Qualitätszirkel?

maru1956

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28.04.2008
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Seniorenpflegeheim
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Pflegeassistentin
Hallo,
ich hab zwar gestöbert, aber leider, leider nix gefunden:cry:

Wir sind ein Haus mit 3 Etagen, pro Etage gibt es 4 Wohngruppen mit jeweils 10-12 BW. Pro Schicht ist immer eine Kraft auf einer WG für die BW in seiner WG zuständig. Jede WG hat min. 2 BW Pflegestufe 3. Wenn wir Glück haben, ist auf jeder Etage auch eine ex.PP , aber nicht regelmäßig.

Wir haben seit ca. 3 Wochen eine neue PDL, sehr motiviert.
Gestern nach der Übergabe bekamen wir dann plötzlich zu hören, es gehe noch weiter mit Qualitätszirkel.
Dann bekamen wir zu hören, was ihm so vorschwebt:
Jede WG sollte ihm dann auf die schnelle mitteilen, wieviel Min. man z.B. für die Morgenpflege bei BW XY benötigt, wieviel Zeit z.B. für das Frühstück bereiten benötigt wird usw. (Frühstück und Abendessen müssen wir zubereiten, Mittag kommt fertig aus der Küche, muß aber verteilt werden).
Nun ist aber auch jeder BW anders. Der eine ist ein ruhiger Mensch und freut sich schon, wenn er nur Gesellschaft hat. Der andere benötigt viel Ansprach/Zuspruch und Motivation.

Da aber nicht jeder gleich schnell arbeitet, kommen natürlich auf jeder WG andere Zeiten raus
Der PDL teilte uns dann mit, das er das so genau wissen möchte, damit auf anderen WG dann geholfen wird.

Einwände, das jeder BW auch Gesprächsbedarf hat (sofern noch möglich) wurden vom Tisch gefegt.

Vielfach beschweren sich die BW allerdings schon, das man nicht mal mehr 5 Min. für ein Gespräch hat . Wird von mir auch in den Berichten im PC unter Beschwerde eingetragen. Nur macht das leider nicht jeder Kollege.

Dann möchte er, das die Kollegen, die noch 100% arbeiten, mal darüber nachdenken, auf 80% runterzugehen, damit er mehr Pflegekräfte einstellen kann. Nur kann man von 80% kaum überleben, wenn man alleine leben will (ich bekomme als 80%-Kraft Pflegeassistentin grad mal 1200 brutto, die ex.PP 1400. Überstd. werden nicht bezahlt, sondern irgendwann "abgebummelt", was bei unserem Krankenstand leider unmöglich ist. Denn selbst die 80%-Kräfte müssen wie 100%-Kräfte arbeiten)

Ist es korrekt, das soetwas ohne große Ankündigung direkt nach der Übergabe gemacht wird?
Und sollte ein Qualitätszirkel nicht etwas anders ablaufen?

gruß maru
 
Oh, ich glaube da ist Vorsicht geboten bei Euch!:dudu:

Euer PDL will, so wie es aussieht, Sparmaßnahmen ergreifen und Stellen abbauen, verpackt es für Euch aber nur schön, damit Ihr mitzieht (durch die Reduzierung auf 80% und Einstellung neuer Pflegekräfte).

Erst reduziert der ein oder andere bei Euch und wenn Ihr ihm den Zeitplan für die Versorgung der Bewohner vorlegt, dann heißt es nämlich:"Neueinstellungen?! Nee, gibt es nicht, soviel Pflegekräfte können wir uns nicht leisten. Ausserdem hab´ ich hier schriftlich, dass nicht mehr benötigt werden, weil die Bewohner nur so-und-so-viel Zeit beanspruchen...":deal:

Kann natürlich auch sein, dass ich mich irre. Aber da wäre ich echt vorsichtig, bzw. als Team vorsichtig, sonst sitzt Ihr bald vielleicht in der *******e...

Vielleicht eine ausserordentliche Teamsitzung einberaumen!?


Viele Grüsse,
Sr. Schnecke:)
 
Hallo Schnecke,

danke für Deine Antwort.
Pflegekräft reduzieren geht meiner Meinung nach schon gar nicht mehr. Wir haben alle Überstunden ohne Ende, freies Wochenende gibt es selten, oft hat man nicht mal eins im Monat, sondern nach 10-12 Schichten 1 Wochentag frei und dann geht es weiter.

Ich seh das Problem darin, das (ich nehme mich mal als Beispiel) ich die Arbeit in den 7 Std. Dienst schaffe. Einige Kollegen sitzen aber noch nach Dienstschluß 2-3 Std. am PC und machen ihre Eintragungen für die 12 BW.
Das würde für mich bedeuten, das ich helfen muß, wobei jeder Kollege freiwillig hilft, wenn es geht.

