Was ist ein Spacer?

Bea

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20.01.2006
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35
Ort
Nähe Nürnberg
Hi,

ich habe gerade einen Einsatz auf der septischen Chirurgie gehabt. Wir hatten einen Patienten da hatte sich die Wunde nach einer TEP entzündet. Nun wurde immer fleißig verbunden, die Wunde gereinigt und auch eine VAC-Pumpe kam zum Einsatz. Aber ohne großen Erfolg.
Dann haben die Docs beschlossen, erst den Hüftkopf zu entfernen und einen Spacer einzusetzen.
Könnt Ihr mir sagen was das ist, wie das ausschaut und wozu das gut sein soll?
Mir hat man gesagt, dass es ein Provisorium wäre.
Jedenfalls haben sie das dann auch nach 4 Wochen oder so wieder entfernt. :gruebel: :weissnix:
 
Spacer = Platzhalter
 
Nach septischen Implantatlockerungen und der damit oftmals verbundenen zweizeitigen Revision ist der Spacer einen Zwischenlösung. Man baut das infizierte/lockere Implantat aus und setzt einen Spacer ein. Die Spacer (Knie-, Hüft-, Pfannenspacer) bestehen aus Knochenzement (Pallacos) und den Zement gibt es mit Antibiotika-Beigabe (zur Therapie vor Ort). Mit einem Spacer wird der Platz für ein neue Implantat freigehalten, das dann nach der Therapie implantiert.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen :)


Hab noch was im Internet gefunden; klingt besser :P

Zweizeitige Revisionen bei infizierten Kunstgelenken sind die Therapie der Wahl.
Methode: Infizierte Kunstgelenke werden explantiert und durch einen speziellen intraoperativ angefertigten antibiotikahaltigen Pallacos-Spacer ersetzt. Pallacos = Knochenzement
Die Spacer werden in eigens angefertigten Gussformen in Form von Hüft- oder Kniegelenken hergestellt.
Nach Infektsanierung erfolgte der Spacerausbau und die Reimplantation des Kunstgelenks.
Die antibiotikahaltige spezielle Interimsprothese aus Pallacos gewährleistet eine gute Gelenkfunktion, verhindert die Weichteilschrumpfung in der Interimsphase und führt zu einer Sanierung des Infekts.
 
@Bea

keine Ursache; immer wieder gerne. Dafür ist ein Forum da :wink1:

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die Miriam :fidee:
 
Hallo liebe Forumer,

meine Tante hat ein neues Kniegelnk bekommen, leider hat sich dieses ziemlich heftig entzündet und ihr wurde das Gelenk wieder entfernt und ein Spacer wurde eingesetz. Dann musste sie 6 Monate Antobiotika einnehmen. Jetzt ist es soweit und eine erneute Op steht an,da der Spacer gebrochen ist. Ob aber das neue Kniegelenk eingesetzt wird steht noch nicht fest, da nicht sicher ist das die Entzündung auch wirklich raus ist. Evtl. wird auch erst ein neuer Spacer eingesetz.
Nun meine Frage: Ist danach wieder eine neue Antibitokagabe nötig und wenn ja wieder über 6 Monate?

Danke für eure schnele Antworten.

LG bubbibär
 
Hallo bubbibär,

das kann von hier aus leider niemand beurteilen. Frage am besten den behandelnen Arzt.

MfG
Tool
 
Hallo bubbibär,

das kann von hier aus leider niemand beurteilen. Frage am besten den behandelnen Arzt.

MfG
Tool

Hallo,

natürlich wollte ich nicht wissen ob das bei meiner Tante nur so ist, sondern ob jemand Erfarung damit gemacht hat und ob das jedesmal generell so ist mit der Antibiotikagabe, oder ob das von Fall zu Fall anders ist.
Danke!

Lg
bubbibär
 
Hallo,
normalerweise hängt es von Fall zu Fall ab, es kommt auch immer auf die Keimart an.
Aber genauere Infos können nur die behandelnden Ärzte geben, im Zweifel auch eine Zweitmeinung einholen!
 
