ITS oder Normalstation

Das geht aber auch nur bei entsprechender Leitung.
Wenn die Leitung auch " was besseres " ist, geht das nicht.

Ich kann nur sagen das ich auch sehr schlechte Erfahrungen mit überheblichen Intensivpersonal gemacht habe und mir so Einige Sprüche bei Notfallverlegungen ( zu Zeiten meiner Notaufnahmezeit ) anhören mußte.

Es ist sogar so weit gekommen, daß die meisten meiner Kollegen sich geweigert haben, die Ärzte bei der Verlegung auf Intensiv zu begleiten.
Schade sowas.

Aber ich will den Faden nicht schreddern.

Ich habe derzeit nette Kollegen und die anderen....*hust und leise denk
 
Das geht aber auch nur bei entsprechender Leitung.
Wenn die Leitung auch " was besseres " ist, geht das nicht.


Ich habe derzeit nette Kollegen und die anderen....*hust und leise denk

Ich muß Dir leider recht geben. Es steht und fällt mit der Leitung. :angry:

In meinem Team werden solche Umtriebe im Keim erstickt, meine PDL steht da voll hinter mir.
 
Ich reanimiere mal diesen alten Thread:

Gibt es hier eigentlich auch Leute die von Intensiv auf Normalstation gewechselt haben?
Mich würde da die Erfahrung interessieren, man hört das ganze nur immer anders herum...
 
Hallo!

Ja, ich habe nach sieben Jahren Intensiv auf Normalstation gewechselt. Allerdings zuerst nicht ganz freiwillig.

Als ich nach einem Jahr "Babypause" wieder anfangen wollte, war auf unserer Intensiv grad keine Stelle frei. Durch versch. Umstände hat es sich jetzt so ergeben, das ich auch nicht mehr zurück gehe, obwohl ichs mir anfangs überhaupt nicht vorstellen konnte.

Muß auch sagen, der Wechsel ist mir sehr schwer gefallen. Ich habe bei uns den Eindruck, das man als Schwester auf Normalstation automatisch "doofer" ist, als auf Intensiv (vor allem aus Sicht des ärztlichen Personals)

Alles in allem habe ich meinen Entschluss nicht bereut, doch viele Dinge waren auf Intensiv wesentlich leichter.


Liebe Grüße
 
Intesiv? Nie im Leben für mich :schraube:

Gründe kann ich gar nicht so genau nennen, ich finde es einfach nur schrecklich. Diese ganzen Geräte, dauernd stirbt jemand, wegen jedem Käse muss man nen Arzt rufen und dann noch die Kollegen/Kolleginnen die einfach alle was besseres sind, nur weil sie schon mal andere Kleidung tragen. Und die meisten die gewechselt sind von Normalstation auf ITS "vergessen" auch sehr schnell dass wir nicht nur Pampers wechseln und Monovetten bekleben. Hätte Angst das das auf mich abfärbt :dudu:

Ich glaube eine langjährige ITS-Kollegin wäre bei uns auch hoffnungslos überfordert, wenn plötzlich 15 Patienten was von einem wollen statt max. 4, dazu noch alle möglichen Angehörigen, KG, Labor, Telefon, Ärzte (bis 4 verschiedene) und natürlich die Kollegen der anderen Abteilung, von denen alle schnell wieder weg müssen, weil sie gar keine Zeit haben. :schraube:

Nene, mir gehts schon ganz gut da wo ich bin, leider gibt es viel zu wenig Fachweiterbildungen auf der Peripherie, was einen natürlich nicht vom weiterbilden abhalten sollte. :besserwisser:
 
Ich empfehle hierzu mal diesen Thread: http://www.krankenschwester.de/forum/taetigkeitsberichte/13736-abenteuer-allgemeinstation.html

Ich persönlich komme nur schlecht klar auf einer Allgemeinstation, es sind einfach zuviele Patienten die ich nicht nach meiner Vorstellung betreuen kann - aus Intensivsicht. Dann kommt hinzu, dass ich für jeden Klacks einen Arzt holen muss. Auf Intensiv arbeite ich selbständiger und habe meine Patienten deutlich besser "im Griff".
 
Ich überlege momentan mich von ITS weg auf Normalstation zu bewerben. Gründe dafür sind ja erstmal egal, ich habe mich nur gefragt wie krass die Umstellung dann wirklich wäre, denn ich habe seit meinem Examen nur auf ITS gearbeitet. Klar, inder Ausbildung dafür nur auf Normalstation, aber als Schüler trägt man ja nicht die ganze Verantwortung.
Ich erinner mich auch kaum noch dran wie der Tagesablauf auf Normalstation wirklich ist, weil ich von Anfang an so auf ITS fixiert und konzentriert war.

