Ich habe Depressionen - Hilfe!

jones

Junior-Mitglied
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07.04.2006
Beiträge
31
Hallo,
Es wäre super wen jemand mir weiterhelfen könnte.
Ich bin in der Ausbildung zu Krankenschwester, 29 J., eine Tochter 2jahre alt.
Ich habe die Ausbildung 2005 angefangen und durch meine Elternzeit für 2 Jahre pausiert. Nach der Geburt meine Tochter habe ich eine schwere Wochenbett Depression bekommen die fast ein Jahr gedauert bis die weg war.
Bevor ich mit der ausbildung angefangen habe, habe ich mir Sorgen gemacht, ob die Depression durch die Ausbildung als Krankenschwester nicht wiederkommt.
Leider leider ist sie wieder da und trotz aller Versuche (Antidepressiva, autogenes Training, Lichttherapie, vit. Infusionen, Psychotherapie und Sport) will sie sich nicht verabschieden. mir bleibt nur noch ein Jahr....
meine Ärztin wollte mich in die Tagesklinik einweisen und das Arbeitsamt spricht von Umschulung aber ich kann nicht aufhören zu denken, dass mir nur noch ein Jahr bleibt.....
was soll ich tun bitte Hilfe.
 
Was meinst Du mit mir bleibt nur noch ein Jahr? Vorrangig ist doch, dass Du langfristig gesund wirst und bleibst.
 
Wenn das Arbeitsamt eine Umschulung empfiehlt (und noch wichtiger: finanziert), dann gehe ich davon aus, dass man die Ursache für deine Depressionen im Beruf sieht.
Es gibt keinen Beruf der Welt, der es lohnt seine Gesundheit zum Markte zu tragen. Denk an dich. Hör auf deine Therapeuten. Es geht um dich und deine Gesundheit.

Elisabeth
 
also das arbeitsamt würde es finanzieren, das haben mir auch am ersten tag gesagt, da ich die depressionen sehr lange habe.
ob das vom beruf abhängig ist oder nicht, meinte sie ist egal, da ich mit depressionen defenitiv nicht in der pflege arbeiten kann. schichtdienst umgang mit sterbende sind nicht gut.
aber meine freundin, die bürokommunikation gelernt hat meinte sie, dass überall prob gibt und andere berufe sehr oberflächlich wären....
bin hin und her gerissen.....
danke für eure antworten gibt es aber jemand der ähnliches durchgemacht hat?
 
Hier im Forum ist eine Hilfe, wie du sie dir wünscht, nicht möglich. Solch eine Entscheidung kann man nur im realen Leben, mit realen Menschen besprechen.

Geh zu deinem Therapeuten. Dieser kennt deine Krankengeschichte, deinen aktuellen Stand und deine Prognose. Er und nur er kann erahnen, was sinnvoll für dich ist.

"Weglaufen" und hoffen, das andere das sagen, was man glaubt hören zu wollen, bringt dich nicht weiter.

Ich denke, wenn das Arbeitsamt bereits involviert ist, weißt du das alles eigentlich schon. Es tut immer weh, wenn man sich von einem Traum verabschieden muss.

Quäl dich nicht unnötig. Mir hat vor einigen Tagen jemand gesagt: eine Tür geht zu und dafür öffnet sich eine andere. Und wenn sie die eine Tür nicht zumachen, dann können sie diesen neuen Weg gar nicht sehen.

Elisabeth
 
also das arbeitsamt würde es finanzieren, das haben mir auch am ersten tag gesagt, da ich die depressionen sehr lange habe.
ob das vom beruf abhängig ist oder nicht, meinte sie ist egal, da ich mit depressionen defenitiv nicht in der pflege arbeiten kann. schichtdienst umgang mit sterbende sind nicht gut.
aber meine freundin, die bürokommunikation gelernt hat meinte sie, dass überall prob gibt und andere berufe sehr oberflächlich wären....
bin hin und her gerissen.....
danke für eure antworten gibt es aber jemand der ähnliches durchgemacht hat?
Ich habe auch seit Jahren Depressionen. Richtig manifestiert hat es sich erst in den letzten 5 jahren. Ende letzten jahres war es bei mir so schlimm, dass ich einen Burn- out hatte. Da musste ich dann eine 8 wöchige stationäre Therapie machen,bzw. ich habe sie natürlich auch freiwillig gemacht, da echt nichts mehr ging. Während dieser Zeit ist mir klar geworden, dass ich nicht in der pflege bleiben kann, ohne dass es scih weiterhin auf meine Gesundheit, besonders mein seelisches Gleichgewicht auswirkt.
Ich bin auch immer noch in psychotherapeutischer Behandlung.Ich werde jetzt auch was anderes machen, den Zuspruch vom Arbeitsamt habe ich aber noch nicht. Das Gutachten läuft noch.

