Streß im OP

Wow, also, ich glaube, keine von unseren OP-Schwestern kann so lange meditieren, um das, was bei usn im OP abgeht, NICHT als Stress zu empfinden.


Wenn wir in unserem OP mal meditieren könnten.
wir fahren jedoch seit Jahren am untersten Limit (Personell)
und machen immer noch alles möglich, was an uns rangetragen wird.
 
Hallo Rauber!

[...]wir fahren jedoch seit Jahren am untersten Limit (Personell)
und machen immer noch alles möglich, was an uns rangetragen wird.

Solange sich dieses "Gutmenschentum" nicht ändert, wird sich auch an der Situation nichts ändern!

Nicht böse oder persönlich gemeint, aber irgendwann muß mensch auch zeigen, daß das Limit erreicht (oder überschritten) ist und nicht "nur" darüber klagen.

Solange ihr immernoch den "Laden am laufen" haltet, wird sich an der dürftigen Personaldecke wohl eher nichts ändern.


Schönen Gruß, Gego.
 
So ähnlich klingt die Diskussion bei uns in "real" auch. Inzwischen, man glaubt es kaum, haben wir eine halbe Stelle dazugekriegt. Dass wir Pause machen, wird inzwischen auch akzeptiert. Insgesamt bleibt es weiterhin stressig, weil der Op zwecks Wirtschaftlichkeit einfach laufen muss wie am Fließband. Es ist ein Job, den man, so glaube ich, heutzutage nicht mehr das ganze Leben lang machen kann, v.a. nicht bei der miserablen Bezahlung und Anerkennung.
Vielleicht gibt es ja bald mehr OTAs als Op-Pflegekräfte, und die bilden dann eine wirksame Berufsvertretung. Wir kriegen das wohl nicht hin...
 
Ich bin jetzt seit 3 Jahren im OP und ich höre immer nur von den anderen, wie schön ruhig und gelassen es früher war. Ich kenne es jetzt nicht anders,als Stress und Hektik zu haben.
Da kann ich mich nur anschließen.
Vor vielen Jahren war es auch wirklich noch schöner und ruhiger zu arbeiten, als heute.
An was genau das liegt, weiß ich auch nicht.
Das ganze Gesundheitssysthem war noch nicht so schlimm.
Man konnte mit weniger OP´s wirtschaften, die Liegedauern waren länger, also mußte auch nicht so viel an Routine-OP´s gemacht werden, um die Bettenauslastung zu erreichen.
Ältere Menschen sind eher verstorben und einige umstrittene OP´s bei älteren Menschen (Hüft-TEP bei über 80-jährigen, ...) wurden nicht durchgeführt.

Ich rede von der Zeit vor 15 bis 20 Jahren.

Der Stress kam schleichend und das Personal wurde nicht angeglichen und kann mittlerweile sowieso nicht mehr bezahlt werden.

Hilfe, ich klinge ja schon, wie meine "alten" Kollegen von früher.
 
Tja, wenn man mal die Klappe aufmacht, dann wird gleich mit so einem moralischen Druck gekontert, von wegen Notfall oder wir müssen das Programm fertig bekommen.
Klar müßte ich/ wir uns stärker positionieren. Nur man steht damit oft ziemlich allein auf verlorenem Posten.
Denn die Kollegen tragen es nicht zwangsläufig mit.
 
Man konnte mit weniger OP´s wirtschaften, die Liegedauern waren länger, also mußte auch nicht so viel an Routine-OP´s gemacht werden, um die Bettenauslastung zu erreichen.
Ältere Menschen sind eher verstorben und einige umstrittene OP´s bei älteren Menschen (Hüft-TEP bei über 80-jährigen, ...) wurden nicht durchgeführt.
Der Stress kam schleichend und das Personal wurde nicht angeglichen und kann mittlerweile sowieso nicht mehr bezahlt werden.

So ist es.
 
Tja, wenn man mal die Klappe aufmacht, dann wird gleich mit so einem moralischen Druck gekontert, von wegen Notfall oder wir müssen das Programm fertig bekommen.
Klar müßte ich/ wir uns stärker positionieren. Nur man steht damit oft ziemlich allein auf verlorenem Posten.
Denn die Kollegen tragen es nicht zwangsläufig mit.

