Richtig oder Denkfehler?

Fearn

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Krankenschwester /PA
Liebe Foris !

Es besteht die Anweisung : In unserer Klinik sollen keine kurzen Dienstwechsel mehr geplant werden.

Vorher war es so: Wer vom Spätdienst in den Frühdienst wechselte musste um 20 Uhr nachhause gehen,
kam um 7 Uhr wieder, statt zum Dienstbeginn um 6 Uhr. 10 Stunden Ruhezeiten mussten eingehalten werden.

Es freute mich sehr, dass dies nach Jahrzehnten endlich korrekt berücksichtigt wurde..

Nun, darf es in dem Haus keine kurzen Dienstwechsel mehr geben, es sei denn. man wünscht dies so, oder
hat sich solche Dienste selbst ertauscht, weil man etwas vor hat. Finde ich auch sehr korrekt und angenehm, daß
die Ruhezeiten zwischen den Diensten nun für alle über 10 Stunden hinaus verlängert wurden. ( außer für mich).

Allerdings arbeite ich als Schwerbehinderte KS nur noch höchstens 3 bis höchstens 6 Stunden am Tag, mein Spätdienst endet um 20 Uhr.
Der Frühdienst beim kurzen Dienstwechsel ist für mich um 6 Uhr. Hier besteht die Auffassung, die gesetzlichen 10 Stunden Ruhezeiten werden eingehalten.

Ich soll laut meiner SL als einzige schwerbehinderte Schwester, von diesen verlängerten Ruhezeiten ausgeschlossen sein.
Die gesamte Station, inkl. aller anderen Abteilungen arbeiten mit den verlängerten Ruhezeiten...

Ich empfinde das als einen Verstoß gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und als Diskriminierung Schwerbehinderter..

Ich möchte, ,wenn ich mich gegen diesen Vorgang zur Wehr setze, allerdings keinesfalls jemandem Unrecht tun,
Manchmal hat man ja einen Denkfehler ?

Ich bin die einzige Mitarbeiterin im Haus, für die die Möglichkeit der Verlängerung der Ruhezeiten nicht gelten soll, und erhalte
kurze Dienstwechsel geplant. Meine SL findet das korrekt.

Ich habe gerade meine SBV ( Schwerbehindertenvertretung ) angeschrieben, und eine Anfrage zu dem Vorgang gestellt.

Liebe Grüße Fearn
 
mein Spätdienst endet um 20 Uhr.
Der Frühdienst beim kurzen Dienstwechsel ist für mich um 6 Uhr. Hier besteht die Auffassung, die gesetzlichen 10 Stunden Ruhezeiten werden eingehalten.
Nach Adam Riese ist letzteres auch vollkommen richtig.

Nach meiner Rechnung handelte Dein AG schon bisher gesetzlich korrekt. Das Arbeitszeitgesetz spricht von elf Stunden Ruhezeit, die auf zehn Stunden, u. U. sogar auf neun, verkürzt werden kann. Bei Euch waren es bisher zehn Stunden, jetzt sind es (für die übrigen Kollegen) elf.

Warum Du allerdings nicht auch eine Stunde länger schlafen darfst, entschließt sich mir auch nicht. Die Anfrage an die SBV oder auch den Betriebsrat halte ich für den richtigen Weg.
 
Liebe Claudia!

Herzlichen Dank für die Antwort.

Es ist so, dass überhaupt keine kurzen Dienstwechsel mehr für alle geplant werden sollen, bedeutet nach dem Spätdienst, darf kein Frühdienst mehr geplant werden, sondern nur noch Spätdienst oder ein freier Tag, sodass in jedem Fall mehr als 10/11 Stunden Ruhezeit für alle anderen dazwischen geplant werden , außer bei mir als Schwerbehinderte Mitarbeiterin.

Die eine StundeRuhezeit, die alle Kollegen mehr hatten, habe ich die ganze Zeit geschluckt...

Ich bin die einzige deren Ruhezeiten nicht verlängert wurden.

Alle anderen Mitarbeiter dürfen NUR wenn sie selbst den kurzen Dienstwechsel haben wollen, den Wechsel von Spät -auf Frühdienst durch einen Diensttausch eingetragen bekommen.

Die Ruhezeiten sind somit für alle anderen Mitarbeiter über die gesetzliche Pflicht von 10 Stunden hinaus verlängert worden.

