Personaluntergrenzen

Also mein erster tag ist vorbei, Und ich bin echt überrascht. Eine richtige Einarbeitung sagte man mit, ist Personaltechnisch nicht umsetzbar. Ich soll einfach wo es geht mitlaufen und sonst durch eigenes Tun lernen. Ich, direkt nach dem Examen
Ich hab echt Angst irgendwas falsch zu machen und fühle mich dem garnicht gewachsen. Mal sehen was heute so passiert... Kann mir besser werden.
 
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Hä, ja wie?! Erster Tag wo?
Etwa in der Notaufnahme, von der Du schriebst?
 
Ich soll einfach wo es geht mitlaufen und sonst durch eigenes Tun lernen.

So "lernen" sich manche PK irgendwas in ihrer gesamten Pflegekarriere zusammen. Das geht so nicht! Wer hat dir das gesagt, Die Leitung oder deine Kollegen?
 
Und nach so einer "qualifizierten Einarbeitung" willst du dann eigenverantwortlich alleine Nachtdienste schieben???:eek:
 
Es ist bestimmt auch nur ein unerfahrener Innere-Assistenzarzt da. Was ist denn wenn auf Station oder Intendiv und fast zeitgleich in der ZNA jemand reanimationspflichtig wird? Kann ja theoretisch vorkommen. Oder Reanimation auf Station und ein wirklicher Notfall mommt in die ZNA? Wo geht man da erst hin, wenn beide sofort Hilfe brauchen? Man kann sich ja nicht zweiteilen
Letztes WE bei uns ähnlich passiert. Notfall auf unseren kardiologischen Station mit CPU (Pat. mit V.a. Re-Infarkt). Der einzige Internist im Haus konnte nicht kommen, weil er selber bei einem Notfall war. Runter auf ITS konnten wir ihn aber auch nicht einfach so bringen, da ich als Azubi nicht hätte allein fahren, die Examinierte die Station aber auch nicht hätte verlassen dürfen.
Weil die auf ITS wohl auch beschäftigt waren, standen wir dann erst mal da und hatten den Rea-Wagen quasi schon ins Zimmer geparkt, bis die den dann endlich holen kamen.

Später wurden der Assistenzarzt und wir Pflegekräfte noch vom OA zusammengefaltet, was uns einfallen würde, den Pat. einfach so auf ITS zu bringen, es wäre doch (wie sich im Nachhinein herausstellte) gar nix gewesen.
 
Später wurden der Assistenzarzt und wir Pflegekräfte noch vom OA zusammengefaltet, was uns einfallen würde, den Pat. einfach so auf ITS zu bringen, es wäre doch (wie sich im Nachhinein herausstellte) gar nix gewesen.

Dies wäre bei uns auch passiert - niemand wird transportiert, sondern auf Station "behandelt" - reanimiert etc.
. Ohne Arztbegleitung geht keiner dieser Patienten in einen Fahrstuhl, ohne Erlaubnis geht keiner auf die Intensiv - wir wissen ja nicht was dort gerade abläuft - deshalb keine Chaosvergrößerung
 
Dies wäre bei uns nicht passiert! Alles andere kann dir immer passieren
Unser OA ist fachlich sehr kompetent, aber menschlich 'ne Katastrophe. Erst hat er uns PK's unterstellt, WIR hätten das angeordnet. Als wir dann sagten, dass das Arztanordnung war und ihn dann gefragt haben, was wir sonst hätten machen sollen, wusste er erst mal keine Antwort. Später sagte er (anstatt einer Entschuldigung für Vorwürfe und den Ton) wir hätten völlig überreagiert, der Pat. habe ja nur hyperventiliert.
Sorry, aber ich erkenne, ob ein Pat. grad hyperventiliert oder Anzeichen eines HI's hat.
 
Letztes WE bei uns ähnlich passiert. Notfall auf unseren kardiologischen Station mit CPU (Pat. mit V.a. Re-Infarkt). Der einzige Internist im Haus konnte nicht kommen, weil er selber bei einem Notfall war. Runter auf ITS konnten wir ihn aber auch nicht einfach so bringen, da ich als Azubi nicht hätte allein fahren, die Examinierte die Station aber auch nicht hätte verlassen dürfen.
Weil die auf ITS wohl auch beschäftigt waren, standen wir dann erst mal da und hatten den Rea-Wagen quasi schon ins Zimmer geparkt, bis die den dann endlich holen kamen.

Später wurden der Assistenzarzt und wir Pflegekräfte noch vom OA zusammengefaltet, was uns einfallen würde, den Pat. einfach so auf ITS zu bringen, es wäre doch (wie sich im Nachhinein herausstellte) gar nix gewesen.
Habt ihr den Vorfall der PDL gemeldet?
 