Wieviel waschen und betten macht man zB wirklich auf der "durchschnittlichen" Normalstation?
 
Auf einer Normalstation ist es nicht unüblich bis zu 15 Patienten zu betreuen. Wenn dann noch 7 Leute zu waschen sind, dann habe ich Probleme, diese entsprechend zu versorgen.
Ich stehe mir einfach selbst im Weg, durch das Fachwissen der Intensivstation - klar sind diese Patienten nicht so schwer krank wie auf Intensiv. Durch den ganzen anderen Kladeradatsch den du dort noch so nebenher mitleisten sollst - teilweise total fachfremde Tätigkeiten, die für mich eben keinerlei Priorität haben, komme ich ausIntensivpflegerischer Sicht nicht zurecht.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass ich meine Nase recht hoch trage und herablassend auf die Kollegen der Allgemeinstationen blicke, aber es ist einfach nicht mein Ding.
 
Ich hab das Gefühl, dass ich auf Dauer mit dieser enormen Anforderung ("wenn du jetzt was falsch machst, kann der Patient sofort sterben") so langsam nicht mehr umgehen kann.
Immer diese totkranken, immer hochdosiert Katecholamine, Geräte wo man nur hinsieht.
Dazu der extrem enge Kontakt zu den Patiente, teilweise betreue ich Patienten ja auch über Wochen bei ihrem schwierigen Krankheitsverlauf. Und am Ende sterben sie dann doch, kurz nachdem es ihnen zunächst besser ging. Das macht mich fertig.
Ich dachte immer ich sei ne Intensiv-Schwester, Normalstation wär mir zu "langweilig" und ich bräuchte Action. So langsam gehts mir aber eher so, dass ich mir Routinetätigkeiten wünsche, einfach mal ohne Kopf meine Arbeit machen, mal nem Patienten nur den Rücken waschen müssen, auch mal Leute zu haben die nicht ins Bett abführen.
Ging das anderen Leuten auf Intensiv auch mal so? Geht das vorbei? Vllt gebe ich zu schnell auf, ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur dass das Lagern und Betten mir jetzt schon gesundheitlichen Schaden zugefügt hat :(
Das erste halbe Jahr auf ITS hat mir super viel Spaß gemacht, ich war auch selbstsicher und hab eigentlich auch ganz gut die Theorie lernen können. Jetzt nach einem Jahr fühl ich mich schon leer und kraftlos, kann mich kaum motivieren hinzugehen und bin froh, dass ich im Moment krank geschrieben bin und ein paar Wochen Auszeit habe.
Aber ich vermisse die Arbeit, die Station oder das Team überhaupt nicht, kein kleines bisschen.
Andererseits habe ich Angst, dass ich die Arbeit auf Normalstation vllt "verkläre" und es mir dann dort noch schlechter gehen würde...
Sorry für das lange Posting, aber das sind die Dinge die mir momentan ununterbrochen durch den Kopf gehen...
 
Ich bin mir nicht sicher, ob sich dein Problem so einfach lösen lässt.

Ich war auf Allgemeinstation deutlich unzufriedener als ich es auf Intensiv bin.

Patienten sterben dort auch, je nach Fachgebiet hast einen deutlich länger und engeren Kontakt als auf Intensiv.
Lagern, waschen und alles andere hast auch, aber eben nicht bei max 3 Patienten sondern wenn es doof kommt eben bei 7 Patienten, dazu noch allen das Essen eingeben und alles andere.
Ich bin immer unzufrieden vom Dienst heim.

Warum hospierst nicht einige Tage auf einer Allgemeinstation und schaust es dir an?
 