Es geht nicht nur um eine Stunde mehr Schlaf oder Ruhe zwischen den Diensten. Dadurch sollen die Mitarbeiter entlastet werden.


Auf den Spätdienst muss ein Wechsel in den Spätdienst stattfinden oder 1 freier Tag folgen.

Da ich wegen einer Spinalkanalstenose nur schlecht und mit Analgetica laufen kann, ist für mich gerade der kurze Dienstwechsel
besonders schwer.

Liebe Grüße Fearn
 
Zuletzt bearbeitet:
Fearn, du solltest dich damit an den arbeitsmedizinischen Dienst wenden! Der kann dir bestimmt helfen oder an die Schwerbehindertenvertretung, die sind für solche Dinge zuständig! Viel Erfolg!
 
Es ist so, dass überhaupt keine kurzen Dienstwechsel mehr für alle geplant werden sollen, bedeutet nach dem Spätdienst, darf kein Frühdienst mehr geplant werden, sondern nur noch Spätdienst oder ein freier Tag, sodass in jedem Fall mehr als 10/11 Stunden Ruhezeit für alle anderen dazwischen geplant werden
Ach so. Vorwärts rotierende Dienste. Früh auf Spät auf Nacht - ja, hatten wir bei meinem alten AG auch mal. Gilt als gesünder, wurde jedoch von den Mitarbeitern boykottiert, weil damit das beliebte "bitte jeden Dienstag Frühdienst, da gehe ich abends zum Yoga" nicht mehr so leicht möglich war.

Nein, ich wüsste auch nicht, warum Du davon ausgeschlossen sein solltest. Dein Schwerbehindertenausweis hat damit ja nichts zu tun.
 
Hm, wenn wir kurzen Wechsel haben gehen wir entweder um 20 Uhr und kommen um 6 Uhr oder wir gehen um 21 Uhr und kommen um 7 Uhr. Also ähnlich wie bei euch. Das du wenn du aus gesundheitlichen Gründen nur noch 3-6 Stunden täglich arbeitest und regelmäßig Schmerzmittel nimmst sagst, ist mir zu kurz leuchtet mir das ein. Was sagen die Kollegen?
Ist es organisatorisch möglich, dass man dir ermöglicht, erst später anzufangen? Was sagt deine Stationsleitung? Was der Schwerbehindertenbeauftragte?
Bei uns werden oft diese Ruhezeiten nicht eingehalten, weil sonst einer eine Stunde alleine wäre. Neulich hat das Mal jemand nicht gemacht und der Nachtdienst trotzdem pünktlich gegangen. Es war kein Notfall und die Kollegen der Nachtschicht haben vorgearbeitet und alles was man vorbereiten kann schon gemacht!
Natürlich sind vorwärts rotierende Dienste nicht nur für den Schlafrhythmus positiv, aber auch der Yogakurs am Dienstag und der Französischkurs am Mittwoch muss weiter möglich sein! Work Life Balance muss trotz Schichtdienst möglich sein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kollegen haben diese Arbeitszeiten nicht mehr. Die haben entweder Spätdienst oder Frei nach dem Frühdienst.

Ich möchte keine Stunde später anfangen und habe auch keinen Sonderwunsch.

Ich möchte ganz einfach gleich behandelt werden, wie jeder andere Mitarbeiter, ohne Behinderung.


Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: CLICK


Wenn die Verfahrensanweisung für ALLE lautet, daß vorwärts rotiert wird, ohne kurze Dienstwechsel, dann kann die für mich nicht anders lauten, als für jeden anderen Arbeitnehmer des Betriebs.

Natürlich kann es Ausnahmen geben natürlich ..., dann aber für ALLE und nicht nur für mich, wegen der Behinderung.

Das bedeutete in der Praxis. Jedes mal wenn kurze Dienstwechsel geplant werden müssen, könnte man mich in diese
Lücke planen, die anderen Mitarbeiter nicht.

Liebe Grüße Fearn
 
Wird das denn so gemacht? Wie viele Tage pro Woche arbeitest du? Welche Argumente hat deine Stationsleitung, dir sowas vorzugeben?
Weiß sie dass es dir schwer fällt die Zeiten einzuhalten? Welche Argumente bringt sie, dir eine Stunde weniger Ruhezeit zuzugestehen?
 
