- Registriert
- 11.01.2020
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- MfA
- Akt. Einsatzbereich
- Tagesklinik/operative Aufnahme
Guten Abend zusammen,
ich hoffe, es ist für euch ok, dass ich als MFA hier schreibe bzw. mich informieren möchte.
Ich habe eine neue Stelle im Krankenhaus angefangen als MFA auf der Tagesklinik/operative Aufnahme. Im Vorstellungsgespräch war eigentlich davon die Rede, dass ich auf Station arbeiten sollte ( auch operative Aufnahme). Diese hat allerdings derzeit geschlossen - wohl wegen Personalmangel und Krankheitsausfälle und ich soll nun weiter in der Tagesklinik bleiben. Vorkenntnisse im KH habe ich keine. Ich komme aus einer Allgemeinarztpraxis wo ich über 20 Jahre gearbeitet habe.
An meinem ersten Tag habe ich mich auf der Tagesklinik gemeldet. Bin durch den Personaleingang und dann wurde ich schon sehr unfreundlich von einer älteren Krankenschwester angemault, weil sie dachte, ich käme als Patientin. Nachdem das klar war, dass ich dort anfangen wollte, sagte sie nur, sie könne mir nichts zeigen oder erklären weil sie selber zuletzt vor 5 Jahren in der Tagesklinik war. ...und ließ mich dann stehen.. Die für mich angeblich zuständige Stationssleitung hat sich weder an dem Tag noch in der Woche mal bei mir vorgestellt...
Niemand war für mich zuständig, niemand hat mich begrüßt oder mir gezeigt, wo ich die Berufskleidung her bekomme. Irgendwann habe ich dann eine Schwesternschülerin im Vorbeilaufen gefragt und die zeigte mir die Kleiderkammer. Dort gab es auch keine sauberen Hosen und ich musste den ganzen Tag in meiner Jeans rumlaufen.
Der Tag war schrecklich, es war totales Chaos und es kamen immer mehr Patienten, die zur OP vorbereitet werden mussten. Ich hatte von nichts eine Ahnung. Kein einziger Ablauf wurde mir erklärt und die Krankenschwester war total gestresst und schlecht gelaunt. Sie hat nur gemeckert und sagte immer nur, dass sie nicht für mich zuständig wäre und keine Zeit hätte. Ich musste Patienten vor und nachbereiten und hatte von nichts eine Ahnung .Ich kannte kein einziges Gerät geschweige denn irgendwelche Abläufe.
Ich musste mir alles irgendwie selbst erklären und mir auch alles in irgendwelchen Schränken suchen. Ich sollte Patienten mit Bett aus der Endo holen und ich wusste nicht, wo das ist. Ich habe den Tag ( 8 1/2) Stunden ohne Pause durchgearbeitet ohne zu wissen , was ich da eigentlich tue.
Die Krankenschwester hat die ganze Zeit auf das Haus geschimpft und gesagt, dass sie nie wieder dort anfangen würde, das alle nur auf Geld raus wären und das sie mit dem Personal nur umspringen, wie es denen gefällt. Sie meinte, dass ich es mir gut überlegen sollte oder direkt wieder in eine Arztpraxis gehen sollte.
Auf dem Nachhauseweg und daheim habe ich nur geweint und war total verzweifelt.
Vor allem deshalb, weil mir beim Vorstellungsgespräch versichert wurde, dass ich eine gute Einarbeitung bekomme. Zudem war ich 2 Tage dort hospitieren - jedoch auf Station und in der Tagesklinik nur 2 Stunden - aber am Nachmittag da war nichts mehr los.
Die weiteren 3 Tage waren nicht besser. Es kam eine andere Krankenschwester, die war wenigstens nett. Jedoch war sie noch nie auf dieser Station und wusste auch erstmal gar nicht Bescheid. Natürlich grob die Abläufe der Klinik, wie man Patienten vorbereitet und wie man wo anruft um Pat zum OP abzuholen. Oder wie man wo neue Betten bestellt etc. Aber es war einfach keine ruhige Minute um mir mal irgendwelche Abläufe zu erklären. Wir haben uns beide da so durchgewurschtelt - ich bekam von allen Seiten Druck was ich nicht richtig machen würde bzw. was falsch gelaufen ist. Als die Personaldirektion kam und mir versprach, dass ich bis Freitag endlich eine Hausführung, einen Spint, ein Namensschild und eine bessere Einarbeitung bekommen würde hatte ich Hoffnung. Aber es geschah nichts und ich habe nichts von dem versprochenen bekommen. Gestern nachmittag habe ich mich nur noch aus der Klinik geschleppt. Total verzweifelt und unglücklich. Zudem hatte ich seit der Nacht zuvor massive Magenkrämpfe und habe kaum geschlafen. Trotzdem habe ich auch wieder den 8,5 Stunden Tag irgendwie geschafft.
