und jeder macht seinen Part, allerdings sehen wir uns nicht als Sklaven der Wohnung.

Ich habe zwar keine Kinder, bin aber als Kind mit Schichtarbeit gross geworden und habe es genossen, wenn Papa unter der Woche auch mal Zeit für mich hatte.
 
Die Aussage, dass man als schichtarbeitendes Elternpaar Kindern keine strukturierten Tagesablauf bieten kann, kann ich net unterstützen. Ich greife hier auf Erfahungen eines siebenköpfigen Haushaltes zurück, in dem beide Eltern in drei Schichten gearbeitet haben als die Kinder klein waren. Dies geht nur, wenn man, wie narde schon schrieb, keinen Unterscheid macht zwischen "weiblichem und männlichem Part" in der Haushaltsführung und Erziehung.

Ich will nicht behaupten, das meine Kinder mit dem Sandmännchen im Bett verschwunden waren- aber bis 23 Uhr warten, wenn der Papa von der Spätschicht nach Hause kam, dass hat es bei uns net gegeben. Kinder haben ihren Tagesablauf. Auf diese Sicherheit haben sie einen Anspruch. Und Kinder gewöhnen sich sehr schnell an diese Tagesstruktur- vorausgesetzt man lebte eine gewisse Konsequenz vor.

In meinem Haushalt konnte man gewiss auch net vom Fußboden essen. Dafür hatte ich Geschirr im Schrank. Aber auch hier fand und finde ich gewisse Routinen als sehr hilfreich für uns. Gute Organisationmachte die Führung eines so großen Haushaltes einfacher.

Sicher bereue auch ich heute so manche Stunde, die ich den Kindern weggenommen habe um auf Arbeit bloß net zu fehlen (... die armen Kollegen *g*). Meine Kinder sehen das viel entspannter. Sie waren nie alleine. Als sie klein waren, war immer ein Erwachsener zugegen- und wenn es der studentische Babysitter war. Später haben dei großen Geschwister diesen Part mit übernommen. Sie sehen iher Kindheit net chaotisch sondern relativ normal.

Vielleicht kommt rührt meine Einstellung aber auch aus meiner Heimat her? Ich komme ja bekanntlich aus Neufünfland. Da war es schon immer normal, dass Frau und Mann gearbeitet haben.

Elisabeth

PS Mein Burnout entstand übrigens erst, als das Gegengewicht der Familie fehlte. Mein Lebensmotto "Ich erhole mich auf Arbeit von meiner Familie und bei meiner Familie von der Arbeit" dieser Satz funktionierte nicht mehr, nachdem die Kinder erwachsen wurden. Mir fehlte die Erholung von der Arbeit.
 
Vielleicht kommt rührt meine Einstellung aber auch aus meiner Heimat her? Ich komme ja bekanntlich aus Neufünfland. Da war es schon immer normal, dass Frau und Mann gearbeitet haben.
Da es den Haushaltstag aber nur für die Frauen gab, war die Mithilfe der Männer vielleicht doch nicht soooo normal?http://de.wikipedia.org/wiki/Haushaltstag

:mryellow:
 
Wenn du es am Haushaltstag festmachen willst... *ggg* Ich fand den Tag immer net als Erholunsgtag für die "Hausfrau". Denn bei aller Teilung- einer muss den Kopf aufhaben in so einem "kleinen Familienunternehmen". Warum sollte das net honoriert werden? Über mehr Lohn bei mehr Verantwortung streitet ja auch keiner- oder?

Elisabeth
 
War der Haushaltstag zur Erholung gedacht oder zum Frühjahrsputz?

Ich glaube nicht, dass irgendein Arbeitnehmer was gegen die Wiedereinführung des Haushaltstags hätte (bis in die 1970er hatten wir im Westen den ja auch). Die Männer bekämen dann noch zwei zusätzliche pro Jahr, ähnlich wie bei der Elternzeit. Ob sie sie nehmen würden? Bzw. würden sie dann tatsächlich den Staubsauger schwingen?
 
Ähm, mein Mann ist für die Wäsche und den Staubsauger zuständig.
Warum auch nicht, immerhin arbeiten wir beide 100%.
 
Ich glaube auch, dass man das net am Haushaltstag festmachen kann. Wenn beide arbeiten müssen, dann müssen auch beide im Haushalt was tun. Das es Frauen geben soll, die das anders sehen- tja, da dürfte auch der längste Haushaltstag net ausreichen um allen Anforderungen gerecht zu werden. *fg*

Wäsche war mein Revier. Dafür war Männe regelmäßig in der Küche zugange. *fg* Kochen ist net ganz so meine Leidenschaft. Putzen war geteilt. Fenster hab lieber ich geputzt, weil Männe immer der Meinung war: die Schlieren machen nix, da kommen eh Gardinen vor. *g* ...

Ist alles nur eine Sache der Organisation... und der Konsequenz. Ist bei den Männern wie bei den Kindern.
Und du musst sagen, was du willst. Gedanken lesen können beide net.

Elisabeth
 
Wir haben uns da einen Plan in den Flur gehängt, da wird anhand der Schichten und der allgemeinen Verfügbarkeit eben aufgeteilt, wer Kind, Wäsche, Kochen übernimmt. Klappt jetzt nach ein paar Jahren ohne Probleme, wobei wir da nicht so streng sind. Was gemacht werden muß, muß gemacht werden, und wenn der andere das machen sollte aber eben doch gerade auf arbeit ist, wird das eben erledigt. Arbeit bzw. pünktlich auf Arbeit erscheinen hat auch Priorität.
 

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