Zum Überblick:

Ich habe wie alle anderen eine 5 Tage Woche, bekomme aber auch mehr als 5 Schichten hintereinander geplant.

Laut Gutachten des Rentenversicherers und unter Einbeziehung des Integrationsfachamtes arbeite ich 3 bis höchstens
6 Stunden pro Tag ( mit einer ganzen Liste von Einschränkungen, die aber allesamt nicht eingehalten werden/ angeblich nicht eingehalten werden können.)
Ich bin ofifziell von Mehrarbeit befreit, was nicht etwa heißt, dass da keine 150 Überstunden stehen können.

Nun, könnte man meinen: Ich hätte ja in Rente gehen oder umschulen können. Das war alles schon über das Integrationsfachamt
eingeleitet, als meine PDL anrief: Alles auf Null zurück: Wir haben einen Schonarbeitsplatz, der leidensgerecht ist." Damit war
das erst einmal gestoppt. Mit Schonarbeitsplatz, finanziert einem keiner die Umschulung, und Eine Erwerbsminderungsrente muss man damit auch nicht beantragen. Man hat ja eine leidensgerechte Arbeit.

Leidensgerecht?- war es auch,- genau 2 Wochen lang.
Dann war Personalmangel.... , würde eine ellenlange Geschichte.. wie im Film." und täglich grüßt das Murmeltier."

Diese Atteste und Gutachten, ob vom Gutachter, vom Arzt, vom Betriebsarzt, vom Integrationsfachamt, sind
nichts wert. Das läuft immer in dieselbe Richtung.

Ist aber nicht nur bei mir so: Nahezu alle schwerbehinderten Menschen haben diese Probleme immer wieder. Es gibt nur ganz wenige
Arbeitgeber, die Inklusionsvereinbarungen geschlossen haben und die sich daran halten.

Den behinderten Menschen, geht es fast überall gleich, es sei denn es ist eine sichtbare Behinderung... und die haben wiederum andere Probleme mit Barrierefreiheit usw.

Man muss sich schon sehr vehement wehren, bis man letztlich diese
Instanzen alle durch hat und unter Einhaltung des Dienstwegs bei der höchsten Instanz gelandet ist. Das exerziert man, mit möglichst allem immer wieder durch.

Dieses mal ist es folgendes Szenario:

Der Dienst wurde im Dienstplanprogramm mit FD3 oder SD3 hinterlegt, damit man den 6 Stunden Dienst im System eingeben kann.

Der Kürzel der anderen lautet für die Dienste FD2 oder FD2.

Die Begründung der SL lautet: In der Verfahrensanweisung ist FD2 und SD2 angegeben. Da ich die einzige mit FD3/SD3 bin,
ist diese nicht gemeint, auch wenn die Ruhezeit bei beiden 10 Stunden beträgt.

Die allgemeine Auffassung, die herrscht ist eher: " Wenn ich zu den Ärzten gehen würde, dann wäre ich schon in Rente. "
Na super, das würde ich denn mal gerne in der Praxis sehen... Man bekommt diesen GDB natürlich nachgeschmissen."

Mal gut, dass ich keine psychische Erkrankung habe, sonst wäre das mit einer Behinderung noch viel unangenehmer.


Mir wurde auch schon ein Medizinstudent zur Aushilfe geschickt, der sich nach einer Tetraplegie ( Querschnitt nach Badeunfall) so weit hochgearbeitet hatte, um ein Medizinstudium zu machen,
Das sollte nun sein Pflegepraktikum sein mit der starken Behinderung beim Laufen. Der hat mir dann noch gehbehinderter als ich es bin, helfen sollen...

Er macht ein Pflegpraktikum, dann muss er das können: "Sonst kann er kein Arzt werden, nicht einmal Internist oder in die Forschung gehen... ( ???)

Ich gebe zu mein Gesamtbild von medizinischen Fachberufen, hat sehr stark gelitten...
Ich entschuldige mich dafür...

Liebe Grüße Fearn
 
Liebe Fearn,

es tut mir echt sehr leid, wie deine SL mit dir umgeht.
Das musst du dir aber, aus meiner Sicht, nicht gefallen lassen!

