Kaltschweißige Patienten bei sehr guten Vitalzeichen!

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Hallo Crunk Sista,

ich verstehe jetzt dein Problem nicht ganz.
Es werden dir hier Vorschläge gemacht wie man die Situation auch hätte noch anders (heisst nicht unbedingt besser) lösen hätte können.

Deshalb musst du nicht jeden anmaulen der anders vorgehen würde als du.

Guten Rutsch
Narde
 
Na ja, wenn der Patient sitzt ist er eigentlich sicher genug und falls er/sie nun tatsächlich das Bewusstsein verlieren sollte kann man (natürlich das Gewicht und die eigene Kraft beurteilend, in der Regel ist man ja auch nicht unbedingt alleine :)) den Patienten auch behutsam auf den Boden gleiten lassen.

Ich finde das vorgehen schon in Ordnung, die Patientin ist ja nicht von der Intensiv geflohen.......


Gruß
Dennis
 
Bevor ich jemanden zu Boden sinken lasse, sollte ich dieses zumindestens versuchen zu vermeiden. Und da führt der erste Weg ins Bett.

@CrunkSista01- kann es sein, dass genau da dein Problem liegt: es gibt nur deine (aus meiner Sicht fragwürdige) Ansicht und sonst nix. Hier wurde schon oft über die Sinnhaftigkeit mancher Schultheorien diskutiert und so manches hat sich nicht als praktikabel bzw. sinnvoll erwiesen.

Elisabeth
 
Einfaches Beispiel: Pat. sitzt im Stuhl, kollabiert, fällt zu Boden und schlägt mit dem Kopf auf. Da bringt es dir in dem Moment nicht viel, dass du den Blutdruck weißt.
Wie gesagt, als erstes Pat. ins Bett (bzw. liegende Position) oder Bett zum Pat. und dann alles weitere. Das günstigste wäre natürlich eine Person bleibt beim Pat. (aber nicht zum RR messen, sondern zum sichern des Pat.) und die zweite holt das Bett.

Gruß,
Lin
 
Ich weiß ja nicht so wirklich was ihr für Häuser habt, aber bis ich ein Bett zum Patienten gebracht hätte, hätte ich auch sämtliche Vitalzeichen erheben können......und wenn man eh alleine ist, was sie ja aussagenscheinlich war, finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn ich unter Beobachtung des Patienten seine Vitalzeichen kontrolliere.
Sollte man zu zweit sein, spricht ja nichts dagegen, dass einer für den Transport sorgt und der andere beim Patienten bleibt, aber wieso soll ich nur daneben stehen und jemanden sichern? Der vielleicht sogar noch gut alleine sitzt und darauf wartet das etwas für ihn getan wird oder vielleicht sogar meine antaschende Sicherung überhaupt nicht will?


Gruß
Dennis
 
Ich weiß ja nicht so wirklich was ihr für Häuser habt, aber bis ich ein Bett zum Patienten gebracht hätte, hätte ich auch sämtliche Vitalzeichen erheben können

Also ich bin in einem ganz normalen Haus auf einer ganz normalen Station mit ganz vielen Betten :mrgreen:. Dauert nicht mal eine Minute bis ich ein Bett vor Ort habe.

Sollte man zu zweit sein, spricht ja nichts dagegen, dass einer für den Transport sorgt und der andere beim Patienten bleibt, aber wieso soll ich nur daneben stehen und jemanden sichern?

Weil man schlecht mit Blutdruckmanschette und Stethoskop in der Hand den Pat. halten kann, falls er droht vom Stuhl zu kippen.

Der vielleicht sogar noch gut alleine sitzt und darauf wartet das etwas für ihn getan wird oder vielleicht sogar meine antaschende Sicherung überhaupt nicht will?

