Ideale OP-Besetzung

Umfrage Im OP

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Redakteurin der Zeitschrift "Im OP" (Georg Thieme Verlag)
Hallo zusammen,

Zeitdruck, Personalmangel, Sparmaßnahmen – für OP-Pflegende gehört das häufig zum Arbeitsalltag. Wir möchten deshalb von euch wissen: Wie sieht die ideale OP-Besetzung – losgelöst von äußeren Zwängen – aus? Welche positiven oder auch negativen Erfahrungen habt ihr an eurer Klinik gemacht?

Die Antworten würden wir gern - ohne Namensnennung - für eine der nächsten Ausgaben der Zeitschrift "Im OP" nutzen.

Vorab schon einmal vielen Dank!
 
Ich halte eine Besetzung mit 2 Mitarbeitern aus dem OP-Team und ein MA der Anästhesie pro OP-Saal für effektiv.

Wenn beide MA den selben Wissensstand haben und das Spektrum beherrschen, können sie sich abwechseln. Mal instrumentiert der eine und der andere springt und bei der nächsten OP agieren sie umgekehrt.

Für die Pausenablöse sollten MA zur Verfügung stehen, damit jeweils der Springer abgelöst werden kann.
Auch sollten MA für die Bereitstellung der weiteren Materialien bei der Personalbesetzung eingeplant werden.

Ein Saal der keinen direkten Zugriff auf das Lager, sei es Sterilgut oder Material hat, sollte mit 3 MA besetzt sein, damit immer einer den Hol- und Bringedienst für Saal leisten kann und trotzdem ein Springer im Saal verbleiben kann.

Diese Besetzung sollte für alle Dienste gelten, also auch für Spät-, Nacht-, Ruf- und Bereitschaftsdienst.

LG opjutti
 
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Ich halte eine Besetzung mit 2 Mitarbeitern aus dem OP-Team und ein MA der Anästhesie pro OP-Saal für effektiv.

Kann ich so unterschreiben....

Für die Pausenablöse sollten MA zur Verfügung stehen, damit jeweils der Springer abgelöst werden kann.
Auch sollten MA für die Bereitstellung der weiteren Materialien bei der Personalbesetzung eingeplant werden.

Wie wird dann der/die Intrumentierende abgelöst? Nach Ende der laufenden OP? Was ist, wenn eine OP sehr lange geht, was vielleicht beim Routineprogramm in der Ortho eher selten ist, dass eine OP unüberschaubar lange dauert. Es soll aber Umstellungsosteosynthesen geben, bei denen man vorab nicht weiß was einen erwartet.

Ein Saal der keinen direkten Zugriff auf das Lager, sei es Sterilgut oder Material hat, sollte mit 3 MA besetzt sein, damit immer einer den Hol- und Bringedienst für Saal leisten kann und trotzdem ein Springer im Saal verbleiben kann.

Diese Besetzung sollte für alle Dienste gelten, also auch für Spät-, Nacht-, Ruf- und Bereitschaftsdienst.

LG opjutti

Oh mann, ich glaube ich habe es schon einmal irgendwo geschrieben, Du hast es wirklich erreicht traumhafte Bedingungen für Dich und Deine MA zu schaffen. Dafür erneut meinen aller größten Respekt und Hochachtung.
 
Hallo Thomas,
bei uns werden erst die Springer und anschließend die Instrumentierenden abgelöst, falls sie über die Mittagszeit noch am Tisch stehen.
Kommt bei uns selten vor, weil große Prothesenwechsel am Nachmittag stattfinden.
Umstellungsoperationen dauern bei uns maxi. 2 Stunden, meist geht es schneller.
Die MA in der WS-Chirurgie organisieren sich bei der Pausenablösung selber und die beiden im Saal tätigen MA sprechen sich ab, wann die IPK abgelöst wird. Es sollte halt auch passen und nicht, wenn es kritisch ist, eine Ablösung am OP-Tisch stattfinden.