Gestern Abend hatte ich dann den Komplettausfall. Ich bin völlig am Ende - psychisch . Das, was da mit mir gemacht wurde, von mir verlangt wurde finde ich unverantwortlich...auch den Patienten gegenüber!!
Ich sollte Schmerzinfusionen anlegen und Schmerztabletten verteilen. Das habe ich nicht gemacht weil ich es nicht darf bzw. noch nie gemacht habe. Ich habe Patienten nach Colo etc. gehen lassen ohne Unterschrift oder ohne Brief...weil ich es nicht wusste, wie es abläuft. Wir haben frisch operierte Patienten wieder auf die Station bekommen weil auf der normalen Station kein Platz war. Ich wusste nicht, was ich mit denen machen sollte... Alles wurde im Ruckzuck Verfahren einmal gesagt und ich musste es alleine machen. Ärzte kamen und maulten mich an, dass die Patienten vor der OP nicht rasiert gewesen wären: ich wusste es nicht..weil es mir keiner gesagt hat.. Ich bekam Ärger aus dem OP weil die Checkliste nicht bearbeitet war : ich kannte das nicht ! Ich musste Nachblutungen prüfen ohne zu wissen was ist normal oder was ist viel? Ich könnte noch viel mehr aufzählen... es war einfach nur schrecklich. Ich kannte keinen einzigen Ablauf und musste trotzdem funktionieren. Die Arzthelferin, die dort sonst arbeitet ist seit Wochen krank...immer wieder und wieder... und sie ist eigentlich erst 1 Jahr dort. Das gibt mir auch zu denken. Sie musste dieses Chaos immer alleine! bewältigen. Im Schnitt 8 stationäre Vorbereitungen, 6 ambulante und ca 6-8 Colo/Gastro betreuen Das schafft doch keiner!!
Ich bin für eine 40 % Stelle angestellt - und würde somit 2-3 Schichten in der Tagesklinik die Woche machen. Wohl dann demnächst alleine...
In einer Rundmail wurde mir mitgeteilt, welche Dienste ich im Januar habe und dort wurde auch mitgeteilt, das krankheitsbedingt meine Einarbeitung improvisiert werden müsste. Soll heißen, dass ich meine folgenden Dienste mit dann noch weiteren 5 verschiedenen Krankenschwestern machen werde. Jeden Dienst jemand anderes. Bedeutet für mich ja auch, dass ich jedes Mal einen anderen Arbeitsstil lernen muss. Ich habe die Vermutung, dass es sich nicht um Einarbeitung handelt sondern darum , dass auf dieser Station Löcher gestopft werden müssen... Auch habe ich mitbekommen, dass fast das ganze Personal an seine Grenzen stößt und alle über die Machenschaften und die Personal-Umbesetzungen schimpfen...
Nun geht es mir immer noch ziemlich schlecht . Es sträubt sich alles in mir, dort am Montag wieder hingehen zu müssen und wieder unwissend und nicht fachgerecht die Patienten versorgen zu müssen. Mein Magen macht mir richtig Sorgen und ich nehme schon seit Mitte der Woche Panto 40 . Ich glaube, ich bin für diese Stelle nicht geeignet und werde wohl noch in diesem Monat kündigen. Wie ich die Schichten bis dahin schaffe, weiß ich noch nicht.
Aber ich würde doch gerne wissen, ob das mit der Einarbeitung überall so läuft? Das man in kaltes Wasser geschmissen wird und das die ersten Tage in einem neuen Job anstrengend sind - damit habe ich gerechnet. Aber das es so läuft...damit bin ich echt überfordert. Ich hatte mich so auf diese Stelle gefreut und war total motiviert..aber jetzt liegt schon alles in Scherben... ich bin so enttäuscht..
Selbst wenn ich mich krank melden müsste am Montag.. ich wüsste nichtmal, wer für mich zuständig ist... Mir wurde keine Stationsleitung oder ähnliches vorgestellt...
