Therapeutische Kommunikation lernen

Meril

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14.04.2013
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Hallo.
Ich mache derzeit ein Praktikum als Krankenschwester - wie kann ich lernen meine Kommunikation zu den Patienten verbessern? Ich habe vorher noch nie etwas derartiges gemacht und meine allgemeinen Kommunikationsfähigkeiten sind auch maximal durchschnittlich (überdurchschnittlich gut im aufmerksamen zuhören und konstruktive/positive Einstellung bewahren, dafür Mängel im Smalltalk). Natürlich versuche ich von den anderen Schwestern zu lernen. Jedoch werde ich hier ziemlich schnell alleine mit den Patienten gelassen bzw. von anderen Praktikanten angelernt...
Kennt jemand vielleicht eine Website über das Thema oder typische Gesprächsthemen, welche man mit Patienten besprechen kann?
 
Ich hatte anfangs auch bisschen Probleme, besonders bei den Patienten, die sich schlecht/gar nicht artikulieren können, das ist vollkommen normal. Beliebte Gesprächsthemen bei meinen Patienten waren bisher z.B. bei älteren de Gegend. Oder ich frag bei der Körperpflege manchmal ob die Socken selbst gestrickt sind und was sie noch so stricken (stricke selbst :-)) oder beim Frühstück ob sie früher auch Marmelade gekocht haben dann erzählen mir manche gerne von früher. Hin und wieder kleine "Späßchen" kommen auch gut an. Ich achte immer drauf, dass wenn ich den Patient pflegerisch versorge ich auch alle Schritte erklär, auch da kommt man mal schnell mit ins Gespräch z.B. wenn man kleine Gemeinsamkeiten findet. Kopf hoch, mit der Zeit wächst die Erfahrung. Mich hats am Anfang immer etwas Überwindung gekostet aus mir herauszugehen, aber irgendwann kommt es von selbst. :-)
Was ich dir empfehlen kann: mal ein Kommunikationsseminar besuchen zum Umgang mit Demenzkranken. Bei uns hat das eine ehemalige Altenpflegerin ganz toll gemacht. Da haben wir die Validität (=Gültigkeit) kennengelernt, die Art auf Ebene von Demenzerkrankten zu kommunizieren war sehr interessant, besonders weil man sich da gut mit Fallbeispielen austauschen konnte
 
Ich schätze, mit der Zeit verbessert sich das. Kommunikation ist eben try and error.
Die Kranken sind keine Außerirdische. Sie möchten weder besonders behandelt , noch in die Watte gepackt werden. Obwohl Populismus, es lohnt sich den Film "Ziemlich beste Freunde" zu sehen.
Worüber unterhältst du dich mit deinen Tanten/Onkeln/....?
Warum nicht über das Wetter/Essen/Garten...?

Übrigens angemessene Kommunikation sollte auch eine der Kernkompetenzen einer Gesundheits- und Krankenpflegerin sein
 
Ich finde das kommt extrem auf die patienten an. Ich bin weiß gott "draußen" auch nicht gut in smalltalk der über 5 min hinaus geht. auf station fand ich das immer recht easy. zumindest wenn keine lehrer dabei waren, aber das ist ja eher ausnahme ;)
wie schon oben geschrieben kann man sich mit fast jedem erst mal über allgemeine dinge wie das wetter unterhalten.
ich habe die leute auch oft gefragt wo sie denn herkommen, woraufhin ich dann auch oft gefragt wurde.
und alleine mit diesem thema hab ich mich schon mehrfach festgequatscht ;)

ansonsten freuen sich besonders alte leute sehr darüber wenn man sie nach enkeln, kindern usw. fragt.
ich kann mir details sehr gut merken. und es freut die leute mehr als man denkt, wenn man die namen der enkel auch am nächsten tag noch weiß. scheint vielen warscheinlich unwichtig, aber ich muss mich eh nicht anstrengen um sowas zu behalten ;)

lange rede, kurzer sinn: überleg einfach was du von dir in der situation preisgeben willst und was nicht. dann weißt du i.d.R. inwiefern man persönliche fragen stellen kann.

und: man muss auch nicht andauernd konversation machen. manche leute genießen die schweigsamkeit..
 
ich versteh nicht ganz, ob du eine gelernte krankenschwester oder ungelernte pflege(hilfs)kraft bist?

wir haben zu und über kommunikation eigentlich recht viele gute sachen in der ausbildung gelernt (in wie weit man in der lage ist, das anzuwenden, ist eine andere frage.. ;)

was ich in der praxis oft anwende (weil ich einfach auch nicht das hunderttausendste mal übers wetter sprechen will..) ist einfach, den patienten ein paar fragen zu stellen (sollte aber nicht in ein verhör ausarten ;): wie es ihm geht, wo er herkommt, ob er kinder/haustiere/sonstwas hat... wenn er will, wird er dir dann einfach erzählen und du musst nicht viel weiter machen, als zuzuhören und vllt ein paar rückfragen zu stellen. die meisten leute erzählen gern ihre geschichte, vor allem patienten der älteren generation ;)

ich persönlich quatsche am liebsten übers reisen :) wunderbar für beide seiten, um mal ein wenig dem "tristen alltag" bzw seinen sorgen zu entfliehen...
 
Hallo Súla!

Meril hat geschrieben, dass sie ein Praktikum zur GuK macht. Sicherlich wird sich die Frage inzwischen erübrigt haben, weil Meril bereits seit 14. April tätig ist. Inzwischen dürfte sie mit den Patienten kommunizieren.

Nix für ungut!

opjutti
 

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