Stellenangebote im Pflegebereich - wo bleibt das übertarifliche Angebot?

Vielleicht hab ich das auch falsch Verstanden - letztlich muss doch immer beim Dienstplan der MA flexibel sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der/die AG wenig Vorschriften machen, die über die Arbeits-/Urlaubs- usw. Gesetze hinausgehen. Manchmal denke ich mir, evtl. zu wenig?
Hm. Also da habe ich die genau entgegengesetzte Erfahrung gemacht:
Da werden irgendwelche willkürliche Bestimmungen aufgestellt, z. B. nur ein oder zwei MA gleichzeitig im Urlaub, oder auch "Urlaub max. zwei Wochen" etc. etc. Nicht falsch verstehen, ich sage nicht, daß der AG das nicht darf.
Nur steht davon nix im Gesetz.
Ich habe den Eindruck, da werden seitens AG fleißig willkürliche Bestimmungen aufgestellt, natürlich mit dem Ziel, auf möglichst einfache Weise Dienste abzudecken. Daß man damit aber langfristig MA vergrault, wird nicht erkannt.
Was soll dass denn heißen? Weils der eine nicht Weiß brauchts der Andere auch nicht zu Wissen?
Nein. Sondern daß der eine (Dienstplanschreiber) häufig null Ahnung hat (oder zumindest so tut als ob), aber weiterhin fleißig Dienstpläne schreibt oder Leute reinzitiert - aber dem anderen (einfacher MA) soll es verwehrt sein, Einfluß auf seinen DP zu nehmen, weil er ja "keine Ahnung hat"?!
Nee!
1. gehen ja nicht mal die zum Streiken die dürfen
2. jetzt dürfen sie und auch jetzt werden wir sie nicht beim Streik antreffen - Wetten dass!
Da magst Du recht haben. Nur zieh ich mir als langjähriger MA eines kirchlichen Trägers den Schuh garantiert nicht an, warum ich denn nicht gestreikt hätte und überhaupt.
Bitte nicht Aufgaben mit Leistung verwechseln. Es war von Leistung die Rede und nicht von Sonderaufgaben die Rede, so hab ichs jedenfalls Gelesen. Jedoch Wiederstrebt mir immer eine höhere Bezahlung anzustreben, je weiter die Tätigkeit vom Pat. und Bett weg. Dies entwertet ganz erheblich die Tätigkeit am Pat. und Bett.
Ich verwechsel gar nix. Weder Claudia, noch spflegerle, noch ich hatten "Leistung" geschrieben. Das warst Du.
Und die u. a. von mir aufgezählten Tätigkeiten haben nichts mit "vom Pat. und Bett weg" zu tun.
Wollte eine KH in unserer Nähe praktizieren - Wollte das Geld der nicht besetzten Stellen (kein Personal auf dem Markt) auf die anderen MA verteilen, die ja mehr leisten mußten, befristet zunächst auf 6 Monate.
Die GL wurde ganz schnell vom KAV (kommunaler Arbeitgeberverband) zurückgepfiffen - konkret einstweilige Verfügung und guter Rat vom Richter, man möge doch darauf verzichten, da dies der TVÖD nicht zuliese und man die Verhandlung eh verlieren würde.
Ok, da wirst Du mehr Einblick haben.
Wundert mich aber dennoch, da es in den beiden Links von mir ganz anders klang, aber nun gut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm. Also da habe ich die genau entgegengesetzte Erfahrung gemacht:
Da werden irgendwelche willkürliche Bestimmungen aufgestellt, z. B. nur ein oder zwei MA gleichzeitig im Urlaub, oder auch "Urlaub max. zwei Wochen" etc. etc. Nicht falsch verstehen, ich sage nicht, daß der AG das nicht darf.
Nur steht davon nix im Gesetz.
Steht irgendwie schon im Gesetz. Nur anders herum formuliert:
Mindesturlaubsgesetz für Arbeitnehmer (Bundesurlaubsgesetz)
§ 7 Zeitpunkt, Übertragbarkeit und Abgeltung des Urlaubs

"(2)Der Urlaub ist zusammenhängend zu gewähren, es sei denn, daß dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe eine Teilung des Urlaubs erforderlich machen. Kann der Urlaub aus diesen Gründen nicht zusammenhängend gewährt werden, und hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Urlaub von mehr als zwölf Werktagen, so muß einer der Urlaubsteile mindestens zwölf aufeinanderfolgende Werktage umfassen."
Bedeutet: Der AG muss mindesten einmalig zusammenhängend 2 Wochen=12 Arbeitstage Urlaub gewähren.(Nur Sonn-und Feiertage sind keine Werktage !!)
Der Begriff "dringende betriebliche Gründe" ist natürlich etwas schwammig (wie viele Begriffe in Gesetzen)
Übersetzt: Der AG kann ihn nutzen, weil er die mindest-Personaldecke aufrecht erhalten will oder mit einer Gleichbehandlung aller Arbeitnehmer einen Abteilung argumentiert. Dadurch auch die "Maximal-Urlauber-Grenze".