Ausserordentlich Teamsitzung? Sind alles sehr nette Kollegen, aber alles was die neue PDL macht/vorschlägt, wird mit rosaroten Augen und positiv gesehen. Es wird nicht sehr weit gedacht.
Und da es bei uns so üblich ist, das man nur Jahresverträge bekommt und dann 3 Monate vorher nachfragen darf, ob verlängert wird, hat jeder Angst, keine Verlängerung zu bekommen.
Steht bei mir ja auch an im Juni, aber irgendwo ist eine Grenze erreicht. Ich leb so schon unter dem Hartz IV-Satz, kann also nicht schlimmer werden (außer das mir die Arbeit fehlt).


Aber darf er einen Qualitätszirkel ohne vorherige Ankündigung direkt nach der Übergabe machen ??? Keiner war vorbereitet, alles mußte holterdipolter ablaufen.

gruß maru
 
Hallo Maru!

Ich kenn mich mit PDL-Richtlinien/Pflegemanagement nicht aus, vielleicht sollte dazu mal jemand was sagen, der mehr damit zu tun hat...aber wenn Euer PDL nach der Übergabe mal eben ein paar Daten über die Bewohner von Euch abfragt, hat das für mich nichts mit einem "Qualitätszirkel" zu tun. Der wollte ein paar schnelle Infos und hat´s einfach nett verpackt - hört sich ja auch ganz toll an, dann macht da ja auch jeder gerne mit...:anmachen:

Nein, ich denke, solche Ausserdienstlichen Sitzungen müssen im Dienstplan angekündigt und vermerkt werden, wie Teamsitzungen, Supervisionen etc. auch.
Sonst kann sich ja jede Kaffeerunde nach der Übergabe "Qualitätszirkel" oder "Arbeitsgruppe" schimpfen...

Weiss es jemand besser?!:besserwisser:
Dann bitte was sagen!

Sr. Schnecke:)
 
Hallo Schnecke

wie die PDL das nennt, ist nebensächlich. Es gibt keine Richtlinien für den Ablauf von Qualitätszirkeln in einem Pflegeheim.

Was in besagtem Heim abläuft, ist einfach die Intention, mehr Teilzeitkräfte einsetzen zu wollen, damit zu den Spitzenzeiten mehr "Hände" vorhanden sind. Durchaus üblich und betriebswirtschaftlich wie organisatorisch sinnvoll. Das hat auch nichts mit Stellenabbau zu tun, weil die Planstellen im Pflegeheim festgelegt sind und nicht ohne weiteres unterschritten werden dürfen.

Der Bericht von Maru sagt ja schon aus, dass die Kollegen sehr belastet sind und Abhilfe geschaffen werden sollte. Wenn nun Zeiten auf den WBs gemessen werden, könnte das daran liegen, dass auf einem WB mehr Schwerstpflegebedürftige sind und das Personal nicht entsprechend angepasst wurde- man deshalb schaut, ob in anderen Bereichen noch "Luft" ist, um den belasteteren Kollegen unter die Arme zu greifen.

Alles in allem also nichts Verwerfliches, sondern für mich völlig logisch und nachvollziehbar.

Gruß Pflegedino
 
Hallo Dino!

Ja, mag´ ja sein, dass ich mit meiner Vermutung falsch liege, deshalb hab´ ich´s ja auch unter Vorbehalt gesagt.

Wenn aber von den PDL´s was angeblich "Gutes" kommt, bin ich erfahrungsgemäss erstmal skeptisch...:emba:

Bin gespannt, was sich weiterhin ergiebt bei Euch, Manu!
 
Was in besagtem Heim abläuft, ist einfach die Intention, mehr Teilzeitkräfte einsetzen zu wollen, damit zu den Spitzenzeiten mehr "Hände" vorhanden sind. Durchaus üblich und betriebswirtschaftlich wie organisatorisch sinnvoll. Das hat auch nichts mit Stellenabbau zu tun, weil die Planstellen im Pflegeheim festgelegt sind und nicht ohne weiteres unterschritten werden dürfen.

Gruß Pflegedino
moin,

ich geh davon aus, das die Stunden reduziert werden sollen und auch kein weiteres Personal eingestellt wird, da wir nach Aussagen der Heimleitung schon mehr Personal haben, als im Pflegeschlüssel festgelegt.

Und das zu Spitzenzeiten Aushilfen stundenweise kommen könnten, bezweifle ich ebenso. Die Zeit, die für jeden BW dokumentiert werden soll, hat damit zu tun, das die Kollegen, die schneller bzw. anders arbeiten, danach auf anderen Wohngruppen helfen sollen.
Die "Aufteilung" der BW auf die einzelnen Wohngruppen ist fast identisch.

Nächste Woche haben wir wieder einen Qualitätszirkel, mal sehen, was dann passiert.

Gruß maru
 

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