Probearbeitstage nach Vorstellungsgespräch

Ich denke, dass es heutzutage ohne Probearbeitstag bei einem seriösen AG keinen AV geben wird.
Mir wäre es eher suspekt, wenn ich den "Laden" vorher nicht anschauen und den Alltag dort ein wenig kennenlernen dürfte.

Dem Himmel sei Dank sind nicht alle AG so "seriös". Wenn ich z.B. eine Arbeit annehmen möchte, die ein paar hundert Kilometer entfernt ist, werde ich entweder Urlaub brauchen oder viel Fahrgeld benötigen. Vorstellungsgespräche kann man schon mehr als eins am Tag machen.
Nicht zu vergessen, die "unseriösen" AG in der freien Wirtschaft/Industrie...ect.

Wieso glaubt eigentlich ausgerechnet die Pflege, dass AN und AG eine Probe des jeweils anderen brauchen um sich für/gegen ihn zu entscheiden?

Man mag ja geteilter Meinung sein, was Qualität, bzw. Nutzen dieser Probearbeitstage ausmacht, aber dann bitte doch nicht so dogmatisch, rigoros und absolut.
 
Ein Arbeitgeber sollte doch die Fahrtkosten zahlen. Ich war 3x bei meinem zukünftigen Arbeitgeber (jeweils 300km hin und 300km zurück).
Ich bekam dafür die Entschädigung der Fahrtkosten, sogar vor der Einstellung
 
Ein Arbeitgeber sollte doch die Fahrtkosten zahlen. Ich war 3x bei meinem zukünftigen Arbeitgeber (jeweils 300km hin und 300km zurück).
Ich bekam dafür die Entschädigung der Fahrtkosten, sogar vor der Einstellung

Ich bezweifle, dass das bei Institutionen wie Krankenhäuser, AH und/oder ähnliche ebenso selbstverständlich ist, mehr noch, ich halte es für eine absolute Ausnahme in diesem Bereich.
 
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Wem nutzt schon die Freundlichkeit beim Vorstellungsgespräch einer PDL, wenn es auf den Stationen chaotisch oder lieblos im Miteinander zugeht?
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Stimmt und teilweise bekommt der Bewerber auch das wahre Gesicht der PDL im Umgang mit den KollegInnen mit und das gar net mal so selten.
 
Das Thema Assesment-Center, Bewerbungen in Unternehmen im allgemeinen bzw. den ganz normale Ablauf (Irrsinn) in deutschen Firmen wird richtig schön von Martin Wehrle im Buch "Ich arbeite in einem Irrenhaus" beleuchtet. Der Mann ist Karriereberater und kommt dadurch natürlich richtig gut in deutschen Firmen rum.
Glaubt mir, schon im ersten Kapitel findet ihr Euren Arbeitgeber wieder. Ganz sicher!

Nochmal zurück auf die Probearbeitstage: Wer zeigt denn da schon sein wahres Gesicht? Der Bewerber, die Station? Gerade heut zu Tage, wo alle froh sind um jeden Mitarbeiter der kommen könnte, verbiege ich mich doch bis zum umfallen und umgekehrt genauso. Der Bewerber wird sich von seiner allerbesten Seite zeigen. Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern ganz normales menschliches Verhalten. Das Ganze ist in vielen Fallen also eine reine Showveranstaltung, mehr nicht. Klar merkt man bei dem/der ein oder anderen BewerberIn schon, dass sie gar net ins Team passt, aber halt nicht immer.
 
Dein letzter Absatz spricht mir sehr aus dem Herzen, denn ich sehe das Ganze genau wie du. :daumen:

Das ist so, wenn du es aus Sicht des Arbeitgebers siehst.
Aber als Bewerber bekommst du doch einiges mehr mit vom Arbeitgeber und kannst dich dann eben entscheiden, ob es vieleicht passt. Oder eben nicht.
Ich habe nach meiner Ausbildung mehrere Plätze zur Azswahl gehabt und wusste nach einem Probearbeitstag bei 2 verschiedenen Stellen, dass ich dort sicher nicht hinwill.
 
Als ich von der Unfall- in die Neurochirurgie gewechselt habe, bekam ich von meiner PDL eine Zusage für die Stelle ohne meine jetzige Station, die Stationsleitung oder sonstiges je gesehen zu haben.
Gut, ich habe klinikumsintern die Abteilung gewechselt, da läuft das alles meist über einen kürzeren Dienstweg.
Ich habe mir damals selbst einen Hospitationstag erbeten, um mir ein grobes Bild machen zu können.

Ich muss sagen, dass ich sehr davon profitiert habe und ich würde es jederzeit wieder tun. Verstellt oder "Theater" gespielt hat keiner.
Ich hatte nach dem Tag das Gefühl "DAS ist es".

Bei uns im Klinikum sind Hospitationstage generell üblich und zum kurzen gegenseitigen "Beschnuppern" finde ich sie durchaus sinnvoll - für beide Seiten!
 