Das es in einer (sicherlich vom QM geforderten) Verfahrensanweisung lediglich um diese beiden Schichtformen geht ist m. A. nach eine Ausrede. Sie bräuchte in dieser Verfahrensanweisung nur deine beiden Schichtmodelle einfügen und schon würde die Anweisung auch für dich gelten.
Eine Verfahrensanweisung ist ein Dokument, welches die SL selber schreibt, weil nur sie das Verfahren und das Ziel, welches daraus resultieren soll, beschreiben kann. Also kann sie den Inhalt auch selber bestimmen.
Ist zumindest bei uns so.

Mir scheint, deine SL hat ein Problem mit deiner anerkannten Schwerbehinderung und will es dir keine "weiteren" Sonderrechte zugestehen.
Klär das bitte mit der Abteilung für Gleichstellung, der Schwerbehindertenvertretung und schalte den Betriebsrat ein.

Alles Gute

opjutti
 
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Reaktionen: Martin H.
Vielleicht will man auch Druck auf eine schwerbehinderte Kollegin ausüben, um sie loszuwerden?
 
Das lohnt sich nicht, Martin.. Aber wenn die das probieren mögen, dann könnte ich damit wohl auch
umgehen... 18 Monate bevor man in Rente gehen kann, was soll einem da großartig passieren?
Die könnten versuchen mich rauszuschmeißen, dann wäre ich das erste mal arbeitslos, bis zur Rente......

Zuviel Druck und es endet im Burnout, auch dann wäre ich unter Umständen problemlos fertig........

Personal haben die auch nicht...

Dann müßte in irgendeiner Art und Weise ein Ersatz da sein, vor allem weil in absehbarer Zeit
recht viele in Rente gehen werden, seitens der PDL und des Arbeitgebers ist das sicher nicht der Fall.

Das hat einen anderen Grund...

Bei nicht äußerlich sichtbaren Behinderungen schaut das eher so aus, dass die Leute eher der Ansicht sind:
Da ist ja nichts und man bekäme den GDB hinterher geworfen.

Ich zitiere mal eine Kollegin: Wenn ich " dahin" gehen würde, würden die mich sofort in Rente schicken.

Das glaube ich kaum, denn wenn wer noch nicht versucht hat, einen GDB zu beantragen, der hat auch keine Ahnung
davon, wie das heute tatsächlich läuft und wie die Hürden sind.

Wenn man zuhört, dann ist die Einstellung eher, dass die Mütter überlastet sind, weil sie die Kinder versorgen.
Das ist durchaus nachvollziehbar, denn ich weiss ja dass Mütter stark belastet sind, habe ja selbst 2 Kinder und
3 Pflegefälle zu managen gehabt, während man mit erwachsenen oder ohne Kinder ja nach dem Dienst ausruhen kann.

Deshalb machen die jungen Mütter bei uns am liebsten ausschließlich Frühdienst und möglichst am Wochenende frei.


Ich denke auch nicht, dass die PDL oder die Geschäftsleitung Schwierigkeiten machen, wird, wenn ihr das Anliegen vorgetragen wird...
Die SL würde das der PDL nicht vortragen und die lieben es natürlich, wenn der Dienstweg eigenhalten wird. Einige meiner Kollegen neigen dazu sich nicht zu beschweren, da über den Dienstplan diszipliniert wird.

Ich mache z.b. seit jeden Montag und jeden Freitag den Dauerspätdienst, weil die geplant sind. Das beinhaltet natürlich kurze Dienstwechsel, oftmals 3 oder 4 innerhalb eines Arbeitsrhythmus.

Würde ich diese kurzen Dienstwechsel nicht mehr machen, dann würde sich die ganze Struktur des Dienstplans ändern müssen.
Das würde den Rhythmus einiger Mitarbeiter so gestalten, dass man nicht mehr ab Mittwoch/ Donnerstag ins freie Wochenende gehen könnte, und es wäre auch nicht mehr so, dass ich automatisch Freitags und Sonntags in den Frühdienst wechseln könnte,
Damit müßte z.b die Schicht Samstags und Montags anders besetzt werden.

Es gibt auf der Abteilung so viele Sonderwünsche, die erfüllt werden sollen, dass diese Dienste unatttraktiv sind, nicht zuletzt sind sie aufgrund der Struktur des OP Ablaufs am arbeitsintensivsten auf dieser Abteilung.