Hallo, ich hätte eine Frage zum Spacer.
Meinem Vater wurde ein Spacer im Kniegelenk eingesetzt.
Durch die wochenlange Einnahme von Antibiotika, hat sich ein akutes Nierenversagen eingestellt. Medikamente halten ihm über Wasser, dass er noch nicht zur Dialyse muss. Hoffentlich bleibt es so.
Der behandelte Orthopäde möchte den Spacer nicht entfernen, weil es ihm zu heikel ist ( Dialyse) er (hoffen wir) kümmert sich um ein KRH mit Anbindung an einer Dialyse. Bus jetzt haben schon einige KRH abgesagt.
Der Spacer ist schon 12 Wochen im Knie und so langsam bekommt mein Vater Schmerzen. Darf ein Spacer wirklich so kange im Knie bleiben? Sind mittlerweile ratlos. Nun hat auch noch der Orthopäde 3 Wochen Urlaub
Vielen Dank für eure Antwort
 
Hallo Andrea,

Ein Spacer ist (vereinfacht) ein „Zementblock“, der als Platzhalter fungiert. Er soll verhindern , dass die Muskulatur ( und die Sehnen) sich durch das Entfernen der Prothese zusammenzieht und die spätere Funktion des Gelenkes nach dem Einsetzen der neuen Prothese bestehen bleibt.

Was mich bei deiner Schilderung irritiert ist die Tatsache, dass der Urlaub des Orthopäden Einfluss auf die Behandlung hat. Ein Spacer sollte in einem Krankenhaus behandelt werden, das zu jeder Zeit die Behandlung des Patienten sicher stellt. Auch gegebenenfalls die Sicherstellung einer Dialyse. Die Behandlung darf niemals an der Anwesenheit eines einzelnen Arztes liegen.

LG Einer
 
Der Orthopäde hat Belegbetten im KRH. Die Gemeinschaftspraxis (noch 2 Orthopäden) fühlen sich dafür nicht verantwortlich. Eine " fahrbare "Dialyse wäre gegeben, aber er sucht ein KRH wo eine Dialyse mit im Haus ist.
So vergehen die Wochen, und keine Klink will ihn operieren. Ich denke, sein Patient kümmert dich und wenn es keiner macht, muss er es ja tun.
Frage war, wie lange darf so ein Spacer im Knie bleiben?
 
Hallo Andrea,

Theoretisch kann Der Spacer unbegrenzt im Knie verbleiben. Er besteht aus dem gleichen Zement, der die Prothese im Knie verankert und schädigt primär nicht.
Allerdings:
Ein Spacer sollte nicht belastet werden. Am sinnvollsten ist es, das Knie während der „Spacer-Phase“ ruhig zu stellen. Natürlich sind Gipsschalen nicht angenehm auf Dauer.

Da dein Vater Schmerzen bekommt ist er entweder auf dem Spacer gelaufen, was zur Abnutzung führt oder es gibt im Bereich des Spacers Probleme, die man abklären müsste.

Vielleicht solltet ihr unabhängig vom Orthopäden versuchen, ein Orthopädisch/Unfallchirurgisches Krankenhaus zu finden, das Erfahrung mit Revisions-Prothetik hat .

Leider sind Prothesen immer noch ein gutes Geschäft für Beleg-Orthopäden. Revisionen machen die meisten aber selten und sind damit überfordert. (Was sie nie zugeben werden)
Zusätzlich kommt dazu: Mit der Revisions-OP kann man eventuell Geld verlieren. Nur die primäre Prothese ist lukrativ. Sorry, hört sich hart an, ist aber leider so.

Drücke dir die Baumen, dass du eine Klinik mit Erfahrung findest. Notfalls weiter weg. Fragt mal bei eurer Krankenkasse nach. Vielleicht können die euch helfen.
Auf jeden Fall vom bisherigen Orthopäden alle Unterlagen einfordern und selbst aktiv werden.

LG Einer
 
Genauso, denke ich es auch. Es wird schwer werden jemanden zu finden. Nicht lukrativ genug.
Vielen lieben Dank für deine Antworten
GlG Andrea