Ich hab das Gefühl, dass ich auf Dauer mit dieser enormen Anforderung ("wenn du jetzt was falsch machst, kann der Patient sofort sterben") so langsam nicht mehr umgehen kann.
Immer diese totkranken, immer hochdosiert Katecholamine, Geräte wo man nur hinsieht.
Dazu der extrem enge Kontakt zu den Patiente, teilweise betreue ich Patienten ja auch über Wochen bei ihrem schwierigen Krankheitsverlauf. Und am Ende sterben sie dann doch, kurz nachdem es ihnen zunächst besser ging. Das macht mich fertig.
Ging das anderen Leuten auf Intensiv auch mal so? Geht das vorbei? Vllt gebe ich zu schnell auf, ich weiß es wirklich nicht, :(

Hallo Paula,

ich bin jetzt knapp zwei Jahre auf ITS, und ja, das ging mir auch mal so. Genau die gleichen Gedanken sind mir auch schon durch den Kopf gegeistert. Du schreibst, dass Du teilweise die Pat. wochenlang betreust. Hast Du schon mal versucht, zwischendurch, wenn Du gemerkt hast, es geht nicht mehr, die Pat. zu wechseln?
Das hat mir z.B. echt geholfen, und die Phase - bei mir war es eben doch "nur" eine Phase- ist wieder vorbeigegangen...

Wie läuft denn bei euch die Patientenaufteilung? Kannst Du da auch mal zu den Kollegen sagen. "Ich möchte heute mal jemand anderes betreuen, damit ich mal wen anderes sehe?"

Ich muss dazu sagen, wir haben auch öfter Pat., die z.B nach einer großen OP zur Überwachung ein oder zwei Nächte bei uns liegen. Das sind dann Pat., mit denen man auch mal ein "vernünftiges" Gespräch führen kann, weil sie nicht dement sind, und die nach ihrem Aufenthalt bei uns wieder "fit" auf Normalstation gehen.


Jetzt nach einem Jahr fühl ich mich schon leer und kraftlos, kann mich kaum motivieren hinzugehen und bin froh, dass ich im Moment krank geschrieben bin und ein paar Wochen Auszeit habe.
Aber ich vermisse die Arbeit, die Station oder das Team überhaupt nicht, kein kleines bisschen.

Dann solltest Du Dir vielleicht wirklich eine Alternative suchen. Hat Dir denn noch ein anderer Bereich in der Ausbildung Spaß gemacht ( z.B. Psychiatrie, ambulante Pflege) ?

Arbeitest Du auf einer großen Station? Vielleicht wird es auch besser, wenn Du auf eine kleinere ITS mit weniger schlimmen Fällen wechselst.

Oder IMC? Da gibt es doch auch Pat., die wach und ansprechbar sind und u.U. wieder deutlich gebessert verlegt werden.

ich weiß nur dass das Lagern und Betten mir jetzt schon gesundheitlichen Schaden zugefügt hat

Da wirst Du es auf einer Normalstation eigentlich noch schlimmer haben... allein Nachtdienst z.B.

LG Feli
 
@ narde: Ja, ich denke das werde ich im neuen Jahr tun, wenn ich auch wieder fit bin :)

@Feli: Meine ITS ist Durschschnitt, 12 Betten, die anderen ITS bei uns im Haus (Maximalversorgung) sind genauso groß oder noch größer.
Wir haben auch viele Post-OP Patienten die am nächsten Tag wieder verlegt werden und relativ fit sind, das mach eigtl 60-70% unserer Patienten aus. Die übrigen Patienten sind aber entweder schwer krank oder im Durchgangssyndrom, was es relativ anstrengend macht.
Klar kann ich die Patienten wechseln, aber das Klientel ist einfach oft...anstrengend. Und wir sind rund 50 Kollegen bei uns auf Station, da gibts auch Leute die noch neuer sind als ich, die dürfen sich die Patienten zuerst aussuchen, dann gibts Kollegen die immer extra 5 Minuten früher kommen und direkt den Kollegen in dem Zimmer auslösen wo sie gerne hinwollen - also das klappt nicht immer, das man sich was aussucht.
Ich sage ehrlich, Pflege ist generell nicht das was ich für immer machen will. Ich studiere jetzt in Teilzeit nebenbei, aber ich weiß nicht ob ich das neben der ARbeitsbelastung auf ITS schaffe.
Ich wünsche mir irgendwie eine ruhige Station, mit vielen fitten Patienten *träum* Ich weiß, das gibts wahrscheinlich gar nicht.
Wenn ich mich wegbewerbe, dann gehe ich eh in ein anderes Krankenhaus. Im Moment fahre ich durch die halbe Stadt, dabei hab ich ein 200-Betten-Haus 500 meter von meiner Haustür entfernt... Ich werde es mir da nächstes Jahr mal ansehen... Und bis dahin abwarten und Tee trinken...
 