Was heißt "antaschend"?
Mit der Vitalzeichenkontrolle habe ich nicht viel getan um den Pat. zu helfen. Vielleicht gehe ich zu sehr von mir aus, da ich diese Situation nur zu gut kenne. Das einzige was mir hilft, ist sofort eine liegende Position, damit ich nicht von alleine umkippe. Da braucht mir keiner vorher mit RR messen kommen, da ich sowieso weiß, dass er zu niedrig ist.
Ok, war bei der Pat. nicht der Fall, aber trotzdem hilft es ihr nichts an ihrem Zustand, wenn man sämtliche Vitalzeichen weiß. Das heißt ja nicht, dass ich die Pat. festhalte, aber ich habe zumindest meine Hände griffbereit.

Gruß,
Lin
 
Is es euch wohl nich beigebracht worden? :gruebel:
Es is einfach so Erst Vitalzeichen, dann den Rest!
Die Patientin saß auf einen Stuhl! Zudem hatten ja meine Kollegen das auch selbst mitbekommen das es zur Sache geht, das gehandelt werden muss, doch keiner kam zur Hilfe, was blieb mir also anderes übrig als ALLEINE zu handeln und zu machen!? :gruebel:

Nun ja bevor ich einen Patieten alleine lassen würde, ab ins Bett...in der Zeit wo ich das Bluttdruckmessgerät hole kann er ja vom Stuhl kippen und sich den Kopf anstossen, Hat man auch nichts davon wenn dann evtl noch eine Platzwunde hin zu kommt
Ich pers. erst mal ins Bett und dann Gerät holen.
 
Ich weiß ja nicht so wirklich was ihr für Häuser habt, aber bis ich ein Bett zum Patienten gebracht hätte, hätte ich auch sämtliche Vitalzeichen erheben können......und wenn man eh alleine ist, was sie ja aussagenscheinlich war, finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn ich unter Beobachtung des Patienten seine Vitalzeichen kontrolliere.

Ich weiß ja nicht in was für einem Haus du arbeitest, aber ich habe selten bis nie das RR und das BZ-Gerät in der Kitteltasche. Um dieses zu holen, muss ich über den Flur.

Während dessen sitzt der Pat. unter Aufsicht des Angehörigen im Stuhl. Wie mag der Angehörige wohl reagieren, wenn der Pat. kolabiert und droht vom Stuhl zu rutschen? Welchen Eindruck mag er von der Handlungsweise: ich muss erst mal feststellen ob der Pat. wirklich kaltschweissig sein darf oder ob er ggf. simuliert- halten? Ich als Angehöriger würde an der Kompetenz der Pflegekraft zweifeln.

Wie gehst du eigentlich im Rettungseinsatz vor? Forderst du auch den Pat. auf möglichst sitzen zu bleiben und sich nicht hinzulegen? Machst du da auch erst eine Diagnostikrunde und stellst die Werte fest um dem Pat. dann zu sagen: ich glaube, es ist gar nicht so schlimm wie sie denken. Liegen können sie immer noch, wenn wir sie erst mal im KH haben. Und nun: auf, auf- wir haben noch ein paar Treppen vor uns.

Elisabeth
 
Sie war ja soweit ich mich noch erinnern kann im Aufenthaltsraum und ich kenne auch Stationen wo eine Couch mit drin steht.
 
Is es euch wohl nich beigebracht worden? :gruebel:
Es is einfach so Erst Vitalzeichen, dann den Rest!
Die Patientin saß auf einen Stuhl! Zudem hatten ja meine Kollegen das auch selbst mitbekommen das es zur Sache geht, das gehandelt werden muss, doch keiner kam zur Hilfe, was blieb mir also anderes übrig als ALLEINE zu handeln und zu machen!? :gruebel:

Ich bin noch in der Schule. Und auch mir wirde beigebracht, erst VZ - wenn der Patient auf der Bettkannte hockt und mobilisiert werden soll. Aber mal echt, wenn ich einen Patienten in der von dir beschriebenen Situation finde, dann brauch ich keine VZ. Der Patient hat doch (hoffentlich!) einen Puls, an dem sich mal so grob die Kreislauflage ertasten läßt, die dazu passende Gesichtsfarbe und einen Mund, um Schwindel und kann/kann nicht aufstehen und zum Bett gehen zu äußern.

