Probearbeiten während Langzeitkrankschreibung - wie ist das zu lösen?

Soe

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11.02.2010
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Hallo Ihr Lieben!
Ich habe ein riesen Problem und brauche dringend Rat. Ich bin im Sommer letzten Jahres durch extremes Mobbing durch meinen Chef an einem Burn Out mit einer saftigen Depression erkrankt. Bin schon ewig krankgeschrieben und mir wurde in der Rehaklinik begutachtet das ich an diesen Arbeitsplatz nicht zurückkehren kann. Nun habe ich gekündigt und suche fleißig nach einem neuen Job-ich gebe mir wirklich alle Mühe-aber immer schaff ich es nur bis zum Vorstellungsgespräch und dann kommt jedes Mal die Frage ob ich Probearbeiten kann. Da mein Anwalt mir gesagt hat das ich das nicht darf,weil ich dann nicht versichert bin und die Klinik in der ich arbeite auch nicht (falls nem Patienten was passiert)-muß ich jedes mal nein sagen. Und dann ist für die Leute ja alles klar,entweder sie denken ich hab kein Bock oder es läuft wie beim letzten mal und sie bohren so lange bis ich diese Krankheitsgeschichte auspacke-danach wurde ich behandelt wie der letzte Dreck...so von wegen ich hab eh einen an der Klatsche... Was sollich bloß tun? So nimmt mich doch kein Mensch-jetzt werde ich auch noch bestraft das ich so schlimm erkrankt bin... Habt Ihr irgendwelche Tipps?? Ich hoffe auf Antwort...
Liebe Grüße,Soe :)
 
Hallo,

ich glaube, du solltest mal deinen Anwalt wechseln!

Wenn du von "Probearbeit" redest, gehe ich davon aus, es ist die (leider in unserer Branche übliche) "Hospitation" gemeint, für die es keine Vergütung gibt. Hospitation ist "keine Arbeit" im arbeitsrechtlichen Sinn, sondern Teil der Bewerbung, man kann es als eine Art erweitertes Vorstellungsgespräch ansehen.
Dies darfst du selbstverständlich, auch wenn du im Krankengeldbezug bist und/oder Rentenantrag läuft!
Das weitverbreitete Gerücht, man verliert seinen Versicherungsschutz, kann in den Bereich "Märchen" eingeordnet werden. Solange man sich an die vorgegebenen Spielregeln hält, ist man immer krankenversichert, selbst als "Obdachloser auf der Straße".
Es gibt nur einen Tatbestand, wo der Versicherungsschutz in Gefahr gerät, und der ist unter dem Begriff "Schwarzarbeit" bekannt, und selbst da zahlt die Krankenkasse, jedoch keine Unfallversicherung.

Gruß

medsonet.1
 
Ich staune immer wieder, was medsonet.1 weiß, wobei es andere eigentlich schon aufgrund ihrer Profession wissen sollten...:gruebel:
Bisher war eine Hospitation für mich nie ein Problem- ob ich arbeitssuchend, bereits berufstätig, oder krankgeschrieben war, hat dabei nicht wirklich eine Rolle gespielt. Und die Frage des Versicherungsschutzes wurde auch nicht fomuliert.
Allerdings öffnet einem die Diagnose Burn out bei einem Vorstellungsgespräch nicht gerade Tür und Tor...Hast Du eine Idee, wie Du Dich anders verkaufen könntest?
 
Hallöchen,
vielen lieben Dank für die Antworten. Ich bin jetzt völlig verunsichert-warum erzählt der Anwalt so einen Käse für teuer Geld?? Ich weiß überhaupt nicht mehr was richtig ist und was nicht...:gruebel:
 
Wenn Du auf medsonets Antwort nicht vertraust, dann frag Deinen Anwalt, ob eine Hospitation auch verboten ist. Es kann ja sein dass Dein Anwalt sich an dem Begriff "Probe-arbeiten" stört.
 
Wenn Du auf medsonets Antwort nicht vertraust, dann frag Deinen Anwalt, ob eine Hospitation auch verboten ist. Es kann ja sein dass Dein Anwalt sich an dem Begriff "Probe-arbeiten" stört.