Dagegen sind wir machtlos. Die Chefs und Oberärzte stehen entweder unter dem gleichen Druck oder sind derart op-geil, dass sie widerspruchslos dieses Rennen mitmachen. Andere, die gemerkt haben, dass man so nicht leben kann, sind schon ausgestiegen. Wir sind ja die schwächsten Glieder. Wenn der Chirurg sagt: "Notfall!", dann ist es eben einer und fertig. Kontrollgewalt hat der QM-Beauftragte, aber prinzipiell geht es nur ums Steigern der Fallzahlen. Dabei ist unser Op angeblich schon voll ausgelastet. Jetzt geht es um bauliche Erweiterung, damit mehr operiert werden kann - ich frag mich, wo die hier auf dem Land die Leute alle herholen. Manchmal kommt es mir so vor, als hätten die alle schon mal ne Arthroskopie, ne neue Linse, die Lap.CHE, ne TEP haben müssen...

Das einzige Recht, mit dem man argumentieren kann, ist das Arbeitszeitgesetz. Und selbst da fallen wir uns gegenseitig in den Rücken, weil immer wieder einige klaglos auf ihren Feierabend oder die Pause verzichten. Ja, auch ich, denn nachher heißt es noch: Die bleibt nie länger, will immer abgelöst werden. Wobei bei einem echten Notfall natürlich keiner was sagt, dann ist natürlich jeder parat!
 
Genau EV

In dieses Horn stoß ich auch gern !
Einerseits will ich meine Pause, besonders wenn ich Bereitschaft hab, und morgens schon absehbar ist, das das Programm niemals bis 16 Uhr fertig sein wird. Wenn ich keinen B- Dienst hab, seh ich das nicht so eng, wenn ich später nichts vorhabe.
Es ist schwer, aus dieser Schleife wieder raus zu kommen.
 
Hey Leute,
hat irgendwer denn auch mal was gutes zu berichten? Ich ueberlege mir gerade die Ausbildung als OTA anzufangen und bin mittlerweile ein wenig eingeschuechtert (ist vielleicht nicht das richtige Wort) ! Ich meine, so schlimm kann das alles doch auch nicht sein oder? Habt ihr denn nicht trotzdem Spass an eurem Job, oder ist wirklich alles so schlimm?
Liebe Gruesse, elfe
 
Ach, Elfe!

Eigentlich ist es doch in jedem Beruf so, oder sogar oft noch schlimmer.

Wenn ich meinem Mann zuhöre, der in der Prokuktion eines Autozulieferers für den Einkauf zuständig ist, höre ich genau das Selbe.
Wenn wegen einer Fehlkalkulation ein Band eines Autoherstellers stehen bleibt, kostet das einige 100 000 Euro in der Minute. Da möchte ich auch nicht schuld dran sein.

Sobald man eine Arbeite mit Verantwortung hat, ist das auch mit Stress verbunden. Er mag in anderen Positionen anders aussehen, ist aber dennoch gegenwärtig.

Laß Dir bitte deshalb Deinen Weg nicht vermiesen.
Dafür gibt es zuviele Gute Seiten, die es Wert sind, in diesem Beruf zu arbeiten.
 
:weissnix:Hey sonja,
danke fuer die Antwort, nun nochmal eine andere Frage, wieviel verdient man denn so als OP schwester, ist das ungefaehr das gleiche Gehalt wie eine normale Krankenpflegerin?
LG Elfe
 
Also, mit der Bezahlung steht man derzeit im TVöD noch etwas besser als auf Station, kommt aber immer auf die Art und Vergütung der Bereitschaftsdienste drauf an; das ist von Haus zu Haus verschieden.

Und sooo viel Verantwortung haben wir auch nicht - die Schwester, die auf Station Medikamente verabreicht, trägt ein höheres Risiko, finde ich.
Wir haben viele Pflichten und wenige Rechte, wie das so ist in den Angestellten-Berufen. Es gibt bestimmt Schlimmeres, klar, aber in erster Linie ist es so, wie hier beschrieben. Wenn du es erstmal kannst, das Instrumentieren und adäquat Springen, macht es Spaß, und dann gibt es aber auch nicht mehr viele Veränderungen, dann macht man das bis zur Rente.
Es ist immer schön, wenn man ein nettes Team hat und auch mal gelacht wird, doch es bleibt "Fließbandarbeit auf hohem Niveau".
 
Also, mit der Bezahlung steht man derzeit im TVöD noch etwas besser als auf Station, kommt aber immer auf die Art und Vergütung der Bereitschaftsdienste drauf an; das ist von Haus zu Haus verschieden.

