Intensivmaßnahmen in der Rettungsstelle

jok5030

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Guten Morgen liebe Kollegen !!
Ich bitte hier um Eure Meinung zu folgendem Sachverhalt. Normalerweise mache ich Dienst auf der ITS, aber ich springe auch auf der Rettungsstelle ein. Nun haben wir auf Rettungsstelle nen jungen Assistenzarzt,welcher sich bei jeder Gelegenheit beweisen will und demnach schon im Schockraum mit ITS-Maßnahmen anfängt.
Grundsätzlich bekommen Patienten von ihm ne Arterie und nen ZVK verpaßt, bevor sie auf die ITS gehen und wenn der Schockraum voll ist, hält dies mächtig auf,weil man als Pflegepersonal ja zu nix anderem kommt, als Herrn Doc zu assistieren. Somit muß man andere Patienten liegen lassen,weil der Doc seine Kunststückchen vorführen muß !! Meine Frage nun an Euch : Gehören diese Maßnahmen in die Rettungsstelle?? Wie läuft das bei Euch ??
 
, weil man als Pflegepersonal ja zu nix anderem kommt, als Herrn Doc zu assistieren.
Die Entscheidung, ob es notwendig ist, den Patienten mit ZVK und Arterie zu versorgen obliegt dem Doc.
Ich habe da kein Problem mit. Wir verfahren in der Regel so, dass wir ihm den Tisch komplett decken, den Kittel zu machen, evtl. noch die lokale Betäubung und etwas Nacl 0,9% anreichen. Ich gehe dann weiter meiner Arbeit nach und falls er mehr Hilfe benötig, kann er sich selbstverständlich melden.
Das Vorbereiten, einkleiden und anreichen kostet mich 5-7 min Zeit.
Wenn er die Dauerassistenz zum Tütchen aufreißen wünscht, sollte man ein Gespräch suchen und versuchen ihn für die komplexen Arbeitsabläufe sensibilisieren :D
 
Da du diese invasiven Maßnahmen teilweise in Frage stellt, wäre es vielleicht auch mal sinnvoll zu diskutieren wieviel diese Methoden kosten. Evtl. würde ich dies auch mit Oberärzten und Leitungskräften mal angehen. Ich kenne dieses Problem, dass sich manche Ärzte profilieren wollen-dies hatte dann die Konsequenz, dass gut begründet werden musste.
 
Hallo!! Ja er besteht auf "Daueranwesenheit" unsrerseits und so kommt man zu nix. Im Schockraum haben wir 3 Behandlungsplätze,aber es stört ihn nicht im Geringsten,wenn der Rettungsdienst kommt und ich eigentlich den neuen Patienten übernehmen müßte. Wie gesagt,ist nur eben der Eine,alle anderen machen solche "Faxen" nicht und holen sich,wenn denn nötig,nen Anästhesisten runter oder verlegen gleich weiter zur ITS. Und mit dem Leiter der Rettungsstelle hab ich darüber schon gesprochen und dieser hat ihn auch schon angezählt,aber leider ohne Erfolg. Ich selbst hatte es schon drauf und hab ihm klipp und klar erklärt,daß ich dafür keine Zeit hab und hab ihm alles schick vorbereitet,mehr aber auch nicht. Da ist er dann prompt zur PDL marschiert,um sich zu beschweren.
 
Hm, ich weiss zwar nicht genau was ne Rettungsstelle ist, aber ich habe 10 Jahre auf der Intensiv hinter mir, und unsere Docs können ZVK´s und Arterien ohne Händchenhalten :wink1: legen.
Sie richten ihren Tisch alleine, brauchen evtl. Hilfe beim Lagern und machen den Rest selber. Wenn ne Arterie gelegt wird, sagen sie wenn sie fertig sind ich richte ein System und schließe es an.
Wenn sie eine Sauerei im Bett hinterlassen gibts Schimpfe:motzen: und bei massiver Verschmutzung werden sie gezwungen beim Betten zu helfen:rocken:

Alles eine Frage der Erziehung:cheerlead:

Und falls die Rettungsstelle so eine Art Schockraum ist, bei uns werden die Patienten dort auch je nach schwere der Erkrankung mit Zugängen versorgt.