Hallo,

genauso vermute ich es auch. Den Begriff "Probearbeit" (oder Hospitation) gibt es arbeitsrechtlich eigentlich garnicht und ist deshalb auch sehr umstritten. Ich gehe daher davon aus, dieser Anwalt kennt diese, in unserer Branche leider üblich gewordene, "Unsitte" nicht und verwechselt dies mit Probezeit.

Gruß

medsonet.1
 
Hallöchen!
Das ist so lieb von Euch das Ihr mir helft-habe versucht den Anwalt zu erreichen-nicht u erwischen und ruft auch nicht zurück....hab mir wohl einen sehr arbeitswütigen ausgesucht:angryfire: Die Krankenkasse zu fragen ob ich das darf hab ich mich wirklich nicht getraut-die werden doch auch sagen: "so,so,zu krank zum arbeiten aber irgendwo anders mitlaufen kann sie!" Die machen mir eh schon das Leben schwer weil die Erkrankung schon so lange dauert,da will ich nicht noch schlafende Hunde wecken...
Bin immernoch ratlos wie ich weiter vorgehen soll... Das ist doch gemein,erst kriegt man so ne ****** Krankheit und dann kriegt man noch nicht mal ne Chance da raus zu komen...
Traurige Grüße:cry:
 
Ich frag jetzt mal ganz dreist: Warum bist Du krankgeschrieben, obwohl Du meinst, wieder arbeiten zu können? Liebe Soe, ich glaube nicht, dass sich ein Born out durch eine neue Stelle beheben lässt. Das Mobbing durch Deinen ehemaligen AG mag zwar der letztendliche Auslöser gewesen sein, aber mit dem Ende dieses Arbeitsverhältnisses bist Du ja nicht wieder gesund geworden, oder? Der Sinn einer Hospitation besteht doch darin, sich mit einem potentiellen Arbeitsplatz auseinander zusetzen. Wie positionierst Du Dich im Rahmen eines Vorstellungsgespräches? Sagst Du dem AG: Ich bin zur Zeit wegen Burn out krankgeschrieben, aber wenn ich bei Ihnen anfangen kann, dass bin ich sofort wieder gesund. ? Eine Bewerbung macht doch nur Sinn, wenn man in absehbarer Zeit auch arbeitsfähig ist.
Übrigens: Ich habe während ich krankgeschrieben war, an einer Weiterbildung teilgenommen. Meine Ärztin hat mir ein Attest geschrieben, aus dem hervorging, dass ich zwar arbeitsunfähig, aber trotzdem Schulungsfähig bin. Das Attest habe ich bei der Schulleitung und bei der Krankenkasse eingereicht und wurde problemlos akzeptiert. Ich weiß allerdings nicht, wie die Krankenkasse reagiert, wenn man ihr mitteilt, dass man trotz Arbeitsunfähgkeitsbescheinigung wegen Burn-Out-Syndrom dabei ist, sich einen neuen Job zu suchen. Das widerspricht sich doch, oder?
 
Krank ist nicht gleich krank.

Wenn ich wegen Grippe und 40° Fieber mich krank melde werde ich kaum eine Hospitation durchführen können.
Aber wenn ich in Therapie bin, und die Hosptation ein Teil der Therapie ist, weil dadurch mir neue Wege hergeleitet werden können, so sehe ich da keine Schwierigkeiten mit der KK. Es gibt ja Gutachten, die ihren Zustand beschreiben, und auch die Aussage darin, daß ihr jetziger Arbeitsplatz für dich nicht mehr tragbar ist. Also muss etwas geschehen.
Was sagen denn deine Therapeuten zu dem Thema Hospitationen?
 
Meine Therapeutin ist leider selbst überfragt ob man krank hospitieren darf,habe sie natürlich darauf angesprochen. Also Hypertone Krise-Du mußt mich nicht darstellen als wäre ich unterbelichtet,mir ist sehr wohl bewusst das ein neuer Job keine Spontanheilung bringt-ich werde weiter in der Therapie zusehen das ich gesund werde,aber ich muß doch wenigstens nach neuen Jobs gucken!? Ich kann wohl schlecht auf nen Lottogewinn hoffen! Ja Sosylos,so sehe ich das auch-der Job hat mir doch diesen ganzen Mist eingebrockt,also muß ich doch zusehen was Neues zu kriegen!
 