Ich denke, die vom Arbeitsamt hat recht, mit dem was sie sagt. Denn in dem Job braucht man starke nerven und ganz viel Energie. Ich kann mir schon schlecht vorstellen, dass es psychisch Gesunde in diesem Job lange aushalten werden. Denn die Arbeitsbedingungen sind so schlecht geworden, du wirst nur noch verheizt und der Druck und die Verantwortung werden immer größer .Und wenn du am Boden bist, kommt keiner und hilft dir daraus. Und dass Schichtdienst auf Dauer nicht gesund ist, dass ist auch erwiesen. Und es ist wirklich fraglich,ob man dieses ganze Leid, was einem in der Pflege immer öfter wiederfährt auf Dauer gut bewältigen kann. Jemand der psychisch stabil ist,hat damit manchmal schon Probleme. Aber wenn man gerade eine depressive Phase hat, kann einen dass ziemlich weit zurück werfen.

Klar hat deine freundin schon recht, wenn sie sagt, dass es in anderen Berufsgruppen auch Probleme gibt und die Anforderungen immer größer werden. Aber zu dem oberflächlich kann ich nur sagen, leider ist es in der pflege auch nur noch oberflächlich, was man dort tut. Nichts halbes und nichts ganzes, denn du hast gar keine Zeit mehr. Die menschen die da in den betten liegen, gehen total unter. Und wen man als Personal nicht aufpasst, dann geht es einem selber auch ganz schnell so.

Wie geht es dir denn in deinen depressiven Phasen, bist du arbeitsfähig?
Gehst du dann trotzem gerne zur Arbeit und macht es dir Spaß. oder kannst du dich gar nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren? Und wie gut kommst du mit den Belastungen im Stationsalltag zurecht? Hast du dir diese fragen mal gestellt? Was sagt dein Therapeut denn dazu?

Klar kannst du versuchen, deine Ausbildung zu Ende zu machen.Dann hast du zumindest eine angeschlossen Berufsausbildung. Aber fühlst du dich dazu in der Lage? Und wenn du auch wirklich weiter in der Pflege arbeiten willst, dann tu es, auf einen Versuch kannst du es ja ankommen lassen.

Wenn nicht, dann ist das Angebot vom Arbeitsamt das beste, was dir passieren kann. <denn ich möchte nicht wissen, wie vielen es aus unsrerer Branche noch so geht und wieviel davon eine Umschulung vom Staat finanziert bekommen.

Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen helfen konnte!?
 
Heulen ist o.k.. Und ich schließe mich E. Dinse mit folgenden Worten an: Krise kommt aus dem Griechischen und bedeutet Chance...
 
Das kann und möchte ich so nicht stehen lassen. Selbstverständlich sind die Arbeitsbedingungen wesentlich schwieriger und anstrengender im Vergleich zu denen von vor 20 Jahren. Aber die Pflege heutzutage pauschal als oberflächlich zu bezeichnen, empfinde ich als nicht gerechtfertigt. Ich kenne nach wie vor noch viele hochmotivierte, engagierte Kollegen, die wider Deiner Beurteilung ihrem Berufsalltag gewachsen sind und den Patienten gerecht zu werden wissen, ohne dabei unterzugehen. Und ich bekomme tagtäglich über die Zufriedenheit und/oder Genesung mancher Patienten entsprechenden Rückmeldungen.
 
Das kann und möchte ich so nicht stehen lassen. Selbstverständlich sind die Arbeitsbedingungen wesentlich schwieriger und anstrengender im Vergleich zu denen von vor 20 Jahren. Aber die Pflege heutzutage pauschal als oberflächlich zu bezeichnen, empfinde ich als nicht gerechtfertigt. Ich kenne nach wie vor noch viele hochmotivierte, engagierte Kollegen, die wider Deiner Beurteilung ihrem Berufsalltag gewachsen sind und den Patienten gerecht zu werden wissen, ohne dabei unterzugehen. Und ich bekomme tagtäglich über die Zufriedenheit und/oder Genesung mancher Patienten entsprechenden Rückmeldungen.
Dazu kann ich nur sagen, dann schätz dich glücklich, dass du das noch so erlebst! Ich alleine habe schon drei kollegen, die das genauso sehen wie ich. Und die wollen auch raus aus der Pflege, weil sie sich nicht mehr mit dem identifizieren können und weil sie nicht mehr können. Das ist keine Pflege mehr was wir da tun. Das ist nur noch Chaosbewältigung und du kannst mir auch nicht erzählen, dass man von der Ausbildung bis zur Rente, diesen Hardcore aushält. Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Das müssen wir ja aber nicht hier ausdiskutieren. Das ist nur meine persönliche Meinung!
 
Mit Sicherheit gibt es Menschen, die diesen beruflichen Bedingungen langfristig nicht gewachsen sind - sei es weil sie psychisch labil sind oder der AG ihnen generell zuviel abverlangt und sie keine realistischen beruflichen Alternativen haben - aber ich kenne dennoch genug Pflegefachkräfte, die kurz vor oder bereits in Rente und nicht an ihrem Beruf zugrunde gegangen sind.
Ich finde es halt nach wie vor unangebracht, die persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen pauschal auf unseren gesamten Berufszweig zu übertragen.
 
Ich war vor Jahren selbst in so einer Situation und ich weiß wie schwer das sein kann .. Ich empfehle die Broschüre über Depressionen für Betroffene hier: Depression ... hat mir auch sehr geholfen
 

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