Kostaufbau nach Darmoperationen

Hallo,

von daher verstehe ich die Aussage nicht, dass die Patienten für Fast-track anders vorbereitet werden müssen nicht, ist es schädlich wenn der Darm sauber ist und der Patient am Vortag evtl. nur flüssige Kost hatte?

Fragende Grüsse
Narde
 
Na, eben. So geht's mir ja auch. Der Darm soll ja für die Op sauber sein (man kann ja keinen Darm operieren, der voller Sch... steht, bzw. können schon, beim Ileus geht es ja nicht anders - aber dann Spülen bis zum Abwinken).
 
der darm muß nicht komplett sauber sein! den stuhl an der betreffenden stelle saugen die intraoperativ einfach ab. nur der enddarm sollte etwas geleert sein!
bei uns sieht die fast track vorbereitung folgendermaßen aus:
am tag vor der op müssen sie mindestens 2x 100m laufen und mindestens 2x treppen steigen. ab mittags dürfen sie nur flüssige nahrung sprich suppe zu sich nehmen und mittags und abends jeweils 200ml fortimel (astronautenkost). zudem müssen sie mindestens 2l trinken, u.a. gesüßten tee. abends und am morgen vor op erhalten sie ein klysma und 2h vor op 200ml gesüßten tee und 200ml provide (spezielle astronautenkost). auch am op-tag müssen sie noch einmal laufen und treppen steigen.
nach der op dürfen sie nicht nur sondern müssen sie aufstehen, laufen und 2h im stuhl sitzen. zudem auch wieder 2l trinken und suppe und fortimel trinken. am 1. postop. kommen treppen steigen, im 2std.-rhythmus für 2h sitzen, und ab mittags stufe 2 (weißbrot und magerer käse) noch dazu. schon ab diesem tag sind infusionen nur zur schmerztherapie bzw. antiemetika gängig. die pat. haben zudem einen th.-pdk, dk wird am 1. tag gezogen und sämtliche drainagen am 2. tag. die kost wird täglich gesteigert. zum abführen erhalten die pat. ab dem op-tag magnesiumsulfat (ist sowas wie glaubersalz) 3xtgl. und wenn sie abgeführt haben stattdessen 1xtgl. macrogol.

im großen und ganzen war es das.:mrgreen:
 
Aha!
Was bringt das Treppen steigen?
So einfach ist das mit dem Stuhl-Absaugen nicht immer, aber wenn sie meinen...
Was macht ihr mit Pat., deren Mobilität sehr eingeschränkt ist?
 
treppen steigen soll noch mehr die darmtätigkeit anregen und zudem auch für einen stabilen kreislauf sorgen.
mit dem stuhl absaugen bin ich auch nicht so zufrieden, aber ich bin ja auch kein arzt ... es gibt nicht ohne grund so viele komplikationen!
es dürfen nur bestimmte patienten nach dem fast track schema behandelt werden, sodass von vorne herein immobile oder stark eingeschränkte patienten gar nicht erst zu diesem vergnügen kommen.
 
Hallo tsunami
Das klingt wahnsinnig aufwendig.
Ich arbeite auch auf einer Viszeralchirurgie und kenne die OP techniken, Verläufe usw., aber das klingt für mich ein wenig übertrieben (nicht böse gemeint).
Wie macht ihr das z.B. nach einer Quenue OP ?
Meine Patienten sind am 1. post OP Tag noch nicht in der Lage Trppen zu steigen oder lange zu sitzen.
Es ist bestimmt auch nicht hilfreich nach einer Anastomosen OP sich gleich so zu bewegen das der Darm voll Power gibt. Das Risiko einer Insuffizienz scheint mir sehr hoch.
Leichte Mobilisierung ok.
 
was ist eine quenue-op?
fast track wird bei uns hauptsächlich bei darm-ops aller art durchgeführt, sonst eher nicht.
es ist extrem aufwendig und klappt auch nicht immer alles so. die pat. werden oft kollaptisch und/oder müssen sich übergeben, weshalb sie dann noch zusätzlich mit medis vollgestopft werden müssen. eine enge zusammenarbeit mit der kg ist natürlich mehr als erforderlich.
 
Das ist eine komplette Rektumextirpation mit endständiger AP-Anlage.
Das Rektum und der Analbereich wird komplett entfernt.
Mit der größten Darm-OP, sehr aufwendig und langandauernd.
 
Fast Track ist nicht für jede DarmOp und für jeden Pat. geeignet. Das multimorbide und kognitiv eingeschränkte Pat. nur wenig geeig´net sind, versteht sich von selbst.

Viel steht und fällt auch mit der Motivation des Patienten und des Personals. Fast Track ist für Pflegekräfte gerade in den ersten postop. Tagen sehr aufwändig.

http://www.charite.de/ch/chir/chir/ft_karteneu.pdf

Elisabeth
 
ach du redest von einer rektumamputation ... die haben wir bei uns auch leider reichlich, aber bei uns hat sie nicht diesen namen ...
naja, diese patienten jedenfalls werden nicht nach fast track therapiert, da ist dieses schema alles andere als induziert!
 
die pat. werden oft kollaptisch und/oder müssen sich übergeben, weshalb sie dann noch zusätzlich mit medis vollgestopft werden müssen.

Was hat das dann für einen Sinn? Ich halte das eher für sehr gefährlich, wenn ein Pat. im Treppenhaus kollaptisch wird. Sie sollen sich ja auch nicht gleich überanstrengen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie anstrengend das Treppen steigen nach einer OP ist und ich hatte nur einen kleineren laproskopischen Eingriff am Eierstock (auch ohne OP macht mir das Treppensteigen mit meiner miserablen Kondi sehr zu schaffen :mrgreen:).

Sry, ich lese gerade, dass es ja eigentlich um den Kostaufbau geht und nicht um die Mobi.

Gruß,
Lin
 

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