Entweder man ist krank. Dann bekommt man vom Doc eine Bestätigung der Arbeitsunfähigkeit in Form ein sogenannten Krankenscheines.
Oder man ist arbeitsfähig und damit nicht krank. Dann steht einem aber auch kein Krankenschein zu.

Dein Anwalt hat also eine korrekte Aussage gemacht, denn er bezog sich auf den Blickwinkel der Krankenkasse. Du bist krank und darfst nicht arbeiten. Ist genauso, als wenn du krankgeschrieben bist wegen Grippe und vorher wieder anfängst.

Nehmen wir mal an, du lässt dich für einen Tag gesund schreiben, dann dürfte es mit dem Probearbeiten ja keine Probs mehr geben. Wie hier schon aufgeführt, übernimmt der AG die entsprechenden Versicherungen.

Du könntest allerdings hinterher Problem mit deiner Krankenkasse bekommen. Denn wer sich aktiv auf dem Arbeitsmarkt umtut, der ist arbeitsfähig und gehört damit in die Obhut des Arbeitsamtes.


Du bist doch momentan noch krankgeschrieben. Dein behandelnder Arzt schätzt also ein, dass du noch nicht wieder arbeitsfähig bist. Und ich denke, er hat einen guten Einblick in deinen Krankheitsverlauf. Vertrau ihm und werde erst mal gesund.
Gibt es die Möglichkeit einer Sozialberatung in deiner Umgebung?

Vielleicht erfährst du dort, welche Möglichkeiten dir offen stehen und wie es weiter geht, wenn du "ausgesteuert" wirst= Krankengeldanspruch erschöpft ist. Ich kann deine Existenzängste sehr gut nachvollziehen. Aber ich kann dir auch versichern: man kann nichts erzwingen.

Elisabeth
 
Also Hypertone Krise-Du mußt mich nicht darstellen als wäre ich unterbelichtet,mir ist sehr wohl bewusst das ein neuer Job keine Spontanheilung bringt-ich werde weiter in der Therapie zusehen das ich gesund werde,aber ich muß doch wenigstens nach neuen Jobs gucken!?
Ich befürchte, dass Du mich falsch verstanden hast. Ich halte Dich nicht für unterbelichtet- wo steht das?-. Ich bin lediglich der Ansicht, dass es wenig Sinn macht, sich mit einem Burn-Out nach einen neuen Job umzusehen, weil für die Belastungen, die unser Beruf so mit sich bringt, eine stabile Psyche notwendig ist. Wäre schön wenn Du meine Frage, wie Du Dich in Deiner jetzigen Situation gegenüber einem potentiellen AG positionierst, noch beantwortest.
 
Hallo!
Entschuldige, Hypertone Krise das ich Dich so angepflaumt hab-bin momentam wohl doch noch dünnhäutiger als ich dachte...Bin einfach fix und fertig wegen der Gesamtsituation. Also um Deine Frage zu beantworten, ich habe in dem Bewerbungsgespräch erst garnichts über die Krankheit gesagt, habe mich glaub ich ziemlich normal mit denen unterhalten. Aber dann kam halt die Frage ob ich zum Probearbeiten kommen kann,habe versucht das Thema zu wechseln, aber dann haben sie immer wieder nachgehakt und mich in die Ecke gedrängt. Ich solle ihnen einen triftigen Grund nennen warum ich das nicht machen will. Naja,und so nahm das Elend dann seinen Lauf...Es lief ganz gut-bis zu diesem mist mit der Hospitation. Ich weiß auch nicht wie ich darauf besser reagieren könnte.
 
Soe, ich verstehe Dein Dilemma. Darf ich trotzdem nochmal nachhaken?
1. Fühlst Du Dich der Arbeit im Pflegebereich zur Zeit gewachsen?
2. Wie lange bleibst Du noch krank geschrieben?
3. Besteht die Möglichkeit, anstatt Krankengeld, Arbeitslosengeld zu
beantragen?
4. Was hat ein Vorstellungsgespräch für einen Sinn, wenn man eine
Hospitation letztendlich ablehnen muss?

