Strahlenschutz und RöV

opschwesterchen

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19.04.2006
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Zur Vorgeschichte:

In unserem OP musste in diesem Jahr jede Pflegeperson die Fachkunde im Strahlenschutz absolvieren, was ja prima ist.

Unser gesamten Personal (einschliesslich Anästhesie und Ärzten) ist gemeldet, geht einmal jährlich zur Strahlenschutzuntersuchung und hat auch ein Dosimeter (was mehr oder weniger regelmässig getragen wird).

Soweit entspricht das alles den Vorschriften.

Nun sind wir aber ein Ausbildungskrankenhaus, und es treiben sich in unserer Klinik eine Menge Lernende (PJler, Famulanten, Blockpraktikanten) herum, die ungemeldet sind und somit auch kein Dosimeter haben.

Diese Leute dürfen sich eigentlich nicht im Kontrollbereich aufhalten.

In der Chirurgie (wo seltenst geröntgt wird) verlassen diese dann auch den Saal.

Aber in der Unfallchirurgie ist das nicht ohne weiteres möglich, da ja intraoperativ permanent geröntgt wird.

Wir hatten uns also überlegt, für diese Personen Tagesdosimeter anzuschaffen. Dieses wurde mit der Begründung "zu teuer" von den oberen Stellen abgelehnt. :down:

Der Strahlenschutzbeauftragte der Unfallchirurgie interessiert sich nicht so recht für die Problematik. Argument: wir haben zwar ein Dosimeter, tragen es aber meistens nicht. :eek1:

Gut, das ist ja sein ureigenes Problem. Aber deshalb kann und will ich nicht akzeptieren, dass junge Lernende sich da am Tisch stehend verstrahlen lassen. (ob und wieviel Strahlung da nun tatsächlich entsteht sei mal dahingestellt...)

Nun habe ich mir gerade als Argumentationshilfe die wichtigsten Paragraphen der RöV ausgedruckt

RöV - Einzelnorm

RöV - Einzelnorm

und finde da den

RöV - Einzelnorm

der mir bisher irgendwie entgangen ist. :gruebel:

Ich frage mich, wer denn eigentlich diese Unterweisung durchführen muss und wie das ganze in der Praxis aussieht. Eigentlich sollte in so einem "Röntgensaal" ein Buch liegen, wo jeder Unterwiesene gegenzeichnet.

Ist das denn praktikabel?? Ist das unser Job oder der des Strahlenschutzbeauftragten, dem das eh alles egal ist??

Meine Fragen:

1. wie wird das bei Euch gehandhabt mit der Umsetzung der RöV

2. wer ist eigentlich die nächsthöhere Instanz des Strahlenschutzbeauftragten?

3. kann oder muss man es akzeptieren, dass aus Kostengründen bestehende (und sinnvolle ) Gesetze einfach nicht beachtet werden?


Ich hätte gerne eure Meinung dazu gehört!
 
Hallo zusammen,

dies ist mein erster Eintrag in diesem Forum, aber "passiver" Leser bin ich schon lange.
Leider kann ich zum Thema Strahlenschutz und RöV keinen sachlichen Hinweise geben, aber vielleicht ein wenig zur Aufmunterung:

Ich bin jetzt im 1. LJ zur MTAO (OTA) und nach den Herbstferien beginnt mein erstes 4 wöchiges Praktikum im Klinikum. Vor ein paar Tagen haben wir in der Schule unser Dosimeter bekommen und eine gründliche Aufklärung zum Strahlenschutz. Wir sind dazu aufgefordert worden, im OP immer unser Dosimeter zu tragen, was auch immer die anderen davon denken - ich werde mich daran halten. :) Unsere Strahlenschutzbeauftragte kümmert sich rührend um uns. Also nicht den Mut verlieren, es ist noch nicht überall Hopfen und Malz verloren.

Liebe Grüße

Mandarinchen
 
Ich bin z- Z. in der Fachweiterbildung. Wir sind dazu aufgefordert worden, einen Dosimeter zu tragen. Sonst gibt's Punktabzug. Ist auch an sich richtig so.
 
Bei uns im Zentral-OP bin ich selbst für die Röntgendosimeter der OP-Pflege verantwortlich. Bis jetzt ist es nie ein Problem gewesen mehr Dosimeter zu beantragen. Ein einfacher Anruf beim Bundesamt für Strahlenschutz genügt und man bekommt mehr Dosimeter zugesandt. Diese verpasse ich ebenso OTA-Schülern, Schülern aus der Krankenpflege die zum schnuppern kommen sowie allen anderen Kollegen. Natürlich ist letztendlich jeder selbst dafür verantwortlich das Dosimeter auch zu tragen. Die meisten Kollegen tun es aber.

Die Anästhesie-Pflege hat ihre eigenen Dosimeter, meist werden die auch nicht getragen, aber was will man machen, es liegt ja in deren Eigenverantwortung.

Wenn wir Praktikanten haben die unter 18 sind werden diese erst gar nicht in einem Saal eingesetzt in dem geröntgt wird. Oder wenn nur kurz geröntgt wird gehen sie dann raus.

Die schneidenden Abteilungen und Ärzte haben jeweils selbst dafür Sorge zu tragen das sie ihre Dosimeter tragen. Gescheiht leider auch nur recht selten! Aber wie immer gilt die Eigenverantwortung. Jedoch wird es ebenso PJ'lern ermöglicht ein Dosimeter zu bekommen. Denn wie gesagt ist reölativ einfach mehr Dosimeter zu bekommen. Ich musste nur anrufen und denen die Situation der vielen neuen Kollegen und Schülern schildern und bekam drei Tage später neue Dosimeter.

Ich würde mich an die Röntgenabteilung im Haus wenden, bei uns ist die CÄ der Röntgenabteilung gleichzeitig die Strahelnschutzbeauftragte für das gesamt Haus, und sie setzt die Verordnung auch rigoros durch! NAtürlich kann auch sie nichts gegen die "Dosimeter-Muffel" machen, aber es ist deren Gesundheit!