Ich hätte da auch eine Frage zu.

Wo ist denn rechtlich der Unterschied zwischen Hospitation und Probearbeit?

Ich komme darauf, weil ich gestern bei einem Fernsehbericht hängengeblieben bin, bei dem es um Probearbeit ging und dort wurde von einem Arbeitsrechtler die Aussage getätigt, das Probearbeit bezahlt werden müsse und auch Sozialabgaben fällig würden.
Es ging da zwar um 400 Euro Jobs, aber da ist ja kein Unterschied oder?
 
Hallo Bachstelze,

wie hieß die Sendung denn ? Der Unterschied zw. Hospitation und Probearbeit würde mich auch interessieren.

Gruß

arteria
 
Probearbeiten ist für mich ein Teil des Bewerbungsprozesses. Eine Hospitation machst Du z.B. im Rahmen einer Weiterbildung (wir haben dauernd Hospitanten aus Palliative Care Fachweiterbildungen oder der zum ambulanten Hospizhelfer auf Station). Da geht es nicht darum, anschließend ein Beschäftigungsverhältnis einzugehen.
 
Blöd - ich finde die Sendung in der Fernsehzeitung nicht mehr. Sorry.
 
Der Bewerber wird sich von seiner allerbesten Seite zeigen. Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern ganz normales menschliches Verhalten. Das Ganze ist in vielen Fallen also eine reine Showveranstaltung, mehr nicht.

Das ist so, wenn du es aus Sicht des Arbeitgebers siehst.
Aber als Bewerber bekommst du doch einiges mehr mit vom Arbeitgeber und kannst dich dann eben entscheiden, ob es vieleicht passt. Oder eben nicht.

Aber eben nicht nach einem Proberarbeitstag. Da ich ja der Meinung bin und diese hoffentlich auch noch mit Joerg teile, muss ich nach meinen Erfahrungen sagen, so bitte nicht. Habe entsprechende Erfahrungen sammeln dürfen und mir verschlägts komplett die Sprache. Wie kann ein Stellengesuch vakante und wirklich interessierte AN suchen, die einen Probetag durchlaufen und nach der Einstellung ist alles komplett anders. Ist ja auch so abwegig nicht, da nicht jeder Tag gleich ist.
Diesen Probearbeitstag kann man sich definitiv schenken, da dieser nicht annähernd objektiv oder zukunftsorientiert ist. Ich frage mich ständig, warum so viele AG auf diesen einen so be******enen Tag so viel Wert legen. Haben sie nicht auch einmal angefangen?
 
Aber eben nicht nach einem Proberarbeitstag. Da ich ja der Meinung bin und diese hoffentlich auch noch mit Joerg teile, muss ich nach meinen Erfahrungen sagen, so bitte nicht. Habe entsprechende Erfahrungen sammeln dürfen und mir verschlägts komplett die Sprache. Wie kann ein Stellengesuch vakante und wirklich interessierte AN suchen, die einen Probetag durchlaufen und nach der Einstellung ist alles komplett anders. Ist ja auch so abwegig nicht, da nicht jeder Tag gleich ist.
Diesen Probearbeitstag kann man sich definitiv schenken, da dieser nicht annähernd objektiv oder zukunftsorientiert ist. Ich frage mich ständig, warum so viele AG auf diesen einen so be******enen Tag so viel Wert legen. Haben sie nicht auch einmal angefangen?

Habe so einen Probearbeitstag auch mal gemacht. Und bin recht froh darüber. War ein KH dessen Gebäude ich nicht kannte.
Natürlich habe ich nicht die wirkliche Stimmung der Station erlebt, aber die bauliche Station schon. Z.B. ging sie über 2 Etagen, war insgesamt sehr verwinkelt und alles so uralt und "verwohnt". Hat mich abgeschreckt.
 
Es kommt doch nur darauf an, in wieweit ich mir was vormachen lasse!
Natürlich bildet ein solches Probearbeiten nicht die "Realität" jedes Arbeitsalltages ab und das Gros der Kollegen wird sich mit den jeweiligen Extremen im "Zaum" halten. Dennoch gelingt es dem Einen oder Anderen ein "vages" Bild zu machen und damit für sich Frage zu klären, ob das eine Kultur sein kann mit der gearbeitet werden kann oder nicht!
Bedeutet für mich unter dem Strich: es gibt kein eindeutiges Für oder Wider, sondern für den Einen iss es was - für den Anderen nix.
 
Ich finde einen Probearbeitstag eine gute Chance, einmal in das neue Team hineinschnuppern zu können. Was herrscht dort für eine Atmosphäre, wie alt oder jung ist das Team, wie der Ton untereinander etc.
Ich finde das für alle Beteiligten sinnvoll, auch die anderen können so grob checken, ob du zu ihnen passt oder nicht.
Würde ich nicht missen wollen.
 

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