KMT

Hallo Supertrosu,

ich habe es auch nicht als Kritik aufgefasst. Anders ist Anders aber nicht unbedingt besser oder schlechter.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo narde,

dann bin ich ja beruhigt.

Stimmt was du sagst. Und das finde ich spannend und interessant. Auch mal über den Deckel hinaus schauen. Was und wie machen es die Anderen und vielleicht auch warum.

Ein wunderschönes Wochenende mit viel Sonnenschein

Gruß supetrosu
 
Nach meinem Wissensstand gibt es keine aussagekräftigen Studien bezüglich der Notwendigkeit und Umfang von Isolation beim Transplantpatienten. Zumindest nicht im europäischen Raum. was in US so Stand der Dinge ist, könnte ich in Erfahrung bringen. Es würde allerdings etwas dauern.
Soweit ich weis, transplantiert man in Kanada ambulant. in USA Detroit gibts wohl ansätze für eine teilstationäre Transplant. (wie gesagt, nur bruchstückhafte Infos)

Wie im jeweiligen Zentrum isoliert wird, ist eine Sache der CA´s. Je nach welcher "Schule" sie trainiert sind. Von Sterilpflege bis eben keine Iso ist alles vorhanden.

Eine Fachweiterbildung Hämato-Onkologie gibt es in der Schweiz. Es wird eine europäische Zertifizierung durch EBMT angestrebt. In Deutschland ist sie allerdings wohl nicht der Fachweiterbildung Onkologie gleichgesetzt.
Sie kostet auch alles in allem ca. 1500 Euro (je nach Fahrtkostenhöhe).
Aber es lohnt sich. Teilweise werden die Kosten von den Zentren oder der Pharmaindustrie übernommen.

Was die Frustration bezüglich des Desinteresses auf ärztlicher Ebene angeht, so habt ihr wohl dann nur den Weg über die Klinikpflegedienstleitung. Da kann man keinen Druck machen?
Es kann ja nicht angehen, dass ihr zwar KMT-Patienten betreut, aber keine entsprechenden Fortbildungen bekommt. Schließlich habt ihr Ausführungs- und Durchführungsverantwortung, sollt eine fach- und sachgerechte Pflege und Krankenbeobachtung machen. Man kann allerdings nur Veränderungen erkennen, wenn man das Fachwissen hat.

Alle Mechanismen einer GvH sind wohl auch nicht eindeutig geklärt. Das
Patienten mit eine GVH- Unwahrscheinlichkeit dennoch eine solche Reaktion zeigen, haben wir auch bereits erlebt.

Was supetrosu zum Thema Studien und Therapieerfolge schreibt, scheint mir ein allgemeiner Trend der Zentren zu sein. Wenn man bedenkt, was eine Transplant für Gelder bringt und was Kliniken durch den Einsatz von Studien-
medikamenten sparen können, bzw. an Renomee/Rufverbesserung erfahren. (das wiederum zu nochmehr Studien und Patientenzahlen führt)
Das soll kein Trost und auch keine Rechtfertigung sein. Es ist eine Feststellung. Ob wir da wirklich ein Mitspracherecht haben oder unsere Erfahrungen gehört werden bezweifele ich. Es fehlt der pflege doch immernoch an der nötigen Einheitlichkeit im Auftreten, an aussagefähigen Forschungen und handfesten Beweisen vieler empathischer Erfahrungswerte.

grüßle Susanne
 
Hallo Leut's,

ich meld mich auch mal wieder!:rocken:

Also wir in Würzburg transplantieren in unserer Einheit nur allogene Patienten. Die autologen Pat. werden auf den allgemeinen Hämatologie-Stationen therapiert (im Einzelzimmer).

Wir haben vor 4 Zimmern eine Schleuse, die anderen 3 Zimmer waren als Nachsorge-Zimmer gedacht, werden mittlerweile aber auch zum Transplantieren benutzt.

Bei uns is es so: nur noch Mundschutz, Hände-Desinfektion und unsere reguläre Schleusen-Kleidung (nicht pro Zimmer, sondern wird auf der ganzen Station pro Schicht getragen)!