LG Einer

P.S. Hier die Quelle: BUrlG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
 
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Der Begriff "dringende betriebliche Gründe" ist natürlich etwas schwammig (wie viele Begriffe in Gesetzen)
Danke, @einer! :wink:
Ja, ich hatte da schon vor geraumer Weile mit dem DBfK drüber diskutiert; mir wurde erklärt, daß der AG möglicherweise damit Probleme kriegen könnte, denn er müßte dann quasi "dringende betriebliche Gründe" das ganze Jahr über nachweisen, um den MA mehr als 2 Wochen Urlaub am Stück IMMER zu untersagen.
Mir war´s dann aber die Sache nicht wert, mich da dran aufzuhängen, da ich mitbekam, daß inoffiziell dann doch "mehr ging". :wink1:
 
Ich bin nicht der Meinung, dass übertarifliche Entlohnung das Mittel der Wahl ist. Mehr Geld hat bei den meisten nicht die oberste Priorität.
Leider sind wir an einem Punkt angelangt, wo es einfach auch keine Pflegekräfte mehr gibt. Den Trend dahin hätte man schon lange erkennen müssen, Warnzeichen gab es genug. Es macht wenig Sinn auf AG zu schimpfen, der Markt ist leer,
Und unsere Berufsgruppe hat fleißig mit daran gearbeitet, aus den unterscheidlichsten Gründen.
Wenn ich sehe, dass ein Kollege dem anderen Unkollegialität vorwirft, weil er nicht einspringt, dann wird es höchste Zeit sich mal Gedanken darüber zu machen was wir tun können um an der bestehenden Situation etwas zu ändern. Ich kann diese passiven Widerstände in vielfältiger Form bald nicht mehr hören. Es wird gejammert, es wird denunziert, es sind immer die anderen, die etwas tun sollen und Schuld sind. Das ist ja auch sehr einfach, dabei kann man sich zudem noch als Opfer fühlen. Ich sehe sehr wenig lösungsorientierte Kollegen. Ich sehe Kollegen, die den motivierten Schülern jegliche Lust an diesem Beruf nehmen durch das ständige Jammern und aufzeigen warum es besser wäre am besten ganz schnell einen anderen Job zu suchen. Wer Opfer sein will muss sich nicht wundern, wenn er so wahrgenommen und behandelt wird.
Das musste jetzt mal aus mir raus... :-)
 
Es macht wenig Sinn auf AG zu schimpfen
Ich will auch gar nicht einseitig auf die AG schimpfen, ich hoffe, das kam jetzt in meinen Beiträgen nicht falsch rüber.
Persönlich sehe ich die Schuld an der derzeitigen Situation bei mehreren Seiten; das sind zum einen schon auch manche AG, aber - wie Du und auch renje auch schreibt - die Pflege selber, die vieles einfach mit sich machen läßt, sich aus (welchen Gründen auch immer) nicht organisiert; lieber Kollegen mobbt oder angreift, statt auf die wahren Ursachen zu zeigen; und, was man aber auch nie außer acht lassen darf: Schuld ist auch die Gesellschaft (bzw. als Vollstrecker deren Willens die Politik), die immer noch (trotz aller Realitäten) ein Bild der Pflege hat, daß es "der Sau graust", lieber Zahlen fälscht oder Fakten verdreht, um die miserable Situation in einem besseren Licht erscheinen zu lassen, statt Probleme anzugehen; lieber mächtigen Lobbygruppen freie Hand läßt und sich wundert, wohin all das Geld im Gesundheitssystem entschwindet; die der Profession Pflege eine Weiterentwicklung nicht gönnt bzw. dafür ja so mal überhaupt keine Notwendigkeit sieht ("Bachelor of Bettenmaching, hähähähähä!") und uns lieber klein hält...
Das ist ja auch sehr einfach, dabei kann man sich zudem noch als Opfer fühlen. (...)
Wer Opfer sein will muss sich nicht wundern, wenn er so wahrgenommen und behandelt wird.
Aber sind wir denn nicht auch ein Stück weit Opfer?
Wie gesagt: Soll keine Ausrede dafür sein, nichts zu tun!
 
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