Na ja, ruhige Station mit vielen fitten Patienten - da würde mir jetzt nur die Wöchnerinnen einfallen, wahlweise eine Privatklinik mit plastischer Chirurgie - in der die Körper der Patienten nach deren Vorstellungen gebastelt werden.
Näschen kleiner - Brust grösser - Oberschenkel dünner...:fidee:
 
Ich studiere jetzt in Teilzeit nebenbei, aber ich weiß nicht ob ich das neben der ARbeitsbelastung auf ITS schaffe.

Hallo Paula,

du arbeitest Vollzeit neben deinen Teilzeitstudium?
Falls ja, würde ich dir doch raten, deine Arbeitszeit etwas zu reduzieren.
Dies könnte auch die Problematik, wochenlang die selben Patienten zu betreuen etwas entschärfen
Ein Studium + Vollzeitarbeit ist eine Riesenleistung.
Ich weiß wovon ich spreche, ich habe nämlich mein Abi neben einer Vollzeitstelle auf ITS, nachgemacht.
Ich habe mich jetzt bewusst für ein Vollzeitstudium entschieden, um diese Belastung nicht noch einmal aushalten zu müssen.
Ich arbeite nun nur ein paar Tage im Monat und ich muss sagen, es macht mir wieder viel mehr Spaß und ich freue mich regelrecht zu arbeiten.

Ansonsten kann ich mich Narde anschließen, hospitier bei Gelegenheit ein paar Tage, um dir ein Bild machen zu können.

Gruß Mary
 
Hallo!

Mir ging es anfangs ähnlich wie Narde beschrieben hat. Ich musste lernen, die Pat. nicht auf "Intensiv-Art" zu versorgen.

Und zusätzlich hast Du noch völlig (in meinen Augen) unnützen Krempel zu erledigen, wie stundenlange Diskussionen um Essensbestellungen, die Dich unglaublich viel Zeit kosten.

Aber letztlich ist es, wie meine Vorredner geschrieben haben- mal ein paar Tage hospitiern und schauen, wie es Dir gefällt. Vielleicht merkst Du auch,das Du doch am richtigen Platz bist.:)

Viel Glück und liebe Grüsse

T.
 
Hallo Paula,
wenn ich deine threads so lese, auch die früheren, habe ich den Eindruck, dass du gerade dabei bist an deinen eigenen mega hohen Anforderungen zu scheitern.
Die Schilderungen deiner ITS hören sich für mich bzgl Ablauf und Arbeitspensum, Patientengut als völlig normal an. Ich finde daran nichts ungewöhnlich belastendes oder besonders aufwendiges. Lagern mußt du überall und im Zweifelsfall stehst du auf Normalstation allein mit mehr als 4 Lagerungspatienten da, für die du zuständig bist.
Du bist seit einem Jahr Vollzeit berufstätig. Du bist mit hohen eigenen moralischen, ethischen, pflegerischen und medizinischen Ansprüchen gestartet. Nach einem Jahr beginnt man langsam, sich zu finden, es ist alles nicht mehr so wahnsinnig spannend. Das Arbeitspensum muss auch langsam ohne die Anfangseuphorie bewältigt werden.
Überdenke doch einmal deine Ansprüche!
Patienten auf Intensiv sterben nicht sofort, wenn du einen Fehler machst! Ich bin nach 25 Jahren IPS immer noch sehr erstaunt, was Patienten alles überleben :mrgreen:
Man muss sich nicht immer ganzheitlich einbringen, auch wenn Angehörige Unterstützung brauchen, Patienten nach langer Liegezeit versterben, etc. Dazu braucht es einige Zeit und eine gute Eigenreflektion, um hier den richtigen, eigenen Weg zu finden.
Man kann nicht immer 100% perfekte Arbeit, die den eigenen Ansprüchen gerecht wird, abliefern. Jeder Dienst ist anders und es gibt so viele Faktoren, die die Routine aus dem Ruder laufen lassen. Dann kann eben nicht 2 stdl gelagert werden, der Tubus nicht umgelagert werden, der Systemwechsel an dem Tag erfolgen, die Grundpflege muss verschoben werden oder fällt ganz aus, thats it! Ob der Grund ein Notfall ist oder eine aufwendige Patienten oder Angehörigenbetreuung, das liegt ganz in meiner Entscheidungskompetenz!
Das ist das, was mir gefällt und was es mir sicher unmöglich machen würde, mich auf Normalstation wohl zu fühlen.
Vielleicht bist du einfach noch nicht angekommen....
Gruss
D.
 

Ähnliche Themen