LG opjutti
 
Hallo opjutti,

es muss traumhaft sein bei Euch zu arbeiten....
Ich denke in einem fachrichtungsspezifischen OP wie der Orthopädie ist wohl auch vieles einfacher zu organisieren, als in einem OP wo man mehreren Göttern dienen muss.
 
Ist zwar Off-Topic aber, da täuscht du dich gewaltig.
Denn selbst wir in der Orthopädie haben 7 operative "Halb"götter in Weiß!

LG opjutti
 
Hallo Thomas, hallo opjutti,

Euren Besetzungsvorschläge kann ich nur zustimmen.
Zum Thema Pausenregelung: Ich muss opjutti irgendwie zustimmen : auch wenn ich selbst in einem Haus mit unterschiedlichen Fakultäten arbeite, denke ich, dass es mit jedem zusätzlichen "Halbgott" schwieriger wird, egal aus welcher Fakultät er kommt.

LG Einer
 
Hallo Ihr Lieben,
ich war lange nicht hier.
Diese frage interessiert mich brennend.
Bin gerade auf Jobsuche und dabei in unserer schönen Republik kreuz und quer unterwegs. In zwei Kliniken machen doch tatsächlich OP-FS/FP/OTA ALLEINE Dienst!!! Ist das überhaupt statthaft? In beiden Kliniken gibt es eine Geburtshilfe. Bitte helft mir eine juristische Antwort zu finden,sollte es sie geben...
Schönes Restwochenende
Eure Bibi
 
Hallo Bibi,
Das eine OP-Kraft alleine vor Ort anwesend ist kommt inzwischen häufig vor. Die 2. Kraft ist dann meist im Rufdienst.
Eine Sectio kann notfalls auch eine OP-Kraft alleine durchführen (z.B. Kann die Hebamme springen)

Bsp: AVR Anlage 31 Besondere Regelungen für Mitarbeiter im Pflegedienst in Krankenhäusern:
§ 5 Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft
(7) 1.Der Dienstgeber darf Rufbereitschaft nur anordnen, wenn erfahrungsgemäß lediglich in Ausnahmefällen Arbeit anfällt.2.Durch tatsächliche Arbeitsleistung innerhalb der Rufbereitschaft kann die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden (§ 3 ArbZG) überschritten werden (§ 7 ArbG).

Häuser ohne Entbindung gehen sogar inzwischen noch einen Schritt weiter: Niemand mehr vor Ort, beide im Rufdienst!
Da es keine Maximalbelastung mehr für den Rufdienst gibt (außer der Aussage ".. in Ausnahmefällen.." ) ist dies zulässig.
Die AG nutzen dies auch gerne, da die Ruhezeit-Regel auf 5,5 Stunden im Rufdienst reduziert wird und ein Weiterarbeiten im nächsten Regeldienst dann möglich ist (ohne, dass der AN seine Zwangspause nach dem Bereitschaftsdienst nimmt)

LG Einer
 
Hey, Einer
vielen Dank für Deine Antwort.
Aber es war nicht die Frage nach dem Arbeitszeitgesetz sondern nach der Mindestbesetzung. Wer übernimmt die Verantwortung im Schadensfall, wenn ich als OP-Schwester/-Leitung/-Manager diesen Zustand billigend in Kauf nehme?
Diese RD-Regelung habe ich selber 8 Jahre praktizieren müssen. Das ist in Ordnung,alles eine Frage der Organisation.
Nur nochmal:

EINE OP-Schwester ALLEINE???
 
Hallo Bibi,
wenn es zu einem Schaden durch die fehlende 2.Kraft ist dies ein Fall von Organisationsverschulden durch den AG.
Da im Dienstplan zu sehen ist, dass nur 1.Person anwesend ist, kann die OP-Kraft nur das tun, was sie kann. Alles andere ist nicht ihr Verantwortungsbereich.
Wenn in unserem Haus parallel zu einem anderen.Eingriff eine Not-Sectio ausgerufen wird, steht primär auch nur 1.OP-Kraft allein im Sectio-OP.
Wenn noch die Zeit ist, um auf den Rufdienst zu warten, kann man das ja tun.

LG Einer