Da wir also 7 Zimmer haben (7 Patienten): Früh-Dienst: minimale Besetzung: 2 Vollkräfte, Spät-Dienst: auch 2 Vollkräfte -> immer am Wochenende. In der Nacht simmer allein. Unter der Woche sind wir meistens 3 in der Früh und im Spät-Dienst 2-3! Da wir aber so gut transplantieren, werden wir wohl vom Pflegepersonal her noch etwas aufgestockt.

Gruß,

T-Vogue
 
Hallo Zusammen,

bei uns gibt es eine Schleuse. Dazu gehören 8 Einzelzimmer ohne Vorzimmer. Besucher und auch alle anderen die nicht pro Schicht arbeiten, müssen sich einen Überkittel anziehen wenn sie die Schleuse betreten. Wir pro Schicht tragen auch nur normale Arbeitskleidung für alle Zimmer. Anfangs dachte ich, warum die Überkittel. Ist dazu gedacht, das die Patienten hier ihre Zimmer verlassen dürfen und innerhalb der Schleuse rumlaufen dürfen. Also nicht in ihren Zimmern eingesperrt sind. Mundschutz nur bei myeloablativen Patienten. Also fast nie.
Wir sind auch max. 3 im Frühdienst und 2 im Spät. Nachts kommt es drauf an ob viel los ist oder nicht. Es sind mit der IMC 4 Leute. Je nach Bedarf wird verteilt.

Zu Johana.
Die Klinik PDL ist voll auf der Linie der Ärztlichen Seite. Wir müssen sparen, vor allem beim Persnal und Personal muß funktionieren aber nicht denken. Es wird immer mehr, oder besser alles gestrichen. Tee, Kaffe, Milch, Wasser.... Allles verboten mit der Androhung einer Abmahnung.:schraube:
Und es wird immer schlimmer. Ich denke wirklich, ich werde meine Konsequenz daraus ziehen. Bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig. Ich bin zu alt für solche Kindereien. Nicht nur nicht lernen dürfen wir, am besten auch nicht denken. Hört sich übertrieben an, ist aber wirklich so.

Rufverbesserung gibt es doch nur, wenn der Erfolg sich rumspricht. Wenn aber die Therapieerfolge ausbleiben und die Patienten der Reihe nach sterben werden dies auch die Patienten erfahren. Und ausbleiben. Was die Oberen noch nicht mitbekommen haben, immer mehr Patienten verfügen über Internet:aetsch:, Patienten informieren sich immer mehr über die einzelnen Kliniken. Und sie bekommen auch mit was bei uns los ist, egal wie zurückhaltend wir sind. Sie sind ja nicht doof.

Mitspracherecht beanspruche ich gar nicht mal. Dazu haben sie Medizin studiert und bekommen auch ihr gutes Geld. Aber über Informationen würde ich mich schon sehr freuen. Ist für mich eine Grundvoraussetzung für diese Arbeit.

So, für heute genug. Arbeit war mal wieder sehr erfreulich.

Gruß supetrosu
 
Guten Morgen,

unsere Schichtbesetzung für 6 Patienten ist immer 1 - 1 - 1

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Hallo wollte mich auch mal hier einreihen.
Ich arbeite jetzt seit 5 Jahren auf der Kmt mit 10 Tranzplatationsbetten bei Erwachsenen, manchmal auch Kinder.
Wir haben eine Schleuse vor der Station und eine kleine Schleuse vor den Zimmern. Die Zimmer haben eine getrennte Klimmaanlage und die Luft wird gefiltert. Tranzplantieren tun wir alles was geht. Aber in den letzten Jahren immer weniger. Die Konkurenz ist groß und schläft nicht.
In die Kondionierung gehen wir mit Endoxan und Bestrahlung und Mtx oder Cellcept. Manchmal auch modiviziert, dann je nach dem.
Wir arbeiten mittlerweile (Beatmungen werden angeblich jetzt auf die Its verlegt) 2-2-1 und wenn wir Glück haben noch eine Schwester im Mitteldienst (8-16 Uhr). Ingesamt hat sich die Lage sehr verschlechtert. Hinzu kommt ein richtiger Ärztmangel, wir haben nicht immer einen vor Ort und auf einen Oberarzt mussten wir auch über ein Jahr verzichten.
Auf unseren Mitstationen (Kinderkmt und HO) sieht es auch nicht besser aus.
Allerdings sind die Hygienerichtlinen stark zurück gesetzt worden. So wie ich das mitbekommen habe sind hierfür aber auch die Einsparungen daran schuld. Es ist traurig aber wahr.
 