Habt ihr den Vorfall der PDL gemeldet?
Unsere PDL hätte uns 'nen Vogel gezeigt. Die macht alles, nur nicht hinter uns stehen und uns unterstützen. Viel mehr möchte ich dazu nicht schreiben, ich weiß ja nicht, wer hier alles mitliest...
 
Unsere PDL hätte uns 'nen Vogel gezeigt. Die macht alles, nur nicht hinter uns stehen und uns unterstützen.
Ah ja. Hm, sowas kenne ich schon auch.
Ja ok, dann empfehle ich euch in Zukunft, rechtzeitig sog. Gefährdungs- bzw. Überlastungsanzeigen zu verfassen:

"... Dabei sind Beschäftigte dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten gegenüber sogar verpflichtet, jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit sowie jeden an den Schutzsystemen festgestellten Defekt unverzüglich zu melden. Tun sie das nicht, kann der Arbeitgeber sich im Schadensfall darauf zurückziehen, nichts von der Gefährdungslage gewusst zu haben."

Quelle:
 
Ah ja. Hm, sowas kenne ich schon auch.
Ja ok, dann empfehle ich euch in Zukunft, rechtzeitig sog. Gefährdungs- bzw. Überlastungsanzeigen zu verfassen:

"... Dabei sind Beschäftigte dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten gegenüber sogar verpflichtet, jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit sowie jeden an den Schutzsystemen festgestellten Defekt unverzüglich zu melden. Tun sie das nicht, kann der Arbeitgeber sich im Schadensfall darauf zurückziehen, nichts von der Gefährdungslage gewusst zu haben."

Quelle:
Das ist mir durchaus bewusst. Auf Überlastungsanzeigen wird dann aber gerne mal mit Versetzen von Mitarbeitern auf irgendwelche anderen Stationen reagiert. Und zwar nicht für ein paar Tage, sondern langfristig.
Unsere PDL interessiert sich in keinster Weise für ihre Mitarbeiter. Zu Terminen erscheint sie prinzipiell beim 1. Mal nicht.
Bei uns sind aktuell 2 Exam. krank. Für Ersatz sorgt sie nur, wenn es absolut nicht anders geht und dann i.d.R. unqualifiziertes Personal.
Wir haben weder einen vernünftigen Transportdienst, noch eine Stationshilfe, geschweige denn -sekretärin. Es ist alles, dass wir nicht kochen und Betten auswaschen müssen.
Und die Hygiene... Wir kriegen keine Einmalwischtücher, weil die zu teuer sind und sich angeblich Keime in den Eimern ansammeln. Stattdessen benutzen wir Putzlappen (!!). Davon haben wir bzw. kriegen wir aber viel zu wenige. Da wird schon mal die ganze Station mit einem Lappen geputzt.

Morgen wird der Frühdienst von einer Exam. und einer (frischen) KPH besetzt. 33 Pat.

Es liegt so vieles im Argen und es ist manchmal einfach nur zum Heulen. Diesbzgl. hab ich noch nirgendwo so katastrophale Zustände gesehen.
 
Die Frage ist vermutlich sinnlos, aber:
Habt ihr vielleicht einen Betriebsrat o. ä., an den ihr euch wenden könntet? :roll:
Seid ihr im Berufsverband oder der Gewerkschaft?
 
Die Frage ist vermutlich sinnlos, aber:
Habt ihr vielleicht einen Betriebsrat o. ä., an den ihr euch wenden könntet? :roll:
Seid ihr im Berufsverband oder der Gewerkschaft?
Wir als Schüler haben uns mittlerweile an den BR gewand, weil es in der Schule ähnlich läuft. Die Gespräche sind im Gange, wir wissen noch keine Ergebnisse.
Das Gesundheitsamt war letztens da, aber von unseren schönen Putzlappen hat es leider keinen Abklatsch gemacht.
Das Problem ist aber auch, dass auf den Stationen jeder versucht seinen ***** zu retten und dann wird sich halt weiter so durchgewurschtelt. Vielleicht sind meine Erwartungen auch zu hoch. Ich weiß es nicht.
 
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Sorry, aber ich erkenne, ob ein Pat. grad hyperventiliert oder Anzeichen eines HI's hat.
Moment, da muss ich kurz nachfragen. Als Außenstehender der Situation erscheint mir diese Aussage erstmal als kritisch. Du konntest eine Hyperventilation bereits sicher ausschließen? Wie passt das zusammen? "HI" bedeutet Herzinfarkt? Beobachten bzw. erkennen von Diagnosen? --> ich denke doch eher Symptome welche evtl. als redflag gelten für z.B. einen Herzinfarkt "hoch gehen"... aber Diagnosen? Welche Symptome waren das denn? Du schreibst doch, dass der OA fachlich sehr kompetent sei, wie passt das zum Rest deines Berichtes? War es nun "nur" eine Hyperventilation oder etwas anderes?
 
