News Konjunkturpaket für die Wirtschaft nach Corona beschlossen...

spflegerle

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Nun ist also ein großes Konjunkturpaket zur Abmilderung des wirtschaftlichen Schadens aufgrund der Coronakrise in Höhe von 130 Milliarden Euro vom Bundestag beschlossen worden.

Viele Interessengruppen wurden berücksichtigt. Im Bereich Gesundheitswesen ist ein „Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst“ vorgesehen. Wichtig und richtig. In einem „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ sollen Mittel für notwendige Investitionen in moderne Notfallkapazitäten und eine bessere digitale Infrastruktur bereitgestellt werden. Alles zusammen bis zu 3 Milliarden Euro. Schön und gut.

Aber irgendwie ist beim Verteilen des ach so vielen Geldes leider die Übersicht verloren gegangen. Man hat wohl irgendwie gedacht, mit dem Händeklatschen wären die als „systemrelevant“ erkannten Bereiche ja schon mehr als genug berücksichtigt.
Pflege hat eben keine Lobby.

Hat irgendjemand etwas anderes erwartet?

Frustriert.
spflegerle
 
Uups.... schon wieder die Pflege vergessen... na sowas.... das kommt ja völlig überraschend.
Aber die Pflege "albeitet ja flöhlich ohne Mullen und Knullen"....
 
Ich hab das jetzt nur überflogen...
Wo lest ihr raus, daß die Pflege nicht berücksichtigt wurde?
 
Wo hast du gefunden, dass sie berücksichtigt wurde?

Und hierbei geht es "nur" um die Pflegebedürftigen...
 
Wo hast du gefunden, dass sie berücksichtigt wurde?
Nein, nein, nein...
Zum einen heißt es ja nicht automatisch, bloß weil das Wort „Pflege“ (ich beziehe mich auf den Artikel von Spflegerle) nicht auftaucht, daß sie nicht berücksichtigt wird (sie könnte ja z. B. beim Paket für Kliniken mit dabei sein).
Und zum anderen ist es unzulässig, irgendwas zu behaupten und dann einfach zu sagen „beweis mir doch das Gegenteil“!
Und hierbei geht es "nur" um die Pflegebedürftigen...
Ja ok, das ist jetzt aber auch ein komplett anderer Artikel.

Nicht falsch verstehen, ich sag ja nicht, daß ihr falsch liegt, ich hab nur nichts dazu im 1. Artikel gefunden und dachte, ich hätte was übersehen.
 
Ich habe obigen Link angeführt, weil Fr Merkel sich auf das Konjunkturprogramm (also den Link von spflegerle) bezieht.
 
Also den ersten Artikel oben habe ich ja gepostet, weil darin wenigstens etwas über den Anteil des Konjunkturpaketes aufgelistet wurde, das den Gesundheitssektor betrifft. Da waren andere Veröffentlichungen noch wesentlich weniger ergiebig.
Aber aus meinem verlinkten Artikel geht eben sehr schön hervor, dass in "Sachen" aber nicht in "Köpfe" investiert werden soll ("...Mittel für notwendige Investitionen in moderne Notfallkapazitäten als auch in eine bessere digitale Infrastruktur der Häuser... "). Den Ausbau des Öffentlichen Gesundheitsdienstes finde ich gut und habe das auch ebenso erwähnt. Auch die Investitionen in "Sachen" sind prinzipiell in Ordnung. Es ist aber eben - wie du ja auch richtig erkannt hast - kein Wort in Richtung Personalaufbau oder Verbesserung der Arbeitsbedingungen uä gefallen. Pflegepersonal ist bei all den Überlegungen eben wieder überhaupt nicht relevant gewesen. Und da ist es nun auch schwer, dir das nahezubringen. Was nicht da ist, kann ich dir auch nicht belegen. Aber falls du doch noch einen Passus findest, in dem irgendwo das Pflegepersonal berücksichtigt wird - umso besser. Das würde mich freuen. Ich fürchte nur, die Suche wird vergebens sein...

Es ist aber auch egal. Denn wir alle kennen ja die Aussage "wir würden ja einstellen, wir finden nur niemand...". Aber niemand kommt auf die Idee, erst mal die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Lohn deutlich anzuheben. Das Gesundheitsministerium hat sich ja schön aus der Affäre gezogen, indem sie den Häusern quasi garantiert hat, jede aufgebaute neue Pflegestelle würde voll finanziert werden. Wenn dieser Vorschlag ernst gemeint wäre, dann müsste sich das Gesundheitsministerium jetzt auch hinstellen und den Häusern garantieren, dass auch jede nicht besetzte Stelle voll finanziert wird, so lange die fehlende Besetzung mit Bettensperrungen kompensiert wird. Erst dann wären die Häuser nämlich in der Lage, so viele Betten zu sperren wie notwendig, um in allen Bereichen erst mal mit dem vorhandenen Personal die übrigen Betten zu bespielen, somit optimale Arbeitsbedingungen zu garantieren und erst dann in der Folge bei Neueinstellungen nach einer angemessenen Einarbeitsungsphase wieder entsprechend Betten aufzubauen.
Nur mit einer solchen Regelung könnte man den Erlöseinbruch, den Bettensperrungen notwendigerweise auslösen, kompensieren.

Was ich mir also bei dem Konjunkturpaket gewünscht hätte, wäre genau dieser Vorschlag: hebt die Krankenhausfinanzierung so lange auf ein höheres Niveau, dass durch Bettensperrungen keine Erlöseinbrüche passieren. Dann kann man ganz gemütlich mit dem Personalaufbau beginnen...

Aber Herr Spahn hört mir ja nicht zu ...

Gruß spflegerle
 
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Hallöchen, also wenn ich sehe, dass mein zukünftiger Arbeitgeber jeden Monat mit einer neuen Klasse startet, März bis November und das jährlich. Alle werden, sofern sie das Examen schaffen und nicht straffällig werden, übernommen. Dann denke ich schon, dass personell ausgebaut wird.
 
Hallöchen, also wenn ich sehe, dass mein zukünftiger Arbeitgeber jeden Monat mit einer neuen Klasse startet, März bis November und das jährlich. Alle werden, sofern sie das Examen schaffen und nicht straffällig werden, übernommen. Dann denke ich schon, dass personell ausgebaut wird.
Es wird durchaus in die Ausbildung investiert, das ist richtig.
Nur scheiden eben leider viele Pflegekräfte desillusioniert bereits nach wenigen Jahren wieder aus, und genau das ist der Knackpunkt... 8-) Genau da müsste am System angesetzt werden, sprich, die Verhältnisse verbessert, um die Leute in der Pflege zu halten.
Nicht nur auszubilden:!:
 

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