LG
 
Hallo Saphena78 !! Bei uns heißt es Rettungsstelle,woanders heißt es Notaufnahme. Unsre ist in Innere ( 3 Einzelbehandlungszimmer + Schockraum mit 3 Behandlungsplätzen und Defi,Beatmung usw.) und Chirurgie ( 3 Einzelbehandlungszimmer und OP sowie Röntgen und Gipsraum) gegliedert,wobei wir auf der inneren Seite auch HNO,Dermatologie,Pädiatrie und alles nicht-blutige machen. Die chirurgische Seite macht noch Gynäkologie, Orthopädie und eben alles blutige mit. Wenn nun bei uns alle Behandlungszimmer voll sind, im Schockraum auch 3 Patienten liegen und wir bloß zu Zweit sind,dann ist es ziemlich kompliziert,wenn besagter Doc dann mit Arterie- und ZVK-Legen anfängt und bewundernde Zuschauer braucht. Wie gesagt,macht ja bloß der Eine,aber eben ziemlich oft und das,obwohl die Patienten ja auch gleich auf die ITS gehen könnten.
 
Hallo Jok,

also soviele Patienten und nur zwei Pflegekräfte macht es natürlich unmöglich bei solchen Spielereien mitzumachen. Wie stehen Deine Kollegen und die Leitung dazu?
Falls sie Deiner Meinung sind würde ich zusammen mit der Leitung, dem leitenden Arzt, der PDL und dem betreffenden Arzt ein Gespräch suchen und ihm klarmachen, dass der tägliche Arbeitsablauf es nicht zulässt, dass er bei solchen Sachen eine Assistenz bekommt. Entweder er lernt selbständig die Zugänge zu legen oder er lässt es. Wie gesagt alles eine Frage der Organisation und Vorbereitung dann können die Docs das auch alleine.
 
Hallo Saphena !! Der springende Punkt ist der,daß wir dieses Gespräch schon des öfteren hatten,sich aber nix ändert,weil PDL und Chefarzt der Meinung sind,wenn wir von der ITS Dienst auf Rettungsstelle machen,dann sollten wir solche Maßnahmen auch gleich da durchführen können. Der Haken in unserem Haus ist eigentlich der,daß wir von der ITS sowohl auf Rettungsstelle Dienst machen,wie auch die Anästhesie im OP mitbetreuen,also wir sind im Rotationsprinzip auf ITS,Rettungsstelle sowie im Saal und daraus folgern unsere Häuptlinge eben,wir wären für solche Dinge,auch im größten Streß,bestens qualifiziert. Gut,diese Art von Dienstwechsel macht mir persönlich Spaß und alle anderen Doc's inner Rett.stelle machen solche Faxen auch nicht,aber irgendwann ist mal genug.
 
Wir haben im Prinzip 5 Behandlungsräume und einen OP, der im Prinzip als "Schockraum" benutzt wird. Intensivpflichtige Patienten werden gleich vom Rettungsdienst auf die ITS gebracht.

Das Personal der Rettungsstelle ist normalerweile mit 3-3-2 Pflegekräften besetzt, im Moment sind wir wegen diversen Krankheitsausfällen mit 2-2-2 besetzt. Wenn die Zeit da ist, dann asssistieren wir unseren Ärzten. Allerdings mußten sie auch im Laufe der Zeit lernen, daß wir nicht die Handlanger sind und daß sie sich unter Umständen sogar selbst eine Ampulle aufziehen müssen.
 
und alle anderen Doc's inner Rett.stelle machen solche Faxen auch nicht

Wahrlich wünsche ich keinem Menschen, als Pat. mal ganz schnell in einer Notaufnahme zu landen. Aber: Wenn doch, und es ist da ein Doc, der halt andere Arbeitsgewohnheiten hat, so kann das einen Grund haben der mir zum Wohle dienen kann.

Frage: Ist dieser Doc schon sehr erfahren in der Notfallmedizin oder will er technische Dinge wie das Legen eines ZVK chirurgisch üben und perfektionieren?
Was ist daran schlecht, jeder Mensch braucht Übung technische Dinge auszuführen. Ob das Stricken ist, ich kann das nicht, demente Bewohnerinnnen in Pflegeheimen können es teilweise noch sehr gut.

Oder dieser Doc wirklich einer von diesen eitlen Wichtigtuern, wie ich solche als Patient auch schon erlebt habe?

Was mir dazu noch einfällt, ist ganz einfach: Ich würde sämtliche Mitarbeiter, ob Arzt, Schwester, Pfleger, usw.. in allererster Linie als normale menschliche Mitarbeiter betrachten mit allen Eitelkeiten und Eigenarten und nicht zwischen denen da oben oder den Medizinern oder den Verwaltungschefs usw. unterscheiden.

Gruß

Neuron
 

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