Viele Grüße Oli
ich hoffe, es ist für euch ok, dass ich als MFA hier schreibe bzw. mich informieren möchte.
Ich habe eine neue Stelle im Krankenhaus angefangen als MFA auf der Tagesklinik/operative Aufnahme. Im Vorstellungsgespräch war eigentlich davon die Rede, dass ich auf Station arbeiten sollte ( auch operative Aufnahme). Diese hat allerdings derzeit geschlossen - wohl wegen Personalmangel und Krankheitsausfälle und ich soll nun weiter in der Tagesklinik bleiben. Vorkenntnisse im KH habe ich keine. Ich komme aus einer Allgemeinarztpraxis wo ich über 20 Jahre gearbeitet habe.
An meinem ersten Tag habe ich mich auf der Tagesklinik gemeldet. Bin durch den Personaleingang und dann wurde ich schon sehr unfreundlich von einer älteren Krankenschwester angemault, weil sie dachte, ich käme als Patientin. Nachdem das klar war, dass ich dort anfangen wollte, sagte sie nur, sie könne mir nichts zeigen oder erklären weil sie selber zuletzt vor 5 Jahren in der Tagesklinik war. ...und ließ mich dann stehen.. Die für mich angeblich zuständige Stationssleitung hat sich weder an dem Tag noch in der Woche mal bei mir vorgestellt...
Niemand war für mich zuständig, niemand hat mich begrüßt oder mir gezeigt, wo ich die Berufskleidung her bekomme. Irgendwann habe ich dann eine Schwesternschülerin im Vorbeilaufen gefragt und die zeigte mir die Kleiderkammer. Dort gab es auch keine sauberen Hosen und ich musste den ganzen Tag in meiner Jeans rumlaufen.
Der Tag war schrecklich, es war totales Chaos und es kamen immer mehr Patienten, die zur OP vorbereitet werden mussten. Ich hatte von nichts eine Ahnung. Kein einziger Ablauf wurde mir erklärt und die Krankenschwester war total gestresst und schlecht gelaunt. Sie hat nur gemeckert und sagte immer nur, dass sie nicht für mich zuständig wäre und keine Zeit hätte. Ich musste Patienten vor und nachbereiten und hatte von nichts eine Ahnung .Ich kannte kein einziges Gerät geschweige denn irgendwelche Abläufe.
Ich musste mir alles irgendwie selbst erklären und mir auch alles in irgendwelchen Schränken suchen. Ich sollte Patienten mit Bett aus der Endo holen und ich wusste nicht, wo das ist. Ich habe den Tag ( 8 1/2) Stunden ohne Pause durchgearbeitet ohne zu wissen , was ich da eigentlich tue.
Die Krankenschwester hat die ganze Zeit auf das Haus geschimpft und gesagt, dass sie nie wieder dort anfangen würde, das alle nur auf Geld raus wären und das sie mit dem Personal nur umspringen, wie es denen gefällt. Sie meinte, dass ich es mir gut überlegen sollte oder direkt wieder in eine Arztpraxis gehen sollte.
Auf dem Nachhauseweg und daheim habe ich nur geweint und war total verzweifelt.
Vor allem deshalb, weil mir beim Vorstellungsgespräch versichert wurde, dass ich eine gute Einarbeitung bekomme. Zudem war ich 2 Tage dort hospitieren - jedoch auf Station und in der Tagesklinik nur 2 Stunden - aber am Nachmittag da war nichts mehr los.
Die weiteren 3 Tage waren nicht besser. Es kam eine andere Krankenschwester, die war wenigstens nett. Jedoch war sie noch nie auf dieser Station und wusste auch erstmal gar nicht Bescheid. Natürlich grob die Abläufe der Klinik, wie man Patienten vorbereitet und wie man wo anruft um Pat zum OP abzuholen. Oder wie man wo neue Betten bestellt etc. Aber es war einfach keine ruhige Minute um mir mal irgendwelche Abläufe zu erklären. Wir haben uns beide da so durchgewurschtelt - ich bekam von allen Seiten Druck was ich nicht richtig machen würde bzw. was falsch gelaufen ist. Als die Personaldirektion kam und mir versprach, dass ich bis Freitag endlich eine Hausführung, einen Spint, ein Namensschild und eine bessere Einarbeitung bekommen würde hatte ich Hoffnung. Aber es geschah nichts und ich habe nichts von dem versprochenen bekommen. Gestern nachmittag habe ich mich nur noch aus der Klinik geschleppt. Total verzweifelt und unglücklich. Zudem hatte ich seit der Nacht zuvor massive Magenkrämpfe und habe kaum geschlafen. Trotzdem habe ich auch wieder den 8,5 Stunden Tag irgendwie geschafft.
