News Personalausbau entschlossener angehen – Gesundheitsministerium veröffentlicht Roadmap zur Personalbemessung

Ohne mich auf Seiten der Kammergegner zu stellen, aber da liegst Du falsch bzw. da verstehe ich die Kammergegner anders:
  • Man ist nicht generell gegen Fortbildungen; aber man will sich die Fortbildungsthemen schon selber raussuchen.
  • "Den AG in die Pflicht nehmen": Davon war auch nie die Rede. Natürlich wäre das eine gute Option gewesen, aber wie hätte das laufen sollen? Freiwillig hätten das die wenigsten AG gemacht. Es hätte also einen wie auch immer gearteten Zwang geben müssen, und der hätte nur über den Gesetzgeber stattfinden können. Die Kammer bzw. die Profession Pflege kann keinem AG vorschreiben, daß er gefälligst ihre Pflichtfortbildungen zu zahlen oder die Pflegekräfte freizustellen hätte.
  • "Wann soll ich das denn noch machen": Also mal vorausgesetzt, die Pflichtfortbildungen hätten zu 100% in der Freizeit absolviert werden müssen, dann schaut´s da bei vielen Pflegekräften (insbesondere bei Vollzeit) schon eng aus. Ich erinnere daran (und gehe mal davon aus, daß ihr alle hier das auch wisst), daß es bei "Vollzeit" in der Pflege ja meist nicht bei den üblichen 40 Stunden bleibt, sondern die Leute Überstunden aufgedrückt kriegen wie die Bekloppten. Und wenn es dann darum geht, daß MA dringend zum Einspringen gesucht werden, dann fallen solche "unwichtigen" Sachen wie Schüleranleitung, Mentorentreffen oder eben auch Fortbildungen als Allererstes hinten runter. Natürlich kann man auch "nein" zum Einspringen sagen, aber da gehört schon ein verdammt breites Kreuz dazu.
Kann schon sein, daß etliche Pflegekräfte generell "keinen Bock" auf Fortbildungen haben. Aber von denen mal abgesehen, kann man diese Kritikpunkte durchaus auch anders verstehen.
Nein man ist nicht generell gegen Fortbildungen. Und auch wenn ich die von Pflegekräften selbst finanzierte Kammern hundertprozentig ablehne, finde ich dass eine Fortbildungspflicht in der Pflege sein muss. Aber dafür braucht es Unterstützung! Es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass hier schlecht bezahlte Pflegekräfte ihre Freizeit und auch ihr Geld investieren.
Das haben die Kammern, auch die am längsten bestehende in RLP, bisher nicht geregelt und wäre u. a. etwas was dringend geklärt gehört
 
Ich geh mal aus, du meinst "regelmäßiger Vergleich mit Gewerkschaft"... und was soll daran "unverschämt" sein?
Das hast du falsch gelesen. Das ist ein Fettnäpfchen. Sie verweist gerne auf "Höhere Löhne" in der Pflege. Das ist originäre Aufgabe einer Gewerkschaft.

Diese ganzen Fakten mal vor Augen geführt, kann man weder von einer alleinigen noch von einer Hauptschuld bei der Pflege sprechen.
Das ist hierbei deine Meinung. Würde es ein Interesse der Pflege geben eine solche Institution zu habe, würde man diese Hindernisse überwinden. Ihr ist es aber größtenteils nicht bewusst, wie das Gesundheitssystem funktioniert und wie wichtig selbstverwaltungen und ihre Aufgaben dabei sind.
Man ist nicht generell gegen Fortbildungen; aber man will sich die Fortbildungsthemen schon selber raussuchen.
Es gibt Themen, die müssen einfach Fortgebildet werden. Punkt (BLS etc.). Darüber hinaus schrieb die Kammer nie irgendwas vor.
"Den AG in die Pflicht nehmen": Davon war auch nie die Rede.
Du hast es erfasst.
Freiwillig hätten das die wenigsten AG gemacht. Es hätte also einen wie auch immer gearteten Zwang geben müssen, und der hätte nur über den Gesetzgeber stattfinden können. Die Kammer bzw. die Profession Pflege kann keinem AG vorschreiben, daß er gefälligst ihre Pflichtfortbildungen zu zahlen oder die Pflegekräfte freizustellen hätte.
Tja, da kommt dann die Gewerkschaft ins Spiel. Unsere verehrte Ärzteschafft regelt dies durch die Tarifverträge. Das meine ich mit "den AG in die Pflicht nehmen". Dafür benötigt es natürlich einen willen der Gewerkschaft und einen gewissen Organisationsgrad. Ab dem moment, in der z.B. der öD diese übernimmt, regelt der Markt den rest. Es wird damit geworben und Budget aufgestockt. Wer daran nicht glaubt, unterschätzt den derzeitigen Kampf um Fachkräfte. Denn sowas regeln dann in der Tat die Marktgesetze.
Davon war allerdings bei der selben Diskussion in der Pflege nie die Rede; wäre das so kommuniziert worden, hätte es mit Sicherheit nicht einen solchen Widerstand gegeben
Ich sehe das wie @renje : Dein Wort in Gottes Ohr. (Wie gesagt, meiner Erfahrung nach hätte ich denen das all inclusive Programm erzählen können, allein die Pflicht überhaupt was zu machen stößt auf widerstand.)
 
