Hallo!
Erstmal finde ich es sehr schwierig im Nachhinein Notfallsituationen zu beurteilen, wenn man selber nicht dabei war. In der Situation hat man oftmals nur kurze bis gar keine Zeit zu entscheiden, was man jetzt macht oder nicht macht.
Ich finde es wichtig, solche Situationen im Nachhinein zu besprechen, zu rekapitulieren um so herauszufinden, was kann/muss ich in Zukunft anders/besser machen. Mir persönlich hilft es dann, wenn man sich mit den Leuten unterhält, die eh dabei waren. Bei anderen Situationen kann es aber auch sehr hilfreich sein, sich mit völlig Unbeteiligten zu unterhalten, um eine andere Sichtweise zu erlangen.
So wie du die Situation schilderst, hätte ich auch anders reagiert. Wenn ein Patient kaltschweißig vor mir steht und ich die Befürchtung habe, dass er mir kollabieren könnte, sorge ich während ich ihn Frage, ob er irgendwelche Beschwerden hat, wie Schwindel, Sehstörungen etc. dafür, dass der sturzsicher aufgehoben ist - sei es Stuhl, Bett, Fußboden - wat auch immer grad da ist oder als nächstes gefahrlos zu erreichen ist und dann messe ich alsbald die Vitalwerte. Allerdings gehe ich generell primär nach Symptomatik und äußerem Erscheinungsbild und erst in zweiter Linie nach Vitalwerten. Denn wenn jemand mir sagt, ihm ist schwindelig, dann geht der in die liegende Position und bevor der nicht liegt, ist mir auch egal, ob der Blutdruck jetzt bei 80/40 oder bei 70/30 ist. Wenn der liegt ist mir wichtig, ob der Blutdruck im Verlauf wieder auf Normalwerte steigt und nach entsprechenden therapeutischen Maßnahmen (durch Arzt) eine Mobilisation gefahrlos möglich ist.
Das jedenfalls ist meine Meinung zu dem Thema. Ich persönlich finde es schade, wenn hier manche User immer gleich von Unfähigkeit und Unvermögen sprechen und die Leute niedermachen. Konstruktive Kritik ist in meinen Augen was anderes. Da gehört von beiden Seiten die Fähigkeit nicht persönlich zu werden. Eine Fähigkeit, die auch ich nicht immer beherrsche, aber fleißig daran arbeite.
Jumanji