5 Schwestern wollen ausschließlich Frühdienst machen, aber am Wochenende möglichst nicht arbeiten. der andere hat ein Hobby, bei dem man jeden Mittwoch Frühdienst, der nächste hat Donnerstag nachmittags etwas dass er sportlich machen muss., usw. usw.


Das sind mündliche Absprachen... 4 wegen Kinder, eine wegen Migräne. Das bringt das Gefüge durcheinander.
Ich bin zwar behindert, aber nicht blind und taub. ( oops , sorry...:-))

Natürlich wäre denen lieber, wenn man überall still hält, oder wenn man jemanden anderen bekommt, der das wortlos hinnimmt.

Wenn ich diese kurzen Dienstwechsel nicht machen muss, dann müsste eine andere Lösung gefunden werden, und dass diese nicht einfach ist, ohne die Belastungen gleichmäßig zu verteilen, das sehe ich durchaus....

Das sind sehr unbeliebte Dienste... Man stelle sich mal vor, dass müsste nun etwas umverteilt werden. Die gesamte Freizeitplanung einiger Kollegen gerät aus den Fugen.

Liebe Grüße Fearn
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, dass deine SL so mit dir umgeht. Ist zwar kein Vergleich, aber ich hatte die letzten Monate acht Tage Blöcke und danach ein oder zwei Tage frei. Das war im September so und im Oktober und November geht es weiter. Zum Glück habe ich im Oktober eine Woche Urlaub, aber in der fahre ich zu meiner Mutter und regele ein paar Sachen.
Auch bei uns ist das Problem, keine Leute da und einige Sonderwünsche sowie auch Eltern, die ja auch die Kinderbetreuung wuppen müssen.
Glücklicherweise sind wir ein gutes Team und wenn jemand Mal wirklich dringend frei oder Wochenenden frei braucht helfen wireinander.
Nun fallen diesen Monat auch wieder drei Leute aus, einem wurde gekündigt, weil nicht kompatibel, einer geht weil er zurück in die Heimat muss und es ist eh schon so knapp und zum Jahresende hört noch eine Kollegin auf...
Neulich habe ich auch Mal gesagt, ich will nicht diese langen Blöcke und andere sagen, ich will nicht jeden Monat acht oder neun Nachtdienste...
Nun versuchen wir es so zu organisieren, dass jeder einigermaßen eine Work Life Balance hat, denn wenn noch weitere etwa wegen Burnout und Kündigung ausfallen wird es auch nicht besser.
Die Zeitarbeiter die wir jetzt haben sind eigentlich alle Recht nett und da sie sich bei uns wohlfühlen sind sie auch bereit Zugeständnisse zu machen.
Unsere Leistungen sind kompromissbereit und wenn man sagt, ich habe zu oft kurzen Wechsel, zu viele Wochenenden oder zu viele Nächte dann ändern sie es. Dafür können wir leider nur drei Wünsche im Monat äußern denn wenn einer mehr wünschen würde ginge das auf Kosten der anderen.
Ich halte mir einen Tag in der Woche den Abend frei, aber sie haben die Wahl, mir auch Frühschicht zu geben... Manchmal arbeite ich einen Tag am Wochenende und ein anderer Kollege den anderen Tag, wenn jemand kurzfristig frei braucht.
Bei dir ist das nicht so? Wie sehen es deine Kollegen?
 
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Wir haben in den letzten Jahren keinen mehr halten können, seit die Strukturen so sind, dass sich einige wenige mit ihren Belangen durchsetzen und andere die Lücken dazwischen ausgleichen sollen.

Jeder der neu gekommen ist, ließ sich rasch auf eine andere Abteilung versetzen.


Lange Nachtdienstzyklen wären bei uns in dem Maß wie sie stattfinden z.b. nicht mehr nötig gewesen, weil wir eine Dauernachtwache bekommen hatten. Diese hat sich schnellstens, auf eine andere Abteilung versetzen lassen, weil für sie kein
vernünftiger Nachtdienstrhythmus zu arbeiten war, sondern die wurde ebenfalls nur benutzt um die Lücken zwischen den Sonderwünschen auszugleichen.

Das ist aber nicht die einzige neue Kollegin, die nicht aus diesen Gründen nicht geblieben ist.
Es ist seit dem letzten Führungswechsel kein neuer Mitarbeiter geblieben...