Das hast du falsch gelesen. Das ist ein Fettnäpfchen. Sie verweist gerne auf "Höhere Löhne" in der Pflege. Das ist originäre Aufgabe einer Gewerkschaft.
Verstehe ich nicht, wer ist "sie"?
Würde es ein Interesse der Pflege geben eine solche Institution zu habe, würde man diese Hindernisse überwinden. Ihr ist es aber größtenteils nicht bewusst, wie das Gesundheitssystem funktioniert und wie wichtig selbstverwaltungen und ihre Aufgaben dabei sind.
Beim fett markierten hast Du sicherlich absolut recht!
Es gibt Themen, die müssen einfach Fortgebildet werden. Punkt (BLS etc.). Darüber hinaus schrieb die Kammer nie irgendwas vor.
Was ist BLS, sowas wie Reanimation?
Falls ja:
Das ist schon lange Pflicht, genau wie Hygiene, Brandschutz und med. Geräte. Soweit ich weiß einmal im Jahr in Kliniken.
Diese Fortbildungen wurden stets vom AG angeboten und die Teilnahme galt als Dienstzeit.
Aber mal Hand aufs Herz:
Das sind Selbstverständlichkeiten, außerdem quasi eh jedes Jahr dasselbe. Mit solchen Fortbildungen bringt man die Profession Pflege nicht weiter, und ich denke auch nicht, daß die Pflegekammern das damit meinten.
Was mir eher vorschwebt, das ist z.B. die Fortbildungspflicht für Praxisanleiter, die mit dem neuen Pflegeberufegesetz eingeführt wurde, im Jahr 24 h. Sowas in der Art. Oder in anderen Bereichen, z. B. beim Wundmanagement, da müssen ja auch ständig Fortbildungspunkte zur Rezertifizierung erbracht werden. Jetzt nur mal als Beispiele, aber eben zukünftig alles in der Hand der zuständigen Landespflegekammer gebündelt, und nicht jeder (bzw. jedes Fortbildungsinstitut) kocht sein eigenes Süppchen.
Du hast es erfasst.
Ja - eben. :ccol1:Genau das war/ist ja das Problem:
Hätte man sich dazu vielleicht mal beizeiten klar positioniert, was man vorhat und wie das mit den Pflichtfortbildungen laufen soll, dann hätte man an der Stelle vielleicht die Bedenken der Kammergegner zerstreuen können.
Tja, da kommt dann die Gewerkschaft ins Spiel. Unsere verehrte Ärzteschafft regelt dies durch die Tarifverträge. Das meine ich mit "den AG in die Pflicht nehmen". Dafür benötigt es natürlich einen willen der Gewerkschaft und einen gewissen Organisationsgrad.
Alles schön und gut, hat nur mit der Kammerthematik nichts mehr zu tun.
Ab dem moment, in der z.B. der öD diese übernimmt, regelt der Markt den rest. Es wird damit geworben und Budget aufgestockt. Wer daran nicht glaubt, unterschätzt den derzeitigen Kampf um Fachkräfte. Denn sowas regeln dann in der Tat die Marktgesetze.
Und da überschätzt Du wohl eher die Kräfte des Marktes.
Würden tatsächlich uneingeschränkt die Gesetze der freien Marktwirtschaft im Gesundheitsbereich gelten, dann würden die Gehälter der Pflegekräfte durch die Decke schießen... das ist aber bekanntlich nicht der Fall, weil es eine Kostendeckelung gibt.
Ich sehe das wie @renje : Dein Wort in Gottes Ohr. (Wie gesagt, meiner Erfahrung nach hätte ich denen das all inclusive Programm erzählen können, allein die Pflicht überhaupt was zu machen stößt auf widerstand.)
Da habt ihr bei vielen Pflegekräften sicherlich recht; ich kenne aber auch genügend, die sich um Fortbildungen reißen würden, was häufig aber an anderen Dingen scheitert, nicht zwangsläufig an der Unlust der Pflegekräfte.