Und sooo viel Verantwortung haben wir auch nicht - die Schwester, die auf Station Medikamente verabreicht, trägt ein höheres Risiko, finde ich.
Wir haben viele Pflichten und wenige Rechte, wie das so ist in den Angestellten-Berufen. Es gibt bestimmt Schlimmeres, klar, aber in erster Linie ist es so, wie hier beschrieben. Wenn du es erstmal kannst, das Instrumentieren und adäquat Springen, macht es Spaß, und dann gibt es aber auch nicht mehr viele Veränderungen, dann macht man das bis zur Rente.
Es ist immer schön, wenn man ein nettes Team hat und auch mal gelacht wird, doch es bleibt "Fließbandarbeit auf hohem Niveau".

Also ich finde das wir im OP sehr viel Verantwortung tragen.:fidee:
Einschleusen, von Patient und Personal
richtiger OP-Tisch
Lagerung und Lagerungshilfsmittel, Lagerungsschädigungen vorbeugen
Sterilität, Desinfektion, Prävention, Septisch und Aseptik
OP Vor und Nachbereitung
Eigenheiten von den Operateuren beherrschen(besondere Instrumente)
Umgang mit HF-Chirurgie, Feuchtigkeit usw.(Verbrennungen)
Umgang mit Präparaten SS
das Anleiten von neuen Mitarbeitern(Pflege und Ärzte)
Vorausschauendes und korrektes Instrumentieren
Komplikationen erkennen und auch schon die Eventualitäten bereitgestellt haben. Oh es gibt so viel !
Mache mal die Fachweiterbildung vom OP und Du wirst sehen es ist unglaublich viel, was Du an Verantwortung zu tragen hast.
Ich glaube es ist vielen nur nicht Bewußt im Alltag.
 
Hallo
Dem schließe ich mich an.
Ich möchte noch hinzufügen, das uns u.a. die Sicherheit der Patienten obliegt.
Richtiger Patient im richtigen Saal
sind alle benötigten Unterlagen/Dokumente da? Einverständniserklärung u.a.
Richtige Seite?

deine praktisch geprägte meinung schätze ich übrigens sehr, weil ich auch erst viele Jahre ohne Fachweiterbildung gearbeitet habe.
 
Natürlich tragen wir auch im Op viel Verantwortung. Die Arbeit erfordert hohe Konzentration, Gewissenhaftigkeit und Hintergrundwissen, ganz klar. Vor allem aber denken wir meistens für die Operateure mit, während die nur geil aufs Reinschneiden sind (kleine Provokation am Rande).
Trotzdem beschränkt sich die Verantwortlichkeit letztendlich auf die Sterilität, die Hygiene, Bereitsstellung der richtigen Instrumente und Op-Hilfsmittel, an allem anderen trägt der Arzt die maßgebliche Verantwortung. Ob das die Lagerung, die richtige Seite, die Einverständniserklärung ist oder was auch immer. Wir übernehmen das allerdings meistens, weil wir die Schwachstellen kennen, weil wir besser lagern können, weil wir den Überblick haben und organisieren können.
Kennt ihr nicht die Situation, dass ein Pat. mit Knie-Arthroskopie rechts auf dem Op-Plan steht, er kommt, die Rö-Bilder sind vom li. Knie, ups! In der Aufklärung steht rechts! Und nun? Wir fragen ihn noch schnell, links, sagt er. Der Operateur kommt rein und interessiert sich nicht die Bohne für die Aufklärung, er kriegt von uns die Info. Zum Glück ist alles gut gegangen, seufz! Dennoch ist es letztendlich seine Verantwortung, denn was in der Aufklärung steht ist maßgeblich! Da kann man nur froh sein, wenn sich alle verantwortlich fühlen.
Es klingt vielleicht etwas desillusioniert, aber wir sind gleichzeitig die Befehlsempfänger der Herren Chirurgen und ihr zweites Gehirn, aber es dankt uns keiner, wenn wir uns wichtig fühlen deswegen, das ist Quatsch. Das wünschen wir uns doch nur!

Ihr zwei seid aber ganz schön stolz auf eure Fachweiterbildung, hm? Dürft ihr auch, immer schön, wenn sich Leute engagieren.
 