Liebe Grüße Fearn
 
Hm, sowas vertreibt natürlich jeden. Trotzdem würde ich mir das nicht bieten lassen! Wäre es ok, wenn du 11 statt 10 Stunden hättest? Oder was wäre deine Lösung?
Kommuniziere es doch so, entweder so... Unser BR sagt, es muss eben auf die Schwerbehinderten eingegangen werden und entweder man hat einen geeigneten Arbeitsplatz, oder du gehst. Die rechnen mit deinem Nachgeben und wie gesagt dazu bist du nicht verpflichtet. Was ist der Grund, dass dir diese eine Stunde nicht gewährt wird?
Wie ist es mit den Sonderwünschen? Hat einer einen und einer vier?
Was sagt eure Schwerbehindertenvertretung und der BR?
 
Ich denke, dass das SGB 9 nicht hinreichend bekannt ist...
Es handelt sich nicht um etwas, dass man machen kann, aber nicht müsste....

zb: CLICK

oder : CLICK

Ich muss eigentlich gar nicht argumentieren, nur beantragen.

Inklusionsbeauftragter

Darüber kann man eigentlich überhaupt nicht abstimmen.... Wäre so, als wenn
man abstimmen könnte, ob man bei rot über die Ampel geht oder nicht.

Liebe Grüße Fearn
 
Hey Fearn,

wie Deine SL agiert empfinde ich als unerträglich. Ich hatte auch mal eine, die ihren "Freunden" die guten Dienste zugeschustert hat und der Rest musste nehmen was übrig blieb. Ich habe damals nach einer Weile eine interne Versetzung beantragt und war ein 3-4 Monate später in einer anderen Abteilung.

Gibt es bei Euch im Haus auch diese Möglichkeit? An Deiner Stelle würde ich mich mit der Begründung, dass die Arbeit körperlich mit Deiner Behinderung nicht leistbar ist, in eine Funktionsabteilung versetzen lassen, EKG zum Beispiel.

So wie Du die SL beschreibst, glaube ich nämlich nicht, dass man mit ihr vernünftig argumentieren kann.
 
Warum gehst du nicht einfach über deren Vorgesetzte?
Wenn die SL dich doch so hängen lässt.

Ich habe auch einen GDB und konnte damit sogar einen Gleichstellung beantragen (Aktuell geht es mir glücklicherweise zu gut). Und ja ich kenn das Spielchen wenn einem nicht die Beine fehlen bekommt man da häufig wenig Verständnis.

Schlimm ist es wenn die Kollegen im "Dienst" eingesetzt werden aber nicht irgendwie... ja das nicht bekannt ist. Klar muß das keiner preis geben. Bloß ist es frustrierend wenn man einen Kollegen hat den man als volle Kraft verkauft bekommt aber keine ist. Das wird auch bei uns gerne gemacht. So bekommt man den Dienstplan voll. Das da aber häufig auch einige gebrechen dabei sind und diese dann nicht umlagern, Transporte etc. machen können ist dann für die anderen blöd. Der OP läuft als hätten wir nur 20 Jährige fitte Leute da rum hüpfen, der DP ist ja besetzt.

Wenn also deine SL ja so schon keine Rücksicht auf dich nimmt und du in Wirklichkeit gar keinen leidensgerechten Arbeitsplatz hast, kann es sein das deine Kollegen wirklich glauben du bekommst Sonderwünsche erfüllt. Dabei werden beide Seiten ver.arscht. Und natürlich hält sie sich lieber die "Leistungsbringer" (Ist nicht böse gemeint) handzahm.

Ich glaube nicht das man dich aktiv raus haben will. Aber wenn sich die SL zwischen dir und andere entschieden muß fällst du rüber.

Anderseits... bei einem AG hatte ich auf einen wirklich leidensgerechten Arbeitsplatz geklagt. Das hatte mir recht viel Abfindung gebracht. Evtl. kannst du das auch versuchen und du kannst die 18 Monate finanziell damit überbrücken. Ich würde mich auf die paar Monate nicht mehr so ärgern wollen.