Auch in Aufenthaltsräumen gibt es Klingeln, um die Kollegen zu holen, einen Boden, falls der Patient kollabiert bevor jemand das Bett geholt hat, und evtl. ein Fenster, das sich öffnen lässt. Ein zweiter Stuhl, um vielleicht schon mal die Beine hochzulegen, war bestimmt auch in der Nähe.

Ist vielleicht meine persönliche Einstellung, aber ich finde beim Patienten bleiben und ihn beobachten/beruhigen jetzt wichtiger, als nach Meßgeräten zu laufen. Und bei ner Hypoglykämie müßte ich dann gleich noch mal wegrennen, den Traubenzucker holen. Ich hab nämlich keinen im Kittel ständig.

Und wo ich grad noch lese, daß kein Kollege mitkam: vermutlich dachten sie, du bist kompetent genug, dir die Situation anzuschauen, sie richtig einzuschätzen und Hilfe zu organisieren wenn nötig.
 
Und auch mir wirde beigebracht, erst VZ - wenn der Patient auf der Bettkannte hockt und mobilisiert werden soll.

Genau da liegt der Denkfehler von CrunkSista Und Dennis. Ich danke dir für die Erklärung.

Elisabeth
 
Ich finde es ziemlich anmaßend und persönlich, zu sagen mir fehlt die nötige Kompetenz, ohne mich persönlich zu kennen. Macht man sowas, ist das Charakter? Naja anderes Thema.

Kann nur noch mal sagen ich für meinen Teil bin zufrieden was ich getan hab,
Und hab mir nichts vorzuwerfen. Zudem ich allein auf mich gestellt war. Ich kann nur sagen ich habe geholfen was die anderen nicht getan haben!
 
Warum gleich so bissig? Es fehlt dir derzeit eindeutig noch die Fähigkeit Situationen zu unterscheiden.

Pat. soll mob. werden vs. Pat. mit Anzeichen eines Notfalls.

Elisabeth
 
Es ist nicht bissig gewesen, sondern eine Feststellung, man urteilt nicht über eine Person die man nicht persönlich kennt und zweifelt deren Kompetenz an!

Ich geb ganz offen und ehrlich zu, vielen Situationen nicht gewachsen zu sein, was sicher daran liegt das ich in meiner gesamten Ausbildung weder ein richtigen Notfall noch ein Sterbenden zu versorgen hatte. Das alles macht mir riesige Angst, wenn das mal der Fall sein wird, da mir die Erfahrung fehlt. Und Sachen die man noch nie gemacht hat, von denen hat man Angst. Die Ungewissheit alles richtig zu machen. Es wird von einer examinierten Krankenschwester verlangt, die Situation sofort zu erkennen und richtig und kompetent zu handeln. Was so auch sein sollte. Doch leider ist das bei vielen nicht der Fall. Wie auch bei mir. Ich wär auch gern erfahrener und sicherer meiner Sache, doch das ist ein Lernprozess und dieser wird nicht mehr akzeptiert, sie meinten dort das hätte alles in der Ausbildung passieren müssen.
 
Hallo!

Erstmal finde ich es sehr schwierig im Nachhinein Notfallsituationen zu beurteilen, wenn man selber nicht dabei war. In der Situation hat man oftmals nur kurze bis gar keine Zeit zu entscheiden, was man jetzt macht oder nicht macht.

Ich finde es wichtig, solche Situationen im Nachhinein zu besprechen, zu rekapitulieren um so herauszufinden, was kann/muss ich in Zukunft anders/besser machen. Mir persönlich hilft es dann, wenn man sich mit den Leuten unterhält, die eh dabei waren. Bei anderen Situationen kann es aber auch sehr hilfreich sein, sich mit völlig Unbeteiligten zu unterhalten, um eine andere Sichtweise zu erlangen.

