Neues Krankenpflegegesetz (KrPfG) ab 2016 - was sagt ihr dazu?

Katja007

Junior-Mitglied
Registriert
04.05.2014
Beiträge
84
Ab Januar 2016 gilt ja das neue KrPfG, demnach werden ja nur Pflegefachfrauen ausgebildet, wie dann der neue generalistische Beruf heißt. So weit so gut. Aber was haltet ihr davon, dass man die Ausbildung entweder auf einer Berufsfachschule oder auf der Hochschule mit einem Bachelorabschluss machen kann?!
 
Ich kenne zwar noch nicht den genauen Wortlaut des Gesetzesentwurfs, bin mir aber ganz sicher, dass wir auch in Zukunft Pflegende beider Geschlechter ausbilden werden...

Eine gesetzliche Regelung der primären Hochschulausbildung ist nur zu begrüßen. Die Akademisierung ist ohnehin in vollem Gange, es existiert bereits ein duales Studium ausschließlich an einer Hochschule und diverse Kooperationsvarianten.
 
  • Like
Reaktionen: Katana
Das nur noch Pflegefachfrauen ausgebildet werden, wäre mir neu. Den Gesetzesentwurf finde ich im Grunde nicht schlecht, solange bisherige Pflegefachkräfte ohne Akademisierung langfristig nicht benachteiligt werden (wobei m.W. die Möglichkeit eines verkürzten Studiums besteht).

Ben
 
  • Like
Reaktionen: Katana
Natürlich meinte ich nicht nur Pflegefachfrauen, Pflegefachmänner wird es genauso geben. Aber allein der Name hört sich ja schon an wie Putzfrau / Putzmann.
 
  • Like
Reaktionen: Katana
In der Schweiz ist der Begriff schon lange üblich. Und die Bezeichnung "Pflegefachkraft" bei uns ebenfalls. ;) Dennoch verstehe ich, was du meinst.

Ben
 
Von dem Schweizer Modell ist das deutsche soweit entfernt wie die Erde vom Mond.

Elisabeth
 
Und? Geht es hier um die Berufsbezeichnung oder das aktuelle Ausbildungssystem?

Ben
 
  • Like
Reaktionen: Katana
Was war schlecht am traditionellen Begriff Krankenschwester und Krankenpfleger? Schon die Umbenennung in Gesundheits- und Krankenpflege war ein, mittlerweile als gescheitert anzusehender, Versuch, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. Und warum man sich nun bei der Berufsbezeichnung der Schweizer bedienen muss wird sich mir nie erschließen. Der alte Wein bleibt immer noch er alte. Ganz nebenbei- alter Wein ist nicht per se schlecht.

Elisabeth
 
  • Like
Reaktionen: Tryit und Katana
Die regelmäßige öffentliche Abwertung des deutschen Systems verbessert dabei aber sicherlich nicht die Anpassung (und Optimierung) der Qualität. Es dürfte unstrittig sein, das die Ausbildungsqualität mit der hiesigen aktuell noch nicht vergleichbar ist und ich erachte es von der Politik als positiv, nun den ersten Schritt in diese Richtung zu gehen. Übrigens steht der Begriff nach meinem Kenntnisstand noch nicht fest, sondern schwebt als Vorschlag im Raum. Es wurden auch Alternativen genannt. Natürlich kann man sich auch gegen jede Wandlung stellen, alles so belassen wie "schon immer", aber dann darf man sich auch nicht über den schlechten Ruf der Pflege beschweren.

Ben
 
Der Wein sollte schon darauf kontrolliert werden, ob man ihn nochmal umfüllen und anbieten kann. Schön wäre es, wenn man die Chance nutzen würde und einen ganz jungen Wein abfüllen könnte. Die deutsche Pflege ist immer noch zu traditionslastig. Das macht sie zu unbeweglich, wenn es um die Anpassung an neue Herausforderungen geht.

Worum geht es schlussendlich. Um die Inhalte der neuen Ausbildung. Warten wir mal ab, wie die neuen Curricula aussehen. Denn die müsste es ja geben. Gesetzesänderung kann ja nicht alles sein.

Elisabeth
 
  • Like
Reaktionen: Katana
Natürlich meinte ich nicht nur Pflegefachfrauen, Pflegefachmänner wird es genauso geben. Aber allein der Name hört sich ja schon an wie Putzfrau / Putzmann.
Also dann klingt Bankaufmann, Bürokauffrau auch nach Putzfrau?
Ich war mit der Gesundheits- und Krankenpflegerin schon nicht glücklich, aber auf die Pflegefachfrau freue ich mich. Eine Bezeichnung die vermutlich den Umstieg zum Nachnamen erleichtert und es irgendwann weg geht von Schwester Bine und Lieschen hin zur Pflegefachfrau Frau Müller oder Huber.

Ausbildung an der Hochschule begrüße ich genauso wie die Generalistik.

lg
Narde
 
  • Like
Reaktionen: Lillebrit
Diskutiert doch nicht über ungelegte Eier! Noch ist kein Gesetzentwurf fertig. Und erst nach der Verabschiedung des Gesetzes werden wir wissen, was wirklich drin steht. Und, so traurig es ist, wir werden es so nehmen müssen, wie es kommt. :(

LG Einer

P.S. Die generalistische Ausbildung lief an verschiedenen Krankenpflege-Schulen schon als Testlauf. Den Schülern wurde immer wieder gesagt, dass sie jetzt schon die Ausbildung der Zukunft machen... Ist jetzt ein paar Jahre her. Und zur Zeit wird wieder "klassisch" ausgebildet.
 