Letztendlich ja. Es fehlen Leute. Bloß wenn die Leute wirklich faktisch nicht mehr da sind, zwingt das zu einer Konsequenz. Daher schleppe ich mich z.b. nicht mehr krank zum Dienst. Damit tue ich meinen Kollegen keinen gefallen. Denn die "da oben" gucken nur auf die Zahlen. Bedeutet X Leute da, dann läuft der Zug auch Vollast...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist leider wirklich so üblich und die Gangart... Und die Situation ist etwas komplizierter als es sich auf den ersten
Blick liest.

Meine SBV hat sich eingesetzt, sodass ich die Arbeitsanweisung nun auch für mich gilt.
Es ist in der Regel so, dass die Grenzen immer wieder neu ausgetestet werden und
dass man damit durch kommt, wenn man sich wehrt...

Das ist eigentlich müßig, denn ich finde das Energieverschwendung. Das dürfte eigentlich nicht
immer wieder Thema sein, damit man mal "vergessen" kann, dass man eben nicht mehr alles kann
wie früher.

Ich denke, die werden mich nicht kündigen, sodaß ich eine Abfindung einklagen könnte...
Ich habe eigentlich einen Status, in dem man aus den üblichen Gründen nicht gekündigt werden kann.
Es ist nicht unmöglich mich zu kündigen, aber recht schwierig.

Anders wäre es wohl wenn man mich zur Kündigung bewegen würde, was die auch nicht wirklich wollen.
( Die Menschen, die meine Arbeit kennen, werden das eher nicht vor haben. Dazu habe ich für die Situation in der
sich diese Abteilung befindet im Moment zu viel Fachwissen. ( ich bin nach den vielen Berufsjahren ein Fachidiot, natürlich nicht allwissend.
Das ist sicherlich nicht unersetzlich, aber man braucht schon einige Zeit um jemanden so fortzubilden oder besonders jemanden
mit dem Fachwissen lange in diesem Job zu halten.
Die rechnen eher damit, dass ich in 17 Monaten Rente beantrage und
dass ich einen Nachfolger heranziehe. Das funktioniert aber nicht, weil die alle nicht so lange bleiben, dass man etwas
davon hätte. Ich soll z.b das gesamte Wissen katalogisieren, damit nachgeschlagen werden kann. Finde ich eigentlich überflüssig, denn
das ist ja keine Geheimwissenschaft, kann man sich überall aneignen und ich erkläre wirklich sehr viel, wenn jemand Interesse hat. Habe das Fachgebiet lange Zeit für medizinisches Fachpersonal unterrichtet, bis es gesundheitlich nicht mehr ging .)
Ich bitte zu entschuldigen, wenn sich das arrogant anhört. Das ist nicht kompliziert, nur eine Fleißarbeit mit der man sich beschäftigen müsste.

Viele andere Mitarbeiter haben "nur" den GDB für die Schwerbehinderung, denen geht es damit
noch schlimmer. Ich habe das Gutachten des Rentenversicherers und eine Leistungsbeschreibung
vorgelegt.

Das letzte mal meinte einer der Pflegedienstleitungen. ich müsste nun 8 Stunden arbeiten. Ich
hätte ja nichts schriftlich... hat auch nicht funktioniert, denn selbstverständlich liegen die Gutachten vor
und ich war mit den Vertretern des Integrationsfachamtes im BEM, als ich mit den Einschränkungen
aus der Reha zurück kam.
Eigentlich hätte 2013 gar nicht wieder in den Beruf zurückkehren sollen und hätte eine Umschulung gemacht,
bis der Anruf der Klinik kam: "Wir haben einen leidensgerechten Arbeitsplatz für Sie. " Ansonsten wäre ich zu dem
Zeitpunkt in die Umschulung gegangen. ...

Damit ist die Umschulung in einen anderen Beruf jedoch vom Tisch.

Der Arbeitsplatz war dann genau 2 Wochen lang leidensgerecht, dann wurde
versucht wieder den alten Trott zu fahren. Das Integrationsfachamt schaltete sich wieder ein( mittlerweile zum 3. mal). Dann geht es in der Regel wieder eine Zeitlang gut, bis der nächste das ausprobiert, was er über das SGB 9 allgemein zu wissen glaubt.

Das letzte mal sollte ich plötzlich wieder Vollzeit geplant werden. Das Thema hat der Geschäftsführer beendet.

