Schlafdokumentation / -protokoll / - 'tracker'?!

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Hallo zusammen

Meine Fragen (siehe unten fett) richet sich an Stationen, die u.a. Patienten mit Schlafproblematiken aufnehmen.
Hier werden Nachtdienstleistende zumeist irgendwie dazu angehalten, etwas an Schlafqualität/Schlafquantität mit zu erfassen, beobachten, thematisieren.
Wobei allen klar sein muss, dass dies nur äusserst schwer zu bewirken ist.

- Auch bei mehrmaligem 'Runden' sind keine sinnvollen Abgleiche subjektive / 'objektive' Schlafeinschätzung möglich.
- Gerade bei Schlafmangel-Patienten führt natürlich häufiges Runden zusätzlich noch zu gesteigerter Störung und Einbußen durch Weckbarkeit.
- Patienten selbst bleiben dabei auch entgegen Anleitung zu Selbstreflexion und -wirksamkeit in reiner Passivität bei Erfassung, Präzision, Evaluation.
(Gekrönt von jenem Klientel, das vollmundig täglich verkünden kann "Ganze Nacht nicht geschlafen" / "nur 1 Stunde" / ... gegenüber Nachtdienst, der eindeutig mehrfach schlafen sieht oder aber auch komplett kontrainduzierte Dauernachtbeschäftigungen Handy, Laptop, TV, Musik, telefonieren, whatever ... wer psychiatrische, therapeutische Stationen kennt, weiss um diese Klientel sicher noch etwas mehr ;) )

--> Kurzum: Durch 'rundende Beobachtung': Ist quasi nichts sinnvoll / verwertbar / konstruktiv bearbeitbar zu erfassen.

--> Weshalb schon der Prozess des aktiven Schlafprotokolls ein hoch sinnvoller Schritt ist, der präzisere Auskunft gibt, wesentliches vom Tag genauso mit erfasst, kontinuierlich durch Patienten selbst erbracht wird, damit Reflexion, Evaluation, Verantwortung und Selbswirksamkeit extrem fördert.

Nun aber: Werden ja im privaten Gebrauch immer mehr 'Schlaftracker' populär (Ouraring, Whoop, ... etc.).
Diese können natürlich noch eine wesentliche Optimierung darstellen in Genauigkeit, gesicherter Erfassung, Dateneffektivität und -übertragbarkeit ...
WENN sie es können. WENN Stationen und Patienten sich darauf einlassen, damit umgehen.

(Nur eine Frage der Zeit, bis das eh stattfinden wird, wie alle unsere rasanten digital-technischen Entwicklungen wie in allen Bereichen?)

Speziell überlege ich, ob eine Investition auf einer Psychotherapiestation in 2-3 solcher Tracker eine gute Option / Unterstützung für Schlafprotokollierung darstellt.

1) Hat hier irgendwer Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Tracker als Schlafüberwachung im stationären Rahmen?

2) Oder kennt jemand Stationen / Kollegen, die mit so etwas arbeiten (könnten) ?

3) Habt jemand Ideen ganz anderer Natur - out of the box - bei der Thematik?


Thanks für jede Info!

LG Ingo
 
Danke für Deine Antwort, Claudia.

Mir ist noch nicht ganz der Zusammenhang klar, den Du dabei favorisieren könntest.
Dass auf die Nachfrage des doktorierenden Schreibers an ein Schlaflabor eine Antwort kam, dass Schlaftracker nicht sinnvoll im Einsatz seien, das Schlaflabor nicht ersetzen könnten, ...?

Nunja, da bleibt es einerseits schade, dass in diesem sonst wissenschaftlich anmutenden Rahmen einer Doktorarbeit dazu mit keinerlei Sachschärfen oder gar Belegen diese Aussage untermauert wird, so recht unhinterfragt vom Schreiber geschluckt und übernommen wird.

Andererseits für mich viel relevanter, von wo er diese Info als einzige Quelle bezieht. Von einem Schlaflabor.
Da bestehen nahezu eindeutige und umfangreiche Interessenskonflikte in ökonomischen Codierungen.
Natürlich muss ein Schlaflabor so etwas generalisierend auf Nachfrage in den Raum werfen.
Wenn es eine betriebswirtschaftliche Einheit darstellt. Und das tut es immer.

Es ist in etwa so als würde ich zum Mercedes-Autohaus gehen und Herrn Müller als Verkaufsleiter im Nadelstreifenanzug fragen "Soll ich wirklich auf einen Familienwagen bei Euch sparen? Oder gibt es da nicht jetzt schon funktional ebenbürtige, höchstens luxuseinbüssende Varianten der Konkurrenz aus Asien, die mich eben so sicher und nachhaltig jeweils von A nach B kutschieren können?"

Ich glaube nicht, dass es eine Frage ist, OB digitaltechnische Disruptionen immer breitere Anwendungsformen in Punkten Schlafüberwachung, -messung, -dokumentation generieren.
Höchstens die Frage, wo wir in dem Prozess gerade für welche spezifischen Anwendungsbereiche stehen, WANN jeweils weitere sicher erschlossen sind.

Und Nein: Ich kann mir partout nicht vorstellen, dass es in 1-2 Jahrzehnten noch Schlaflabore wie heute gibt. Allein aus Kostenintensität und in Anbetracht disruptiver Entwicklungen auf dem Gebiet.
Was der Patient (nahezu) gleichwertig zu Hause und selbständig und vor allem zu minimalsten Kosten selbst erfassen und intervallmässig zur Evaluation mitbringen kann / bzw. eh automatisch zeitgleich bereits andernorts mit erfasst werden kann: wird auch so eine Praxis finden.
 
Die Doktorarbeit beschäftigt sich u.a. mit Sleep-Trackern. Die Beurteilung ihrer Qualität (z.B. S. 8ff, S. 63ff) stützt sich auf eine Reihe von Quellen. Daher kann ich Deinen Vorwurf nicht ganz nachvollziehen. (Das sind allerdings nur die Stellen, die mir dazu beim Überfliegen auffielen. Zu einem ausführlichen Studium der Arbeit fehlte mir die Zeit. Ist nicht mein Thema.)

Die zurzeit auf dem Markt befindlichen Tracker haben laut dieser Arbeit wohl noch nicht die Qualität, die für valide medizinische Datenerhebung ausreichen würde. Was sich da in den nächsten Jahren tun wird, kann ich nicht beurteilen, denke aber auch, dass da Fortschritte möglich wären.

Ich nutze wissenschaftliche Texte auch häufig zur Literatursuche mittels Schneeballsystem. Hast Du mal im Literaturverzeichnis nach einem Text gesehen, der für Deine Zwecke interessant klingt?

Mir ist noch nicht ganz klar, über welche Klientel wir sprechen. Geht es um eine Aufnahme aufgrund der Schlafprobleme?
 
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