Jetzt ARD: warum ist unser Gesundheitswesen so teuer?

renje

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Thema:
Viel Geld wenig Leistung

vielleicht ganz interessant?

Wird auf Phönix die nächsten Wochen noch ein paar mal wiederholt.
 
nochmal nach oben schieb
 
...ist in der Mediathek der ARD verfügbar

Video "Viel Geld, wenig Leistung - warum ist unser Gesundheitssystem so teuer?" | ARD Mediathek | Presseclub

Eigentlich nix groß neues dabei, oder?
Lobbyisten, mein "Freund" Herr Montgomery, Kompetenzgerangel, Angst was vom Kuchen abzugeben (z.B. "Gemeindeschwester") Doppelt- und Dreifach-überflüssiges, zu viele Kliniken, positive Aspekte von modernen Polikliniken & medizinische Fachzentren, Landflucht, Transparenzprobleme, Hinweise auf Schweden (50% weniger stationäre Betten) war mir nicht bekannt.
Niederlande - Fachärzte ausschließlich in den Kliniken - bekannt gewesen.
Wenn ich so überleg, Bilder der eigenen Klinik in den Medien, mit Landräten, Landtagsabgeordneten, sonstigen Parteimitgliedern - hat mit veränderter Sichtweise, schon was - negatives.
Und auch schön, der Hinweis: 6 Monate Wartezeit bei einem niedergelassenen Facharzt nicht hinzunehmen. Mit konkreten Tipps.
Der Ausblick: 4 Personen, 3 Meinungen (wobei 1 ja gar nix gesagt hat).

Die allerletzte Überlegung: Wer guckt denn sonst eigentlich noch diesen Presseclub? Dürften nicht allzu viele sein?
 
Was die Schieflage angeht
... erst zum Hausarzt um eine Überweisung zum Facharzt zu holen. Und das auch, wenn es um den Augenarzt und den Gyn geht.
... alle 3 Monate zum Hausarzt, damit der Überweisungen erneut ausstellen kann, obwohl klar ist, dass die Behandlung eh nicht von ihm durchgeführt werden können.

Und heutzutage geht man nicht mehr zum Arzt, wenn einem was fehlt. Heutzutage kommt man auf die Idee Disease-Management-Programme zu entwickeln, damit der Pat. noch regelmäßiger zum Arzt muss. Das da in der Regel der Status idem festgestellt wird- was soll's. Hautsache der Rubel rollt.

Elisabeth
 
Leider bist du nicht mehr auf dem neuesten Stand, zwischenzeitlich kannst auch ohne Überweisung nur mit deiner Versichertenkarte zum Facharzt gehen.
 
och elisabeth, lies doch mal nicht nur die Überschriften.....

Ausnahme: Patienten ohne Überweisung eines Vertragsarztes dürfen mit Ausnahme der nachfolgenden Fachgruppen weder abgelehnt noch mit der Bitte um Nachreichung einer Überweisung zum behandelnden Hausarzt zurückgeschickt werden. Leistungen im Rahmen des Programms zur Früherkennung von Brustkrebs durch das Mammographie-Screening sind grundsätzlich vom Überweisungsgebot ausgenommen.
Zitat aus deinem link
 
Dann sollte der Vollständigkeit wegen auch noch zitiert werden, für welche Fachärzte man nach wie vor zwingend eine Überweisung braucht:

Zwingend notwendig ist eine Überweisung für Ärzte für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Radiologische Diagnostik bzw. Radiologie, Strahlentherapie und Transfusionsmedizin
Quelle: Elisabeths link aus #6 .

Gruß spflegerle
 
http://www.kvwl.de/arzt/recht/kbv/bmv-ae/bmv-ae.pdf ab S.33

Zumindest in meinem Bundesland verlangt der Facharzt immer eine Überweisung des Hausarztes. Handelt es sich um eine fortlaufende behandlung bekommst den Schein schon ohne Arztkontakt am Tresen. Handelt es sich um eine Ersttermin beim Facharzt darfst erst noch mal den Hausarzt persönlich konsultieren damit der entscheidet, ob notwendig oder nicht.

Wie das im Rahmen der DMP's gehandhabt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Solche Fälle haben wir noch nicht in der Familie.

Zur Mammographie... http://www.kvberlin.de/30patienten/30vorsorge/60mammographie/20fragenantworten/ . Mir ist so, als wenn ich bei der letzten Aufnahme vor 2 Jahren (?) auch keine Überweisung holen musste sondern die Aufforderung reichte.

Elisabeth
 
@Elisabeth: Liest du eigentlich die Dokumente, die du verlinkst?

§13 (3):
Den Versicherten steht die Wahl unter den Vertragsärzten, ... frei.

§24 (6):
Nimmt der Versicherte einen an der fachärztlichen Versorgung teilnehmenden Facharzt unmittelbar in Anspruch, übermittelt dieser Facharzt mit Einverständnis des Versicherten die relevanten medizinischen Informationen an den
vom Versicherten benannten Hausarzt.

Das sollte dann auch in deinem Bundesland gelten...

Gruß spflegerle
 
Das im Notfall kein Facharzt eine Überweisung fordert steht übrigens auch in unserem Bundesland außer Frage. Überweisungsscheine dürfen nicht rückwirkend ausgestellt werden.

ABER- Bevor wir uns hier in die Flicken bekommen... ich denke, dass meine Fachärzte wissen, warum sie eine Überweisung einfordern. Genau wie dein Facharzt sich was dabei denken wird, warum er nicht auf eine Überweisung besteht. Und ich werd mit dem Fachärzten keine Diskussion anfangen, ob er berechtigt oder nicht berechtigt ist, die Überweisung einzufordern.

Zusammenfassend bleibt nun mal: Das System honoriert die Leistung und nicht das Outcome. Das ist im ambulanten Gesundheitswesen nicht anders als im stationären. Und das führt unweigerlich zu Verwerfungen, die man so sicher nicht gewollt hat.

Elisabeth

PS Nebenbei- § 24 beginnt mit Punkt 1. Und auch Punkt 6 besteht nicht nur aus dem einen zitierten Satz.
 
Dito- und damit ist für mich die Diskussion zur Rechtskompetenz meiner Ärzte beendet.

Elisabeth
 
Mein Brötchengeber hat in den letzten Jahren im Stadt- und Landkreis und auch im nächsten Landkreis Fachärztezentren geschaffen. Drumherum war man nicht begeistert, gab es etliche Befürchtungen - jetzt hört man gar nix mehr.
Die dort arbeitenden sind allesamt Angestellte eines Tochterunternehmens meines Brötchengebers.
Die Zusammenarbeit, auch z.B. Befundübermittlung - wurde dadurch deutlich einfacher. Doppelt-Diagnostik kann reduziert werden.
Zudem wurden sog. Netzwerke geschaffen für einzelne Fachbereiche.
Eigentlich find ich das schon gut, sinnvoll. Ist das die Zukunft, mehr davon?
Aber ob es letztlich billiger ist?

-> Presseclub kritisierte kleine, eigenständige Praxen, geführt von 1 Arzt.
 
Die Dinger hießen im Osten Polikliniken- alles unter einem Dach. Kurze Wege für alle und alles. Not machte halt auch erfinderisch.

Elisabeth
 

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