Da ist jemand auf die Idee gekommen: Von Mehrarbeit befreit, darf im Durchschnitt nur nicht über 8 Arbeitsstunden
hinaus geplant werden. So steht es im Gesetz.
Die meisten Mitarbeiter haben wohl nur den GDB, ohne die Gutachten und ohne die schriftliche Festlegung:
Wie genau die Arbeit ausgestaltet sein muss.
3 bis 6 Stunden tägliche Höchstarbeitszeit bedeuten jedoch eine Erwerbsminderung. Die wird nicht auf 8 Stunden täglich ausgeweitet.

Diese PDL meinte:" Ich hätte ja nichts schriftlich." .... ( hat sie sich geirrt). Soviel zum Thema "mündliche" Absprachen mit einer
Pflegedienstleitung. (oops, sorry)


Wenn man von meiner Schwerbehinderung absieht, verstehe ich mich mit der Leitung recht gut, und habe sehr gute
Leistungsbeurteilungen. Natürlich bleibt so eine chronische Erkrankung nicht stehen und mittlerweile merkt man
schon, wenn ich körperlich nicht mehr weiter komme. Ich stolpere dann, weil der Fuß am Boden hängen bleibt.

Ich denke, ich werde demnächst eine erneute Reha beantragen ( die hasse ich eigentlich wie die Pest), um neu beurteilen zu
lassen, wie der "Ist-Zustand" zur Zeit ausschaut. Vielleicht reicht es ja für eine volle Erwerbsminderung.

Es ist nicht so, dass ich nicht gerne arbeite und ich finde: ich kann trotz der Einschränkungen noch ziemlich viel leisten.

Ich habe einen GDB von 70 und das Merkzeichen "G" für die Gehbehinderung erhalten.. die meisten Einschränkungen kommen von einer Spinalkanalstenose. Ich kann damit für eine kurzen Zeitraum
nachdem ich "eingelaufen" bin laufen, dann aber werden die Zeiträume über die ich laufen kann immer kürzer.


Die Ursache für die Spinalkanalstenose ist kein Bandscheibenvorfall. Das ist das Problem mit Wirbelkanal freischneiden leider nicht vom Tisch.

Ich habe "angeblich" einen leidensgerechten Arbeitsplatz. Dann kann man diesen nicht einklagen, oder einfordern. Das Integrationsfachamt hat ihn zur Beurteilung vorgestellt bekommen, ob er auch dem Leistungsprofil entspricht.

Allerdings scheint Gott und die Welt immer wieder um
diesen Aufgaben zu kämpfen...

Bis zum Mindestpersonalschlüssel stand hinter meinem Namen überall "Stationssekretärin." Das hat man mit der Verordnung geändert, damit das angeblich zur Personalbemessung mitzählt, war die Erklärung, die ich erhielt.
Soweit ich informiert bin, zählt jeder mit ab einer 1 jährigen medizinischen Ausbildung mit. Und schon ergab die "Umetikettierung" die Vermutung einer Wunderheilung.

Wie gesagt: Es ist müßig.

Und wenn ich das hinter mir habe, dann will ich mit dem Beruf nichts mehr zu tun haben. Das liegt nicht an den Tätigkeiten oder dass mir der Beruf nicht gefallen hätte, sondern daran, was passiert, wenn man in diesem Beruf " alt" wird.

Ich habe ihn so lange er nicht schmerzhaft war und solange er nicht so ein "asozialer "Hickhack wurde sehr geliebt, empfand ihn wirklich als schönsten Beruf der Welt.

Die SL ist der Ansicht: Ich leiste in den 6 Stunden schwerbehindert mehr, als gesunde Mitarbeiter in 8 Stunden. (Das ist wohl der Knackpunkt....).Natürlich mache ich meine Arbeit so weit ich sie ausführen kann und so weit mir das möglich ist.
Ich will mich nicht auf den Knochen anderer ausruhen. Die müssen ja auch noch ein paar Jahre funktionieren können.

Ich kann ja noch einiges leisten und ausführen, und käme niemals auf die Idee für jeden Handgriff einzeln zu laufen und meine Arbeiten nicht sinnvoll zu coordinieren, oder nur am Schreibtischstuhl festgeklebt zu sitzen und die Kollegen alleine laufen zu lassen.




Liebe Grüße Fearn
 
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