Ich bin derzeit selbst wegen Burn-Out krank geschrieben, nehme Psychopharmaka und bekomme Gesprächstherapie. Ich würde auch lieber heute als morgen eine Stelle finden, um wieder eine berufliche Perspektive entwickeln und ein entsprechendes Gehalt beziehen zu können. Und es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass ich derzeit nicht in der Verfassung bin, weitreichende Entscheidungen zu fällen, geschweige denn, den daraus resultierenden beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Fest steht, dass ich im Sommer mit meinem Sohn nach Paderborn ziehen werde und ich hoffe sehr, dass ich bis dahin auch wieder in der Lage bin, mich zu bewerben, mich vorzustellen und letztendlich auch wieder zu arbeiten.

Ich erzähle Dir das, weil mir Deine Situation nur allzu vertraut ist, und ich weiß, wie schnell man aus der Not heraus die falschen Entscheidungen trifft. Not ist nun mal kein guter Ratgeber...
 
Hallo!
Ich bin ganz neu hier, verfolge aber schon länger das Forum und hätte nichtgedacht, dass ich mich auch mal melden müsste.
Zur Zeit stecke ich in einem ziemlichen Dilemma.
Ich arbeite seit 14 Jahren bei einem großen Arbeitgeber, dem mehrere Krankenhäuser in unserer Stadt unterstellt sind.
Bereits seit längerem bin ich mit meienem jetztigen Haus sehr unglücklich, was ich meiner obersten Chefin auch schon gesagt habe, und haabe bereits um eine Verstzung in ein anderes Haus gebeten.
Gestern musste ich schmerzlicherweise feststelle, dass meine jetztigen kollegen sich gegen mich verschworen haben und mich am liebsten los werden wollen. Ich empfinde das als Mobbing und bin sehr unglücklich darüber und leide.
Ich möchte mich am Montag von meinem Hausarzt krank schreiben lassen, weil die Situation für mich nicht tragbag ist.
Heute Morgen erhielt ich nun den ersehnten Anruf meiner Chefin, dass eine Versetzung in ein anderes Haus möglich sei und ich dort hospitiren möge.
Was mache ich denn jetzt?
Ich bleibe beim gleichen Ag, d.h. der AG der die Krankmeldung erhält, ist der gleiche der die Hospitation ermöglicht.
Hilfe!!!
 
Es steht ja nicht auf dem Kschein, weswegen du krank bist. Du musst auch deinem Ag nicht mitteilen warum du krankgeschrieben bist oder kannst ihm ja auch sagen, dass du dir den Knöchel verstaucht hast oder sowas ...
Oder hast du Angst das wegen der Krankschreibung, die Versetzung rückgängig gemacht wird?
Kannst du nicht mit deiner PDL über die momentane Situation auf deiner Station reden oder mit der MAV? Und sie bitten bei einem klärenden Gesprächb anwesend zu sein?
 
Hallo Phoenix 29!
Danke für deine Antwort.
Leider kann ich nicht sagen, dass ich wegen dem Knöchel krankgeschrieben bin, denn die Hospitation betrifft auch einen stationären Bereich.
Meine PDL wäre eine schlechte Lösung, weil er die Problematik auf Station seit ca.2 Jahren kennt und bislang keinen Handlungsbedarf sah.
Kann ich denn meinem AG ehrlich sagen, dass meine gesundheitlichen Probleme ausdrücklich mit der jetztigen Arbeitsstelle zusammenhängen und dass ein zügiger Wechsel die einzige Lösung wäre oder schneide ich mich da ins eigene Fleisch?
 
Hallo,

ich würde hospitieren und sollten sie dich nehmen ganz zügig wechseln.

Krankschreibung und Hospitation beim gleichen AG sieht äusserst merkwürdig aus und könnte dann doch Probleme bringen.

Welche Gründe du für den Wechsel angibst liegt bei dir, allerdings würde ich einfach nur persönliche Gründe angeben oder die Lust auf Veränderung.
 

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