Gestern Abend hatte ich dann den Komplettausfall. Ich bin völlig am Ende - psychisch . Das, was da mit mir gemacht wurde, von mir verlangt wurde finde ich unverantwortlich...auch den Patienten gegenüber!!
Ich sollte Schmerzinfusionen anlegen und Schmerztabletten verteilen. Das habe ich nicht gemacht weil ich es nicht darf bzw. noch nie gemacht habe. Ich habe Patienten nach Colo etc. gehen lassen ohne Unterschrift oder ohne Brief...weil ich es nicht wusste, wie es abläuft. Wir haben frisch operierte Patienten wieder auf die Station bekommen weil auf der normalen Station kein Platz war. Ich wusste nicht, was ich mit denen machen sollte... Alles wurde im Ruckzuck Verfahren einmal gesagt und ich musste es alleine machen. Ärzte kamen und maulten mich an, dass die Patienten vor der OP nicht rasiert gewesen wären: ich wusste es nicht..weil es mir keiner gesagt hat.. Ich bekam Ärger aus dem OP weil die Checkliste nicht bearbeitet war : ich kannte das nicht ! Ich musste Nachblutungen prüfen ohne zu wissen was ist normal oder was ist viel? Ich könnte noch viel mehr aufzählen... es war einfach nur schrecklich. Ich kannte keinen einzigen Ablauf und musste trotzdem funktionieren. Die Arzthelferin, die dort sonst arbeitet ist seit Wochen krank...immer wieder und wieder... und sie ist eigentlich erst 1 Jahr dort. Das gibt mir auch zu denken. Sie musste dieses Chaos immer alleine! bewältigen. Im Schnitt 8 stationäre Vorbereitungen, 6 ambulante und ca 6-8 Colo/Gastro betreuen Das schafft doch keiner!!
Ich bin für eine 40 % Stelle angestellt - und würde somit 2-3 Schichten in der Tagesklinik die Woche machen. Wohl dann demnächst alleine...
In einer Rundmail wurde mir mitgeteilt, welche Dienste ich im Januar habe und dort wurde auch mitgeteilt, das krankheitsbedingt meine Einarbeitung improvisiert werden müsste. Soll heißen, dass ich meine folgenden Dienste mit dann noch weiteren 5 verschiedenen Krankenschwestern machen werde. Jeden Dienst jemand anderes. Bedeutet für mich ja auch, dass ich jedes Mal einen anderen Arbeitsstil lernen muss. Ich habe die Vermutung, dass es sich nicht um Einarbeitung handelt sondern darum , dass auf dieser Station Löcher gestopft werden müssen... Auch habe ich mitbekommen, dass fast das ganze Personal an seine Grenzen stößt und alle über die Machenschaften und die Personal-Umbesetzungen schimpfen...
Nun geht es mir immer noch ziemlich schlecht . Es sträubt sich alles in mir, dort am Montag wieder hingehen zu müssen und wieder unwissend und nicht fachgerecht die Patienten versorgen zu müssen. Mein Magen macht mir richtig Sorgen und ich nehme schon seit Mitte der Woche Panto 40 . Ich glaube, ich bin für diese Stelle nicht geeignet und werde wohl noch in diesem Monat kündigen. Wie ich die Schichten bis dahin schaffe, weiß ich noch nicht.
Aber ich würde doch gerne wissen, ob das mit der Einarbeitung überall so läuft? Das man in kaltes Wasser geschmissen wird und das die ersten Tage in einem neuen Job anstrengend sind - damit habe ich gerechnet. Aber das es so läuft...damit bin ich echt überfordert. Ich hatte mich so auf diese Stelle gefreut und war total motiviert..aber jetzt liegt schon alles in Scherben... ich bin so enttäuscht..
Selbst wenn ich mich krank melden müsste am Montag.. ich wüsste nichtmal, wer für mich zuständig ist... Mir wurde keine Stationsleitung oder ähnliches vorgestellt...
Viele Grüße Oli