Stumpf: Versorgung?

Nordlicht

Poweruser
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04.07.2004
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Kollmar
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Krankenschwester
Moin moin!

Ich habe gerade 2 Amputationen oberhalb der Knie in die Ambulante Pflege bekommen....
meine Tage auf der Chirurgie sind schon etwas her, aber werden Stümpfe nicht mehr stramm gewickelt?
Der eine Kandidat könnte viellciht noch eine Prothese bekommen, die andere auf keine Fall.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich in dem Oberschenkel Gewebewasser sammelt, dass nicht zurück in den körper läuft.
Wie ist bitte der Standard für die versorgung von Amputationen bei Euch?

Vielen Dank für Rückmeldungen
 
Also bei uns wurden die amputierten Gliedmaßen immer in die Pahtologie gebracht. War übrigens kein angenehmer Job.
Aber du meintest sicher, dass du zwei neue Pat. mit Z.n. Amputation dazu bekommen hast.

Wie lange ist die Op denn her? Ich kenne das mit dem strammen Wickeln nur unmittelbar postop.. Spielt hier nicht auch die Ursache der Amputation eine Rolle? PAVK und Kompression- passt das zusammen?

Ödeme "auswickeln"- auch hier wäre wieder die Frage der Ursache zu klären. Hochlagern des Stumpfes bringt nix?

Elisabeth
 
Hochlagern des Stumpfes bringt nix?
Aber VORSICHT!!
Nicht permanent hochlagern, wie es auch von manchen Leuten gerne praktiziert wird. HOHE Kontrakturgefahr.
Ansonsten kann ich Elisabeth Dinse nur zustimmen. Es fehlen zusätzliche Informationen.
 
Sowieso Vorsicht! Wenn ihm das Hochlagern Schmerzen bereitet lass es lieber bleiben, ebenfalls Stichwort PAVK.

(Kenne nur Amputationen nach PAVK, deswegen kann ich zu der gängigen Praxis, von wegen stramm wickeln, bei Amputatonen, zB Zn Autounfall, nichts sagen... [komplizierter Satz den ich da geschrieben hab ;) )
 
trotzdem wickeln

Also bei uns im Haus, werden Stümpfe (nur pavk bedingt) immer gewickelt, entweder zur Stumpfformung oder um Wundödeme zu vermeiden. kann nur sagen das es die Patienten gut tolerieren und es ihren Stümpfen auch gut geht.
Ich denke wichtiger ist mit was wird gewickelt (immer kurzzugbinden) und die richtige technik
weihnachtliche grüße nightmove2005
 
Vielen Dank Euch allen,

ein Kandidat gehört anscheinend zu den rund 70 % der Amputierten, die das erste Jahr nicht überleben.... stimmt die Zahl noch?

Die andere Dame wird nach Begutachtung der Hausärztin (Internistin) weiterhin ohne Wickelung versorgt.
Die Wunde ist jetzt gut 6 Wochen alt, noch immer dick verkrustet (im KH gab es wohl die Jahresration Betasalbe für diese Pat.), beim Versuch des leichten Anlösens der Kruste läuft mir gelbliches, leicht tranparentes Sekret entgegen.....ist aber lt. Doc alles in Ordnung.
PAVK hin oder her, dass kann nicht richtig sein, dass hier massiv das Gewebe voll- und aus- läuft.

@nightmove: ist interessant, dass Ihr alles wickelt, würde mir mein Bauch auch sagen, ....auch wenn mir hier keine gereviewte Studie vorliegt....

(Bekannte Vorgeschichte: Herzinsuff, Diabetes, div. Nierenerkrkg.)
 
Doch wickel

Kenne leider auch keine studie!
Aber vielleicht zu diesem Thema auch noch interessant: Unsere Oberarzt lässt selbst bei frisch operierten Bypässen (also "noch" nicht amputiert) uns je nach dicke des Beins wickel bzw. ATS anziehen, wenn sie stark in dieses Bein einlagern. (Fand es am anfang auch befremdlich) Haben damit sehr gute erfahrungen gemacht. Ist eher so das die Patienten bei denen es gelassen würde einen Wundinfekt oder ähnliches entwickelt haben, da das Ödem auf die frischen Nähte drückt. Daraus folgere ich (ganz persönlich) das wickel eher gut ist gerade wenn Stümpfe ödeme aufweisen.
Hoffe das konnte Dir helfen nightmove
 
Silikonplasiken

Hallo,

Der Renner bei uns sind Silikonplastiken (Fachnamen hab ich natürlich vergessen). Werden vom örtilichen Sanitätshaus individuell und schnell angefertigt. Formen den Stumpf und sollen auch Ödeme verhindern. Die sind nach Aussage von Pat. sehr angenehm. Können vom Pat selbst zum Training angezogen werden (praktisch bei MRSA!). Also hier ist wickeln out.
 

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