Blöde Frage... gibt es den irgendwo online zu lesen? Google half mir nicht. Auf den Seiten des bmg finde ich auch nichts.

Mehr als der Titel Pflegefachfrau/Pflegefachmann (den ich aber jetzt mal wirklich viel besser finde) interessiert mich das Kapitel "vorbehaltene Aufgaben". In ersten Entwürfen fiel der Begriff. Bin gespannt, ob sich das im Gesetzesentwurf durchgesetzt hat.
 
  • Like
Reaktionen: Katana
Generalistische Ausbildung begrüße ich, wenn sie letzten Endes als Studium angeboten wird finde ich das noch viel besser.

Ich habe dabei auch die Hoffnung, dass die Auszubildenden/Studierenden evtl. nicht mehr auf den Stellenplan angerechnet werden und dadurch manchesmal mehr als Lückenfüller bei Personalmangel eingesetzt wurden und die praktische Ausbildung zur Nebensache wurde.

Der/die Gesundheits- und Krankenpfleger(in) wurde schon nicht angenommen und das nicht nur bei den Patienten. Ich erlebe sehr wenige Gesundheits- und Krankenpfleger, die sich mit Nachnamen (Vor-/Nachnamen) vorstellen, das übliche Schwester/Pfleger ist auch bei der neuen Berufsbezeichnung geblieben.

Zum Titel Pflegefachfrau/Pflegefachmann bin ich noch zwiegespalten.
 
Die Forderung nach einer generalistischen Ausbildung besteht schon mindestens seit den 1990er Jahren und in "Pflege neu denken" (Robert Koch) aus den Anfang 2000er wird dies auch näher erläutert. Selbst gibt es das Hamburger Modell, als generalistische dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege (ein Modellprojekt). Darüber hinaus ist der Begriff Pflegefachfrau/ Pflegefachmann professioneller, als z.B. Pflegefachkraft oder Gesundheits- und KrankenpflegerIn, Krankenschwester/ Krankenpfleger.

Durch drei Ausbildungsberufe mit unterschiedlichem gesetzlichen Rahmen und um der geringen Wertschätzung betreffend der Altenpflege, ist es nicht nur notwendig ein Pflegeberufegesetz für alle, sondern eben auch eine neue Berufsbezeichnung für alle zu konzipieren. Die Generalistik gibt es in den Pflegestudiengängen (Hessen-Modell: primärqualifizierend, Berliner-Modell: dual) schon längere Zeit. Die Akademisierung ist nur leider nicht im vollen Gange, sondern entwickelt sich gerade erst innerhalb unseres Berufsstandes.

Die Pflegeforschung steckt nach wie vor in den Kinderschuhen, bedingt u.a. auch durch fehlende Förderer etc. Betreffend des verkürzten Weges betreffend der Pflegestudiengänge, ist dies nur deswegen der Fall, weil keine dreijährige Ausbildung im Vorfeld absolviert werden muss bzw. gefordert ist. Daher ist dies aus Sicht von uns alten Hasen ein verkürzter Weg.

Der Arbeitsentwurf des neuen Pflegeberufegesetzes kursiert schon seit Längerem im Netz und wurde schon im Januar und auch im März auf Kongressen in Berlin vorgestellt.

Ich sage nur " Alles neu macht der Mai". Historisch betrachtet ein großer Meilenstein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Putzfrau... nennt sich heute Gebäudereiniger und ist eigentlich sogar ein Ausbildungsberuf. Der Volksmund bezeichnet die Putzfrau in meiner Gegend übrigens als Reinigungsfachkraft/ Reinigungskraft. Erinnert mich an die Bezeichungen in den deutschen Gesetzen: Pflegfachkraft, Pflegekraft. Warum dann die Bezeichung -frau und -mann? Man kann es auch übertreiben mit dem Gender. Der Laie wird eh beim Schwester/Pfleger bleiben. Aus Laiensicht also keine Aufwertung des Berufsbildes- eher im Gegenteil. Fachfrau und Fachmann wird heute bei fast jeder Berufsbezeichnung verwendet.

Historisch betrachtet sehe ich im Moment nur... die Verteilung der Theorie und Praxis- identisch mit dem aktuellen Prozedere, zeigt für mich, dass es nicht um Fachkompetenz sondern Dressur zu gehen scheint. Alle drei Bereiche bestehen aus mehr als nur aus Anatomie/Physiologie, Pathologie/Pathophaysiologie und aktuellen medizinischen Therapien. Und Pflegefachkompetenz kann man nicht in Checklisten und laienorientierte Standards gießen.

Elisabeth
 
Aus Laiensicht also keine Aufwertung des Berufsbildes- eher im Gegenteil. Fachfrau und Fachmann wird heute bei fast jeder Berufsbezeichnung verwendet.
Und woraus ergibt sich dann das Problem? Ist Pflege was Besonderes? Warum nicht vergleichbare Bezeichnungen nutzen?

Ich persönlich hätte es auch nicht umbenennen müssen, ist mir völlig schnuppe.
 
Ein Studium wird nichts daran ändern, dass kaum noch wer diesen Job machen will. Unsere Kurse werden nicht voll. Den Begriff Pflegefachfrau finde ich ganz ok.
 

Ähnliche Themen