Na das ist ja mega üppig...
Seit September würden dort sämtliche Pflegekräfte in einer eintägigen Schulung für die besonderen Herausforderungen im Umgang mit Demenzpatienten sensibilisiert, heißt es.
Sorry - aber das ist ja schon fast beleidigend:
Ja, ich weiß, daß das Wissen von KRANKENpflegekräften über Demenz (im Gegensatz zu Altenpflegekräften) äußerst limitiert ist. Aber es ist sicherlich immer noch größer als alles, was sich innerhalb eines Tages vermitteln läßt...

Außerdem frag ich mich dann, warum (im Bereich der Altenpflege) einiges an demenbezogenen Fort-/Weiterbildungen existiert, z. B. (integrative) Validation, Dementia Care Mapping oder die Gerontopsychiatrische Fachkraft - obwohl die Kollegen schon von Haus aus (!) einiges mehr an Wissen über Demenzen haben als wir.
Aber vielleicht verfügen ja dann wenigstens die "zwei Demenzbeauftragten pro Station" über wenigstens eine derartige Fort-/Weiterbildung... da schweigt sich der Artikel aber aus.

Falls ja, dann wäre es zumindest ein Schritt in die richtige Richtung...

Was mir hier aber wieder sauer aufstößt, ist, daß es wie oft so dargestellt wird, als müsse man ja nur die "Pfleger" ein bißchen "schulen" - sozusagen, weil die kleinen Dummerchen ja nix wissen und es nur deshalb so schlecht in unserem Gesundheitssystem läuft.
Daß man aber gerade im Umgang mit dementen Patienten noch ganz andere Dinge braucht (viel Zeit & Geduld, Überforderungen vermeiden, nicht von festen Routinen des Dementen abweichen, Bezugspersonen usw.), das wird geflissentlich verschwiegen. Nur leider ist für das ja mangels Pflegepersonal und Klinikhektik (die nicht von uns verschuldet wird) fast kein Raum.
Ich weiß wovon ich rede, habe in meinen letzten Jahren in der Klinik zunehmend demente Pat. erlebt und es tat einem in der Seele weh, wenn man miterlebt hat, wie diese im normalen Klinikalltag unter die Räder kamen.