So wie du die Situation schilderst, hätte ich auch anders reagiert. Wenn ein Patient kaltschweißig vor mir steht und ich die Befürchtung habe, dass er mir kollabieren könnte, sorge ich während ich ihn Frage, ob er irgendwelche Beschwerden hat, wie Schwindel, Sehstörungen etc. dafür, dass der sturzsicher aufgehoben ist - sei es Stuhl, Bett, Fußboden - wat auch immer grad da ist oder als nächstes gefahrlos zu erreichen ist und dann messe ich alsbald die Vitalwerte. Allerdings gehe ich generell primär nach Symptomatik und äußerem Erscheinungsbild und erst in zweiter Linie nach Vitalwerten. Denn wenn jemand mir sagt, ihm ist schwindelig, dann geht der in die liegende Position und bevor der nicht liegt, ist mir auch egal, ob der Blutdruck jetzt bei 80/40 oder bei 70/30 ist. Wenn der liegt ist mir wichtig, ob der Blutdruck im Verlauf wieder auf Normalwerte steigt und nach entsprechenden therapeutischen Maßnahmen (durch Arzt) eine Mobilisation gefahrlos möglich ist.

Das jedenfalls ist meine Meinung zu dem Thema. Ich persönlich finde es schade, wenn hier manche User immer gleich von Unfähigkeit und Unvermögen sprechen und die Leute niedermachen. Konstruktive Kritik ist in meinen Augen was anderes. Da gehört von beiden Seiten die Fähigkeit nicht persönlich zu werden. Eine Fähigkeit, die auch ich nicht immer beherrsche, aber fleißig daran arbeite.

Jumanji
 
Die "Ausrede": ich hatte eine schlechte Ausbildung- zählt nun mal nicht, weil nicht nur die Schule sondern auch der Azubi eine Bringepflicht hat. Du bist für deine eigene Weiterbildung zuständig und wenn dir die Kollegen der Station schon Hilfe anbieten und dich nehmen wie du bist- dann schlägts du diese Hilfe aus... aus Arroganz: ich bin schließlich examiniert und will keinen Ausbildungsstatus einnehmen.

Elisabeth
 
Ich weiß ja nicht in was für einem Haus du arbeitest, aber ich habe selten bis nie das RR und das BZ-Gerät in der Kitteltasche. Um dieses zu holen, muss ich über den Flur.

Während dessen sitzt der Pat. unter Aufsicht des Angehörigen im Stuhl. Wie mag der Angehörige wohl reagieren, wenn der Pat. kolabiert und droht vom Stuhl zu rutschen? Welchen Eindruck mag er von der Handlungsweise: ich muss erst mal feststellen ob der Pat. wirklich kaltschweissig sein darf oder ob er ggf. simuliert- halten? Ich als Angehöriger würde an der Kompetenz der Pflegekraft zweifeln.

Wie gehst du eigentlich im Rettungseinsatz vor? Forderst du auch den Pat. auf möglichst sitzen zu bleiben und sich nicht hinzulegen? Machst du da auch erst eine Diagnostikrunde und stellst die Werte fest um dem Pat. dann zu sagen: ich glaube, es ist gar nicht so schlimm wie sie denken. Liegen können sie immer noch, wenn wir sie erst mal im KH haben. Und nun: auf, auf- wir haben noch ein paar Treppen vor uns.

Elisabeth


ja, sehr geistreich.



jumanji schrieb:
Ich persönlich finde es schade, wenn hier manche User immer gleich von Unfähigkeit und Unvermögen sprechen und die Leute niedermachen. Konstruktive Kritik ist in meinen Augen was anderes. Da gehört von beiden Seiten die Fähigkeit nicht persönlich zu werden. Eine Fähigkeit, die auch ich nicht immer beherrsche, aber fleißig daran arbeite.

man nehme sich ein Beispiel
 
So, nun beruhigt euch erst mal, und damit das gelingt ohne Selbstzerfleischung, mach ich den Thread mal für ein paar Tage zu.



Ich wünsche Euch ein friedliches und erfolgreiches 2009!
 
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