Moment, da muss ich kurz nachfragen. Als Außenstehender der Situation erscheint mir diese Aussage erstmal als kritisch. Du konntest eine Hyperventilation bereits sicher ausschließen? "HI" bedeutet Herzinfarkt? Beobachten bzw. erkennen von Diagnosen? --> ich denke doch eher Symptome welche evtl. als redflag gelten für z.B. einen Herzinfarkt "hoch gehen"... aber Diagnosen? Welche Symptome waren das denn? Du schreibst doch, dass der OA fachlich sehr kompetent sei, wie passt das zum Rest deines Berichtes? War es nun "nur" eine Hyperventilation oder etwas anderes?

HI bedeutet Herzinfarkt, ja. Der Mann hatte einen Tag vorher einen NSTEMI und nach Coro 9 Stents. Symptome: kalter, klebriger Schweiß, gräuliche Haut, stärkste Schmerzen in Brust, Kinn und linkem Arm, starkes Druckgefühl in der Brust. Diese Symptome habe ich ja nicht alleine beobachtet, sondern ebenso meine examinierte Kollegin und die 2 von ITS.
Unser OA ist fachlich sehr kompetent, menschlich leider nicht so. Er hat den Arzt und uns 2 wie gesagt ziemlich rüde zusammengefaltet. Als meine Kollegin ihn dann später mal drauf ansprach, dass er uns beide zu unrecht angemacht hat, meinte er (genauso unfreundlich), wir hätten völlig überreagiert und hätten erst mal abwarten sollen. Ich weiß nicht, wie er auf Hyperventilation kommt. Die Erklärung würde mich auch interessieren. Hat er leider keine geliefert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Mann hatte einen Tag vorher einen NSTEMI und nach Coro 9 Stents.

Was einen Tag vorher war, ist ja schön und gut. Aber für eine Verlegung auf ITS müssen schon Handfeste Gründe in der "Jetzigen Situation" vorliegen. Die Symptome sind da. Ist ein EKG gelaufen? Wie waren die anderen Vitalparameter? Welche Maßnahmen sind bisher gelaufen? Wie war das BB?
Ich verstehe, dass die Situation kritisch war, aber so wie der Fall bisher geschildert wurde, wurde nichts unternommen (kein Vorwurf!) um ihn auf Station zu stabilisieren. Erst wenn dies nicht gelingt, ist eine Verlegung auf ITS (ggf. IMC) nötig.
 
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Was einen Tag vorher war, ist ja schön und gut. Aber für eine Verlegung auf ITS müssen schon Handfeste Gründe in der "Jetzigen Situation" vorliegen. Die Symptome sind da. Ist ein EKG gelaufen? Wie waren die anderen Vitalparameter? Welche Maßnahmen sind bisher gelaufen? Wie war das BB?
Ich verstehe, dass die Situation kritisch war, aber so wie der Fall bisher geschildert wurde, wurde nichts unternommen (kein Vorwurf!) um ihn auf Station zu stabilisieren. Erst wenn dies nicht gelingt, ist eine Verlegung auf ITS (ggf. IMC) nötig.
Ich gebe dir absolut recht. Das normale Prozedere wäre gewesen, dass wir ein EKG schreiben, bis der Dienstarzt da gewesen wäre, der es dann interpretiert und weitere Entscheidungen getroffen hätte. Dafür hatten wir ja auch alles vorbereitet. Wir haben ihm auch gesagt, dass die VZ an sich gut seien, es eben "nur" diese sichtbaren Symptome plus die Vorgeschichte gibt und dass wir jetzt das übliche Prozedere (EKG, Monitoring) starten und auf ihn warten würden. In dem Fall hätten wir wahrscheinlich zur Not sogar Blut abgenommen, was wir ja sonst eigentlich nicht machen (dürfen).
Als wir dann das EKG schreiben wollten, kam aber von diesem Dienstarzt die klare Ansage, den Pat. sofort, ohne irgendwelche Diagnostik, auf ITS zu bringen, mit der Begründung, er hätte ja eh nicht kommen können, um es zu interpretieren und irgendwas zu machen.

Ich denke, die Sit. wäre ganz anders abgelaufen, wenn der nicht selber bei einem Notfall gewesen wäre. Dann hätten wir (wie geplant) ein EKG geschrieben, es wäre interpretiert worden und der Pat. wäre wohl auf Station geblieben. Der Dienstarzt wollte lt. eigener Aussage auf der sicheren Seite stehen. Verstehe ich. Andererseits verstehe ich den OA dahingehend ja auch. Ich finde es nur nicht in Ordnung, dass er uns vorgeworfen hat, dass wir das eigenmächtig entschieden hätten und dass er es danach so dargestellt hat, als hätten wir uns diese Symptome (durch was auch immer sie jetzt genau ausgelöst wurden, Troponin war wohl leicht erhöht) zusammenphantasiert hätten.



Aus ehrlichem Interesse: Wie hätte die Sit. denn deiner Meinung nach besser ablaufen können?