Oh, nein ich bin nicht Stolz auf meine Fachweiterbildung.
Ich finde nicht, das man da durch nun ein besserer Mensch ist oder über den Dingen steht.
Aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur sagen, so wie Du habe ich auch gedacht.
Aber wenn Du mal anfängst in Hausarbeiten zu erklären warum und wieso wird das so oder so gemacht, dann fängt man an die Automatismen zu hinter fragen und auch zu begreifen, welche rechtlichen Belange das auch mit sich führen kann.
Und übrigens steht in meinem Profil nicht, das ich eine Fachweiterbildung habe.
Also kann ich auch nicht ANGEBEN.
Und Stolz bin ich Stolz darauf, nein mir sind einfach viele Dinge bewußter geworden und ich bin gelassener geworden, weil ich durch die OP-Einsätze viele andere Sachen kennen gelernt habe und es fast überall genau so doof und unmöglich ist (mittlerweile).
Nur mit dem Unterschied ich war Gast und aus der Schußlinie raus.
Mach sie auch und Du wirst das Verstehen was oder wie ich es meine.
:wavey:
 
Glaubst du, ich weiß das nicht auch so, welche Verantwortungen wir haben? Natürlich ist die FWB eine große Bereicherung, obwohl ich auch so schon ganz schön rumgekommen bin:wink:, aber ganz ehrlich, wir sind im Op auch nur Angestellte, mehr nicht.

Mir geht es echt so, dass mir diese Arbeit inzwischen leicht fällt, auch die Verantwortlichkeiten, ich weiß genau, was ich zu tun habe, während ich mich noch gut an die Zeit auf der Station erinnern kann und weiß, wie leicht Medikamentenverwechslungen oder Fehleinstellungen der Perfusoren und Infusomaten passieren können - erst gestern hatte ich das Thema mit einer Kollegin. Da stehst du dann wirklich allein da, vor allem mit deinem schlechten Gewissen. Sowas haben wir nicht im Op, die Anästhesie ist verantwortlich für die Vitalfunktionen des Pat. Alles Andere kann ich im Notfall meist schneller instrumentieren als der Chirurg denken (prahl!:zunge:)
 
Glaubst du, ich weiß das nicht auch so, welche Verantwortungen wir haben? Natürlich ist die FWB eine große Bereicherung, obwohl ich auch so schon ganz schön rumgekommen bin:wink:, aber ganz ehrlich, wir sind im Op auch nur Angestellte, mehr nicht.

Mir geht es echt so, dass mir diese Arbeit inzwischen leicht fällt, auch die Verantwortlichkeiten, ich weiß genau, was ich zu tun habe, während ich mich noch gut an die Zeit auf der Station erinnern kann und weiß, wie leicht Medikamentenverwechslungen oder Fehleinstellungen der Perfusoren und Infusomaten passieren können - erst gestern hatte ich das Thema mit einer Kollegin. Da stehst du dann wirklich allein da, vor allem mit deinem schlechten Gewissen. Sowas haben wir nicht im Op, die Anästhesie ist verantwortlich für die Vitalfunktionen des Pat. Alles Andere kann ich im Notfall meist schneller instrumentieren als der Chirurg denken (prahl!:zunge:)


So das ist deine Meinung.
Jeder hat so seine Erfahrung und auch wir haben im OP mit Medikamenten zu tun. Und auch da kann es zu Verwechslungen kommen.
Ein Beispiel: Es gibt Xylonest 1% und 2% mit oder ohne Adrenalin.
So einmal auch nicht richtig hingesehen und schon hat ein Patient der einen Plexus bekommt(mit Adrenalin)ein fettes Problem(wir auch).
Du weißt bestimmt warum.
Patienten mit Plexus werden von uns der OP-Gruppe überwacht(Vitalfunktion genau wie HSM), da die Handchirurgen die "Narkose" anlegen.
Auch können auch Medikamente auf dem OP-Tisch selber vertauscht werden.
Gefäß OP(BAA)-Heparin ist nicht Heparin sondern NaCl. ups und nun ?
Wenn Du dich selber so klein siehst dann lebe damit, aber dann schreibe nicht so allgemein und beziehe das mehr auf Dich.
Mit freundlichen Grüßen
 
Hey,
ich hab da mal eine Frage, ist es schon zu spaet sich als OTA fuer Oktober zu bewerben? Ich hoffe ja nicht, weil ich bin Zur Zeit immer noch om Ausland, und habe nicht die Moeglichkeit es jetzt zu tun. Wenn es noch nicht zu spaet ist, bis wann denkt ihr sollte ich mich auf jeden Fall beworben haben???
:weissnix:
LG elfe
 
Liebe Elfe !
Ich weiß ja nicht wo Du dann in Deutschland die Ausbildung machen möchtest.
Bei uns in Hamburg fängt ein Kurs im Februar wieder an.
Es starten 2. Kurse im Jahr. Einer im Februar der andere im Oktober.
Es ist ja auch von Bundesland zu Bundesland verschieden genau so wie die Ausbildung selber.
Versuch macht klug.
Viel Glück