Guten Morgen,

über Ärztemangel können wir uns, Gott sei Dank, nicht beklagen. Unsere Ärzte arbeiten im Schichtsystem. Genauso wie wir. Selbst ihre Arbeitszeiten sind ähnlich. So haben wir immer einen Arzt auf der KMT und mindestens 2 auf der IMC. Nachts ist auch immer einer da. Vor allem unter der woche macht einer der Ärzte Dienst für beide Bereiche. Nur am Wochenende kommt manchmal ein Dienstarzt der keine KMT Erfahrung hat. Und zur Zeit sind unsere Stationsärzte auch noch sehr gut. Macht das Arbeiten doch sehr angenehm. :rocken: Mit unseren Oberärzten haben wir, wie schon gesagt, weniger Glück. Aber da kann man wohl nichts ändern:x außer vielleicht seine persönliche Konsequenz ziehen.

Hexe69 sag bloß, ihr habt eure eigenen Beatmungsbetten bei euch auf Station?? Ein Traum von uns. Denn wir müssen unsere Patienten verlegen. Das gibt des öfteren Probleme. Leider. War eigentlich ursprünglich auch so geplant, dann aber wieder verworfen aus Klinikpolitischen Gründen.

Eure Konditionierung hört sich nach myeloablativ an. Bei uns leider nur noch selten. Gestern haben wir mal wieder eine bekommen.

In wiefern haben sich eure Hygienerichtlinien verändert?

Transplantieren tun wir auch alles. Und jeden. Mit teilweise verheerenden Konsequenzen.

So, jetzt muss ich wieder los arbeiten.

Gruß supetrosu
 
hallo supertrosu,

Am Anfang hat jeder von unseren Besucher seinen eigenen Kittel und Überschuhe getragen. Mittlerweile keine Überschuhe mehr und der Kittel hängt vor dem Patzimmer und wird vom Nachtdienst entsorgt.
Anfangs trugen wir selbst bei der Medikamentenzubereitung Mundschutz, heute nicht mehr.
Die Pat. durften erst ab 1000 Leuko's mit Mundschutz auf die Station oder raus in Begleitung eines Angehörigen.
Bettwäschewechsel war jeden Morgen komplett, heute nur noch Stecklaken und Kopfkissen, bzw. was verschmutzt ist. Und das per Dienstanweisung.
Ja das mit der Beatmung ist eine feine Sache wenn man es kann. Da ich neun Jahre Its Erfahrung habe hat mir das nichts ausgemacht, wenn ich keinen Arzt zu gesicht bekam. Da hatte ich meine Ruhe und der Pat auch. Meine Kolleginnen die keine Erfahrung haben oder es gewohnt waren das der Arzt die erforderlichen Maßnahmen ergreift, Medikamente anordnet, Maschienen einstellt, wahren die ganze Schicht in Panik das etwas geschehen könnte. Aber die Umstellung verläuft nur sehr schleppend und intubiert werden sie immer noch vor Ort und müssen dann ja erstmal Verlegungsfähig gemacht werden. Mit Supraperfusor in den Aufzug und vorher noch zum CT, vieviele kommen da noch an? Und kritische Pat vorher verlegen kommt natürlich nicht in Frage. Wie soll man da noch Geld verdienen.

Ach so wir bevorzugen ZVK's. Allerdings gehen wir seit neustem wiedermal einen Schritt zurück und legen Basilika - Katheter.