Scheinbushaltestelle

@ Paula Puschel,
@ narde2003,

also, es geht mir doch nicht darum, auf Teufel komm' raus, z.B. visuelle Eindrücke von Wohnräumen, Gegenständen, baulichen Konstruktionen und ähnlichem mehr herzukramen um Menschen, die in der Vergangenheit so oder so damit zu tun hatten, in bestimmte Vorsichtsmaßnahmeschubladen zu packen.

Es geht mir um prinzipielle Fragen in so einem Zusammenhang wie Vergangenheitsängste, mögliche depressive Auslösemechanismen usw. zu hinterfragen und eben darum sachlich, nüchtern damit umzugehen und diese auch zu diskutieren, etwa so wie in einem biologischen Regelkreis die Temperatur eines Säugetiers geregelt wird - statt korrekter Solltemperatur steht hier etwa eine sehr gute Pflegeplanung und Durchführung .
 
Hallo Neuron,

bei einer Scheinbushaltestelle wird auch kein Bewohner gezwungen diese zu nutzen. Genausowenig wie ein Bewohner gezwungen wird das Auto zu pflegen, das im Garten steht.

Der Sinn dahinter, stammt nicht von mir, sonderen aus der Demenzforschung, ist, dass die Bewohner dadurch ins Gespräch kommen.
Sie fangen an sich miteinander zu unterhalten und werden dadurch auch ruhiger.
Die Hinlauftendenz nimmt etwas ab, es hat auch nichts mit Belügen zu tun.

Validation arbeitet auch mit Erinnerungen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Validation arbeitet auch mit Erinnerungen.

In einem Pflegelehrbuch, das ich gerade in der Mangel habe ;-) (Thieme: AP in Lernfeldern) wird die REM nach Butler mit der Erikson Methode kritisch hinterfragt.
Es geht um Aufarbeitung von Lebenskonflikten, aber eben auch um die Nebenwirkung von möglicher Gefahr von Panik und Depression, womit ich wieder bei meinem Busfahrerbeispiel bin.

Grüße Neuron
 
Wie willst du alle Lebenskonflikte von den Bewohner fernhalten?

Im Krieg wurden Frauen vergewaltigt - willst du nun allen Männern die Station verbieten?

Auch ich musss mit Treppen zurechtkommen, ob ich will oder nicht.
 
Wie willst du alle Lebenskonflikte von den Bewohner fernhalten?

Im Krieg wurden Frauen vergewaltigt - willst du nun allen Männern die Station verbieten?

Auch ich musss mit Treppen zurechtkommen, ob ich will oder nicht.

Das Beispiel finde ich sehr eindrucksvoll. Wenn eine demente Dame sich eingestuhlt hat und gewaschen werden muss, und dann vielleicht noch nur ein Pfleger im Dienst ist, der ihr dann halb gezwungen den Intimbereich wäscht, diese Dame aber leider sehr schlimme Erinnerungen in diese Richtung hat, ist das nicht viel schlimmer und kommt v iel öfter vor, als dass jemand Angst vor Bushaltestellen hat?
 
Im Krieg wurden Frauen vergewaltigt - willst du nun allen Männern die Station verbieten?

Hallo narde2003,

ich versuche zu ergründen, was dein Einwand mit meinen Bemerkungen über die pflegerische Problematik von Altersdemenz und Altersdepressionen zu tun hat.

Eine sehr provozierende Anwort, die hier nicht weiterführt, könnte lauten:
Und was ist mit den Frauen, die sich aus L-st und versprochenem zukünftigen
finanziellem Wohlstand hinge..en haben während der Ehemann vielleicht irgendwo als ... "Urlaub" machte.

So viel dazu.

Depression und Angst, eventuell auch zusätzlich Demenz. Welche Bedeutung kann eine Bushaltestelle in Zusammenhang mit einer sehr individuellen empatischen Pflege haben? Ja, solche Fragen gehen mir hier durch den Kopf.
Das Jammern älterer Damen über dies und das und die Schmerzen, und die Schwestern haben nie Zeit, und nie ein Lächeln bei den älteren Damen im Gesicht, und meie Kinder kommen auch nicht mehr usw. , all dies trotz Aufmunterung, ist mir nur zu gut und nicht theoretisch bekannt.
Wie könnten SchwesterInnen (ein kleines Wortspiel sei mir hier erlaubt ;-) ) pflegerisch therapeutisch mitjammern damit es der alten Dame besser geht?

Grüße

Neuron